Fenster und Verglasung
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- Franz Dresdner
- vor 8 Jahren
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1 Detailinformationen Fenster und Verglasung Zugluft, angelaufene Scheiben und hohe Heizkosten sind oft Anlass für einen Fenstertausch. Gute Fenster wirken sich nicht nur auf die Heizkostenrechnung äußerst positiv aus, sie tragen auch wesentlich zu einer hohen Wohnqualität bei. Der richtigen Fensterwahl sollte daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Energie Tirol Südtiroler Platz Innsbruck Tel. 05 /58 99 Fax DW 0 office@energie-tirol.at
2 Bestandteile eines Fensters Min. U-Wert (U W ) <,0 W/m²K 4 Thermisch entkoppelter Randverbund: Kunststoff- oder Edelstahlabstandhalter, keine Aluminiumabstandhalter verwenden (Wärmebrücke)! Dichtungen: umlaufende Aufschlag- und Falzdichtung Quelle: Watzek Photografie, Hall in Tirol Rahmen: Holz, Kunststoff, Holz-Aluminiumrahmen (reine Aluminiumrahmen werden fast ausschließlich im Fassadenbau verwendet) Warmrahmen: mit Dämmstoffeinlagen oder zusätzlichen Luftkammern 4 Wärmeschutzverglasung: Zweischeibenverglasung: Ug-Wert mind.,00 W/m²K g-wert: 5-60% Dreischeibenverglasung: Ug-Wert mind. 0,60 W/m²K g-wert: 5-60*% mit Metallbeschichtung und Edelgasfüllung (Argon oder Krypton) * nur spezielle eisenfreie Gläser Vergleichswerte diverser Fensterkonstruktionen Art des Fensters Uw-Wert Ölverbrauch Temperatur an Innenseite (W/m²K) pro Jahr und m² (Außentemperatur -0 C) Einfachfenster ca. 5,8 W/m²K ca. 6 l ca. -,5 C Kastenfenster ca., W/m²K ca. 5 l ca. +6 C Verbundfenster ca., W/m²K ca. 5 l ca. +6 C Isolierglasfenster (80er Jahre),9 bis,7 W/m²K ca. 0-0 l +4 bis 8 C Wärmeschutzfenster 0,5 bis, W/m²K ca. 6 - l +5 bis 8 C Vergleich: ca. 0, W/m²K ca. l ca. 0 C Außenwand Niedrigenergiehaus Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite
3 Qualitätskriterien von Fensterelementen Vier Kriterien bestimmen die Qualität eines Fensters: die Verglasung, der Randverbund, der Rahmen und der fachgerechte Einbau. Verglasungen Der U-Wert (ehemaliger k-wert) Für die Beurteilung der thermischen Qualität eines Fensters werden drei Kennwerte benötigt: Mit dem U g wird ausschließlich der Dämmstandard der Verglasung beschrieben. Der U f -Wert (f steht für frame = englisch Rahmen) beschreibt die Qualität des Rahmens und der sogenannte PSI-Wert beurteilt die Wärmebrücke des Randverbunds (siehe Punkt Randverbund). Der Gesamt-U-Wert U w erfasst Glas- und Rahmen-U-Wert sowie den Randverbund. Der U w sollte,0 W/m²K keinesfalls überschreiten. Glasarten Heute kommen eigentlich nur mehr Wärmeschutzverglasungen mit zwei oder drei Scheiben zur Anwendung. Die Gläser sind mit einer hauchdünnen Metallbedampfung beschichtet, der Scheibenzwischenraum ist mit Edelgas gefüllt. Einen langfristig zukunftsfähigen Dämmstandard bieten heute nur mehr -Scheibenverglasungen (U-Wert von 0,50 bis 0,70 W/m²K). Sollten trotzdem -Scheibenverglasungen zum Einsatz kommen, so soll der Glas U-Wert maximal,00 W/m²K betragen. Scheiben mit sehr gutem Dämmwert haben neben den geringen Verlusten auch noch den wesentlichen Vorteil der viel höheren Temperaturen an der Scheibeninnenseite. Bei großen Fensterflächen können so unangenehme Zuglufterscheinungen durch kalte Fallströmungen im unmittelbaren Fensterbereich vermieden werden. Dies gilt vor allem für Fenster mit einer Höhe über,80 m. TIPP: Achten Sie beim Fensterkauf auf alle