Filmausschnitte «More than honey» zur Nachbearbeitung des Films

Transkript

1 Dossier filmsprache & filmgestaltung Filmausschnitte «More than honey» zur Nachbearbeitung des Films IMPRESSUM Herausgeber achaos Bildung & Information Kinokultur in der Schule Untere Steingrubenstrasse Solothurn Tel. & Fax DAS DOSSIER WURDE ERARBEITET VON achaos Bildung & Information Kinokultur in der Schule Redaktion: Ruth Köppl, Heinz Urben Anmeldung für KINOBESUCHE von SCHULKASSEN achaos Bildung & Information Tel Die Eintrittspreise sind reduziert. Begleitpersonen sind gratis. KINOKULTUR IN DER SCHULE wird unterstützt von: Bundesamt für Kultur, Schweizerische Kulturstiftung für Audiovision, MIGROS Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, Milton Ray Hartmann-Stiftung, Egon-undIngrid-Hug-Stiftung, SWISSLOS Kanton Aargau, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Land, Kanton Appenzell AR, Kanton Schaffhausen, Kanton Zug Partnerinstitutionen Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Solothurner Filmtage Ausschnitt 1 4 Min. Ausschnitt 2 2 Min 27 Sek. Tonspur Ausschnitt 3 1 Min 22 Sek. Ausschnitt 3 1 Min 22 Sek. DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 1

2 Sequenzen und filmische Überleitungen Als Sequenzen bezeichnet man Teile eines Films, die zum Beispiel zeitlich, thematisch, räumlich oder im Zusammenspiel von Personen zusammenhängen und eine mehr oder weniger in sich abgeschlossene Einheit oder Phase im Film darstellen. Damit die einzelnen Sequenzen in einem Film möglichst fliessend miteinander verbunden sind und ineinander übergehen, gibt es verschiedene formale Möglichkeiten. 1) Schaue dir Filmausschnitt 1 an. - Unterteile diesen Filmausschnitt in fünf verschiedene Sequenzen und beschreibe sie in Stichworten. - Notiere dabei, wie von einer Sequenz zur nächsten übergeleitet wird. Geschieht die Überleitung durch den Ton, den Kommentar durch die Bilder oder einen speziellen Effekt? - Wieviele unterschiedliche Überleitungen von einer Sequenz zur anderen hast du entdeckt? - Fallen dir noch weitere Formen von Überleitungen ein, die in diesem Filmausschnitt nicht vorkommen? 2) Vergleicht und besprecht eure Einteilung in Sequenzen. - Habt ihr den Film alle gleich unterteilt? - Gibt es grosse Unterschiede in der Unterteilung? - Könnt ihr einen gemeinsame Lösung finden? 3) Analysiert die einzelnen Sequenzen in Gruppenarbeit: 1. und 2. Sequenz - Welche Wirkung hat die 2. Sequenz im Verhältnis zur Aussage des Wissenschaftlers in der 1. Sequenz? - Was sagt der Wissenschaftler und was wird in der nachfolgenden Sequenz gezeigt? - Was wirkt besonders grausam an den Aufnahmen? - Mit welchen filmischen Mitteln wird diese Wirkung noch verstärkt? 3. Sequenz - Warum wird der Liedtext des Imkerei-Arbeiters in dieser Sequenz übersetzt? - Hat dies auch eine Wirkung auf das Gezeigte und wenn ja welche? - In dieser Szenen setzt der Kommentar etwas später wieder ein. Was sagt der Regisseur und welche Kritik kommt zum Ausdruck? - Was passiert in diesem Moment (oder ganz kurz vorher) mit dem Gefilmten? - Welche Wirkung hat dies in Bezug auf den Kommentar? - Beschreibe die Musik bzw. den Ton in dieser Sequenz. - Welche Wirkung wird damit erzeugt? - Wie hätte man diese Szene filmen müssen, damit sie weniger kritisch und grausam wirkt? 4. Sequenz - Was sagt der Honigproduzent in der 4. Sequenz über die Art, wie er heute Bienen züchtet und Honig produziert? - Was würde sein Grossvater sagen? DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 2

3 - Welche Bilder werden dazu gezeigt? - Haben diese Bilder eine zusätzliche Aussage oder untermauern sie das Gesagte, sind sie eher Füller oder haben sie eine andere Funktion? 5. Sequenz - Was passiert in dieser Szene mit dem Ton? - Welche Bedeutung bekommt dabei die Musik? - Wie empfindest du die Musik? Beschreibe, was sie bei dir auslöst? DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 3

