Soziale Kommunikation. Vorlesung Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Sommersemester 2011 PD Dr. phil. habil. Udo Thiedeke
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- Gregor Lichtenberg
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1 Vorlesung Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Sommersemester 2011 PD Dr. phil. habil. Udo Thiedeke 1) 2) Die Soziologie und die Gesellschaft 3) Zusammenfassung
2 1) Folie 1 Damit, dass das SGKM Wahrheit Kommunikation strukturiert, ist ein hochspezialisiertes soziales Kommunikationssystem entstanden, dessen sinnhafte Leitunterscheidung als Wahrheit / Unwahrheit in Erscheinung tritt.
3 1) Folie 2 Die Wissenschaft selbst zeigt sich, angesichts ihrer Möglichkeiten, die Umwelt in Form von Wahrheitsphänomenen zu beobachten genauer: zu untersuchen, als differenziert in Teilwissenschaften, die als eigene Kommunikationssysteme organisiert sind.
4 1) Folie 3 Als eigenständige Wissenschaft muss die Soziologie sowohl im Medium Wahrheit unter methodischen Bedingungen der Nachvollziehbarkeit, Beweissführung und Wissenssicherung kommunizieren, als auch,zuständig sein für einen Ausschnitt der Weltbeobachtungen, den nur sie wissenschaftlich beobachten kann. (Jan Steen fröhliche Gesellschaft )
5 1) Folie 4 Um als eigenständige Teilwissenschaft einen Ausschnitt der Welt wissenschaftlich zu beobachten reicht es für die Soziologie nicht aus nur einen,gegenstand oder,gegenstände zu benennen, die soziologisch untersucht werden sollen.
6 1) Folie 5 Um innerhalb der Wissenschaft eine universale, sprich: allgemeine Soziologie zu betreiben, muss sich Soziologie auf eine ihr spezifische Problemstellung beziehen also auf eine soziologische Grundfrage, unter der sie die Welt soziologisch beobachten will.
7 1) Folie 6 als eigenständige Wissenschaft würde nach Luhmann darin bestehen, dass sie letztlich immer nach dem Problem fragt: Wie ist soziale Ordnung möglich? Um eine Engführung hinsichtlich von Ordnungsvorstellungen zu vermeiden, sollte man allerdings besser fragen: Wie ist Sozialität möglich?.
8 2) Die Soziologie und die Gesellschaft Folie 7 Wird gefragt, wie Sozialität möglich ist, so ergeben sich ganz unterschiedliche Perspektiven der Beobachtung mit differenzierten Antworten; etwa: durch normative Vorgaben, durch konditionierten Zufall, durch Gleichheit oder Ungleichheit, durch Liebe, durch Geld etc. Diese differenzierten Antworten münden für die Wissenschaft aber alle in der Antwort: Durch die Beobachtung der Welt im Medium Wahrheit.
9 2) Die Soziologie und die Gesellschaft Folie 8 Auch die Wissenschaft selbst als Teilsystem der Gesellschaft und die Soziologie als Teilsystem der Wissenschaft sind der soziologischen Beobachtung zugänglich.
10 2) Die Soziologie und die Gesellschaft Folie 9 Eine auf der Grundlage von sozialer Kommunikation beobachtende Soziologie wäre also selbstreferent. Sie würde sich selbst als wissenschaftliche Beobachtung beobachten und dabei mitbeobachten, dass sie nicht alles beobachten kann, ohne diesen,blinden Fleck auszuleuchten. (M.C. Escher Drawing )
11 2) Die Soziologie und die Gesellschaft Folie 10 Wissenschaft - und mit ihr die selbstreferente Soziologie - existieren nicht im,luftleeren Raum. Sie sind als besondere Kommunikationsform in der Gesellschaft entstanden und stellen ihr eine spezifische,wahrheitsorientiert Kommunikation von Unterscheidungen zur Verfügung.
12 3) Zusammenfassung Folie 11 Zusammenfassung - Durch die Orientierung der Kommunikation auf die sachliche Sinndimension und der Leitunterscheidungen am SGKM Wahrheit ist die Wissenschaft als spezialisiertes Kommunikationssystem entstanden. Will die Soziologie ein Teilsystem der Wissenschaft sein, dann muss sie sich nicht nur mit spezifischen,gegenständen beschäftigen, sie muss dies unter einer eigenen Leitfragestellung und unter Wahrheitskriterien kommunizieren. Für die Soziologie lautet diese Leitfragestellung: wie ist soziale Ordnung, respektive: wie ist Sozialität möglich?. Soziologie beobachtet mit dieser Fragestellung ihre Umwelt, d.h. die Gesellschaft und damit auch selbstreflexiv die Wissenschaft und sich selbst als soziologische Wissenschaft. Soziologie hat also die Möglichkeit und das Problem sich selbst in der Gesellschaft beobachten zu können und dabei der Frage nachzugehen, wie diese Beobachtung als Sozialität weiter möglich sein kann.
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