Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Grafisches Gestalten, Druck und Bleistifttechnik

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Marie Armbruster
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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Grafisches Gestalten, Druck und Bleistifttechnik Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

2 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS A B C D Aufgabe: Betrachten Sie die vier Zeichnungen aufmerksam. Äußern Sie sich zu folgenden Fragen: 1. Worin bestehen die Gemeinsamkeiten aller vier Zeichnungen? 2. Worin bestehen die deutlichen Unterschiede? 3. Was ist dafür verantwortlich, dass wir in Abbildung A Formen erkennen? 4. Was ist dafür verantwortlich, dass wir in den Abbildungen B-D Formen erkennen? Leiten Sie aus den Antworten Schlussfolgerungen zur Beschaffenheit von Grafiken ab.

3 ERWARTETE ANTWORTEN: zu 1: Alle vier Zeichnungen stellen einen gleichen Landschaftsausschnitt dar, sie zeigen also gleiche Formen und gleichen Bildaufbau. Sie sind alle Schwarz-Weiß-Zeichnungen. zu 2: A: nur Linien B: nur Schraffuren C: nur Strukturen D: nur glatte Flächen unterschiedlicher Grautöne Schlussfolgerungen: s. nächste Folie zu 3: Die Formen sind erkennbar, weil sie durch dunkle Konturen auf weißem Untergrund von einander getrennt werden. Die Flächen selbst sind nicht gestaltet, sind also mit dem Zeichnungsgrund identisch. Ohne diese Konturen gäbe es in diesem Format auch keine sichtbaren Formen. zu 4: Die Formen sind erkennbar, weil ihre Flächen unterschiedlich sowohl zueinander als auch zum Untergrund beschaffen sind. Sie bilden dort sichtbare Grenzen, eine Kontur ist also zur Formbildung nicht nötig.

4 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS HELL-DUNKEL Grafiken erhalten ihre Wirkung über den Hell-Dunkel-Kontrast. In der Regel wird das Gemeinte dunkel auf einen hellen Grund gesetzt. (Schwarz auf Weiß hat dabei eine sehr alte Tradition, die wir auch heute noch pflegen.) Es geht aber auch umgekehrt, das Gemeinte wird hell auf dunklen Grund gesetzt. Es entsteht ein umgekehrtes, ein invertiertes Bild, das an das Negativ eines Fotos erinnert und deshalb auch Negativbild genannt wird.

5 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS FORMENBILDUNG Formen können in einer Grafik auf unterschiedliche Art und Weise gebildet werden. Dabei muss man die einzelnen Möglichkeiten nicht unbedingt in Reinkultur anwenden. Sie können natürlich miteinander kombiniert werden, zum Beispiel:...so......oder so......auch das ist möglich...oder dieses......und noch eine Möglichkeit...und schon wieder eine... usw.

6 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS A. Das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell - Dunkel Kontrast wirkt sich inhaltlich und auf den Ausdruck aus. Aufgabe: Erläutern Sie, worin Sie die jeweiligen Auswirkungen bei den einzelnen Abbildungen sehen! 1. bei betontem Umriss 2. bei betonter Fläche nur geringfügige Unterscheidung vom Untergrund deutliche Unterscheidung voneinander und unterschiedliche Unterscheidung vom Untergrund eine gemeinsame Kontur unterscheidet sich deutlicher vom Untergrund als die Einzelkonturen untereinander und zum Untergrund geringfügiger Unterschied der Flächen untereinander aber deutlich zum Untergrund

7 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS B. Das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell - Dunkel Kontrast wirkt sich inhaltlich und auf den Ausdruck aus. 1. bei betontem Umriss 2. bei betonter Fläche nur geringfügige Unterscheidung vom Untergrund Je nach weiterem Kontext können folgende Auswirkungen möglich sein Wirkungen mit positiver Tendenz: zart, gefühlvoll, leise, lieblich zurückhaltend, unaufdringlich zum Untergrund zugehörend geheimnisvoll Wirkungen mit negativer Tendenz: blass, kränklich, kraftlos, heimlich minderwertig, unbedeutend abhängig, keine Eigenständigkeit

8 Form mit starker Unterscheidung vom Untergrund Form mit geringfügiger Unterscheidung vom Untergrund Unterscheidung voneinander BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS C. Das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell - Dunkel Kontrast wirkt sich inhaltlich und auf den Ausdruck aus. 1. bei betontem Umriss 2. bei betonter Fläche deutliche Unterscheidung voneinander und unterschiedliche Unterscheidung vom Untergrund positive Tendenz negative Tendenz bewusstes Anderssein unterschiedliche Paarung abwechslungsreich spannungsreich nicht so wie der andere sein wollend Trennung, Distanzierung gegnerisch, kämpferisch hektisch, nervös, unruhig zart, gefühlvoll, leise, lieblich zurückhaltend, unaufdringlich geheimnisvoll blass, kränklich, kraftlos, heimlich minderwertig, unbedeutend abhängig, keine Eigenständigkeit mehr dem Untergrund zugehörig als der anderen Form bewusstes Trennen von der anderen Form direkt, laut, kraftvoll selbstbewusst, bedeutsam klar, direkt aufdringlich laut und kraftvoll zerstörerisch kompromisslos sich gegen alles behauptend alles andere verdrängend

