Ernährungssouveränität, Agrarökologie und Fairer Handel
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- Wilhelmine Dieter
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1 Ernährungssouveränität, Agrarökologie und Fairer Handel Leitbilder für das internationale Agrarsystem Maria Heubuch Mitglied des Europäischen Parlaments
2 Weltweite Situation Weltweit arbeiten 2.5 Milliarden Menschen in der Landwirtschaft Zahl der chronisch unterernährten Menschen stieg von 777 Millionen im Jahr 2015 auf 815 Millionen im Jahr % der Hungernden leben in Entwicklungsländern 75% der Hungernden leben auf dem Land 80% der Nahrungsmittel in Entwicklungsländern werden in kleinbäuerlichen Betrieben produziert Anteil der kleinbäuerlichen Betriebe in Entwicklungsländern Anteil der unterernährten Bevölkerung 30% 20% 70% 80% Betriebe bis 2ha Betriebe ab 2ha Landbevölkerung Stadtbevölkerung
3 Was ist Agrarökologie? Agrarökologie ist die..ganzheitliche Erforschung der Ökologie des gesamten Nahrungsmittelsystems, einschließlich seiner ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen. (Dalgaard et al (2003)) Agrarökologie als Wissenschaft Agrarökologie als Bewegung Agrarökologie als Praxis Untersucht Wechselwirkungen zwischen den Komponenten des Agrarsystems Ganzheitliche Untersuchung der am Nahrungserzeugungsprozess beteiligten Faktoren Stärkung der Ernährungssouveränität Bewahrung kultureller Identitäten Empowerment der Bäuer*innen Rohstoffe und Energie werden in einem Hof-Kreislauf genutzt Verzicht auf synthetische Hilfsmittel und Verwendung angepasster Techniken Erhaltung der Biodiversität
4 Prinzipien der agrarökologischen Praktiken Planung Ressourcennutzung Acker- und Landpflege Ganzheitlicher Ansatz zur Analyse von landwirtschaftlichen Problemen Das Agrar-Ökosystem gilt als EIN zusammenhängendes System Die Gesundheit des Systems ist wichtiger als die Produktivität einzelner Kulturen Recycling und Optimierung der Verwendung von Nährstoffen und Energie auf dem Bauernhof Stärkung der Biodiversität, um Verluste an Energie, Wasser, Nähstoffen und genetischen Ressourcen zu minimieren Minimierung des Einsatzes von externen, nicht erneuerbaren Ressourcen (einschließlich fossiler Brennstoffe). Genetische Ressourcen und Gattungen innerhalb des Agro- Ökosystems (d.h. auf Feld- und Landschaftsebene) diversifizieren Den Pflanzen die besten Bodenverhältnisse zur Verfügung stellen Anwendung lokaler Kulturpflanzen und Viehzucht, um die genetische Vielfalt und die Anpassung an sich verändernde biologische und ökologische Bedingungen zu verbessern
5 Merkmale der industriellen Produktion in der Landwirtschaft Hoher Spezialisierungsgrad und Monokulturen Hoher Technikeinsatz und Verwendung chemisch, synthetischer Hilfsmittel Hoher Kapitaleinsatz Massentierhaltung und Massenproduktion
6 Merkmale der Agrarökologie Hohe Biodiversität - Mischkulturen Natürlicher Pflanzenschutz Basiert auf traditionellem und lokalem Wissen Erhaltung des Ökosystems Boden Ernährungssouveränität
7 Merkmale der Agrarökologie
8 Agrarökologische Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung Push and Pull
9 Agrarökologische Methode der Stärkung der Biodiversität Feldbegrenzung durch Sträucher
10 Agrarökologie und Ökolandbau Ökolandbau beinhaltet viele der agrarökologischen Prinzipien, nutzt aber nur wenige der zahlreichen agrarökologische Praktiken. Agrarökologie - Landwirtschaft als zusammenhängendes Ökosystem - Sozialer Aspekt - Lokales / indigenes Wissen - Ökologische Vielfalt - Kein Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln - Keine gentechnisch veränderten Pflanzen Ökolandbau - Industrieller Anbau möglich - Höhere Erträge aber weniger Vielfalt Agrarökologische Praktiken können den Ökolandbau ergänzen
11 Agrarökologie als Bewegung Der Begriff Agrarökologie wird seit den 1990er Jahren auch als Bezeichnung für eine politische und soziale Bewegung verwendet. Amerikanische und Europäische Ökologen*innen und Wissenschaftler*innen setzten sich für nachhaltige und heimische Landwirtschaft ein. In den Entwicklungsländern lag der Fokus zunächst auf der ländlichen Entwicklung und der Ernährungssicherheit Mithilfe der Agrarökologie soll der sozio-ökonomische und ökologische Schaden wieder gut gemacht werden, der durch die industrielle und kapitalintensive Landwirtschaft entstanden ist.
12 Agrarökologie als Bewegung Kooperation Solidarität Gerechtigkeit
13 Agrarökologie als Bewegung Gerechtigkeit Empowerment Ernährungssouveränität Indigenes Wissen Bewahrung kultureller Identitäten
14 Politische Forderungen Umgestaltung der GAP Ausgaben der GAP in Deutschland
15 Politische Forderung - Allgemein Förderung der agrarökologischen, partizipativen Forschung Erstellen eines gemeinsamen agrarökologischen Wissensschatzes in partizipativer Zusammenarbeit mit lokalen Bäuer*innen. Lokale und kulturelle Erfahrungen müssen in den agrarökologischen Prozess mit einfließen Sensibilisierung der Bevölkerung für agrarökologische Produkte Schaffung verlässlicher Absatzmärkte für agrarökologische Erzeugnisse
16 Kurzfristige Lösungsansätze und Initiativen Urban Gardening Kantinen mit lokalen, agrarökologischen Produkten Die Essbare Stadt Solidarische Landwirtschaft
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Maria Heubuch, MdEP Die Grünen/EFA Europäisches Parlament Rue Wiertz 60 ASP 4F366 B-1047 Brüssel Tel: maria.heubuch@ep.europa.eu
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