April 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Transkript

1 April 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

2 Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmigung veröffentlicht, vervielfältigt, gedruckt oder in Informations- und Dokumentationssystemen (information storage and retrieval systems) gespeichert, verarbeitet oder ausgegeben werden. Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, Berlin

3 Inhaltsverzeichnis Untersuchungsanlage... 1 Zusammenfassung... 2 Nach dem Flugzeug-Absturz: Nur Minderheit macht sich mehr Sorgen beim Fliegen... 3 Nach dem Flugzeug-Absturz: 2-Personen-Regel im Cockpit findet große Zustimmung... 5 Vertrauen in Reformwillen der griechischen Regierung deutlich gesunken.. 6 Wenig Vertrauen in Griechenland und Russland als Partner für Deutschland 7 Anhaltend hohe Regierungsheit... 8 Kritik an der Leistung der CSU in der Regierung... 9 Politikerbewertung: Steinmeier und Merkel als Spitzenduo Sonntagsfrage: Sehr stabile politische Stimmung Papst Franziskus genießt großen Rückhalt in Deutschland Nur eine Minderheit glaubt an Reform der katholischen Kirche durch Papst Franziskus... 17

4 ARD DeutschlandTREND April 2015 Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Untersuchungsanlage Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autor Ellen Ehni WDR-Redakteurin Friederike Hofmann Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Heiko Gothe Erhebungsverfahren Computergestützte Telefoninterviews (CATI) Fallzahl Befragte Sonntagsfrage: Befragte Erhebungszeitraum 30. bis 31. März 2015 Sonntagsfrage: 30. März bis 1. April 2015 Sonntagsfrage: 02. bis 03. April 2013 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Richard Hilmer Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

5 Zusammenfassung Der Absturz des Germanwings-Flugzeugs war in den letzten Tagen das alles beherrschende Thema. Die Auswirkungen auf das individuelle Sicherheitsgefühl beim Fliegen sind allerdings eher gering: Lediglich jeder sechste Flugreisende (17 Prozent) sieht in dem Unglück Anlass, sich mehr Gedanken um die Sicherheit beim Fliegen zu machen, 81 Prozent machen sich keine größeren Sorgen. Neun von zehn Flugreisenden (89 Prozent) wollen das Verkehrsmittel Flugzeug nutzen wie bisher. Lediglich 9 Prozent der Flugreisenden erklären, sie würden in nächster Zeit nicht mit dem Flugzeug fliegen. Kaum jemand (1 Prozent) will ganz darauf verzichten. In der nun eingeführten 2- Personen-Regel im Cockpit sieht die weit überwiegende Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung eine sinnvolle Maßnahme zu Erhöhung der Flugsicherheit. Die griechische Regierung hat in den letzten Wochen widersprüchliche Signale an die Europäische Union und ihre anderen Geldgeber gesendet. Vor diesem Hintergrund zeigt die deutsche Bevölkerung immer weniger Vertrauen in den Reformwillen der griechischen Regierung: Lediglich 17 Prozent glauben, Ministerpräsident Tsipras und sein Kabinett seien in der Lage, die zugesagten Vorhaben, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Korruption und Steuerhinterziehung, auch umzusetzen minus 8 Prozentpunkte binnen Monatsfrist. Vier von fünf Bürgern (79 Prozent, +8) trauen der griechischen Regierung keine Fortschritte bei der Umsetzung von Reformen zu. Die Arbeit der Bundesregierung trifft auf ein konstant positives Urteil in der Bevölkerung: 56 Prozent sind mit der Leistung der Großen Koalition. Die Leistungen der CDU (56 Prozent, +7 gegenüber Mai 2014) und der Sozialdemokraten (52 Prozent, +4) werden überwiegend positiv beurteilt. Deutliche Kritik verbindet sich wie im Vorjahr mit der Rolle der CSU in der Regierung, deren Wirken lediglich 28 Prozent (-1) als stellend bewerten. Die Sicht der CDU-Anhänger auf die Schwesterpartei CSU ist skeptisch: Lediglich 40 Prozent sind mit der CSU. Damit schneidet die CSU aus Sicht der christdemokratischen Anhänger sogar etwas schlechter ab als die SPD (44 Prozent). Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (75 Prozent, +5 Punkt im Vergleich zum März) als auch SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier (75 Prozent, +3) bauen ihre Reputation in der Bevölkerung weiter aus. Demgegenüber weisen die beiden CSU-Politiker Horst Seehofer (30 Prozent, -2) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (21 Prozent, +2) die niedrigsten Zufriedenheitswerte der aktuell abgefragten Regierungsvertreter auf. Die bundespolitische Stimmung ist derzeit sehr stabil, das Kräfteverhältnis der Parteien wie im Vormonat. Für die Union würden sich 41 Prozent entscheiden. Die Sozialdemokraten könnten 25 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die Grünen lägen mit 10 Prozent vor der Linken mit 9 Prozent. Die AfD käme auf einen Stimmenanteil von 6 Prozent, während die FDP mit 4 Prozent unterhalb der Mandatsschwelle bliebe. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND April 2015, den infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

