über die Durchführung von akustischen Messungen Schallimmissionsmessungen an einem Messort im Umfeld der DMK Deutsches Milchkontor GmbH in Zeven

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1 Messbericht über die Durchführung von akustischen Messungen Schallimmissionsmessungen an einem Messort im Umfeld der DMK Deutsches Milchkontor GmbH in Zeven Auftraggeber DMK Deutsches Milchkontor GmbH Industriestraße Zeven-Aspe Standort Zeven Schallmessbericht Nr _S_2476-I Revision 1 vom Datum der Messung Verfasser Dipl.-Ing. Dominic Hemmer Umfang Textteil 12 Seiten Dieser Bericht darf auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung der debakom GmbH vervielfältigt oder zitiert werden. Akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 Probenahme und Messung der Emissionen bekannt gegebene Messstelle nach 29b BImSchG für die Ermittlung von Gerüchen und Geräuschen und Messung der Immissionen von Gerüchen Ermittlung von Geräuschen; Lärm am Arbeitsplatz Modul Immissionsschutz

2 Inhaltsverzeichnis Textteil 1 Zusammenfassung Aufgabenstellung und Veranlassung Auflagen zum Immissionsschutz Immissionsrichtwerte Messdurchführung Messzeit Messort Messgeräte Messgrößen Messergebnisse Messort 2 (Tannenkamp 20) Pegel-Zeit-Verlauf Spektren Ermittlung der Beurteilungspegel Zuschlag für Impulshaltigkeit KI Zuschlag für Ton- und Informationshaltigkeit KT Fremdgeräuschkorrektur KFG Einwirkzeitkorrektur Kt Abstandsabhängige Korrekturen KA bei Messung an Ersatzmesspositionen Meteorologische Korrektur Cmet Beurteilungspegel Diskussion der Ergebnisse Angaben zur Qualität der Messung Literaturverzeichnis Bericht-Nr _S_2476-I Seite 2 von 12

3 1 Zusammenfassung In der Umgebung der DMK Deutsches Milchkontor GmbH ist eine personengesteuerte Schallimmissionsmessung an IO 2 (Tannenkamp 20, Zeven) zur zeit durchgeführt worden. Nach TA Lärm [1] wurde folgender Beurteilungspegel für Gewerbelärm am Immissionsort bestimmt: Tabelle 1-1: Beurteilungspegel nachts Immissionsort Beurteilungspegel L r db(a) Immissionsrichtwert db(a) IO 2 Tannenkamp Aufgabenstellung und Veranlassung Nach der Umsetzung der Schallminderungsmaßnahmen der DMK - Deutsches Milchkontor GmbH, Industriestraße 27, Zeven, beschrieben in Kapitel 8.2 des Schalltechnischen Gutachtens /1 der ted GmbH vom 24. Mai 2013 [2], soll die Einhaltung der Immissionsrichtwerte für die lauteste stunde überprüft werden. Die Ergebnisse der Messungen wurden im Bericht _S_2476 vom [3] der debakom GmbH dargestellt und bewertet. Demnach konnte eine Überschreitung des Richtwertes an IO2 (Tannenkamp 20) um 11 db festgestellt werden. Durch organisatorische Umstrukturierung der Fahrwege von LKW, Parkpositionen und Leerlaufzeiten der LKW, sowie einer Einschränkung der Laufzeiten der Kühlaggregate soll eine Minderung des Immissionspegels an MP 2 erfolgen. Daher soll eine wiederholte Immissionsmessung der Gesamtbelastung an IO 2 in der zeit die zu erwartende Schallminderung dokumentieren und neu bewerten. Das Gelände der DMK GmbH ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 3 von 12

