Normen, Labels und Referenzsysteme im Vergleich
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- Frieder Hoch
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1 Normen, Labels und Referenzsysteme im Vergleich Der folgende Vergleich bietet eine Übersicht über die und die Kompatibilität der SVOAM-Norm mit ISO , eduqua 2013, INSOS Q, (Qualitätsnorm im Behindertenbereich) und den Anforderungen des IKS (Internes Kontrollsystem für staatlich finanzierte NPOs) und erleichtert eine Entscheidungsfindung beim von Qualitätsmanagementsystemen, Normen, Labels, Referenzsystemen und Kombinationen davon. Das St. Galler Modell Quelle: Rüegg-Stürm, J.(2003)c Das neue St. Galler Modell. Grundkategorien einer integrierten Managementlehre: Der HSG-Ansatz. 2. Auflage, Bern/Stuttgart/Wien; Haupt, S.22 Möglichkeit Prozessarchitektur mit integrierten Normen, Labels und Referenzsystemen Lieferanten, Staat, Öffentlichkeit/Medien, Mitarbeitende, Kundinnen/Kunden, Konkurrenz, Kapitalgebende, Gesellschaft, Natur, Technologie, Wirtschaft, Ressourcen, Normen und Werte, Anliegen und Interessen Prozess 1 1 Prozess 2 2 Managementprozess Prozess 3 Geschäftsporzesse Geschäftsprozess 1 Geschäftsprozess 2 3 Prozess 4 4 Prozess 5 5 Zufriedenheit der Anspruchsgruppen Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 1
2 SVOAM-Norm 2010 Was ist SVOAM:2010 ist ein Qualitätsmanagement-System, welches speziell zur Sicherung und Entwicklung von Qualität im Bereich von Integrationsdienstleistungen mit einem Arbeitsanteil geschaffen wurde. Seit 2005 können sich Organisationen, die der Norm folgen, mit dem Qualitätszertifikat SVOAM:2010 zertifizieren lassen. Die Norm ist von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS akkreditiert und wird von mehreren Auftraggebern (Bundes-, Kantonal- und Gemeindebehörde) empfohlen oder für die Zusammenarbeit vorausgesetzt Für wen ist Die SVOAM-Norm ist sowohl für Leistungsauftraggebende als auch für Leistungsauftragnehmende jeder Grösse geeignet und empfehlenswert. In einigen Kantonen ist die SVOAM-Norm für Organisationen mit Integrationsdienstleistungen grundsätzliche Voraussetzung für Zuweisungen. Die der SVOAM-Norm beziehen sich auf die inhaltlichen Aspekte von Arbeitsmarkmassnahmen, auf die personellen Ressourcen und auf die Verantwortung der Leitung. Verlangt wird zudem ein Budget und ein Sachmittelplan. Die EKAS Richtlinien (Arbeitssicherheit) sind integrierter Bestandteil von SVOAM. Die Light-Variante von IKS (Internes Kontrollsystem für staatlich finanzierte NPOs), welche in einigen Kantonen gefordert ist, wird nicht berücksichtigt. Auf spezifische Produktions- oder Dienstleistungsaufgaben von Organisationen wird nicht eingegangen und sind nicht berücksichtigt. Der ist prozessorientiert und beinhaltet 3 Ebenen (A, Organisation, B, Angebot und C, Teilnehmende) und 7 Kriterien. Kriterien sind: 1. Verständnis des Auftrages, 2. Bedarf der Zielgruppen, 3. Ziele, 4. Prozesse und Strukturen, 5. Ressourcen, 6. Evaluation und 7. Qualitätssicherung und entwicklung. SVOAM bietet Kurse an, welche Teilnehmende mit Interesse an Qualitätsmanagement und einem erfolgreichen Abschluss befähigt, die SVOAM-Norm im eigenen Betrieb aufzubauen. Wenn keine Erfahrung in Projektmanagement vorhanden ist, wird eine externe Begleitung empfohlen. Andere Normen und Labels lassen sich in die SVOAM-Struktur nicht einbauen. Umgekehrt lässt sich die SVOAM-Norm jedoch problemlos in ISO 9001 integrieren. Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 2