6 Nach dem Flugzeug-Absturz: Nur Minderheit macht sich mehr Sorgen beim Fliegen Der Absturz des Germanwings-Airbus in Südfrankreich war in dieser Woche das alles beherrschende Thema. Die Auswirkungen auf das individuelle Sicherheitsgefühl beim Fliegen sind allerdings eher gering: 81 Prozent der Flugreisenden machen sich keine größeren Sorgen als zuvor. Lediglich jeder sechste Flugreisende (17 Prozent) sieht in dem Unglück Anlass, sich mehr Gedanken um die Sicherheit beim Fliegen zu machen. Nach dem Flugzeug-Absturz: Größere Sorge um Sicherheit beim Fliegen Flugreisende Mache mir mehr Sorgen Ist nicht der Fall Frage [Nur an Flugreisende]: Machen Sie sich beim Fliegen jetzt mehr Sorgen um Ihre Sicherheit oder ist das nicht der Fall? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

7 Folgerichtig sieht auch die Mehrzahl keine Veranlassung, ihr Flugverhalten zu ändern. Lediglich 9 Prozent der Flugreisenden erklären, sie würden in nächster Zeit nicht mit dem Flugzeug fliegen. Kaum jemand (1 Prozent) will ganz darauf verzichten. Neun von zehn Flugreisenden (89 Prozent) wollen hingegen nach eigenem Bekunden das Verkehrsmittel Flugzeug nutzen wie bisher. Nach dem Flugzeug-Absturz: Künftiges Verhalten bei Flugreisen Flugreisende 89 Werde das Flugzeug wie bisher nutzen 9 Werde in nächster Zeit nicht mit dem Flugzeug fliegen 1 Werde gar kein Flugzeug mehr nehmen Frage [Nur an Flugreisende]: Wie werden Sie sich künftig verhalten? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

8 Nach dem Flugzeug-Absturz: 2-Personen-Regel im Cockpit findet große Zustimmung Als Konsequenz aus dem Absturz wurde die sogenannte 2-Personen-Regel eingeführt, nach der sich neben einem der Piloten immer eine weitere Person im Cockpit aufhalten muss. Darin sieht die weit überwiegende Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung eine sinnvolle Maßnahme zu Erhöhung der Flugsicherheit. Lediglich 15 Prozent halten diese Regel nicht für sinnvoll. Auch bei den Flugreisenden finden diese Maßnahme ähnlich große Zustimmung (81 Prozent). Nach dem Flugzeug-Absturz: Zwei-Personen-Regel im Cockpit Ja, sinnvoll Nein, nicht sinnvoll Gesamt Flugreisende Frage: Nun zum Absturz des Germanwings-Flugzeugs in der letzten Woche, bei dem 150 Menschen gestorben sind. Nach den bisherigen Ermittlungen hat der Co-Pilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht. Als Reaktion auf den Absturz haben deutsche Fluggesellschaften die Regel eingeführt, dass sich während des Flugs auf jeden Fall zwei Personen im Cockpit aufhalten sollen. Finden Sie das sinnvoll oder finden Sie das nicht sinnvoll? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