drei Werte. Nur so können sie unterschiedliche Produkte in Bezug auf die thermische Qualität exakt miteinander vergleichen. Was drückt der U-Wert aus? Der U-Wert ist eine Kennzahl, die Auskunft über den Wärmeschutz eines Bauteils gibt. Früher k-wert genannt, beschreibt er, wie viel Wärme durch einen Bauteil verloren geht. Ein hoher U-Wert bedeutet hohe Wärmeverluste. Umgekehrt bedeutet ein niedriger U-Wert geringe Wärmeverluste. Das heißt, je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Die Kennzahl ermöglicht damit einen Vergleich des Dämmstandards einzelner Bauteile. Die Einheit des U-Wertes ist W/m K. Ein doppelter U-Wert bedeutet doppelte Energieverluste. Der g-wert Unter g-wert versteht man den Gesamtenergiedurchlassgrad von transparenten Materialien (Glas, Plexiglas, Folien, etc.). Dieser Kennwert wird meist in Prozent angegeben und ist ein wichtiges Maß für den Energieeintrag, also ein Maß, wie viel Sonnenenergie von außen durch Fenster oder andere transparente Materialien ins Innere gelangt. Standard-Wärmeschutzverglasungen (U-Wert,0 W/m²K) erreichen in der Regel einen g-wert von ca. 60%. Grundsätzlich sollen möglichst hohe g-werte angestrebt werden, um den Solarertrag optimal nutzen zu können. Auf der Süd- Ost und Westseite können diese hohen Einträge aber auch Überhitzungsprobleme verursachen. Hier soll durch außenliegende Verschattungssysteme Abhilfe geschaffen werden. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite
4 Randverbund Wärmeschutzverglasungen bestehen immer aus zwei oder drei Glasscheiben, die mit einem Abstandhalter auseinander gehalten werden. Der Abstandhalter wird als Randverbund bezeichnet. Konventionelle Abstandhalter bestehen aus Aluminium. Wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit von Aluminium bildet sich im Randbereich der Fenster eine kalte Schwachstelle. Dadurch kühlt dieser Randbereich stark ab, im Winter beginnen die Fenster zu schwitzen und es entsteht Kondensat (vor allem unten). Wenn dieses nicht regelmäßig abgewischt wird, wird der Fensterstock zum idealen Nährboden für Schimmelpilze. Daher sollten thermisch getrennte Abstandhalter eingesetzt werden. Sie bestehen entweder aus glasfaserverstärktem bzw. geschäumten Kunststoff oder Edelstahl. Diese Materialien vermindern die Verluste in diesem Bereich und vermeiden Kondensatbildung. Sprossen Durchgehende Teilungen der Verglasung führen zu erhöhten Wärmeverlusten durch Verlängerung des Scheibenrandverbundes. Als Alternative bieten sich aufgeklebte Sprossen an. Das bringt auch eine Kostenersparnis. Rahmen Fensterrahmen mit hoher thermischer Qualität sind heute vorwiegend in Holz, Holz-Alu und Kunststoff erhältlich. Aus ökologischer Sicht sind Holzrahmen zu bevorzugen, denn alle handelsüblichen Kunststofffenster sind aus PVC gemacht. Die Herstellung von PVC belastet die Umwelt sehr stark. Wer hier Umweltbewusstsein zeigt, verzichtet auf Kunststofffenster. TIPP: Fragen sie nach dem U f -Wert des Rahmens, damit können sie verschiedene Produkte bezüglich ihrer thermischen Qualität vergleichen. Um dem Passivhausstandard zu genügen, reichen konventionelle Rahmen nicht aus. Hier kommen gedämmte Rahmen, so genannte Warmrahmen, zum Einsatz. Diese trennen mittels Einlagen (druckfeste Dämmstoffe, weiche Holzarten, etc.) mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit oder zusätzlichen Luftkammern den äußeren kalten Rahmenteil vom inneren, warmen Teil. Holzfenster