3 INSOS Q Referenzsystem Was ist INSOS Q? Das Referenzsystem INSOS Q- wurde zur Ablösung der Qualitativen Bedingungen und der Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem von BSV-IV 2000 entwickelt. Grundlage für das Referenzsystems INSOS Q sind die drei Leitmotive: Autonomie, Teilhabe und Inklusion der Charta Lebensqualität. Für wen ist INSOS Q geeignet? INSOS Q kann von jeder Organisation, welche Menschen mit Behinderung betreut, beschäftigt oder begleitet, unabhängig von Grösse, Angeboten und Leistungsaufträgen angewendet werden. Die kantonalen IV-Regionalstellen können INSOS Q zur Voraussetzung zur Beitragsanerkennung machen. Wird in einer Organisation kein von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) anerkanntes Qualitätsmanagementsystem (QMS) eingesetzt, so werden von INSOS Q Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagement (QM) gefordert. Die des Referenzsystems liegen bei der Führung (inkl. Personal), der Leistungserbringung und den unterstützenden Prozessen. Die Light-Variante von IKS (Internes Kontrollsystem für staatlich finanzierte NPOs) und die EKAS Richtlinien (Arbeitssicherheit) sind integrierter Bestandteil von INSOS Q. Auf spezifische Produktionsoder Dienstleistungsaufgaben wird nicht eingegangen und sind nicht berücksichtigt. Der ist prozessorientiert und beinhaltet 6 Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagement (nur wenn die Organisation kein von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle anerkanntes Qualitätsmanagementsystem hat) und 24 Qualitätsstandards. agogis INSOS W&O bietet einen vertieften Lehrgang in Qualitäts- und Prozessmanagement an, welcher Teilnehmende mit einem erfolgreichen Abschluss befähigt, INSOS Q in der eigenen Organisation aufzubauen. Wenn keine Erfahrung in Projektmanagement vorhanden ist, wird eine externe Begleitung trotzdem empfohlen. Andere Normen und Labels lassen sich in die das Referenzsystem INSOS Q nicht integrieren. Umgekehrt lässt sich INSOS Q jedoch problemlos in ISO 9001 integrieren. Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 3
4 IKS Internes Kontrollsystem für staatlich finanzierte NPOs Was ist IKS? Ein Internes Kontrollsystem ist nach der Neuregelung des Revisionsrechts im Januar 2008 für alle Organisationen unabhängig von der Rechtsform unter folgenden Bedingungen zwingend. Wenn in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nachstehende Schwellenwerte erreicht werden: Bilanzsumme 10 Mio. CHF, Umsatz 20 Mio. CHF, 50 Mitarbeitende (Vollzeitstellen). Revisionsstellen sind verpflichtet, im Revisionsbericht eine Aussage über die Existenz eines IKS zu machen. Kantone und Gemeinden können staatlich finanzierte NPOs verpflichten, ein IKS einzuführen, auch wenn sie diese Schwellenwerte nicht erreichen. Für wen ist IKS geeignet? Das IKS kann grundsätzlich von jeder Organisation unabhängig von der Rechtsform und unabhängig von Leistungsauftrag angewendet werden, auch wenn dazu keine Pflicht besteht (siehe oben). Organisationen, welche nach ISO , SVOAM 2010, INSOS Q, oder eduqua 2012?? zertifiziert sind, können sich auf die sogenannte Light-Version des IKS-Leitfadens beschränken. des IKS sind die zweckmässige und gesetzeskonforme Verwaltung von Finanzressourcen und die Verwendung von Spendengeldern und Legaten. Es gewährt den Schutz von Missbrauch und Veruntreuung. Das IKS soll durch Massnahmen und Methoden in die betrieblichen Abläufe integriert werden. Dazu gehören auch Aktivitäten zur Steuerung und Planung einer Organisation (- und Ablauforganisation). Zu der Ligth-Version gehören folgende Prozesse: P1 Zahlungen/Flüssige Mittel, P 2 Fakturierung/Debitoren, P3 Leistungsbezug/Einkauf/Kreditoren, P6 Personaladministration/Löhne, P10 Berichterstattung/Rechnungslegung. Viele Fachhochschulen sowie kantonale Stellen bieten Informationsveranstaltungen durch. Die für die Ligth-Version notwendigen Nachweise können von Finanzfachleuten mit guten Qualitätsmanagement-Kenntnissen oder von Qualitätsmanagement-Verantwortlichen mit Kenntnissen der Finanzbranche erbracht werden. Eine externe Begleitung kann hilfreich sein. SVOAM: in den 3 Ebenen und 7 Kriterien der SVOAM-Norm sind diese spezifischen Vorgaben nicht vorgesehen und können in diese Struktur nicht integriert werden. INSOS Q: in den Qualitätsstandards von INSOS Q sind die spezifischen Vorgaben in Standard Q4 enthalten. Umgekehrt lässt sich IKS jedoch problemlos in ISO 9001 integrieren. Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 4