9 Vertrauen in Reformwillen der griechischen Regierung deutlich gesunken Die griechische Regierung hat in den letzten Wochen widersprüchliche Signale an die Europäische Union und die anderen Geldgeber gesendet. Berichte über Liquiditätsprobleme des griechischen Staates sorgten für Irritationen, die versprochene Liste der geplanten Reformen liegt, entgegen mehrfacher Ankündigungen, noch nicht abschließend vor. Hinzu kommt ein Liebäugeln mit Russland als Finanzinvestor. Unter diesen Vorzeichen verwundert es nicht, dass die Bevölkerung hierzulande kaum noch Vertrauen in die Reformanstrengungen der griechischen Regierung zeigt: Lediglich 17 Prozent glauben, Ministerpräsident Tsipras und sein Kabinett seien willens und in der Lage, die zugesagten Vorhaben, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Korruption und Steuerhinterziehung, auch umzusetzen. Binnen Monatsfrist bedeutet dies einen Rückgang von 8 Prozentpunkten. Im gleichen Umfang ist das Misstrauen angestiegen: Vier von fünf Bürgern (79 Prozent, +8) trauen der griechischen Regierung keine Fortschritte bei der Umsetzung von Reformen zu. Griechenland: Umsetzung von Reformen Parteianhänger Ja, traue ich der griechischen Regierung zu Nein, traue ich der griechischen Regierung nicht zu Gesamt (-8) (+8) Grüne-Anhänger Linke-Anhänger SPD-Anhänger Unions-Anhänger AfD-Anhänger 8 92 Frage: Die griechische Regierung hat gegenüber der EU versichert, bestimmte Reformen umzusetzen, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Korruption und Steuerhinterziehung. Trauen Sie der griechischen Regierung zu, diese Reformen umzusetzen? Angaben in Klammern: Vergleich zum März 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Innerhalb der Parteianhängerschaften hat sich das Meinungsbild vor allem bei Linken und Grünen massiv verschoben. Waren deren Anhänger im März noch mehrheitlich der Auffassung, dass die Syriza-Regierung die Reformen anpacken wird, ist aktuell eine Mehrheit der Grünen- und Linke-Anhänger skeptisch. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

10 Wenig Vertrauen in Griechenland und Russland als Partner für Deutschland Unter den Partnerländern der Bundesrepublik Deutschland genießt Frankreich das mit Abstand höchste Vertrauen. In dem Nachbarn westlich des Rheins sehen 86 Prozent der Bevölkerung einen verlässlichen Mitstreiter. Sieben von zehn Bürgern (69 Prozent) bezeichnen Großbritannien als ein Land, auf das man sich verlassen kann. Deutlich schlechter ist es nach wie vor um das Ansehen der Vereinigten Staaten bestellt, die von 50 Prozent für vertrauenswürdig gehalten werden. Vertrauenswürdige Partner Deutschlands Kann man vertrauen Kann man nicht vertrauen Frankreich (+1) 86 9 Großbritannien (+/-0) USA (-1) Ukraine (-2) Russland (+1) Griechenland (-1) Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Länder und Sie sagen mir bitte, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man vertrauen kann oder nicht. Angaben in Klammern: Vergleich zu März 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Überwiegend misstrauisch stehen die Bundesbürger der Ukraine gegenüber. Lediglich 24 Prozent halten das Land für einen vertrauenswürdigen Partner, zwei Drittel (65 Prozent) sind gegenteiliger Meinung. Russland genießt in der Bevölkerung hierzulande noch weniger Vertrauen (16:78 Prozent). Lediglich 13 Prozent der Deutschen sind der Auffassung, dass Griechenland ein verlässlicher Partner für Deutschland ist 81 Prozent sind nicht dieser Meinung. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

11 Anhaltend hohe Regierungsheit Die Arbeit der Bundesregierung trifft auf ein konstant positives Urteil in der Bevölkerung. Eine Mehrheit von 56 Prozent (-2 im Vergleich zum Vormonat) ist mit der Leistung der Großen Koalition sehr (2 Prozent) oder (54 Prozent). Vier von zehn Bürgern (42 Prozent) üben hingegen Kritik an Schwarz-Rot. Regierungsheit Parteianhänger Sehr / Weniger / gar nicht Gesamt (-2) (+1) Unions-Anhänger SPD-Anhänger Grüne-Anhänger Linke-Anhänger AfD-Anhänger Frage: Wie sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...? Angaben in Klammern: Vergleich zu März 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Mehrheitlich lobend äußern sich die Anhänger der Regierungsparteien, wobei die Zufriedenheit der Unions-Anhänger (74 Prozent) etwas stärker ausgeprägt ist als die der SPD-Anhänger (65 Prozent). Im Reihen der Grünen überwiegt die Kritik (54 Prozent), deutlich un sind die Anhänger der Linken (78 Prozent) und der AfD (79 Prozent). ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

