Soziale Eingliederung und Bekämpfung der Armut
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- Ewald Frei
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1 Europäische Strukturfonds - Jahresveranstaltung EFRE/ ESF 2013 im Freistaat Thüringen, Erfurt Workshop 5 Soziale Eingliederung und Bekämpfung der Armut Udo Philippus, TMWAT Claudia Michelfeit, TMSFG
2 Prioritätsachse 2 Vertrag über die Arbeitsweise der EU Artikel 162 ESF Ziele: innerhalb der Union die berufliche Verwendbarkeit und die örtliche und berufliche Mobilität der Arbeitskräfte fördern sowie die Anpassung an die industriellen Wandlungsprozesse und an Veränderungen der Produktionssysteme insbesondere durch berufliche Bildung und Umschulung erleichtern Wirkung: Beschäftigungsmöglichkeiten der Arbeitskräfte im Binnenmarkt verbessern und zur Hebung der Lebenshaltung beitragen TMSFG Stabsstelle Strategische Sozialplanung
3 Prioritätsachse 2 Förderung der sozialen Eingliederung und Bekämpfung der Armut Investitionsprioritäten Aktive Eingliederung Spezifische Ziele 1. Wiederherstellung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit 2.Verbesserung des Zugangs von besonders benachteiligten Zielgruppen zu Beschäftigung Auf örtlicher Ebene betriebene Strategien für lokale Entwicklung Erhöhung der Kompetenz lokaler Akteure in der Armutsprävention
4 Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Thüringen Rückgang der Arbeitslosenzahl von rund 210 Tsd. im Mai 2005 auf aktuell 92,2 Tsd. (August 2013) = -56,1% Arbeitslosenquote von 7,9% deutlich unter der Quote der ostdeutschen Länder = -10,6% seit 2005 Entwicklung der Zahl der SV- Beschäftigten: Steigerung von 2005 auf 2013 von rund 708 Tsd. auf rund 760 Tsd. Erwerbstätigenquote: 74,5% (Platz 3 in D, hinter Bayern und BW) Erwerbstätigenquote bei den Frauen: 71,3%- Spitzenwert hinter Brandenburg
5 Prioritätsachse 2 Aber: Es droht Verfestigung durch Langzeitarbeitslosigkeit derzeit Langzeitarbeitslose Jahresdurchschnitt 2008: Jahresdurchschnitt 2012: Anteil an allen Arbeitslosen 35,2% Jahresdurchschnitt 2008: 39,3% Jahresdurchschnitt 2012: 34,3% rund die Hälfte davon 2 Jahre und länger * Quelle: Bundesagentur für Arbeit 02/2013
6 Prioritätsachse 2 Zielgruppenauswahl niedrige Arbeitslosenquote (7,9%; August 2013) aber schwierig für Personen mit Vermittlungshemmnissen wie: Ältere: Personen ab 55 Jahren (AL- Quote 10,3%) Anteil an allen Arbeitslosen: 25,6% Alleinerziehende: 36,5% der alleinerziehenden erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind arbeitslos (Mai 2013) Langzeitarbeitslose: 35,2% (rund die Hälfte davon 2 Jahre und länger) Bedarfsgemeinschaften : Personen
7 Prioritätsachse 2 Zielgruppenauswahl Geringqualifizierte 21% der Arbeitslosen ohne Berufsbildung Schwerbehinderte 7,1% der Arbeitslosen Ausländer 3,4% der Arbeitslosen 65% der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II
8 Prioritätsachse 2 Strukturanalyse erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Langzeitbezug BA unterscheidet im SGB II nach 6 Profillagen 1. Marktprofil 2. Aktivierungsprofil 3. Förderprofil marktnahe Profillagen 7,2 %* 4. Entwicklungsprofil 5. Stabilisierungsprofil 6. Unterstützungsprofil marktferne Profillagen 76,8 %* * Quelle: BA, RD SAT,
9 Prioritätsachse 2 Armutsgefährdung Armutsgefährdungsquote in Thüringen 16,9 % (Bund: 15,2%)* gefährdete Personengruppen (hohe Armutsgefährdungsquoten): weibliche Jugendliche Jahre (25,7%)* Alleinerziehend (41,9%)* Personen mit niedrigem Qualifikationsniveau (38%)* * Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder,
10 Prioritätsachse 2 Thema Kinderarmut * SGB-II-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren davon: alleinerziehend* * Kinder bis 15 Jahre in Thüringen leben von Sozialgeld fast jedes 5. Kind * Quelle: BA-Statistik,
11 Prioritätsachse 2 Herausforderungen für den ESF Armutskreisläufe durchbrechen Personen in marktfernen Profillagen aktivieren Soziale Integration als Voraussetzung für berufliche Wiedereingliederung stärken Kommunen einbeziehen lokale Partner vernetzen Zusammenarbeit mit den Jobcentern sicherstellen Nachhaltigkeit sichern durch betriebliches Startcoaching
12 Investitionspriorität I- Aktive Eingliederung Spezifisches Ziel 1: Wiederherstellung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit Träger von Projekten freie, private, öffentliche Träger Verbände, Vereine, Kommunen (Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Bildung, Wohlfahrtspflege usw.) Die Instrumente werden den individuellen Erwerbs- bzw. Erwerbslosenbiografien der langfristig vom Arbeitsmarkt ausgegrenzten Menschen gerecht und wirken einer Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegen.