Der Standardrahmen bei Holzfenstern wird IV 68 genannt. Das bedeutet, dass der Rahmen 68 mm stark ist. Verlangen sie stärkere Rahmen (am besten über 90 mm) um die Dämmwirkung zu verbessern. Ein weiteres Kriterium ist der Einstand des Glases in den Fensterflügel. Je tiefer das Glas im Flügel steckt um so besser die Überdämmung des Glasrandverbundes (Schwachstelle, siehe oben). Kunststofffenster Bei Kunststofffenstern ist auf die Anzahl der Kammern des Profils zu achten. Es sollten keine Drei-Kammer-Profile mehr zum Einsatz kommen. Verwenden sie Fünf-Kammer-Profile. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 4
5 Stock-Aufdopplungen Stock-Aufdopplungen, also Verbreiterungen des Fensterrahmens sind möglichst zu vermeiden, da sich die Energieverluste im Randbereich dadurch erhöhen. Bei Kunststofffenstern neigen viele Anbieter dazu, hier (z.b. im Fußbodenbereich) anstatt Fünf-Kammer-Profile nur Drei-Kammer-Profile anzubieten. Diese Bereiche sind tendenziell schimmelgefährdet, gerade hier soll die thermische Qualität NICHT reduziert werden. Stock-Aufdoppelungen werden auch oft im oberen Bereich ausgeführt, um Aufbauhöhe für Rollladenkästen zu schaffen. Bei Kunststofffenstern sollen hier ausgeschäumte Profile verwendet werden, denn durch die Bohrung für die Rollläden werden die Luftkammern des Profils belüftet und dämmen dadurch nicht mehr. Dichtungsebenen Dichtungsebenen sind durchgängige, umlaufende Dichtungsbänder, die am Stock bzw. am Flügel befestigt sind und die Dichtheit des Fensters garantieren sollen. Umlaufende Falzund Aufschlagdichtungen sollen durchlaufend um die Ecken geführt sein. Stöße der Dichtungsbänder in den Ecken sind zu vermeiden. Fenstermontage: fachgerechter Einbau Wo wird das Fenster in der Leibung versetzt: wärmebrückenfreie Montage Beim Neubau oder einer thermischen Generalsanierung eines Hauses können mit geringem Mehraufwand Wärmebrücken vermieden werden. Die Fenster sollen zumindest bis 4 Zentimeter in die Dämmung hinaus gesetzt werden. So sitzt noch ein kleiner Teil des Stocks in der Mauerleibung und der Fensterstock kann noch ins Mauerwerk geschraubt werden. Dadurch ist eine optimale Überdämmung des Stocks möglich. Bei der Sanierung werden dadurch auf der Innenseite neue Fensterbänke notwendig, aber der Aufwand lohnt sich! Was ist eine Wärmebrücke? Wärmebrücken sind Schwachstellen eines Gebäudes, an denen sich im Winter im Rauminneren niedrigere Oberflächentemperaturen ergeben und warme Raumluft kondensieren kann. Das führt zur Durchfeuchtung des Mauerwerks und bildet somit einen idealen Nährboden für Schimmelpilze. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 5
6 Sanierungsfall Der Dämmstoff soll mindestens 6 cm über den Fensterstock gezogen werden. Dadurch wird die Schwachstelle Fensterstock entschärft. mind. cm überdämmen 5 AUSSEN ursprüngliche Fensterposition neue Fensterposition 4 Außenwanddämmung Außenwand 4 5 Anschlussprofil INNEN Der Fensterstock soll in den Dämmstoff gerückt, innen luftdicht verklebt, außen mit Anputzleiste dauerhaft abgedichtet werden. Luftdichte Montage innen Ein direkter Luftdurchgang durch die Außenbauteile, z. B. durch Fugen oder Ritzen, führt zu einer erheblichen Verminderung der Dämmwirkung des Bauteils, da die Energie unter Umgehung der Dämmung das Gebäude verlässt. Zudem verschlechtern Zuglufterscheinungen die Behaglichkeit im Raum und es kann zu Kondensatbildung durch warme Raumluft innerhalb des