Faire Bezahlung Für Gerechtigkeit im Job
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- Benedict Weiß
- vor 5 Jahren
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1 Faire Bezahlung Für Gerechtigkeit im Job
2 57 MAL mehr als eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer verdient ein Vorstandsmitglied eines DAX-Unternehmens (Durchschnittswerte). RUND 15,7 MILLIARDEN EURO Um diese Summe sollen 90 Prozent der Beschäftigten in Deutschland steuerlich entlastet werden. Das sieht ein Papier des DGB über Eckpunkte für eine gerechte Steuerpolitik vor. Spitzenverdiener sollen steuerlich stärker belastet werden. Rund Praktika werden jedes Jahr in Deutschland absolviert. Knapp drei Viertel davon finden im Rahmen des Studiums statt und sind damit als Pflichtpraktikum in der Regel vom Mindestlohn ausgenommen. 77 TAGE arbeiten Frauen umsonst pro Jahr. Dieser Wert ergibt sich aus dem durchschnittlichen Brutto- Einkommensunterschied von allen beschäftigten Männern und Frauen. Frauen verdienen im Schnitt 21 Prozent weniger als Männer. WSI Lohnspiegel 2016 Es geht nicht gerecht zu in Deutschland. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer, Frauen verdienen 21 Prozent weniger als Männer, Deutschland leistet sich den Luxus, nach Litauen den größten Niedriglohnsektor zu haben. Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender
3 Starke Betriebsräte gerechtes Entgelt Faire Bezahlung ist auch Thema der Betriebsräte. Betriebsräte setzen sich in ihren Betrieben für Entgeltgerechtigkeit ein. Sie überprüfen, ob die Tätigkeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den tarifvertraglichen Entgeltgruppen korrekt zugeordnet sind. Die Tarifverträge werden von der zuständigen Gewerkschaft für die jeweilige Branche ausgehandelt. Auch hier sind Betriebsräte eingebunden: Viele von ihnen sind Mitglied in den gewerkschaftlichen Tarifkommissionen. Diese Themen sind derzeit wichtig: Gleiche Arbeit gleicher Lohn Frauen arbeiten sehr oft in Minijobs oder in Teilzeit. Sie verdienen in Deutschland statistisch berechnet 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Seit Jahren fordern die deutschen Gewerkschaften den Gesetzgeber auf, Equal Pay durch gesetzliche Regelungen voranzutreiben. Bereitschaftszeiten berücksichtigen Bereitschaftszeit ist Arbeitszeit... und muss auch als solche entlohnt werden. Das fordern die Gewerkschaften seit vielen Jahren. Leider steigt in vielen Branchen der Anteil solcher Arbeiten auch im Zusammenhang mit mobilem Arbeiten deutlich an.
4 Regeln für mobiles Arbeiten Für die ständige Erreichbarkeit, die mobiles Arbeiten technisch ermöglicht, müssen tarifliche Regelungen über Vergütung und Arbeitszeit geschaffen werden. Deren betriebliche Umsetzung erfolgt dann durch starke Betriebsräte. Hier müssen Schutzräume geschaffen werden. Mehr Verantwortung mehr Geld Berufliche Qualifizierung spielt eine immer wichtigere Rolle, auch aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Arbeit. Eine höhere Qualifikation bringt mehr Verantwortung und muss sich bei der Vergütung bemerkbar machen. Verdienstunterschiede von Frauen zu ihren männlichen Kollegen Differenz in % (brutto auf Basis einer 39-Stunden-Woche ohne Sonderzahlungen) -31,4-29,9-17,4-12,1-9,9-8,3-8,0 Immobilienmaklerin Hotelfachfrau Chemikerin Wirtschaftsingenieurin Krankenschwester Erzieherin Informatikerin Quelle: WSI Lohnspiegel
5 Fair nur mit Tarifvertrag Tarifbindung ist die Antwort auf die Gerechtigkeitsfrage. Weniger Gehalt bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit das ist ungerecht. Und doch klafft oft noch immer eine Lücke zwischen dem Entgelt von Männern und Frauen. Frauendominierte Tätigkeiten werden häufig schlechter bezahlt, außerdem steigen Frauen seltener in Führungspositionen auf als Männer. Das hängt mitunter damit zusammen, dass sie ihre Berufstätigkeit familienbedingt häufiger und länger unterbrechen und in (oft geringfügiger) Teilzeit arbeiten: Nur zehn Prozent der Mütter mit Kindern unter drei Jahren haben einen Vollzeitjob. (Väter: 83 Prozent). Viele Frauen stecken in der Teilzeitfalle fest. Mehr tarifgebundene Betriebe Das beste Mittel für eine gerechte Bezahlung sind Tarifverträge und Betriebsräte, die sich vor Ort um deren Einhaltung kümmern. In nicht-tarifgebundenen Betrieben verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Nichttarifgebunden heißt: Hier bestimmt in der Regel alleine der Arbeitgeber, was er wem zahlt. Wichtiges Ziel der IG BCE ist daher, die Zahl der tarifgebunden Betriebe in ihren Branchen zu erhöhen. Denn Tarifverträge machen zwischen Frauen und Männern auf den gleichen Positionen keinen Lohnunterschied.
6 Gemeinsame Sache Betriebsräte und IG BCE für faire Bezahlung Faires Entgelt ist Ziel der IG BCE-Tarifpolitik. Und die ist umso erfolgreicher, je mehr Mitglieder die IG BCE hat und je stärker die Betriebsräte vor Ort sind und sich dort für die Einhaltung der Tarifverträge einsetzen. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt die Mitbestimmung Mit einer hohen Wahlbeteiligung bei der Betriebsratswahl stärken die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Mitbestimmung und haben damit auch Einfluss auf gute Tarifverträge, die allen Beschäftigtengruppen ein faires Entgelt sichern. Die IG BCE und ihre Bildungsgesellschaft BWS machen in ihren Bildungszentren die Tarifpolitik zu einem wichtigen Thema. Hier werden Betriebsräte geschult, in ihrem Betrieb faire Bezahlung für jede und für jeden durchzusetzen. Impressum: IG BCE-Hauptverwaltung Abteilung Mitbestimmung, Königsworther Platz 6, Hannover Redaktion + Gestaltung: A1 Medienbüro UG Remscheid/Köln Konzept: Hansen Kommunikation GmbH, Köln Druck: BWH GmbH, Hannover
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