Erfahrungsbericht von Rebecca Härle Auslandssemester an der University of Northampton, Vereinigtes Königreich September 2013 Dezember 2013
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- Benjamin Flater
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1 Erfahrungsbericht von Rebecca Härle Auslandssemester an der University of Northampton, Vereinigtes Königreich September 2013 Dezember 2013 Die Vorbereitungen für meinen Auslandsaufentalt in England waren weniger umfangreich als ich gedacht habe. Da das Vereinigte Königreich in der EU ist, braucht man kein Visum, nicht einmal einen Reisepass. Krankenversichert war ich auch schon ausreichend und mit der Bewerbung an der University of Northampton kümmerte sich Frau Lefrang so gründlich, dass man nicht viel mehr tun musste, außer die von ihr zug ten Unterlagen immer brav ausgefüllt und rechtzeitig zurückzugeben. Natürlich muss man sich darum kümmern den Mietvertrag rechtzeitig zu kündigen und man braucht Adapter für die technischen Geräte, die man mitbringt. Die Engländer haben andere Steckdosen. Dazu kommt, dass man eine Visakarte zum bezahlen braucht. Etwas ratlos war ich beim Learning Agreement, weil ich keine Ahnung hatte, welche Kurse ich sinnvollerweise belegen könnte. Im Nachhinein kann ich nur sagen, fragt hier gleich bei eurer Partnerhochschule nach und lasst euch helfen. Die Zuständigen an eurer Partnerhochschule wissen garantiert besser als ihr, welche Kurse sinnvoll für euch sind. Wenn ihr Bafög beantragen wollt, kümmert euch gleich nachdem ihr die Zusage für ein Erasmus-Stipendium erhalten habt darum. Auf Auslandsbafög muss man ungefähr doppelt so lange warten, wie auf das normale Bafög. Es ist aber großzügiger bemessen (bei mir 120 Euro mehr) und man muss es nicht zurückzahlen. Alle Informationen dazu gibt es im Internet. Das zuständige Amt für England ist in Hannover. Außerdem muss man natürlich eine Unterkunft finden. Die University of Northampton bietet Zimmer in Wohnheimen an. Ich habe mich dafür beworben, weil es auf jeden Fall der einfachste und bequemste Weg war eine Unterkunft zu finden. Außerdem wohnt man auf dem Campus, was Fahrtzeit und Geld spart. Es ist so auch einfach Leute kennen zu lernen. Andererseits sind die nicht ganz billig, ich habe 98 Pfund pro Woche bezahlt. Zwar gibt es billigere Zimmer, aber ich habe keines davon abbekommen. Vielleicht würde es sich lohnen nach einer billigeren Wohnung in der Stadt zu suchen. Zu guter letzt muss man natürlich den Flug buchen (bei mir hat der 180 gekostet, hin und zurück) und schauen, wie man vom Flughafen nach Northampton - University kommt. Dazu bietet die University an 2 Tagen der der Orientierungswoche kostenlose Busse von Heathrow aus an. Man kann aber auch mit dem Taxi (ca. 80 Pfund), Zug oder Bus (weniger als 20 Pfund) nehmen.
2 Die University hatte uns dazu eingeladen, schon für das International Orientation Program, eine Woche vor dem eigentlichen Vorlesungsbeginn zu kommen. Eigentlich ist das für Internationale Studenten gedacht, ich kann es aber nur empfehlen. Es werden Ausflüge gemacht, es gibt ein gemeinsames Abendessen, Informationsveranstaltungen und mehr bei dem man jede Menge Leute aus allen möglichen Ländern kennen lernt. Keiner kennt keinen und jeder will neue Leute kennen lernen. Ich kam um 1 Uhr nachts am Montag dieser Woche an. Im Studentcentre wurde ich nett begrüßt und 2 Mitarbeiter vom Residential Life Team brachten mich und mein Gepäck zu meinem Zimmer. Die Zimmer sind ausgestattet mit Kleiderschrank, einem Waschbecken samt Unterschrank plus kleine Ablage und Spiegel, Schreibtisch, Stuhl, Regal und vollständig bezogenem Bett. In der Küche gibt es Fächer für jeden, man teilt sich 2 Kühlschränke und 2 Gefrierschränke. Außer 2 Wasserkocher, Backofen, Mikrowelle, Herd und Bügelbrett fehlt aber alles. Küche, Klo und Bad haben wir uns ebenfalls geteilt. In der Regel sind es 8 Leute pro Wohneinheit. 5 von uns waren unglücklicherweise deutsch, was ich sehr schade fand, weil wir doch alle unser Englisch verbessern wollten. Dazu kamen 2 Chinesinnen die beim Englisch lernen aber nicht hilfreich waren und eine Engländerin. