Impfstoffe gegen Viruskrankheiten. Impfstoffe gegen Viruskrankheiten. Virale Lebendimpfstoffe in Gebrauch. Lebendimpfstoff: Definition
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- Martha Kohler
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1 Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Lebendimpfstoffe Prof. Dr. med. Christian Jassoy Institut für Virologie Universität Leipzig Rotavirus Papillomvirus Lebendimpfstoff: Definition Virale Lebendimpfstoffe in Gebrauch Vermehrungsfähige oder verwandte Viren oder Mikroben, die beim Geimpften keine Erkrankung aber eine spezifische Immunantwort erzeugen Abgeschwächtes Virus Masern Mumps Röteln Varicella zoster Gelbfieber Lebend-Influenza (Oraler Polio-Impfstoff) Verwandtes Virus Pocken Rotavirus (Chimär) 1
2 Allgemeine Eigenschaften von viralen Lebendimpfstoffen Sehr effizient bereits bei einmaliger Verabreichung Lang anhaltende zelluläre und humorale Immunantwort Nicht anwendbar bei Immunsupprimierten Sollen bei Schwangerschaft nicht eingesetzt werden Erzeugung von viralen Lebendimpfstoffen Natürliche, apathogene Variante Poliovirus 2 Passage in nicht-humanen Zellen Hühnerzellen: Masern, Mumps, Gelbfieber Afrikanische Grüne Meerkatze (Vero): Polio 1, 3, Rötelnvirus Embryonale Meerschweinchen-Fibroblasten: Varicella-zoster- Virus Kultur bei niedriger Temperatur (Kälteanpassung) Influenza-Virus Molekulargenetisch Chimäre Viren: Rotavirus-Impfstoff Inaktivierter Lebendimpfstoff ( Totimpfstoff ): Definition Inaktivierte Virusimpfstoffe in Gebrauch Inaktivierte Poliovakzine (IPV) Virus oder Mikrobe, die durch Behandlung so verändert wurden, dass sie weder infektiös noch vermehrungsfähig sind, aber eine schützende Immunantwort auslösen Hepatitis A Tollwut Frühsommer-Meningoenzephalitis Andere 2
3 Allgemeine Eigenschaften inaktivierter Virusimpfstoffe Herstellung inaktivierter Virusimpfstoffe schwächer immunogen begrenzter Schutz - Adjuvans erforderlich - Auffrischung notwendig Virusproduktion Zellkultur Hühnerembryos Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. biologisch sicher erster empirischer Ansatz für einen Impfstoff Konzentration Inaktivierung mit Formaldehyd od. Phenol Jährlicher Influenzavirusbedarf: 270 Mio. Eier (90 Mio Dosen x 3 Eier/Dosis) Zugabe von Adjuvans Untereinheiten-Impfstoff: Definition Untereinheitenimpfstoffe in Gebrauch Proteine oder Glykoproteine eines Virus, die eine schützende Immunantwort auslösen Glykoproteine aus Viruskultur -Virus: Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N) Glykoproteine aus rekombinanter Hefe Hepatitis-B-Virus: Oberflächen (Surface, S)-Antigen 3
4 Eigenschaften von Untereinheiten- Impfstoffen erzeugen vor allem Antikörper geringe eigene Immunität Adjuvans und Auffrischung erforderlich Biologisch sicher Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Lebenimpfstoffe Rotavirus-Impfstoffe Papillomvirus-Impfstoffe Adjuvans: : Definition Rolle der Adjuvanzien: 1. Immunaktivierung Zusatzstoffe zu Immunogenen, die die Immunogenität verbessern ohne selbst eine spezifische Immunantwort zu erzeugen Inaktivierter/ Untereinheiten- Impfstoff Antigen Adjuvans Erworben Gedächtnis Aktivierung/Verstärkung Abgabe Aktivierung Angeboren 4
5 Rolle der Adjuvanzien: 2. Verzögerung der Antigenabgabe Prinzipien Örtliche Konzentrierung des Antigens Präsentation des Antigens als Partikel Beispiele Al(OH) 3 Liposom/Virosom Immunstimulierender Komplex (ISCOM) Virusähnlicher Partikel (VLP) Adjuvanzien in Gebrauch 1. Aluminiumsalze Al(OH) 3 2. Öl-in-Wasser/Wasser-in-Öl-Emulsion MF59 (Freundsches Adjuvans -> Tierversuche) 3. Partikelbildung Lipsome/Virosome Immunstimulierende Komplexe (ISCOMs) -> Veterinärmedizin Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Impfstoffe gegen Influenza-Viren Lebenimpfstoffe Impfstoff- Präparation Design Besondere Eigenschaften Ganz, inaktiviert Rotavirus-Impfstoffe Papillomvirus-Impfstoffe Spaltimpfstoff Lebendattenuiert Untereinheiten- Impfstoff Virosom (Flu Mist ) Inaktiviert und mit Detergens behandelt MF59 als Adjuvans Intranasal, wegen häufiger Facialisparesen vom Markt genommen Intranasale Impfung, Übertragung möglich 5
6 Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Rotavirus: : Erreger von Gastroenteritis Lebendimpfstoffe Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. VP4 (P1, P2, P3 etc.) VP7 (G1, G2, G3, etc.) Gensegmente Rotavirus Papillomvirus meist Rotavirus-A,Serotypen G1P8, G2P4, G3P8, G4P8 Orale Rotavirus-Impfstoffe - Human, lebend-attenuiert, Serotyp G1P8 (Rotarix) - Rekombinante bovin/humane Rotaviren (RotaTeq) Prinzip des Rotavirusimpfstoffs aus human-bovinem Genzusammenbau (Genetic Reassortment) VP4 (P) VP7 (G) Bovines VP4 Humanes VP7 Bovine Rotavirus-Gene Human gene for VP7 protein Adapted from: 6
7 Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. Chimäre Rotavirus-Impfstoffe - Pentavalenter, Bovin-humaner Rotavirus-Impfstoff (RotaTeq) gegen Gruppe-A-Rotaviren mit humanen Genen/Proteinen für G1, G2, G3, G4 oder P8 Impfstoffe gegen Viruskrankheiten Lebendimpfstoffe - Tetravalenter, Rhesus-human-Rotavirus-Impfstoff (RotaShield), vorübergehend in USA verwendet Rotavirus Papillomvirus Humanes Papillomvirus (HPV): Virusähnliche Partikel (VLP) als Impfstoff HPV-Impfstoffe -> Antikörper gegen Kapsidprotein L1 neutralisieren die Infektion VLP (L1-Protein) Gardasil/Silgard (MSD, Sanofi-Pasteur) - Tetravalente HPV 6/11/16/18 L1-VLPs zugelassen 2006 L2 L1 Kapsomer Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. Cervarix, GlaxoSmithKline - Bivalente HPV 16/18 L1 VLPs 100% Verringerung der persistierenden HPV-Infektion Zulassung voraussichtlich Ende
8 Zusammenfassung I Lebendimpfstoffe sind attenuierte Viren Inaktivierte Virusimpfstoffe und Proteinimpfstoffe enthalten Adjuvanzien und haben eine begrenzte Wirksamkeit Zusammenfassung II Rotavirus-Impfstoffe 1. Lebend attenuiert, 2. Bovinhumane Reassortante HPV-Impfstoffe bestehen aus Virusähnlichen Partikeln des Virusproteins L1 Adjuvanzien aktivieren die unspezifische Immunantwort und verzögern die Antigenfreisetzung Influenza-Impfstoffe sind ganz und inaktiviert, Spaltvakzine, Untereinheiten (sowie lebendattenuiert) 8
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