4 Abbildung 2.1: Lageplan Gelände DMK Deutsches Milchkontor GmbH Gegenstand des vorliegenden Messberichts ist die Darstellung der messtechnischen Bestimmung der Gesamtbelastung durch Gewerbe- / Industriegeräusche an IO 2 nach TA Lärm [1]. 3 Auflagen zum Immissionsschutz Zur Beurteilung von Anlagen, die als genehmigungsbedürftige und nicht genehmigungsbedürftige Anlagen den Anforderungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) [4] unterliegen, ist die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) [1] in der Fassung vom 26. August 1998 heranzuziehen. 3.1 Immissionsrichtwerte Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wurden die Messungen der Geräuschimmissionen an einem Ersatzimmissionsort gemäß Ziffer A.3.4 der TA Lärm [1] ermittelt. Der gewählte Ersatzimmissionsort bietet in dem Fall die Möglichkeit, die für den maßgeblichen Immissionsort kennzeichnende Geräuschsituation zu ermitteln. Zudem liegt das Anlagengeräusch ausreichend weit über dem Fremdgeräuschpegel. Der Messort wird mit MP bezeichnet. Als Richtwerte nach TA Lärm für den maßgeblichen Immissionsort wurden die Werte aus dem Gutachten der Firma ted GmbH [2] herangezogen: Bericht-Nr _S_2476-I Seite 4 von 12

5 Tabelle 3-1: Festgelegter Bezugspunkt und Richtwerte Bezugspunkt Tag Richtwerte IO 2 (MP 2) Tannenkamp db(a) 50 db(a) In der folgenden Tabelle 3-2 werden die für Immissionsrichtwerte relevanten Beurteilungszeiträume aufgeführt. Tabelle 3-2: Beurteilungszeiträume nach TA Lärm [1] Bezeichnung Beurteilungszeitraum Beurteilungszeit Tag 6:00 bis 22:00 Uhr 16 Stunden 22:00 bis 6:00 Uhr Volle Nachstunde mit dem höchsten Beurteilungspegel (z.b.: 1:00 bis 2:00 Uhr) ungünstigste stunde nach TA Lärm [1] Für die Bewertung der Messwerte wird lediglich die zeit betrachtet. 4 Messdurchführung 4.1 Messzeit An MP 2 wurde in der vom auf den eine personengesteuerte Messung über einen Zeitraum von ca. 2 Stunden zwischen Uhr und Uhr durchgeführt, da sich dieser Zeitraum als der ungünstigste im Sinne der TA Lärm [1] aus früheren Untersuchungen [3] herausgestellt hat. Es herrschten folgende meteorologische Bedingungen: Temperatur: 11 C Windgeschwindigkeit: 2 m/s Windrichtung: 170. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 5 von 12

6 4.2 Messort Der Messort orientiert sich an dem vorgegebenen Immissionsort und wird wie folgt festgelegt: Personengesteuerte Messungen zur ungünstigsten Nachstunde MP 2 in unmittelbarer Nähe von IO 2, Tannenkamp 20 MP 2 Abbildung 4.1: Lage des Messortes (Quelle: Openstreetmap) 4.3 Messgeräte Für die akustischen Messungen wurden die in Tabelle 4-1 aufgeführten Geräte verwendet. Bei den Schallmessungen wird entsprechend der TA Lärm [1] die Frequenzbewertung A und die Zeitbewertung F nach DIN EN 60651, Ausgabe Mai 1994, benutzt. Die Messgeräte entsprechen der DIN IEC 651. Der Kalibrator erfüllt die Anforderungen der Klasse 1 nach IEC 651 und IEC 942 (Kalibrator). Die Kalibrierung des Schallpegelmessgerätes wurde vor und nach den Messungen mit Hilfe eines Kalibrators überprüft; Abweichungen wurden nicht festgestellt. Der Messfehler der Messketten wird nach DIN IEC 651 mit < ± 0.7 db(a) angegeben. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 6 von 12

7 22:57:47 23:00:52 23:03:57 23:07:02 23:10:07 23:13:12 23:16:17 23:19:22 23:22:27 23:25:32 23:28:37 23:31:42 23:34:47 23:37:52 23:40:57 23:44:02 23:47:07 23:50:12 23:53:17 23:56:22 23:59:27 00:02:32 00:05:37 00:08:42 00:11:47 00:14:52 00:17:57 00:21:02 00:24:07 00:27:12 00:30:17 00:33:22 00:36:27 00:39:32 00:42:37 00:45:42 00:48:47 00:51:52 00:54:57 LAeq in db(a) Tabelle 4-1: Messgeräteliste Messgerät Hersteller Typ Serien-Nummer Eichung bis Schallanalysator NTI XL2-TA A2A E Kalibrator Larson Davis CAL Messgrößen Der NTI Schallpegelmesser zur personengesteuerten Messung zeichnet kontinuierlich LA99, LA90, LA70, LA50, LA30, LA10, LA5, LAFTm und LAFmax [db(a)] auf. Zusätzlich wurden hier kontinuierlich Audioaufzeichnungen angefertigt. 5 Messergebnisse 5.1 Messort 2 (Tannenkamp 20) Pegel-Zeit-Verlauf Über 2 Stunden in der vom auf den (22:57 bis 00:57) wurde der folgende Pegel-Zeit-Verlauf aufgezeichnet: 70 Pegel-Zeit-Verlauf an MP Zeit [hh:mm:ss] Abbildung 5.1: Pegel-Zeit-Verlauf an MP 2 Bericht-Nr _S_2476-I Seite 7 von 12