5 eduqua Version 2013 Qualitätslabel für Anbietende von Weiterbildung Was ist eduqua? eduqua wurde im Jahr 2000 im Auftrag des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO), des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT), der Deutschschweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (DBK) und dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung (SVEB) entwickelt. eduqua ist das bekannteste und meist verbreitete Label für Weiterbildungsanbieter in der Schweiz. Für wen ist eduqua geeignet? eduqua kann von jeder Organisation, welche in-house oder on-site (intern oder externe) Weiterbildungsangebote macht, angewendet werden. Das Label kann Grundlage für behördliche Entscheide (Zulassung zur Offertstellung für kollektive und individuelle Kurse, Subventionen u.a.) sein. Die von eduqua beziehen sich auf die inhaltlichen Aspekte von Weiterbildung und die Rahmenbedingungen der Organisation, welche die Erfüllung der Qualität sicherstellen (Personalmanagement, Führung, Infrastruktur). Die EKAS Richtlinien (Arbeitssicherheit) sind nicht integrierter Bestandteil von eduqua. Die Light-Variante von IKS (Internes Kontrollsystem für staatlich finanzierte NPOs), welche in einigen Kantonen gefordert ist, wird nicht berücksichtigt. Auf spezifische andere Produktions- oder Dienstleistungsaufgaben von Organisationen wird nicht eingegangen und sind nicht berücksichtigt. Das eduqua Label orientiert sich an Kundinnen und Kunden sowie an Prozessen für die Führung und Leistungserbringung und ist entsprechend darauf orientiert. Die 22 zu erfüllenden Standards sind 6 Kriterien zugeordnet. Die Kriterien sind: 1. Bildungsangebote, 2. Information, 3. Ausbildung, 4. Ausbildende, 5. Qualitätsmanagement, 6. Führung. euqua bietet keine Kurse an, welche Personen befähigen, das Label in ihrer Organisation aufzubauen und zu implementieren. Eine externe Beratung und Begleitung ist angezeigt. Organisationen, welche ISO 9001, SVOAM oder INSOS-Q zertifiziert sind, erfüllten nicht automatisch die 6 eduqua Kriterien und die 22 Standards. Umgekehrt lässt sich das Label jedoch problemlos in ISO 9001 integrieren. Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 5
6 ISO Was ist ISO ? ISO 9001 (International Organization for Standardization) wurde 1947 gegründet und ist weltweit das Managementsystem mit der grössten Bekanntheit und Verbreitung. Es ist branchenunabhängig und kann von allen Organisationen (Profitorientiert, Nichtprofitorientiert, von Regierungsund Nichtregierungsorganisationen) eingesetzt werden Für wen ist ISO geeignet? ISO ist eine sinnvolle Basis für alle branchenorientieren Standards, Normen, Labels und Referenzsysteme, ist jedoch grundsätzlich unabhängig von Branche, Organisationsgrösse und Rechtsform. SVOAM, eduqua, INSOS Q und IKS können problemlos integriert werden. Die festgelegten Normen und Anforderungen von ISO 9001 sind von allgemeiner Natur und enthalten keine spezifischen und branchenbezogenen Inhalte. ISO 9001 kann dazu benutzt werden, um die Fähigkeit zu untersuchen, gesetzliche und behördliche Anforderungen, die sich auf die Leistungserbringung beziehen, zu erfüllen. ISO 9001 orientiert sich an Kundinnen und Kunden sowie an Prozessen (prozessorientiert) und beinhaltet 8 Managementgrundsätze. 1. Kundenorientierung, 2. Führung, 3. Einbezug der Mitarbeitenden, 4.Prozessorientierter Ansatz, 5. Systemorientierter Managementansatz, 6. Stetige Verbesserung, 7. Sachbezogene Entscheidungsfindung, 8. Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen. Eine einheitliche Struktur bei der Dokumentation wird nicht gefordert. Ein sehr nützliches, übersichtliches und universell anwendbares Modell für den eines Qualitätsmanagementsystems ist das St. Galler Managementsystem (J. Rüegg-Stürm 2002) der Universität St. Gallen. Die meisten Zertifizierungsstellen und Firmen bieten Weiterbildungen an. Auch der Lehrgang von agogis INSOS W&O orientiert sich an ISO Ohne ausgebildete Fachpersonen ist der kaum möglich. SVOAM, eduqua, INSOS Q, IKS und andere Referenzsysteme können problemlos integriert werden. Wenn diese von Leistungsauftraggebenden gefordert werden, sind sie integrierter Bestandteil von ISO 9001 (Anforderung von Behörden und Gesetzgebern). Qualitätslabels im Vergleich_2012 Seite 6
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