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich gleich beim Bewerben für das Zimmer klargestellt, dass ich das nicht möchte. Es gibt eine Waschküche auf dem Campus mit mehreren Waschmaschinen (2,20 Pfund) und Trocknern (1,0 Pfund). Aufhängen kann man die Wäsche dort aber nicht aufhängen. Wir vier Studentinnen aus Weingarten bekamen am Montag darauf unseren Studenplan. Die Koordinatoren hatten uns eine optimale Kursauswahl zusammengestellt, was uns gerade recht war. Keiner von uns hatte eine genauere Ahnung gehabt, was hier sinnvoll wäre und anstatt zu fragen einfach irgendwelche Kurse gewählt, die sich interessant anhörten. Die vom Koordinator gewählten Kurse haben mir mit einer Ausnahme alle super gefallen. Wir bekamen einen Einblick in die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen der Engländer. Noch besser haben mir aber sie sog. Foundation Subjects gefallen. In England studiert man für Grundschullehramt jedes Fach ein bisschen und vertieft eines sehr Intensiv als Specialism. Wir bekamen also auch einen Crashkurs in Kunst, Geschichte, Geographie, Forest School und Sport. In Northampton studiert man sehr viel Praxisnaher als in Weingarten. Wir haben zum Beispiel in einem Block Sport gelernt, wie man möglicherweise eine Unterrichtseinheit zum Tanzen unterrichten kann und was dabei zu beachten ist. Außerdem haben wir selber dann einen möglichen Ablauf durchgespielt. Die Dozentin gab dabei Tipps zu Hilfestellung, wo man
3 aufpassen muss etc. Außerdem besuchten wir 2 verschiedene Kurse English, von denen mir einer sehr und der andere gar nicht gefallen hat. Ich fand das Studium in England insgesamt sehr viel besser und hilfreicher als in Weingarten. Überfordert wurden wir dabei auf keinen Fall. In der zweiten Hälften des Terms hatten wir mehr maximal montags und freitags ein oder zwei Vorlesungen und mehr als genug Zeit zum Reisen und andere Dinge. 2 oder 3 Mal mussten wir eine kleine Presentation halten und im Dezember eine Hausarbeit mit 3000 Wörtern schreiben. Zu den Kursen die man hat, muss man erscheinen. Die Anwesenheit wird überall kontrolliert. Anfang November durften wir je eine Woche in 2 verschiedenen Grundschulen Praktikum machen. In der ersten Schule hatten wir die Gelegenheit den Kindern eine kleine Einführung über Deutschland und die deutsche Sprache zu geben. In der zweiten Schule wurde deutsch sogar als Fremdsprache unterrichtet. Da haben nicht unterrichtet, aber wir haben den Kindern Bilder gezeigt und sie durften Fragen stellen. Ich habe richtig Lust bekommen, Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Die Betreung war gut. Allgemein wurden wir meiner Meinung nach perfekt betreut. Bei Fragen waren die Dozenten immer offen und man musste keinen Termin für Sprechstunden ausmachen. Es gibt zahlreiche Sportclubs und Societies, denen man beitreten kann. Die meisten sind kostenlos. Die Auswahl ist riesig von manchen Sportarten hatte ich noch nie gehört. Alle Clubs und Societies stellen sich zu Beginn des Terms beim sog. Freshers Fair vor. Es lohnt sich hier auf jeden Fall hinzugehen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Stadt selbst ist eher langweilig. Es gibt ein kleines, wenig spektakuläres Town-Centre. London und Birmingham sind aber leicht und günstig mit dem Bus zu erreichen. Die Studend Union organisiert verschiedene Ausflüge an denen man teilnehmen kann. Alles in allem habe ich es definitiv nicht bereut nach England gegangen zu sein. Obwohl es auf den ersten Blick nicht viel anders als Deutschland ist. Es ist auf jeden Fall teurer als Detschland. Nicht nur die Unterkunft, auch Essen und sonstiges. Ich denke ich habe 750 im Monat verbraucht und dabei bin ich nicht besonders viel gereist und ausgegangen. Ich würde es aber trotzdem wieder machen. Mit dem Stipendium und Auslandbafög und bisschen Erspartem ist es leicht zu finanzieren und habe jede Menge gute Erfahrungen gesammelt. Man wird auf jeden Fall selbstbewusster im Englisch reden und lernt sich auch über den Alltag auszudrücken. Natürlich versteht man nach 3 Monaten auch einiges mehr als zu Beginn. Ich selber habe aber nicht wirklich gemerkt, das ich viel besser geworden bin. Andere schon. Außerdem lernt man eine Menge über andere
4 Kulturen, was es heißt sich nicht in seiner Muttersprache zu verständigen und wie es sich anfühlt ein Ausländer zu sein. Auch für die Schule bekommt man viele neue Ideen und Anregungen. Die englischen Schulen sind etwas anders organisiert. Gelernt habe ich außerordentlich viel in dieser Zeit. Ich habe es genossen und ich werde es vermissen.
5 Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/International Office veröffentlich werden darf. Northampton, den
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