9 BESONDERHEITEN DES GRAFISCHEN GESTALTENS D. Das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell - Dunkel Kontrast wirkt sich inhaltlich und auf den Ausdruck aus. 1. bei betontem Umriss 2. bei betonter Fläche eine gemeinsame Kontur unterscheidet sich deutlicher vom Untergrund als die Einzelkonturen untereinander und zum Untergrund geringfügiger Unterschied der Flächen untereinander aber deutlich zum Untergrund Je nach weiterem Kontext sind folgende Wirkungen möglich: mit positiver Tendenz zusammenfassend, eine gemeinsame Form bildend schützend, vor Gefahr abgrenzend Gemeinsamkeit zusammengehörig verschmelzend zu einer Form Gemeinsamkeit umarmen mit negativer Tendenz eingefangen, abgegrenzt gewaltsame Einigung nicht zum Rest zugehörig Unterschiedlichkeit unterbindend umschlingen, zusammenpressen gemeinsame Absonderung vom Rest

10 Name: Klasse / Kurs: Arbeitsblatt: Das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell - Dunkel Kontrast wirkt sich inhaltlich und auf den Ausdruck aus. Aufgaben: 1. Beschreiben Sie, wie das Verhältnis zwischen Formenbildung und Hell Dunkel - Kontrast in der Abbildung konkret beschaffen ist. 2. Schlussfolgern Sie aus dieser Beschreibung Deutungen und Bedeutungen für Inhalt und Ausdruck. Nutzen Sie gegebenenfalls für 2. auch die Rückseite! 3. Zeichnen Sie ein Bild, das folgender Beschreibung in Inhalt und Ausdruck nahe kommt. Stützen Sie sich dabei auf die verschiedenen Möglichkeiten, wie grafisch im Zusammenhang mit dem Hell Dunkel Kontrast Formen gebildet werden können. Auf dem Bild sehen wir das Porträt eines sehr ungleichen Brautpaares. Er wirkt sehr schüchtern und zurückhaltend, sie sehr selbstbewusst und bestimmend. Freunde und Verwandte meinen, sie würden überhaupt nicht zusammen passen und sollten lieber nicht heiraten. Beide sind sich jedoch darüber einig, den Warnungen zu trotzen und zukünftig gemeinsam durchs Leben zu gehen.

11 ÜBERSICHT ÜBER DIE GRAFISCHEN MITTEL Eine Grafik hat, wie jede andere Kunstdisziplin auch, ihre eigenen Merkmale und Gesetzmäßigkeiten. Traditionelle Grafiken basieren vorwiegend auf der Ausdruckswirkung des Hell Dunkel Kontrastes, bei Farbgrafiken kann es auch die Ausdruckskraft der Farben sein. Die typischen gestalterischen Mittel beim grafischen Arbeiten sind die grafischen Gestaltungsmittel, kurz grafische Mittel genannt. grafisches Mittel Eigenschaft ursprüngliche Funktion 1. Linie = konturbildend die Form eines Objektes als Umriss (Kontur) zu bestimmen 2. Schraffur = flächenbildend die Körperlichkeit und Räumlichkeit eines Objektes durch Simulation von Licht- und Schatten zu bestimmen 3. Struktur = flächenbildend die Oberflächenbeschaffenheit eines dargestellten Objektes zu bestimmen

12 LINIE - ÜBERSICHT ÜBER DIE GESTALTERISCHEN MÖGLICHKEITEN (Version 1) Folgende Faktoren können für sich allein oder in Kombination miteinander das Aussehen und damit die Wirkung und den Ausdruck von Linien beeinflussen: 2. Stärke 1. Länge 3. Dunkelheit Aussehen, Wirkung, Ausdruck einer Linie 4. Richtung 8. Charakter der Ausführung 7. Linienbild 5. Begrenzung 6. Oberflächenbeschaffenheit

13 LINIE - ÜBERSICHT ÜBER DIE GESTALTERISCHEN MÖGLICHKEITEN (Version 2) Folgende Faktoren können für sich allein oder in Kombination untereinander das Aussehen und damit die Wirkung und den Ausdruck von Linien beeinflussen: 1. Länge 2. Stärke 3. Dunkelheit 4. Richtung 5. Begrenzung 6. Oberflächenbeschaffenheit 7. Linienbild 8. Charakter der Ausführung

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