12 Kritik an der Leistung der CSU in der Regierung Die anhaltend hohe Zufriedenheit mit der Bundesregierung ist insbesondere auf das Regierungshandeln von CDU und SPD zurückzuführen. Mit der Leistung der CDU sind derzeit 56 Prozent der Bürger ein Plus von 7 Punkten gegenüber Mai letzten Jahres. Auch die Sozialdemokraten konnten im vergangenen Jahr mehr Bürger von Ihrer Arbeit überzeugen und werden von aktuell gut der Hälfte wohlwollend bewertet (52 Prozent, +4). Deutliche Kritik verbindet sich jedoch wie im Vorjahr mit der Rolle der CSU in der Regierung. Die Arbeit der bayerischen Unions-Partei bewerten knapp drei von zehn Wahlberechtigten (28 Prozent, -1) als stellend, mehrheitlich (62 Prozent, -2) üben die Bürger jedoch Kritik. Tröstlich für die CSU dürfte sein, dass sie in Bayern größeren Rückhalt bekommt als bundesweit: 53 Prozent der Bürger in Bayern äußern sich lobend über die CSU in der Bundesregierung. 44 Prozent äußern sich aber auch im südlichsten Bundesland kritisch. Zufriedenheit mit CDU, CSU und SPD in der Bundesregierung (+7) 56 (-1) 28 (+4) 52 (-9) 39 (-2) 62 (-7) 42 CDU CSU SPD CDU CSU SPD in BY 53 Sehr / in BY 44 Weniger / gar nicht Frage: Wenn Sie einmal die an der Bundesregierung beteiligten Parteien getrennt betrachten. Wie sind Sie mit der Arbeit der CDU? Und wie sind Sie mit der Arbeit der CSU? Und wie sind Sie mit der Arbeit der SPD? Angaben in Klammern: Vergleich zu Mai 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Die Leistung der Christsozialen wird damit in der Großen Koalition als deutlich schwächer als in der schwarz-gelben Vorgängerregierung beurteilt, als die Bilanz der Christsozialen noch relativ ausgeglichen ausfiel (43:46 Prozent). 1 1 Quelle: Deutschland vor der Bundestagswahl 2013 vom September ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

13 Ein Blick in die Anhängerschaften der Regierungsparteien zeigt, dass jede der drei Parteien in ihren Reihen sehr große Unterstützung erfährt. Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch in der gegenseitigen Beurteilung. Besonders bemerkenswert ist die gegenseitige Beurteilung der Unions-Schwesterparteien: Die Anhänger der Christsozialen sind zu 92 Prozent mit der CDU und bewerten deren Arbeit damit sogar noch etwas besser als die der CSU (83 Prozent). Die Sicht der CDU-Anhänger auf die Christsozialen ist allerdings deutlich skeptischer: Lediglich 40 Prozent von ihnen sind mit der Leistung der CSU in der Großen Koalition. Damit schneidet die CSU aus Sicht der christdemokratischen Anhänger sogar etwas schlechter ab als die SPD (44 Prozent). Zufriedenheit mit CDU, CSU und SPD in der Bundesregierung Parteianhänger sehr / CDU-Anhänger* CSU-Anhänger** SPD-Anhänger Linke-Anhänger Grüne-Anhänger AfD-Anhänger Frage: Wenn Sie einmal die an der Bundesregierung beteiligten Parteien getrennt betrachten. Wie sind Sie mit der Arbeit der CDU? Und wie sind Sie mit der Arbeit der CSU? Und wie sind Sie mit der Arbeit der SPD? *außerhalb Bayerns, **in Bayern Fehlende Werte zu 100%: weniger / gar nicht / weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

