Suchthilfe ist (auch) Beziehungsmedizin wie geht es dabei den Profis?
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- Damian Dressler
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1 Therapeutische Beziehung Suchthilfe ist (auch) Beziehungsmedizin wie geht es dabei den Profis? 68. Further Fortbildungstag Prof. Dr. med. Reinhart Schüppel Johannesbadklinik Furth im Wald Therapieforschung Unumstritten: wichtige Einflussgröße! Umstritten: wichtigste Einflussgröße? Im psychosomatischen stationären Setting klärt die Beziehung zum Einzeltherapeuten ~ 45% der Varianz auf In verschiedenen Suchthilfe-Settings sind es 10 bis 50% aufgeklärte Varianz 1 Schauenburg et al. (2005) Psychother Psych Med 55: 339; Raistrick et al. (2006) NTA Report Review of the Effectiveness of Treatment for Alcohol Problems Therapeutische Beziehung Therapeutische Beziehung Anteil am Behandlungsergebnis Alliance versus Adherence Beziehung Technik Erwartung Extern Outcome Summe Beziehung Protokoll Dosis Lambert & Barley (2001) Psychother Theory Res Pract 38: 357 Gibbons et al. (2010) Addiction 105: 1799 Therapeut Therapeut Variable Aufgeklärte Varianz Komplikationen überwinden 2% Systematisches Feedback geben 5% Positive Verstärkung von Verhalten 7% Empathie zeigen 9% Zusammenarbeit verbessern 11% Gegenübertragung bearbeiten 31% Helping Alliance Questionnaire: Therapeut Positiver Outcome: Patient Negativer Outcome: Patient Opiat-Abhängigkeit; n=25; post hoc-analyse Norcross (ed) (2010) Bethea et al. (2008) J Subst Abuse Treat 35: 174 1
2 USA Ärzte Bevölkerung Shanafelt et al. (2012) Arch Intern Med 172: 1377 Shanafelt et al. (2012) Arch Intern Med 172: 1377 USA n>1800 Suchtberater Europa Burnout-Risiko Hohe Arbeitsbelastung Geringe Autonomie Geringe wahrgenommene Gerechtigkeit Geringe wahrgenommene Unterstützung Arbeitsplatzwechsel-Risiko Burnout-Teilaspekt emotionale Erschöpfung Geringe Autonomie Geringe wahrgenommene Gerechtigkeit Geringe wahrgenommene Unterstützung Ducharme et al. (2008) Sociol Spectr 28: 81 Mitarbeiter Suchthilfe Drogen in Athen, London, Padua, Stockholm, Zürich and Essen, n=383, Fragebogen MBI ~30% Burnout Passive Copingstrategien starke emotionale Erschöpfung und Depersonalisation Männer > Frauen Lebensalter, Dauer der Berufszugehörigkeit, Land und Setting kein oder geringer Einfluss Reissner et al. (2010 Stress Health 26: 149 Deutschland Helfer unterschiedlich betroffen? Akutmedizin (Taiwan) Mitarbeiter Suchthilfe Köln, n=123, Fragebögen Keine Hinweise auf Burnout Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung leicht erhöhte Werte für Depressivität und Somatisierung Kuhn et al. (2012) Dtsch med Wochenschr 137: A188 Chou et al. (2014) BMJ Open 4: e
3 Wie stabil sind die Profis? Und die Profi-Azubis? Psychische Erkrankungen bei Ärzten in Deutschland ca % 25% psychische Störung Psychische Belastung und Stress bei Sozialarbeitern in UK 47% (doppelt so hoch wie bei Psychiatern) Affektive und Angststörungen im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen Depression bei Psychologen in den USA ca. 35 % Morbidität und Stress im Verlauf Braun et al. (2007) psychoneuro 33: 19; Evans et al. (2006) Br J Psychiatry 188: 75; Gilroy et al. (2002) Prof Psychol Res Pr 33: 402 Holm-Hadulla et al. (2009) Psychotherapeut 54: 346; Seliger & Brähler (2007) Psychotherapeut 52: 280; Jurkat et al. (2011) Nervenarzt 82: 646 Arbeitsleben Stress weltweit: ~ ein Drittel Arbeitsleben Psychische Arbeitsanforderungen National Institute for Occupational Safety and Health (2013) National Institute for Occupational Safety and Health (2013) Arbeitsleben Stress im Vormarsch? Belastung vs Ressourcen Lenhardt et al. (2010) WSI Mitteilungen 7: 335 Lohmann-Haislah (2012) Stressreport, BAUA: 36 3
