Pflegeplanung. Formulierungshilfen für Altenheim Ambulante Pflege Krankenhaus. Jörg Kußmaul, Alexander Vater. 83 Abbildungen 99 Tabellen
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4 Pflegeplanung Formulierungshilfen für Altenheim Ambulante Pflege Krankenhaus Jörg Kußmaul, Alexander Vater 83 Abbildungen 99 Tabellen Georg Thieme Verlag Stuttgart New York
5 Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio gra fische Daten sind im Internet über abrufbar. Autorenadressen: Jörg Kußmaul Health Care Consulting Network Jägerhausstraße Heilbronn Alexander Vater Lontalstr Geislingen Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14 D Stuttgart Deutschland Unsere Homepage: Zeichnungen: Christiane und Dr. Michael von Solodkoff, Neckargemünd Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe Umschlagfotos: Werner Krüper Postergestaltung: Andrea Schnitzler, Innsbruck; Fotograf: Alexander Fischer, Baden-Baden Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover fil mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: stm media GmbH, Köthen gesetzt aus Adobe InDesign CS5.5 Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe ISBN Auch erhältlich als E-Book: eisbn (Pdf)
6 Vorwort Sie halten ein neues Buch zur Pflegeplanung in der Hand und fragen sich vielleicht, ob es zu diesem Thema noch ein weiteres Buch braucht? Ist denn nicht alles gesagt und geschrieben worden, was dazu wichtig ist? Dazu meinen wir: Jedes Buch braucht seine Zeit und jede Zeit braucht sein Buch. Dieses Buch verfolgt nicht das primäre Ziel, die Grundlagen der Pflegeplanung neu aufzubereiten, sondern es soll Ihnen helfen, unter den sich rasch veränderten Rahmenbedingungen in der Pflegelandschaft möglichst schnell eine auf Ihr Tätigkeitsfeld bezogene, fachlich fundierte Pflegeplanung zu erstellen. Wir haben dazu Ihre Erfahrungswerte aus vielen Jahren der Anwendung und Lehre der Pflegeplanung sowie aus unzähligen Qualitätsüberprüfungen in den verschiedensten Pflegeeinrichtungen in dieses Werk mit einfließen lassen. Die grundsätzliche Zielsetzung der Pflegeplanung ist unverändert. Sie soll die Pflege transparent und nachvollziehbar machen und ein zielgerichtetes, am Pflegeempfänger orientiertes Arbeiten ermöglichen. Gleichzeitig soll sie die Pflege dabei unterstützen, weg von der intuitiven, zufälligen Pflege hin zur prozesshaft fundierten Pflege zu gelangen. Die Pflegeplanung ist und bleibt damit die Basis für eine hohe Pflegequalität. Sie unterstützt nachhaltig den Prozess der Professionalisierung in der Pflege. Jedoch findet dieser Prozess unter zunehmend erschwerten Bedingungen statt. Die Gründe für die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen sind sehr vielfältig. Wesentlich sind hier vor allem die immer knapper werdenden finanziellen Mittel im Gesundheitswesen. Das hat in der Krankenhauslandschaft dazu geführt, dass bei steigender Fallzahl zahlreiche Pflege stellen gestrichen worden sind. Laut dem Deutschen Institut für Pflegeforschung (DIP) waren dies allein im klinischen Bereich in den letzten 10 Jahren Vollzeitstellen. Das hat zur Folge, dass mit immer weniger professionell Pflegenden die gleiche bzw. eine bessere Qualität erreicht werden soll. Der persönliche Anspruch der Pflegenden, gut zu pflegen, ist sicherlich unverändert hoch. Doch immer mehr stoßen mit diesem Anspruch unter den aktuellen Bedingungen an ihre Grenzen. Sie arbeiten in einem Spannungsfeld, in dem es sehr schwer fällt, einen gangbaren Weg für die Anvertrauten, für sich selber und die Interessensgruppen zu finden. Nicht wenige sind damit überfordert und tragen sich mit dem Gedanken, bereits nach wenigen Arbeitsjahren aus dem Beruf auszusteigen. Auch die Öffentlichkeit hat ein zunehmendes Interesse an einer hohen und zuverlässigen Pflegequalität. Zum einen haben wir eine zunehmende Zahl von immer älter werdenden Menschen in unserer Gesellschaft und zum anderen haben zahlreiche Pflegeskandale in der jüngsten Vergangenheit dafür gesorgt, dass das Thema Pflege auf der Tagesordnung steht. Die Politik hat darauf reagiert und verschärfte Qualitätsvorgaben erlassen, die durch die Aufsichtsbehörden streng kontrolliert werden. Jüngstes Beispiel ist die medienwirksame Einführung der Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR), mit deren Hilfe die Qualität von Pflegeeinrichtungen in Schulnoten erfasst werden soll. Leider wur- V
