Markt Unternehmen Zukunft - Virtual Roundtable zu WMS - Warehouse Management Systeme
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- Meta Siegel
- vor 8 Jahren
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1 Markt Unternehmen Zukunft - Virtual Roundtable zu WMS - Warehouse Management Systeme Name: Dr. Martin Weiss Funktion/Bereich: Vorstand Organisation: Westernacher Logistiksysteme AG Kurzeinführung zum Thema Seit ca kommen Softwaresysteme zur Lagerverwaltung zum Einsatz. Bis heute hat sich daraus kontinuierlich ein Markt entwickelt der ständig in Bewegung ist und aus vielen kleinen Anbietern besteht. Da beauftragte Projekte die vorherrschende Auftragsform sind und neue Entwicklungen und Innovationen so im Zeitverlauf zu immer komplexeren Lösungen führen wird der Markt zunehmend unübersichtlich. Daher stellen sich Fragen nach dem derzeitigen Stand und der zukünftigen Entwicklung der WMS Software. Wie wird die Marktsituation heute und in Zukunft beurteilt? Wie läuft ein Projekt zur Implementierung eines WMS ab? Diese und weitere Fragen beantwortet der vorliegende Virtual Roundtable und wir freuen uns dabei sehr, dass es uns gelungen ist, die führenden Experten zu diesem Thema zu versammeln, um so einen kompetenten Einblick in die Materie geben zu können. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr logistics.de-team! Seite 1
2 Sehr geehrter Herr Weiss, Frage 1: Stand der Technik Durch Projekte und den damit verbundenen Entwicklungen und Innovationen werden WMS ständig weiterentwickelt. Wo in ihrer Evolution stehen WMS im Moment? Noch sind eine Vielzahl von WMS auf dem Markt, die aus einer mehr oder weniger standardisierten Software für Kernfunktionen bestehen und für jedes Projekt umfangreich erweitert werden, entweder aus einem Baukasten oder auch individuell. Grossen Wert legte man in der Vergangenheit darauf, dass vorhandene Prozesse individuell 1:1 umgesetzt wurden. Mittlerweils sind die ersten WMS so gut konfigurierbar und können durch kleine Add-Ins so flexibel ausgeprägt werden, dass sie eine Umsetzung von standardisierten Prozessen unter Berücksichtigung individueller Erfordernisse in echten Standardsystemen gestatten. Diese Standardsysteme sind natürlich weitaus besser in der Lage, die zunehmen Verzahnung mit der Umgebung, z.b. mit Transportmanagement- und Planungssystemen, zu meistern. Ein weiterer Aspekt: Inzwischen sind die eigentlichen WMS-Funktionen so weitgehend ausgeprägt, dass bei vielen Anbietern oder bei der Systemauswahl zunehmend andere Eigenschaften und Funktionen in den Blickpunkt rücken. Neben RFID, Frameworks für die mobile Datenerfassung oder integrierten Materialflusssteuerungen sind dies vor allen Dingen logistische Planungs- und Steuerungsfunktionen. Fraglich ist, ob reine WMS-Anbieter diese Vielfalt beherrschen können. Seite 2
3 Frage 2: Markt und Unternehmen Der Markt für WMS ist ständig in Bewegung, es gibt eine Vielzahl von Anbietern und ständig kommen Neue hinzu. Wie schätzen Sie den WMS-Markt aktuell hinsichtlich Marktpotential und Marktvolumen ein? Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte und Marktposition? Welche Produkte im Bereich WMS bietet Ihr Unternehmen an und wie steht Ihr Unternehmen zur derzeitigen Diskussion zentrale vs. dezentrale WMS? Um es kurz zu sagen, der WMS-Markt steht an der Schwelle zu echter Standardisierung. Damit wird eine Konsolidierung der marktrelevanten Systeme einhergehen sowie eine entsprechende Nachfrage nach modernen Standardsystemen. Wir setzen daher einen klaren Schwerpunkt in dieser Richtung und bieten neben unserem eigenen, auf der SAP-Plattform aufgesetzten System WLS, das sich bei hohem Automatisierungsgrad und stark individuellen Anforderungen sehr bewährt hat, SAP EWM Beratung und Implementierung an. Dieses System bietet als Standardsoftware aus dem Hause SAP erstmals die wirklich notwendigen WM-Funktionen und ist dabei überraschend flexibel. WLS und EWM werden ausschließlich dezentral betrieben. Eine zentrale Installation (im Sinne von direkter ERP-Integration) würde zwar Vorteile (z.b. bezüglich Transportplanung, Auftragssteuerung) bieten, widerspricht aber klar den Anforderungen nach Verfügbarkeit und Performance und wird in der Praxis auch von SAP als Komplettanbieter nur mit dem einfachen WMS LE-WM unterstützt. Wenn Sie unter zentral verstehen, dass die Systeme in Rechenzentren zentralisiert werden: Hier sehen wir klare Vorteile. Die Systemlandschaften werden immer komplexer und die damit einhergehende Administration trotz aller scheinbaren Einfachheit immer anspruchsvoller. Die Netze sind hinreichend stabil. Seite 3