4 Positive und negative filmische Darstellungsweisen 1) Bildet zwei Gruppen und wählt einen Raum eurer Schule (zum Beispiel euer Klassenzimmer oder den Pausenplatz), den ihr filmen wollt. - Die eine Gruppe versucht nun diesen Raum so filmisch darzustellen, dass er möglichst schön und positiv wirkt. - Die andere Gruppe soll den Raum möglichst hässlich und kritisch darstellen. - Besprecht in der jeweiligen Gruppe, welche Dinge ihr filmen und aus welcher Distanz ihr es zeigen wollt. - Macht einen Plan, in welcher Abfolge diese Aufnahmen gezeigt werden sollen. Dazu könnt ihr auch ein sogenanntes Storyboard (siehe Abbildung) zeichnen, in dem ihr festhält, was in jeder Einstellung vorkommen soll. - Filmt nun mit einem Handy, einer Foto- oder Filmkamera, jede einzelne Einstellung nacheinander. - Ihr könnt auch einen Kommentar oder Musik noch nachträglich einspielen, wenn ihr euren Film auf einen Computer nachbearbeitet. 2) Vergleicht eure beiden Filme. - Ist es gelungen, einen ganz unterschiedlichen Eindruck von dem Raum filmisch zu vermitteln? - Besprecht, was in den zwei verschiedenen Darstellungsweisen anders gemacht wurde, um entsprechende Wirkungen zu erzeugen. Storyboardauszug aus einem Jackie ChanFilm DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 4

5 Bild und ton Film besteht immer aus einem Bild- und einem Tonkanal. Die Regisseurin, der Regisseur muss also bei jeder Einstellung (Filmsequenz zwischen zwei Schnitten) überlegen, was wir im Bild sehen und im Ton hören und wie diese beiden Kanäle zusammenspielen sollen. Die Bildebene kann aus ganz verschieden bewegten oder statischen Einstellungen bestehen. Die Palette an Gestaltungsmöglichkeiten reicht von der sogenannten Totalen, die einen möglichst grossen Ausschnitt zeigt bis hin zur Makroaufnahme in der nur noch kleinste Details im Bild sind. Auf der Tonebene sind die Gestaltungsmittel Geräusche, Töne, Musik und Sprache. Filmausschnitt 2 beinhaltet drei Sequenzen, in denen der Regiessuer Markus Imhoof auf der Tonebene seine persönliche Meinung zur Bienenproblematik und zum Bienensterben abgibt. 1) Schau dir Filmauschnitt 2 an und notiere: - Welche Tonelemente verwendet Markus Imhoof neben der Sprache in diesem Ausschnitt. Wie gestaltet er die Tonebene? - Mit welchen Bildeinstellungen arbeitet er? - Wie spielen Bild- und Tonebene zusammen? - Sind Bilder und Einstellungen zur Toneben gut und treffend gewählt? Begründe. - Was meinst du zu Imhoofs Meinung zum Bienensterben? - Bist du gleicher oder ganz anderer Meinung? 2) Diskutiere deine Notizen mit einer Partnerin, mit einem Partner 3) Diskutiert eure Meinungen in der Klasse 4) Zeichnet ein Storyboard (siehe Seite 4) der drei Sequenzen von Filmausschnitt 2 5) Diskutiert: - Mit welchen Einstellungsgrössen arbeitet Imhoof? - Welche emotionale Wirkung haben die Bilder für euch? - Mit welchen Bildern und Einstellungen hättet ihr gearbeitet? Eine weitere Möglichkeit seine persönliche Meinung auszudrücken verwendet Markus Imhoof im Filmausschnitt 3. 6) Hört euch vorerst nur die Tonspur von Filmausschnitt 3 an und überlegt: - Was hat die Geschichte aus «Alice im Wunderland» mit der Bienenproblematik zu tun? - Was will uns Markus Imhoof mit dieser Geschichte sagen? DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 5

6 7) Diskutiert eure Überlegungen in der Klasse 8) Entwerft Ideen für eine Bildbene zu diesem Text 9) Vergleicht und kommentiert eure Entwürfe: - Gibt es sehr unterschiedliche oder viele ähnliche Bildideen? - Wie unterscheiden sie sich? - Gibt es einen Favoriten? 10) Schaut euch jetzt Filmausschnitt 3 mit Bild an und diskutiert: - Wie unterscheidet sich Imhoofs Bildebene von euren Bildideen? - In welchen Zusammenhang stehen für euch Bild und Ton in diesem Ausschnitt? Wichtig zu wissen ist, dass Flugaufnahmen im Film immer sehr teuer sind. Es muss ein Flugzeug oder Helikopter mit Pilot gemietet werden, was sofort viele tausend Franken kostet. - Was meint ihr: Warum hat Imhoof, trotz hohen Kosten, gerade diese Bilder und nicht eine viel billigere Variante zur Geschichte von «Alice im Wunderland» gewählt? - Welche Wirkung erhofft er sich von dieser teuren Bild-Ton-Montage? - Hat sie für euch ein so hohe Qualität, dass sie die Kosten rechtfertigt, oder gibt es Bilder die treffender gewesen wären? DOSSIER FILMSPRACHE & FILMGESTALTUNG MORE THAN HONEY SEITE 6