Wirksame Hilfe in Krisenregionen

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1 Wirksame Hilfe in Krisenregionen Mehr als 65 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht. Das sind sehr viele. Zum Vergleich: In Frankreich leben ungefähr 67 Millionen Menschen. Die Menschen flüchten aus verschiedenen Gründen: Krieg Armut und Hunger Auswirkungen des Klimawandels wie zum Beispiel Überschwemmungen oder Dürre Für viele Menschen geht es wirklich um das Überleben. Mehr als die Hälfte der geflüchteten Menschen kommen aus nur 3 Ländern: Syrien Afghanistan Südsudan In diesen Ländern gibt es seit Jahren Krieg und Auseinandersetzungen, bei denen Waffen eingesetzt werden. Die Nachbarländer und die angrenzenden Regionen vollbringen unglaublich großartige Leistungen: Sie geben den geflüchteten Menschen Schutz und auch neue Zukunfts-Aussichten. Dafür brauchen die Nachbarländer dringend die Hilfe von anderen Ländern in aller Welt. Seite 1 von 5

2 Menschen als Zahlen? Fast jeden Tag berichten Zeitungen und Nachrichten über Flucht und Migration, also über die Auswanderung von sehr vielen Menschen. Wir erfahren Tatsachen und Zahlen. Oft denken wir gar nicht daran: Hier geht es um Menschen, die tragische Schicksale und ein schreckliches Leben haben. Neue Aufgaben für die Entwicklungs-Zusammenarbeit Es gibt nur wenig Möglichkeiten, wie man Flucht und Migration bewältigen kann. Wichtig ist es daher auch, dass die Länder zusammen arbeiten und die Ursachen für die Flucht bekämpfen. Die Europäische Union ist hier wichtig: Sie arbeitet zum Beispiel mit der Türkei zusammen: Syrische Flüchtlinge bleiben in der Türkei und reisen nicht in europäische Länder weiter. Die Türkei ermöglicht den Menschen ein menschenwürdiges Leben in der Türkei. Dafür bekommt die Türkei Unterstützung und Geld von der EU. Gemeinsam arbeiten die Länder daran, dass die Flüchtlinge bald wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Niemand flieht freiwillig Fluchtbewegungen sind immer gleich: Krieg und Gewalt vertreiben Menschen aus ihrer Heimat. Die meisten von ihnen flüchten in die Nachbarländer. Die meisten geflüchteten Syrerinnen und Syrer sind also gar nicht in der EU oder auf dem Weg dorthin. Sie haben in der Türkei, im Libanon oder in Jordanien Zuflucht gefunden. Seite 2 von 5

3 In Uganda in Afrika leben derzeit mehr als 1 Million Flüchtlinge aus dem Südsudan. Im Südsudan herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg. Zum Vergleich: In den letzten 2 Jahren sind ungefähr 1,5 Millionen Schutzsuchende in die Länder der EU geflüchtet. Uganda hat also als einzelnes Land enorm große Herausforderungen zu bewältigen. Viel größere als die EU mit ihren 28 Mitgliedsländern, die zusammen helfen können. Es ist wichtig, dass die Menschen in Europa das wissen und darüber sprechen: In die EU kommen gar nicht so viele Flüchtlinge wie man glaubt. Krisenregionen stärken Die Entwicklungs-Zusammenarbeit hat in Krisengebieten 2 wichtige Aufgaben: Den Frieden fördern und Konflikte verhindern: Zum Beispiel kann man bei Streitigkeiten der Länder oder Regionen vermitteln und versuchen, den Streit zu schlichten. Auch Schulbildung und Möglichkeiten zur Berufsausbildung in den betroffenen Ländern unterstützen den Frieden. Die Nachbarländer und benachbarte Regionen unterstützen: Dabei geht es nur zum Teil um langfristige Maßnahmen. Die notwendigen Maßnahmen sind genau an der Grenze zwischen der kurzfristigen humanitären Hilfe und der langfristigen Entwicklungs-Zusammenarbeit. Beide sind wichtig. Wenn die Hilfe erfolgreich ist, müssen die Menschen nicht weiter weg flüchten. Dann kann man zu langfristigen Maßnahmen der Entwicklungs-Zusammenarbeit übergehen. Zum Beispiel kann man die Bildung und die Entwicklung der Wirtschaft in der betroffenen Region fördern. Seite 3 von 5

4 Ein ganz wichtiges Ziel muss es sein, dass man Partnerländern beim Umgang mit bewaffneten Konflikten hilft. Konflikte breiten sich leicht aus und sind auch oft schwer zu lösen. Einfache Lösungen führen oft nicht zum Ziel. Oft schaden sie sogar. Zum Beispiel dann, wenn nicht alle beteiligten Gruppen eingebunden sind. Fragile Staaten sind besonders wichtig Fragile Staaten sind Staaten, wo die Lage unsicher ist. Die Menschen können dort nicht sicher leben, und die Menschenrechte werden oft nicht eingehalten. Auch die Bekämpfung der Armut ist in solchen Staaten schwer möglich. Solche Staaten nennt man fragil. Fragil heißt zerbrechlich oder wackelig. In fragilen Staaten kann man mit Geld besonders viel Hilfe bewirken. Aber es ist auch die Gefahr größer als in anderen Staaten, dass das eingesetzte Geld verloren geht. Großbritannien kennt das Risiko und hat bewusst beschlossen: Mit der Hälfte des für Entwicklungs-Zusammenarbeit geplanten Geldes unterstützen wir fragile Staaten. Denn dort kann das eingesetzte Geld ganz besonders viel Gutes bewirken. Österreich ist gut aufgestellt Österreich hat gute Möglichkeiten und kann in Krisenregionen sehr wirksam arbeiten und gut helfen. In ganz Österreich handelt die Politik in den Bereichen Entwicklung, Außenpolitik und Verteidigung nach dem 3C-Ansatz. 3C ist die Abkürzung für 3 englische Wörter. Übersetzt bedeutet der 3C Ansatz ungefähr: Alle Maßnahmen sollen aufeinander abgestimmt sein, einander ergänzen und miteinander zusammenhängen. Seite 4 von 5

5 Ein wichtiger Schritt war auch das Programm mit dem Namen Migration und Entwicklung. Das Programm unterstützt Länder mit ganz gezielten Maßnahmen bei der Flüchtlingsarbeit. Über die Länder haben Sie in diesem Text gelesen. Seite 5 von 5