7 den die Qualitätsvorgaben einseitig erhöht, ohne hierfür die notwendigen zusätzlichen finanziellen Mittel bereitzustellen. Zentraler Schwerpunkt der Überprüfungen ist die ordentliche und nachvollziehbare Pflegeplanung und Pflegedokumentation. Dass dies für die Aufsichtsbehörden eine unabdingbare Voraussetzung zur Durchführung einer sach- und fachgerechten Pflege darstellt, zeigt der verordnete Aufnahmestopp durch die Heimaufsicht in einer stationären Pflegeeinrichtung in Baden-Württemberg. Dort kam es zu schwerwiegenden Komplikationen bei einigen Bewohnern, die nach Meinung der Aufsichtsbehörde durch eine entsprechende Dokumentation zu verhindern gewesen wären (Az. 10 K 1446/03). Einige Einrichtungen, die schlechte Pflegenoten erhalten hatten, kommentierten ihren veröffentlichten Prüfungsbericht paradoxerweise damit, dass die festgestellten Mängel tatsächlich gar nicht vorhanden, sondern nur nicht entsprechend nachvollziehbar dokumentiert geworden wären. Klar ist jedoch: Ohne eine nachvollziehbare Dokumentation kann diesen Zweifeln gegenüber Dritten jedoch nicht glaubhaft begegnet werden. Ein weiterer Grund, warum sich die Rahmenbedingungen weiter verschärfen, ist der fehlende Nachwuchs an kompetenten Pflegekräften. Obwohl der Pflegeberuf zu den gesellschaftlich anerkanntesten Berufen zählt, sind doch zu wenige junge Menschen bereit, sich der Aufgabe zu stellen. Die Auswirkungen des Personalmangels zeigen sich insbesondere im Bereich der Altenpflege. Es wird deshalb auch offen von einem Pflegenotstand gesprochen. Der viel zitierte demografische Wandel tut ein Übriges, dass diese Situation nicht als nur vorübergehend bezeichnet werden kann. Trotz alledem darf die Pflege jetzt nicht in Selbstmitleid verharren. Vielmehr ist es die selbstverständliche Pflicht eines jeden professionell Pflegenden, gerade jetzt ein hohes Maß an Transparenz über die geleistete Arbeit zu bieten. Denn nur so wird es möglich, gegenüber den politisch Verantwortlichen die notwendigen Argumente für bessere Rahmenbedingungen schaffen zu können. Dieses Buch soll Ihnen helfen, den Ansprüchen im Dokumentationsbereich gerecht zu werden. Es soll Ihnen ein täglicher Begleiter sein, um die Anfor derungen der Pflegeplanung in Ihrem Arbeitsbereich zu erfüllen. Neben einer kompakten Übersicht zur grundlegenden Systematik der Pflegeplanung erhalten Sie zahlreiche Formulierungshilfen, die konkret auf Ihr Tätigkeitsfeld zugeschnitten sind. Dazu erhalten Sie Tipps, wie Sie die Pflegeplanung zukunftsfähig gestalten können und Information dazu, welche Entwicklungen auf Sie zukommen. Heilbronn und Geislingen, Oktober 2011 Es grüßt Sie Jörg Kußmaul Alexander Vater VI
8 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprünge und gesetzliche Grundlagen der Pflegeplanung Ursprünge der Pflegeplanung Gesetzliche Grundlagen der Pflegeplanung... 5 Krankenpflegegesetz/Ausbildungs- und Prüfungsverordnung... 6 Sozialgesetzbuch (SGB XI)... 6 Landesheimgesetz (LHeimG)... 7 Anforderungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen... 7 Anforderungen zur Qualitätssicherung.. 8 Haftungsrecht Pflege planen heißt Pflege professionalisieren So funktioniert der Pflegeprozess Theorie Anforderungen an Sie als Pflegende Ziele des Pflegeprozesses Schritte des Pflegeprozesses Schritt 1: Informationen sammeln (pflegerisches Assessment) Schritt 2: Probleme und Ressourcen erkennen Schritt 3: Pflegeziele festlegen Schritt 4: Maßnahmen planen Schritt 5: Maßnahmen durchführen Schritt 6: Pflege evaluieren Innovationen und neue Entwicklungen in der Pflegeplanung Pflege fokussiert planen Pflege modular planen Pflegebedürftigkeit neu definiert Pflegekomplexmaßnahmen-Scores (PKMS) für die hochaufwendige Pflege Kritische Aspekte der Pflegeplanung.. 37 Nahziele versus Fernziele Aktivierende Pflege planen Von der Theorie in die Praxis: Pflege praxisnah planen Formulierungshilfen für die stationäre, ambulante und klinische Pflege 43 4 Nationale Experten standards in der Pflegeplanung umsetzen Grundlagen Entwicklung nationaler Expertenstandards Themen nationaler Expertenstandards.. 84 Anforderungen und rechtliche Bedeutung Aufbau und Konzeption Nationale Expertenstandards im Pflegeprozess Pflege mithilfe nationaler Expertenstandards planen Expertenstandards in der Pflegeplanung umsetzen Gefährdungspotenziale in die Pflegeplanung integrieren VII
Über den Autor. 1,5 Jahre arbeitete er in einer indischen Arztpraxis mit und eignete sich Kenntnisse der praktischen Medizin an.
Über den Autor Arpana Tjard Holler, geb. 27.02.1957, schloss seine Ausbildung zum Heilpraktiker 1989 ab. Danach lebte er drei Jahre in Indien, wo er eine Ausbildung in Psychotherapie und Tiefengewebsmassage
MehrÜber den Autor. Im Februar 2006 eröffnete er seine eigene Heilpraktikerschule. (www.arpana-tjardholler.de).
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