Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug. Dr. med. Petra Hinzmann Leitende Oberärztin/Anstaltsärztin JVK Fröndenberg
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- Hannah Dörte Frank
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Transkript
1 Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug Dr. med. Petra Hinzmann Leitende JVK Fröndenberg
2 Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug Der demographische Wandel macht auch keinen Halt vor dem Vollzug Der Anteil von alten und alternden Inhaftierten nimmt zu
3 Einteilung 1. Menschen, die durch Krankheit, Gebrechen, Unfallfolgen, aber auch durch ihren Lebenswandel früh körperlich und geistig abgebaut haben. 2. Insassen, die als Wiederholungstäter häufig rückfällig geworden sind und alte Straffällige, die ihren Lebensabend im Vollzug beschließen wollen oder müssen. 3. Straffällige, die erst im Alter gegen die Gesetze verstoßen haben.
4 Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug
5 Definition von Alter Biologisches Alter Geburtsdatum Gesellschaftliche Grenzen - Renteneintrittsalter
6 Erkrankungen Erkrankungen, die man eigentlich in einem späteren Lebensalter erwartet, treten bei Suchtkranken deutlich früher auf. Erkrankungen treten oft zusammen gehäuft auf, sogenannte Multimorbidität.
7 Erkrankungen Erkrankung des Herzkreislaufssystems Erkrankungen des Gefäßsystems Stoffwechselerkrankungen Neurologische Erkrankungen Psychiatrische Krankheitsbilder Chronische Wunden Chronische Infektionen: Hepatitis, HIV
8 Ursachen Suchtmittelkonsum daraus resultierenden Lebensumstände mangelnde Gesundheitsfürsorge unzureichende Ernährung unzureichende Körperhygiene schwierige Wohnverhältnisse
9 Diagnostik - Therapie Behandlung von chronischen Grunderkrankungen Einstellung von Medikamenten Physiotherapie, Logopädie Wundbehandlung von lokalen Prozessen Betreuung und Behandlung der Suchtabhängigkeit Entzugsbehandlung Methadonsubstitution Klärung der Therapieoptionen
10 Voraussetzungen für den Vollzug Räumliche Ausstattung - ausreichender Raum im Haftraum/Gesellschaftsraum/Flure - Notrufanlagen - Möglichkeit des Einsatzes von Hilfsmitteln (z.b. Badeannenlifter) - Behindertengerechte Hafträume (Rollator,Rollstuhl,Sanitäranlagen) - barrierefreie Bewegungsmöglichkeiten (Aufzug) - Halte und Abstützmöglichkeiten
11 Voraussetzungen für den Vollzug Personelle Voraussetzungen - medizinisch ausgebildetes Pflegepersonal - pflegerische Betreuung - spezielle Vorsorge und Behandlungspflege - Unterstützung zum Erhalt der Selbstständigkeit mit Aufsicht und Anleitung - Umgang mit vorhandenen Erkrankungen (z.b. : Blutzuckermessungen) - Medizinische Versorgung
12 Voraussetzungen für den Vollzug Sozialdienst - Betreuung von allen bürokratischen Angelegenheiten während der Inhaftierung - Vorbereitung für die Entlassung
13 Vollzugsziel Stabilisierung des Gesundheitszustandes Wiederherstellung und Erhalt der Selbstständigkeit Wiederherstellung der Eigenverantwortung Körperhygiene,Einnahme der Medikamente, geregelter Tagesrhythmus,Tagesstruktur, Übernahme von Verantwortung
14 Ziel:Entlassung Frühzeitige Planung und Vorbereitung - Abklärung der persönlichen Verhältnisse - Finanzielle Voraussetzungen - Wunsch des Inhaftierten (Ort, Wohnung, Therapieeinrichtung) - Körperliche Voraussetzungen - Einrichtung einer Betreuung - Anbindung an eine Praxis/HIV-Ambulanz - Anbindung an einen Suchtmediziner - Anbindung an eine örtliche Suchtberatungsstelle - Unterbringung in eine stationäre oder ambulante Einrichtung - Einrichten eines ambulanten Pflegedienstes
15 Schwierigkeiten - häufig in der Compliance einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden - Abwehrhaltung - Hilfe anzunehmen - Wohnort wechseln - Regeln zu akzeptieren - finden einer Einrichtung - für körperliche Einschränkungen - Behinderungen - Pflegebedürftigkeit Demenz - bestehende Drogen- oder Alkoholabhängigkeit - Möglichkeit einer Substitution
16 Probleme es besteht keine Einstufung in eine Pflegestufe sehr wenige spezialisierte Einrichtungen Stationäre Wohneinrichtungen wollen meist keine Fürsorge übernehmen Koordination des Aufnahmezeitpunktes Krankenversicherung greift erst nach Haftentlassung Bereitstellung von Hilfsmitteln (Rollator,Rollstuhl)
17 Lösungswege Übergangsmanagment durch den Erlass Hilfe zur Vermittlung von Einrichtungen Beteiligung an der Kostenklärung durch Befürwortung bzw. Ablehnung des Antrages mehr Therapieeinrichtungen Bessere Möglichkeit der Vorbereitung zur Haftentlassung durch Kooperation mit der ARGE, Sozialamt und Krankenkasse
18 Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug Fazit Es bleibt eine Herausforderung für die Zukunft!
19 Wenn Suchtkranke altern eine Herausforderung für den Vollzug Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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