4 Frage 3: Entwicklung des Marktes In den vergangen Jahren ist auf Grund der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, gerade in der Logistik, der WMS-Markt überdurchschnittlich gewachsen. Wie wird sich der Markt in Zukunft entwickeln? Ist weiteres Wachstum zu erwarten oder wird sich der Markt der aktuellen Konjunkturprognosen anschließen? Wo sehen Sie die Chancen und Risiken dieser Entwicklung für Ihr Unternehmen? Der Margendruck wird weiter anhalten. Dadurch werden die Hersteller und Vertreiber weiterhin zu Verbesserungen ihrer Logistikleistungen gezwungen sein. Um Lohnkosten zu senken, werden verstärkt Logistikdienstleister eingesetzt werden. Daher erwarten wir auch für die Zukunft eine stabile Nachfrage nach WMS-Lösungen. Darüber hinaus sehen wir zunehmend Potential in Märkten wie China oder Indien und eine verstärkte Nachfrage nach internationalen Dienstleistungen. Nach der Gründung einer Tochtergesellschaft in China vor ca. 1 ½ Jahren und aufgrund unserer internationalen Präsenz u.a. in U.S.A., Großbritannien und Polen, sehen wir unser Unternehmen insgesamt gut aufgestellt. Seite 4
5 Frage 4: Projektskizzierung Wie wird in Ihrem Unternehmen ein WMS-Projekt durchgeführt? Wo sehen Sie Standardisierungsmöglichkeiten sowie Besonderheiten und Schwierigkeiten eines solchen Projekts? Wo sind wichtige Meilensteine eines solchen Projekts, wer ist am Projekt beteiligt? Wir bearbeiten WMS-Projekte immer ganzheitlich und sehen sowohl die vertikale als auch die horizontale Systemintegration. Ein WMS ist keine Insel, sondern muss sich harmonisch in seine Umgebung einfügen. Anders gesagt: Die vor- und nachgelagerten Funktionsbereiche des ERP- Systems und das projektierte WMS müssen zusammenwachsen. Hier sehen wir auch die Besonderheiten eines jeden Projekts, da meist nur ganzheitliche Betrachtungsweisen zu optimalen Lösungen führen können. Vor diesem Hintergrund sind Standardisierungsmöglichkeiten natürlich begrenzt, da jede Konstellation individuell ist. Jedoch ist für den Bereich der operativen Lagerprozesse eine standardisierte Vorgehensweise kein Problem und seit Jahren geübte Praxis. Als Meilensteine sind insbesondere die Pflichtenheftabnahme, sowie natürlich die Integrationstests und die System-Migration zu nennen. Schwierigkeiten liegen oft an den Systemschnittstellen (Materialflusstechnik, vor- und nachgelagerte Systeme) sowie im Bereich Mitarbeiterschulung und Key-User- Einbindung. Das Westernacher-Team, das der Kunde aus den Angebotsgesprächen kennengelernt hat, führt das Projekt durch und bleibt bis (einschließlich) zum Go-Live und zur Stabilisierung in das Projekt eingebunden. Seite 5
6 Frage 5: Virtuelles Competence Center WMS Das Virtuelle Competence Center Warehouse Management Systems auf logistics.de wird Anwender u.a. durch Grundlagen-Informationen, Best Practices/Case-Studies und den Kontakt zu führenden Experten und Anbietern unterstützen. Zudem wird in Zukunft der Austausch zwischen Anwendern eine wichtige Rolle spielen. Was wünschen Sie sich von einem Virtuellen Competence Center zum Thema WMS? Wie können Sie sich in einem solchen Kompetenzzentrum einbringen? Westernacher ist Experte für SAP-basierte Lagerverwaltungssysteme. In diesem Bereich können wir Interessenten und Anwender umfassend über die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Lösungen von SAP informieren und sind vor diesem Hintergrund an einer solchen Einrichtung sehr interessiert. Dabei würden wir es begrüßen, wenn sowohl der eigentliche Lagerbereich als auch die vor- und nachgelagerten WMS-Funktionen oder auch Gesamtlösungen wie SAP Service Parts Management als Bestandteil eines solchen Competence Centers Berücksichtigung finden würden. Die Entwicklung von Best Practice Lösungen, z.b. für den Bereich Versand und Transport in Distributionslagern halten wir für sehr wichtig und sind gerne bereit, uns mit Praxisbeispielen einzubringen. Seite 6
7 Frage 6: Ausblick Wie schätzen Sie die Entwicklung von WMS - Warehouse Management Systeme (Markt, Notwendigkeit, Akzeptanz,...) in den nächsten 12, 24 oder 48 Monaten ein? Wie bereiten Sie sich darauf vor und welche Prognose würden Sie im Hinblick auf diese Entwicklung für sich und Ihr Unternehmen abgeben? Nicht unbedingt in den nächsten 12 Monaten, aber doch in Monaten wird die Konzentration sichtbar und die Anzahl der WMS auf dem Markt zurückgegangen sein. Manche Anbieter werden die Projekte mit den verbliebenen Standard-WMS anderer Hersteller machen, andere werden sich auf einzelne AddOns für die Standard-WMS zurückziehen und damit ihre Nischen finden. Durch unsere EWM-Projekterfahrung, unsere breite, über das Lager hinausgehende Erfahrung in der Logistik, insbesondere im SAP-Umfeld, sowie durch unsere Expertise in anspruchsvollen Themen wie z.b. Ersatzteilmanagement und Planungsverfahren sieht sich Westernacher für diese Herausforderungen gut gerüstet. Vielen Dank für das Interview! Seite 7
Dr. Martin Weiss. Im Rahmen von logistics.de möchten wir gerne Organisationen aus Forschung und Praxis vorstellen.
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