8 Dem Messort gegenüberliegend befindet sich die LKW-Verladung der Firma DMK. Der Pegel-Zeit-Verlauf ist geprägt durch LKW-Rangieren und LKW-Verkehr auf dem Betriebsgelände. Die Geräuschspitzen sind zum größten Teil durch Geräusche an den LKW (z.b.: Beladevorgang, Türenschlagen, Anlassgeräusche etc.) geprägt. Zur Auswertung wird daher neben dem Mittelungspegel über die gesamte Messdauer, der Taktmaximalpegel zur Bewertung der Impulse herangezogen. Für den Mittelungspegel LAeq der Gewerbegeräusche über die oben angegebene Messzeit ergibt sich folgender Wert: LAeq = 50.8 db(a). Der Taktmaximalpegel (5-s-Takte) beträgt LAFTeq = 56.2 db(a), so dass ein Zuschlag KI von LAFTeq - LAeq = 5.4 db zur Berücksichtigung der Impulshaltigkeit der Geräusche resultiert Spektren Das für die Messdauer gemittelte Spektrum ist in Abbildung 5.2 dargestellt. Das Spektrum ist geprägt durch stationäre gewerbliche Quellen, sowie LKW-Verkehr und andere LKW Verladegeräusche auf dem Betriebsgelände. Abbildung 5.2: Gemitteltes Schalldruckspektrum, 6 Ermittlung der Beurteilungspegel Der Beurteilungspegel für die Betriebsgeräusche der Anlagen wird aus dem gemessenen Mittelungspegel LAeq gebildet. Dies erfolgt entsprechend der TA Lärm [1]. Für die Bildung des Beurteilungspegels sind die Zuschläge für die Impulshaltigkeit zu ermitteln und dem gemessenen Mittelungspegel zuzuschlagen. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 8 von 12

9 6.1 Zuschlag für Impulshaltigkeit K I Der Zuschlag für die Impulshaltigkeit wird aus der Auswertung des Takt-Maximalpegels abgeleitet. Danach ist ein Zuschlag für Impulshaltigkeit von 5.4 db anzusetzen. 6.2 Zuschlag für Ton- und Informationshaltigkeit K T Die Anlagengeräusche weisen an MP 2 nach subjektivem Eindruck des Berichterstellers keine tonalen Komponenten auf, die einen Zuschlag erfordern. Die Geräusche sind des Weiteren nicht informationshaltig. 6.3 Fremdgeräuschkorrektur K FG Es war über die gesamte Messzeit kaum Fremdgeräusch zu verzeichnen. Eine Auswertung der Beurteilungspegel findet nur über die Zeiten statt, in denen keine wesentlichen Fremdgeräuscheinflüsse vorhanden waren. 6.4 Einwirkzeitkorrektur K t Die Betriebsgeräusche wirken kontinuierlich ein. Eine Zeitkorrektur ist daher nicht vorzunehmen. 6.5 Abstandsabhängige Korrekturen K A bei Messung an Ersatzmesspositionen Bei Messung an Ersatzmesspositionen, die in der Regel auf dem Ausbreitungsweg zwischen Geräuschquellen und Immissionsbereichen angeordnet werden, sind Korrekturen hinsichtlich der unterschiedlichen Abstände der Immissions- bzw. Messpunkte und den Geräuschquellen vorzunehmen. Dies betrifft in der Hauptsache die Dämpfung durch die geometrische Ausbreitung Adiv sowie den Bodeneffekt Agr nach Definition der Norm DIN ISO [5]. Für den Immissionsort wird auf eine abstandsabhängige Korrektur aufgrund der Nähe zum Messort verzichtet. 6.6 Meteorologische Korrektur C met Für die Messungen an MP 2 ist aufgrund des geringen Abstandes zum Betriebsgelände der DMK in Zeven keine meteorologische Korrektur zu berücksichtigen. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 9 von 12