4 Stress im Vormarsch? Stressfolgen Hapke et al. (2013) Bundesgesundheitsbl 5/6: 749 Psycho im Vormarsch? Psycho im Vormarsch? Psychische Erkrankungen in Europa BKK Bundesverband (2014) Gesundheitsreport 2013 Wittchen et al. (2011) Eur Neuropsychopharmacol 21: 655 Psycho im Vormarsch? Macht Arbeit krank? Psychische Erkrankungen weltweit Mitarbeiter sehen sich generell als mäßig psychisch belastet 14 % schätzen sich als psychisch krank ein 44 Studien aus den Jahren 1947 bis 2006 Keine Zunahme psychischer Erkrankungen Auch nicht im Bereich Sucht 37% der psychischen Erkrankungen werden als arbeitsbedingt gesehen Gefühlte Zunahme in den letzten Jahren Kein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen Betroffene würden häufig diskriminiert Richter et al. (2008) Psychiat Prax 35: 321 Hamann et al. (2013) Psychiat Prax 40: 447 4
5 Der Klassiker für alle Der Klassiker für Therapeuten Rollen-Konflikte Rollen-Unklarheit Rollen-Überlastung Arbeitsbezogener Stress Unzufriedenheit mit der Arbeit Siegrist (1996) J Occup Health Psychol 1: 27 Trayambak et al. (2012) IOSR J Business Management 4: 44 Keine Arbeit macht sicher krank Vorstufe: Burnout Psychische Störung Allgemeinbevölkerung Burnout-Risiko deutlich erhöht bei Personen mit affektiver oder Angsterkrankung in der Vorgeschichte Menschen mit Partnerproblemen Burnout-Risiko nur leicht erhöht bei Arbeitsplatzproblemen Jacobi et al. (2014) Int J Methods Psychiatr Res 23: 304 Rössler et al. (2015) Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci 265: 19 Vorstufe: Burnout Und nochmal eine Beziehung Gesundheitsprofis n=2391 Angestellte in Sozialarbeit, Forensik, Behindertenarbeit, Krankenhaus und Homecare über fünf Jahre untersucht Burnout-Korrelation Arbeitszufriedenheit (r = -0.51) Quantitative Anforderungen (r = 0.48) Rollen-Konflikte (r = 0.44) Emotionale Anforderungen (r = 0.42) AU-Zeiten Höchstes Quartil Burnout 13,9 Tage Niedrigstes Quartil Burnout 6,0 Tage Borritz et al. (2006) Scand J Public Health 34: 49 GALLUP (2015) Engagement Index Deutschland, Berlin 5
6 Und ihre Konsequenzen Wenn das klappt GALLUP (2015) Engagement Index Deutschland, Berlin gibt s hier Freude (für alle) Privatperson Verteilung (40-Std-Woche, 210 Arbeitstage/Jahr) 20% 45% 5% Arbeitszeit Wegezeit Schlafen Privat Was läuft da? 30% GALLUP (2015) Engagement Index Deutschland, Berlin Privatperson Privatperson n=122 Damaske et al. (2014) Soc Sci Med 115: 130 ww.ey.com/us/en/about-us/our-people-and-culture/ey-work-life-challenges-across-generations-global-study (2015) 6
7 Eigenverantwortung Selbstfürsorge Österreich, n=1000 Huber-Eibl (2014) Sonnenmoser (2009) Dtsch Ärztebl PP 7: 307 Selbstfürsorge Die Belohnung n=200 Ärzte (38 Psychiater), D Gratifikation aus dem Beruf: Gute Arzt-Patienten-Beziehung, Gefühl wirksam helfen zu können, Weiterbildung und Entwicklung Einstellung: Realistische Einstellung zum Job, offener Umgang mit Fehlern, Reflexion und Achtsamkeit, guter Kontakt zu Kollegen und anderen Berufen, Focus auf gute Aspekte der Tätigkeit Stressmanagement: Ausreichend Zeit für Familie, Freunde und sich selbst, Zeitmanagement Zwack & Schweitzer(2013) Acad Med 88: 382 Bopp et al. (2012) PLoS ONE 7(2): e30795 Fazit Fazit Smith & Moss (2009) Clin Psychol Sci Prac 16: 1 7
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