13 Investitionspriorität I- Aktive Eingliederung Maßnahme 1: (Wieder-) Herstellung von Beschäftigungsfähigkeit und Heranführung an den Arbeitsmarkt Weiterführung/ -Entwicklung der erfolgreichen Arbeit in der 4. Förderperiode Förderung regionaler Integrationsprojekte (siehe LAP) gezielte Betreuung von nicht oder nur unzureichend motivierten und bislang nicht aktivierten Menschen Erstellung individueller Förderpläne Betriebliche Integrationsbegleitung (Startcoaching) Verknüpfung vorhandener und neu geschaffener Angebote im Sinne eines sozialintegrativen Netzwerkes Aufbau regionaler Beschäftigungspakte
14 Erfolgreicher Ansatz LAP Landesarbeitsmarktprogramm Förderung von 24 regionalen Integrationsprojekten in den Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten 3- Jahresbilanz bis : insgesamt registrierte Teilnehmer: Integrationsergebnisse insgesamt: integrierte Teilnehmer davon in den ersten Arbeitsmarkt: davon unbefristete Einstellung: Integration in geförderte Beschäftigung: 471 Integration in Schule/ Ausbildung: 672
15 Investitionspriorität I- Aktive Eingliederung Maßnahme 2: Soziale Stabilisierung, Förderung der Teilhabe und Stärkung von kognitiver, sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen der vom Arbeitsmarkt ausgegrenzten Menschen Soziale Stabilisierung als Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit und berufliche Integration von Langzeitarbeitslosen Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen Einbeziehung der Kinder in die Projektarbeit Stärkung der Erziehungs- und Familienkompetenzen Soziale Integration der Kinder Bekämpfung von Kinderarmut Erweiterter TIZIAN- Ansatz
16 Investitionspriorität I- Aktive Eingliederung Maßnahme 3: Projekte zur fachlichen Qualifizierung und Weiterentwicklung für bestimmte Zielgruppen Diversität der Zielgruppen erfordert flexibel gestaltbares Portfolio an Förderelementen Zielgruppenorientierte Qualifizierungen und Qualifizierungsbausteine, Fachkurse, Trainingsmaßnahmen, Praktika Vermittlung von Soft- Skills Wiedereingliederung von Strafgefangenen Verstärkung der Bildungsarbeit im Strafvollzug individuell und bedarfsgerechte Qualifizierung Nachbetreuung zum Abbau von Vermittlungshemmnissen
17 Investitionspriorität I- Aktive Eingliederung Spezifisches Ziel 2: Verbesserung des Zugangs von besonders benachteiligten Zielgruppen zu Beschäftigung Maßnahme: Förderung des Zugangs zum 1. Arbeitsmarkt durch Lohnkostenzuschüsse richtet sich an Langzeitarbeitslosen mit schwerwiegenden bzw. mehrfachen Vermittlungshemmnissen (gesundheitliche/ soziale Einschränkungen, ältere Arbeitslose, Alleinerziehende, Personen aus Familien-BG, Migranten, Haftentlassene) Realisation durch monatliche Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber im gewerblichen Bereich
18 Investitionspriorität II- Auf örtlicher Ebene betriebene Strategien für lokale Entwicklung Spezifisches Ziel: Erhöhung der Kompetenz lokaler Akteure in der Armutsprävention Gebiete Thüringenweit und in Wohn- und Stadtquartieren mit besonderen Problemlagen Arten von Begünstigten örtliche, öffentliche Träger der Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe freie Träger der Wohlfahrtspflege lokale Netzwerke und Initiativen
19 Investitionspriorität II- Auf örtlicher Ebene betriebene Strategien für lokale Entwicklung Maßnahme 1: Qualifizierung, Beratung, Prozessmoderation- Fokussierung auf Armutsstrategien und soziale Integration Verbesserung der Teilhabe benachteiligter Bevölkerungsgruppen Beratung und Qualifizierung regionaler und kommunaler Akteure im Bereich der Armutsprävention Erhöhung der Methodenkompetenz für ein prozess- und zielorientiertes Handeln Unterstützung effektiver Kommunikationsstrukturen aller Akteure innerhalb und zwischen Kommunen und Trägern
20 Investitionspriorität II- Auf örtlicher Ebene betriebene Strategien für lokale Entwicklung Maßnahme 2: Aufbau und Steuerung integrativer Netzwerke in sozial benachteiligten Quartieren Aktivierende Bürgertreffpunkte mit Komm- und Gehstrukturen (Th.INKA-Ansatz) Definition von Schnittstellen, Organisation und Kooperation der lokalen Akteure Aufbau und Steuerung eines bedarfsgerechten Unterstützungsangebotes und integrativen Netzwerks Einbeziehung der Versorgungsträger in der Region Maßnahme 3: Projekte der Serviceagentur Demografischer Wandel auf Basis der Demografiestrategie
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