11. Tübinger Airportmeeting, Hormone und Krebs. Prof. Dr. med. K. Diedrich. amedes experts, Hamburg Universitätsfrauenklinik, Lübeck
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1 11. Tübinger Airportmeeting, Hormone und Krebs Prof. Dr. med. K. Diedrich amedes experts, Hamburg Universitätsfrauenklinik, Lübeck
2 Lucas Cranach d. Ä., 1546
3 Hormone und Krebs - Einfluß der Hormontherapie auf die Entstehung eines Mamma-Carcinoms - Möglichkeiten der Prävention
4 Hormonherapie in der Menopause - Menopause und mögliche Folgen - Nutzen-Risiko Analyse der Hormontherapie - Studienlage: - WHI-Studie - One Million Women Study - Empfehlungen zur Hormontherapie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (S3 Leitlinie)
5 Die zunehmende Lebenserwartung der Frau, verglichen mit dem durchschnittlich kaum ansteigenden Menopausenalter Alter (Jahre) Menopausenalter Jahr
6
7
8
9
10 Beschwerden % Reizbarkeit 92 Antriebsschwäche/Müdigkeit 88 Depression 78 Kopfschmerzen 71 Hitzewallungen 68 Vergeßlichkeit 64 Gewichtszunahme 61 Schlafstörungen 51 Gelenk-/Rückenschmerzen 48 Herzjagen 44 Weinkrämpfe 42 Völlegefühl 37 Dysurie 20 Libidoverminderung 20
11 Begleiterscheinungen und Folgen der Menopause frühe Postmenopause Hitzewallungen Schwitzen Schlaflosigkeit Zyklusschwankungen Psychische Symptome mittlere Postmenopause Vaginalatrophie Dyspareunie Harninkontinenz Hautatrophie späte Postmenopause Osteoporose/ Frakturen Arteriosklerose koronare Herzkrankheit Cerebrovaskuläre Erkrankungen Alter in Jahren
12 Denn seit längerem schon... litt ihr Wohlbefinden unter organisch-kritischen Vorgängen ihrer Jahre, dem stockenden, bei ihr unter seelischen Widerständen sich vollziehenden Erlöschen ihrer physischen Weiblichkeit. Es schuf ihr ängstliche Wallungen, Unruhe des Herzens, Kopfweh, Tage der Schwermut und einer Reizbarkeit, die ihr... die launigen Herrenreden als unleidlich dumm hatten erscheinen lassen. Aus: Die Betrogene, Erzählung von Thomas Mann, 1953
13 HRT: Nutzen / Risikoanalyse Problem: Behandlung klimakterischer Beschwerden (psychovegetativ, urogenital, psychisch) = unmittelbare therapeutische Indikation Effekt der HRT: Verbesserung Evidenz: Epidemiologische Studien und randomisierte Studien NUTZEN EINDEUTIG BELEGT! MacLennan A et al. Cochrane Database Syst Rev 2001 (1) Norman RJ et al. Cochrane Database Syst Rev 2000 (2) Barrett-Connor E & Stuenkel C. Int J Epidemiol 2001;30:423-6 Manson JE, Martin KA. New Engl J Med 2001;345:34-40 Hlatky MA et al. JAMA Feb 6;287(5):591-7
14 HRT: Eindeutig belegter Nutzen Frakturrate Literatur: Torgerson DJ & Bell-Syer SEM: JAMA 2001; 285: und Ergänzung JAMA 2001;286:2097 WHI Writing Group : JAMA 2002; 288(3): Colonkarzinom Literatur: Nanda K et al: Obstet Gynecol 1999; 93:880-8 Grodstein F et al: Am J Med 1999; 106: WHI Writing Group: JAMA. 2002;288(3):
15 Risiko: - Ma-Ca. >5 Jahre - Thrombose Nutzen: - Klimakterische Beschwerden
