Lösungen Modul 3 "Arztgespräche erfolgreich führen"
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- Eleonora Kuntz
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Lösungen Modul 3 "Arztgespräche erfolgreich führen" im Rahmen der TK-Kursreihe "Kompetent als Patient"
2 Übung 1: Wann ist ein Arztgespräch erfolgreich? Teilnehmer-Unterlagen: S. 9 Flipchart Die Teilnehmer sollen überlegen, welche Aspekte ihnen bei einem Arztgespräch wichtig sind. Die Teilnehmer diskutieren in der Gruppe, wann aus ihrer jeweils persönlichen Sicht ein Arztgespräch erfolgreich ist. Die jeweiligen Erfolgsfaktoren können in den Teilnehmer-Unterlagen schriftlich festgehalten werden. Anschließend erfolgt eine Diskussion im Plenum. Stichworte werden vom Kursleiter auf dem Flipchart mitgeschrieben. Musterlösung für die Kursleiter: Mögliche Antworten: Individuelle Behandlung Das sich der Arzt Zeit nimmt Verständnis Ehrlichkeit Vertrauen 2
3 Übung 2: Formulierung von Anschlussfragen Teilnehmer-Unterlagen: S. 21 Teilnehmerunterlagen Die Teilnehmer sollen konkrete Anschlussfragen formulieren können. Die Teilnehmer finden sich in mehreren Kleingruppen zusammen und erarbeiten Lösungen für die angegebenen Fallbeispiele. Es sollen konkrete ausformulierte Fragen (wörtliche Rede) erarbeitet werden. Anschließend werden die Gruppen-Ergebnisse vorgetragen und diskutiert. Musterlösung für die Kursleiter: Beispiel 1: Arzt: "Wie ich schon befürchtet habe, Ihre Blutwerte sind zu hoch!" Welche Informationen fehlen Ihnen, die für Sie wichtig sein könnten? Welche Blutwerte? Was heißt zu hoch? Was hat das zu bedeuten? Formulieren Sie eine geeignete Anschlussfrage: "Wenn sie sagen, meine Blutwerte sind zu hoch, um wie viel sind diese denn zu hoch?" oder "Sie sagen, dass meine Blutwerte erhöht sind. Was glauben Sie, hat das zu bedeuten?" Beispiel 2: Arzt: "Ich stelle Ihnen mal ein Rezept aus, damit sollten Ihre Beschwerden weggehen." Welche Informationen fehlen Ihnen, die für Sie wichtig sein könnten? Wofür ist das Rezept? Was bewirkt das Mittel? Wie soll ich es anwenden? Sind damit Nebenwirkungen verbunden? Formulieren Sie eine geeignete Anschlussfrage: "Das ist nett, dass Sie mir ein Rezept ausstellen. Würden Sie mir bitte noch erklären, wie ich das Mittel genau einnehmen soll?" oder "Damit sollten die Beschwerden weggehen, aber hat das Mittel, welches Sie mir aufschreiben nicht auch Nebenwirkungen?" 3
4 Übung 3: Übersetzung unklarer Patientenaussagen Teilnehmer-Unterlagen: S. 26 Teilnehmerunterlagen Die Teilnehmer sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie sie in kurzen und prägnanten Sätzen ihr Anliegen gegenüber dem Arzt präzise zum Ausdruck bringen können. Die Teilnehmer setzen sich in mehreren Kleingruppen zusammen und erarbeiten Lösungen zu den einzelnen Fall-Beispielen in den Teilnehmerunterlagen. Anschließend werden die Gruppen-Ergebnisse vorgetragen und diskutiert. Musterlösung für Kursleiter: Beispiel 1: "Ich habe solche Schmerzen." Wirkung auf den Arzt: unbestimmte Aussage, wirft zahlreiche Fragen auf. Diese Infos fehlen: Wo, wann, wie oft und seit wann treten die Schmerzen auf? Wie fühlt sich der Schmerz an? "Übersetzung": "Ich habe seit drei Tagen einen stechenden Schmerz im Bauchraum. Er kommt immer am Abend und hält ca. eine halbe Stunde an, bis er wieder nachlässt." Beispiel 2: "Das Arzneimittel, das Sie mir verschieben haben, das tut mir nicht gut." Wirkung auf den Arzt: Vorwurf, Schuldzuweisung. Diese Infos fehlen: Welches Arzneimittel? Wie wurde es eingenommen? Welche Beschwerden sind aufgetreten? "Übersetzung": "Ich nehme das Medikament xy gegen mein Sodbrennen. Wie vereinbart, habe ich es die letzten 14 Tage drei Mal täglich jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen. Seit einer Woche habe ich nun einmal am Tag Schwindelanfälle. Sie kommen fünf Minuten nach der Einnahme." 4
5 Übung 4: Merkmale von schwierigen Patienten Teilnehmer-Unterlagen: S. 28 Musterlösung für Kursleiter: Teilnehmerunterlagen / Präsentation Die Teilnehmer sollen am Beispiel verschiedener Patienten-Typen ihr Verhalten gegenüber dem Arzt reflektieren können. Den Teilnehmern werden vier verschiedene Patienten-Typen vorgestellt. Die Teilnehmer sollen nun die angegebenen acht Verhaltensweisen diesen Patienten-Typen zuordnen (jeder für sich). Anschließend wird im Plenum die Wirkung des Verhaltens eines jeden Patienten-Typs auf den Arzt diskutiert. Schließlich erarbeiten die Teilnehmer Tipps für diese fiktiven Patienten, um das Gespräch mit dem Arzt zu verbessern. Typ Zettel-Patient Vielredner Ängstliche Koryphäen-Killer Lange Liste Ausschweifend Kopf gesenkt Schmeichelnd Merkmale Redet ununterbrochen Verwendet viele Internetausdrucke Zusammengekauert Überzogene Erwartungen Versetzen Sie sich nun in die Rolle des Arztes und diskutieren Sie, wie die jeweiligen Patienten-Typen auf den Arzt wirken. Wirkung auf den Arzt Abschreckend "gekränkter Stolz": "Der glaubt wohl, alles besser zu wissen. Ich bin doch der Arzt." Innerliche Abwehrreaktion: "Das Wartezimmer ist voll, der wirft mir die ganze Planung durcheinander." Arzt denkt: Der Patient hört nicht zu, blockiert die Therapie. Patient sagt z.b.: "Herr Doktor, jetzt können nur noch Sie mir helfen." Der Arzt steht unter einem großen Erfolgsdruck, denn der Patient hat eine kaum realistische Erwartungshaltung. Welche Tipps können Sie den Patienten geben, um die jeweilige Gesprächssituation zu verbessern? Tipps für Patienten Prioritäten setzen. "Entwarnung" signalisieren: "Ich möchte nicht alles mit Ihnen besprechen " "Mich interessiert Ihre Meinung " "Ich habe immer alle meine Unterlagen dabei " Arztgespräch vorbereiten Eigene Anliegen strukturieren Prioritäten setzen Formulierungen überlegen Mut fassen und eigene Angst verbalisieren. Nur wenn der Arzt weiß, was den Patienten bedrückt, kann er darauf eingehen. Der Patient sollte sich die Grenzen der Medizin bewusst machen. Ärzte können nicht zaubern. Arzt als Mensch wahrnehmen Sich nach dem Machbaren erkundigen 5
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