14 Politikerbewertung: Steinmeier und Merkel als Spitzenduo Neben der hohen Zufriedenheit mit der Leistung der Bundesregierung bauen sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (+5 Punkte im Vergleich zum März) als auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (+3) ihre Reputation in der Bevölkerung weiter aus. Mit der Arbeit der beiden wichtigsten außenpolitischen Akteure der Bundesregierung sind im April jeweils drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) sehr bzw.. Für die Kanzlerin ist dies der beste Wert seit Oktober 2007, der Sozialdemokrat erreicht erneut seinen Rekordwert vom Mai letzten Jahres. Finanzminister Wolfgang Schäuble erreicht nahezu unverändert 67 Prozent (-1) und bleibt auf Platz 3 der Politikerrangliste. Politikerheit Sehr / Frank-Walter Steinmeier (+3) Angela Merkel (+5) Wolfgang Schäuble (-1) Thomas de Maizière (+4) Sigmar Gabriel (-1) Ursula von der Leyen (+1) Gregor Gysi (-1) Andrea Nahles (-5) Heiko Maas (+3) Horst Seehofer (-2) Anton Hofreiter (+2) Alexander Dobrindt (+2) Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr,, weniger oder gar nicht? Angaben in Klammern: Vergleich zu März 2015 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe Weniger / gar nicht Spontan: Kenne ich nicht / kein Urteil Das Mittelfeld wird angeführt von CDU-Innenminister Thomas de Maizière, der seinen Rückhalt in der Bevölkerung um 4 Punkte auf 53 Prozent ausbaut. Seine Kabinettskollegen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen halten ihre Zustimmungsrate relativ stabil, während Arbeitsministerin Andrea Nahles 5 Punkte verliert und nur noch von 33 Prozent der Bürger wohlwollend beurteilt wird. Dies ist der schlechteste Wert der SPD-Frau, seit sie das Ministeramt übernommen hat. Justizminister Heiko Maas bekommt von einem knappen Drittel (31 Prozent, +3) gute Noten, mit dem Namen des SPD-Politikers kann jedoch fast jeder Zweite nichts anfangen. Von den abgefragten Ressortchefs schneidet der christsoziale Verkehrsminister aus Bayern erneut am schlechtesten ab: Trotz leichter Verbesserung ist nur ein Fünftel (21 Prozent, +2) mit der politischen Arbeit von Alexander Dobrindt einverstanden. Kein anderer der in diesem Monat abgefragten Politiker zieht mehr kritische Stimmen auf sich. Dobrindts Parteichef Horst Seehofer erhält von 30 Prozent (-2) gute Noten. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

15 Sep. 13 Okt. 13 Nov. 13 Dez. 13 Jan. 14 Feb. 14 Mrz. 14 Apr. 14 Mai. 14 Jun. 14 Jul. 14 Aug. 14 Sep. 14 Okt. 14 Nov. 14 Dez. 14 Jan. 15 Feb. 15 Mrz. 15 Apr. 15 Der Fraktionsvorsitzende der Linken verfügt weiterhin über deutlich größeren Rückhalt als der Fraktionschef der Grünen. Mit Gregor Gysis Arbeit sind 37 Prozent (-1) aller Wahlberechtigten einverstanden, mit der von Anton Hofreiter lediglich 24 Prozent (+2). Zufriedenheit mit Alexander Dobrindt 80 BTW 13 Verkehrsminister 60 sehr / weniger / gar nicht Fehlende Werte zu 100%: Spontan: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

16 Sonntagsfrage: Sehr stabile politische Stimmung Die bundespolitische Stimmung ist derzeit sehr stabil, das Kräfteverhältnis der Parteien wie im Vormonat. Wenn die Wahlberechtigen bereits am nächsten Sonntag die Zusammensetzung des Bundestag neu bestimmen könnten, würden sich 41 Prozent für die Union entscheiden. Die Sozialdemokraten könnten 25 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die Grünen lägen mit 10 Prozent vor der Linken mit 9 Prozent. Die AfD käme auf einen Stimmenanteil von 6 Prozent, während die FDP mit 4 Prozent unterhalb der Mandatsschwelle bliebe. Alle anderen Parteien kämen zusammen genommen auf einen Wähleranteil von 5 Prozent. ARD-DeutschlandTREND April 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl SPD 25 (+/-0) CDU/CSU 41 (+/-0) Grüne 10 (+/-0) Linke 9 (+/-0) Sonstige 5 (+/-0) AfD 6 (+/-0) FDP 4 (+/-0) Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Angaben in Klammern: Vergleich zum 5. März 2015 Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

17 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06 Okt 06 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10 Apr 10 Jul 10 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 Jan 13 Apr 13 Jul 13 Okt 13 Jan 14 Apr 14 Jul 14 Okt 14 Jan 15 Apr 15 ARD-DeutschlandTREND April 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland West Ost SPD 26 SPD 21 CDU/CSU 42 Grüne 6 CDU 36 Grüne 11 Linke 6 Sonstige 5 FDP 4 AfD 6 Linke 22 Sonstige 6 FDP 2 AfD 7 Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? ARD-DeutschlandTREND April 2015 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf 50 BTW 05 BTW 09 BTW ,2 33,8 41,5 41 CDU/ CSU 30 34,2 25,7 25 SPD 20 23,0 14, ,8 11,9 8,4 10 Grüne 8,7 10,7 8,6 9 Linke 8,1 4,7 6 AfD 4 FDP 4,8 Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