16 Risikofaktoren für die Diagnose Mamma-Karzinom im Vergleich Männer Frauen 1 : 100 Alter 25 Jahre Alter 45 Jahre 1 : 20 Menopause mit 42 Menopause mit 52 1 : 2 Menarche mit 14 Menarche mit 11 1 : 1,35 Frauen mit Kindern Nulliparae 1 : 1,3 Erste Geburt mit 20 Erste Geburt mit 35 1 : 1,4 BMI normal BMI 25,8-28,8 1 : 1,21 BMI normal BMI >28,8 1 : 1,39 Kein Alkohol Alkohol Konsum 35-44g/d 1 : 1,32 Kein Alkohol Alkohol Konsum >45g/d 1 : 1,46 Keine HRT Langzeit-HRT 1 : 1,3
17 HRT: Die Nachteile und Risiken (?) Mammakarzinom Literatur: Musgrove EA et al: 1991;Mol Cell Biol 11: Colditz et al : N Engl J Med 1995; 332: Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer: Lancet 1997; 350: Magnusson C et al: Int J Cancer 1999; 81: Schairer C et al: JAMA 2000; 283: Ross RK et al :J Natl Cancer Inst 2000; 92: Chen CL et al: JAMA 2002; 287: Hulley S et al: JAMA 2002; 288: WHI Writing Group : JAMA 2002; 288: varialkarzinom Literatur: Garg PP et al: Obstet Gynecol 1998; 92: Rodriguez C et al: JAMA 2001; 285: Lacey JV et al: JAMA 2002; 288: Riman T et al: J Natl Cancer Inst. 2002; 94:
18 WHI-Studie n = Frauen (postmenopausal, Jahre) Randomisation Frauen 0,625 mg CEE + 2,5 mg MPA Primäre Studienziele: u KHK-Prävention (Herzinfarkt oder Tod durch HI) u invasiver Brustkrebs Placebo Sekundäre Studienziele: u Schlaganfall u Lungenembolie u Endometrium / Darmkrebs u Hüftfrakturen
19 Risikoerhöhung bei 2 Hormontherapie-Studien WHI (E. + Prog.) WHI (Estrogen allein) Mamma-Ca. + 26% - 23% KHK + 29% - 9% Schlaganfall + 41% +39% Lungenembolie + 113% + 34% JAMA, April 2004
20 Risikominderung bei 2 Hormontherapie-Studien WHI (E. + Prog.) WHI (Estrogen allein) Colon-Ca. - 63% - 73% Hüftfraktur - 66% - 69% JAMA, April 2004
21 Ergebnisse der WHI-Studie Auf Frauen gerechnet traten in der behandelten Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe nach 5 Jahren auf : + 7 Herzkranzerkrankungen + 8 Schlaganfälle + 18 Thromboembolien + 8 invasive Mammakarzinome - 6 Kolonkarzinome - 5 Hüftfrakturen
22 WHI-Studie : Ergebnisse Darmkrebs Brustkrebs
23 Probleme der WHI-Studie u Es wurden nur postmenopausale Patientinnen untersucht, perimenopausale Patientinnen mit Hitzewallungen wurden ausgeschlossen u Das Durchschnittsalter lag bei 63,3 Jahren (50-59 Jahre: n = Frauen) u Ob die Daten auch für andere Formen der HRT gelten, ist unklar
24 Never users Relatives Brustkrebsrisiko im Verhältnis zum Zeitpunkt der HRT- Anwendung
25 Deutsches Ärzteblatt, 9 (33-34) 2012
26 LEBENSQUALITÄT!
27 Wie gehe ich vor?? Welche Beschwerden hat die Patientin? Welche Risiken hat die Patientin anamnestisch? Für welche Erkrankungen hat Sie prospektiv ein hohes Risiko? Wie steht die Patientin generell zu einer HRT?
28 Wie gehe ich vor?? Information und Aufklärung der Patientin!
29 Erstellen eines individuellen Risikoprofils Anamnestische Risiken für Herz- Kreislauf- Erkrankung, Karzinome, Osteoporose Vorerkrankungen (z.b. Thrombose etc.) Blutfettstatus (Cholesterin etc.) Blutdruck Gewicht Nikotin- und Alkoholabusus Ernährung Lebensstil, körperliche Aktivität...
30 HRT: Nutzen / Risikoanalyse Generelle Dosisrichtlinie Soviel wie nötig und so wenig wie möglich!
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