10 6.7 Beurteilungspegel In Tabelle 6-1 ist der Beurteilungspegel für die Geräusche verursacht durch Gewerbe- und Industrieanlagen am Messort MP 2 für die ungünstigste volle stunde zusammengefasst. Folgender Beurteilungspegel ist als Gesamtbelastung nach TA Lärm [1] am Immissionsort nachts zu erwarten. Tabelle 6-1: Beurteilungspegel Immissionsort Mittelungspegel Gewerbe L Aeq(Gewerbe) Zuschläge und Korrekturwerte K I K T K R K A Beurteilungspegel L r db(a) db db db db db(a) IO 2 Tannenkamp 20 () Ein Vergleich des ermittelten Beurteilungspegels mit dem geltenden Richtwert ist folgend dargestellt. Tabelle 6-2: Gegenüberstellung Beurteilungspegel und Immissionsrichtwert Immissionsort Beurteilungspegel L r db(a) Immissionsrichtwert db(a) IO 2 Tannenkamp Diskussion der Ergebnisse An IO 2 (Tannenkamp 20) wird der nachts dort geltende Immissionsrichtwert weiterhin um 6 db überschritten. Es konnte allerdings durch die organisatorischen Änderungen eine Minderung des Beurteilungspegels von 5 db erreicht werden. Kurzzeitige Geräuschspitzen, die den Richtwert um mehr als 20 db überschreiten, konnten nicht nachgewiesen werden. Der Messwert wurde mit dem Immissionsrichtwert für Gewerbegebiete nachts, von 50 db(a) verglichen. Der betrachtete Immissionsort IO 2 ist umgeben von angrenzenden Industriegebieten (Bebauungsplan Nr. 51 Erschließungsring Industriegebiet Teil 1, Bebauungsplan Nr. 63 Industriegebiet Zeven-Aspe Teil 1, Bebauungsplan Nr. 65 Industriegebiet Zeven-Aspe Teil 2 und Bebauungsplan Nr. 69 Schlachthof Aspe ). Daher wäre an dieser Stelle ein Immissionsrichtwert für Industriegebiete von 70 db(a) für die eher angemessen. Bericht-Nr _S_2476-I Seite 10 von 12

11 Eine Umsetzung von weiteren Lärmminderungsmaßnahmen, zum Schutz einer Betriebsleiterwohnung (Tannenkamp 20) übersteigt an dieser Stelle die Verhältnismäßigkeiten und sollte unter Einhaltung der Vorsorgepflicht nach TA Lärm Ziffer 3.3 [1] speziell für diesen Fall geprüft werden. 8 Angaben zur Qualität der Messung Der zweiseitige Vertrauensbereich des Mittelungspegels berechnet sich nach VDI-Richtlinie [6] für die zu: +/- 0.9 db. Für die von den Messgeräten der Klasse 1 herrührenden Beiträge zur Messunsicherheit wird nach DIN IEC 651 ein Pegel von < ± 0.7 db(a) angegeben. Erstellt durch: Geprüft und freigegeben durch: Dipl.-Ing. Dominic Hemmer Stellvertretend Fachlich Verantwortlicher Dipl.-Ing. Eberhard Wesemann Fachlich Verantwortlicher Bericht-Nr _S_2476-I Seite 11 von 12

12 9 Literaturverzeichnis [1] TA Lärm Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm TA Lärm), 26. August 1998, GMBl 1998, Nr. 26, S [2] ted Bericht /1, Schalltechnische Messungen in der Umgebung des, Bremerhaven: technologie entwicklungen und dienstleistungen GmbH, 24. Mai [3] debakom-bericht _S_2476; Schallimmissionsmessungen an 5 Messorten im Umfeld der DMK Deutsche Milchkontor GmbH in Zeven, Odenthal, [4] BImSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG), aktuelle Fassung. [5] DIN ISO , Akustik - Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien. Teil 2: Allgemeines Berechnungsverfahren, Berlin: Beuth-Verlag, Oktober [6] VDI 3723 Bl. 1, Anwendung statistischer Methoden bei der Kennzeichnung schwankender Geräuschimmissionen, Berlin: Beuth-Verlag, Mai Bericht-Nr _S_2476-I Seite 12 von 12