18 Papst Franziskus genießt großen Rückhalt in Deutschland Der seit rund zwei Jahren amtierende Papst Franziskus verfügt über großen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung: Mit seiner Amtsführung sind drei Viertel der Bürger sehr (33 Prozent) bzw. (42 Prozent). Lediglich jeder Zehnte (10 Prozent) äußert sich kritisch über die Amtsführung des ersten amerikanischen Papstes. Weitere 15 Prozent trauen sich in dieser Frage kein Urteil zu. Zufriedenheit mit der Amtsführung von Papst Franziskus Gesamtbevölkerung Katholiken sehr weniger gar nicht sehr weniger gar nicht Frage: Wie sind Sie alles in allem mit der Art und Weise wie Papst Franziskus das Amt des Papstes führt? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen Die Katholiken äußern sich noch wohlwollender über das Oberhaupt ihrer Kirche als die Gesamtbevölkerung: 88 Prozent urteilen positiv über Franziskus. Aber auch in allen anderen Bevölkerungsgruppen bekommt der Jesuit mehrheitlich positive Resonanz. ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

19 Im Vergleich mit seinem Amtsvorgänger, dem Deutschen Benedikt XVI., schneidet der Papst aus Argentinien deutlich besser ab: Mit Benedikts Wirken waren nach seiner Rücktrittsankündigung 52 Prozent der Deutschen. Zufriedenheit mit dem Papst Zeitverlauf 80 Benedikt XVI. Franziskus Frage: Wie sind Sie alles in allem mit der Art und Weise wie er das Amt des Papstes führt? Formulierung 2013: Papst Benedikt der 16. hat seinen Rücktritt angekündigt. Wie sind Sie alles in allem mit der Art und Weise wie er das Amt des Papstes geführt hat? Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L

20 Nur eine Minderheit glaubt an Reform der katholischen Kirche durch Papst Franziskus Trotz der positiven Wahrnehmung des Papstes, beurteilen die Deutschen die Reformkraft des Kirchenoberhaupts zurückhaltend. Nur knapp drei von zehn Bürgern vertreten die Meinung, dass der Argentinier die katholische Kirche in den nächsten Jahren sehr stark (5 Prozent) bzw. stark (23 Prozent) verändern wird. Bei der katholischen Bevölkerung sind 35 Prozent dieser Auffassung. Eine Mehrheit aller Deutschen (55 Prozent) glaubt jedoch, dass Franziskus die Kurie nur geringfügig reformieren wird. Jeder Zehnte (11 Prozent) ist der Überzeugung, dass Papst Franziskus die römisch-katholische Kirche gar nicht verändern könne. Wie stark wird Papst Franziskus die katholische Kirche verändern? Gesamtbevölkerung Katholiken (-2) 55 (+1) 56 (+7) (+1) 5 (-1) 5 (+7) (-6) 11 (-9) 5 Sehr stark Stark Nur ein wenig Gar nicht Frage: Papst Franziskus verzichtet auf Symbole päpstlicher Macht, kritisiert die Strukturen der katholischen Kirche sehr offen und fordert, dass die Kirche sich stärker den Armen zuwendet. Glauben Sie, dass er die katholische Kirche in den nächsten Jahren sehr stark, stark, nur ein wenig oder gar nicht verändern wird? Angaben in Klammern: Vgl. zu April 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: ist mir egal / betrifft mich nicht / interessiert mich nicht Im Vergleich zum ARD-DeutschlandTREND kurz nach seiner Wahl ist die Zuversicht in die Durchsetzungsfähigkeit des Papstes dennoch gestiegen. Vor zwei Jahren war lediglich ein Fünftel (20 Prozent) der Meinung, Franziskus würde die katholische Kurie substanziell verändern. Auch in der katholischen Bevölkerung ist der Anteil derer, die der Meinung sind, dass Franziskus die Kirche verändern wird, größer geworden (+6 Punkte). Gleichwohl ist auch bei den Katholiken weiterhin eine Mehrheit der Auffassung, dass er die größte Kirche des Christentums nur wenig (56 Prozent) oder gar nicht (5 Prozent) umformen wird. -- Richard Hilmer / Reinhard Schlinkert ARD-DEUTSCHLAN D T R E N D AP R I L