Bauteils kommen. Die Folge sind erhebliche Bauschäden. Daher ist eine luft- und winddichte Montage der Fenster unbedingt notwendig: innen muss ein luftdichter, dampfdiffusionsdichter Anschluss ans Mauerwerk oder an die Holzwand hergestellt werden (im Bild dargestellt). Fensterstock mit überputzbaren Dafür werden spezielle Klebebänder, Anputzleisten oder Flüssigfolien etc. verwendet, die umlaufend am Fensterstock angebracht Quelle: Verband österreichischer Klebebändern abgeklebt. werden (auch unten!). Das Einschäumen mit Montageschaum Ziegelwerke dient nur als Wärmedämmung, nicht als luftdichter Abschluss. Dauerelastische Fugen (Silikon- oder Acrylfugen) allein stellen Wartungsfugen dar. Die Praxis zeigt, dass die Wartungsfugen nur sehr selten kontrolliert und erneuert werden. Aus diesem Grund sind sie als Dichtung nicht geeignet. Befestigung Weiters sind Fensterstöcke auf jeden Fall auch mechanisch zu befestigen, das Ausschäumen alleine reicht nicht. Die Stöcke sollen in die Leibung geschraubt und nicht mit sogenannten Mauerpratzen befestigt werden. Pratzen sind kleine Metallschlaufen, die ein sauberes Abkleben mit Klebebändern verhindern. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 6
7 Schon beim Einholen von Angeboten soll die Art der Montage der Fenster explizit vereinbart werden: Der Einbau soll nach ÖNORM B 50 oder auf Basis des RAL-Leitfadens zur Montage von Fenstern und Haustüren erfolgen. Der sog. RAL-Leitfaden wurde als Montageleitfaden für einen qualitativ hochwertigen Fenstereinbau entwickelt, stellt aber keine verbindliche Norm, sondern lediglich eine Empfehlung dar. Beide Regelwerke geben in etwa dieselben Einbauanweisungen. Leibungsvorbereitung Um eine glatte Oberfläche für das Abkleben im Zuge des Einbaues zu gewährleisten und eine Durchlüftung im Anschlussbereich zu verhindern, ist eine ebene, glatte und staubfreie Oberfläche des Untergrundes erforderlich. Bei unebenen Untergründen wie zum Beispiel einer Ziegelmauer ist ein Glattstrich der Fensterleibung auf allen Seiten (auch unten) vorzunehmen. Ein Glattstrich ist eine rundum sorgfältig und ebenflächig aufgebrachte Mörtelschicht in der Leibung des Mauerwerkes. Vor dem Aufbringen der Klebebänder ist die Leibung abzukehren und ein Primer, also ein Voranstrich aufzubringen. Diese Leistung wird meistens nicht vom Fenstermonteur durchgeführt, sondern ist mit dem Baumeister zu vereinbaren. TIPP: Es sollten ausschließlich Montageschäume ohne klimaschädigende halogenierten Gase (z.b. FKW, FCKW, HFKW, HFCKW) verwendet werden. Im Rahmen der Tiroler Wohnbauförderung ist der Verzicht auf oben genannte Baumaterialien eine Voraussetzung für den Erhalt der Förderung. Bei objektgeförderten Gebäuden muss dies auch in den Ausschreibungen verlangt werden. Quelle: Verband österreichischer Ziegelwerke Schlagregendichter und winddichter Anschluss außen Die Schlagregen- und Winddichte außen ist mit einer diffusionsoffenen Anputzleiste am einfachsten herzustellen. Wird nicht verputzt (z.b. im Holzbau) können diffusionsoffene Kompribänder in entsprechender Stärke verwendet werden. Wichtig: auch hier sind Silikon- und Acrylfugen nicht geeignet, da sie in kurzer Zeit abreißen und die Dichtheit nicht mehr gewährleisten. WICHTIG: auch hier sind Silikon- und Acrylfugen nicht geeignet, da sie in kurzer Zeit abreißen und die Dichtheit nicht mehr gewährleisten. Fensterbänke Falsch montierte Fensterbänke stellen oft eklatante Wärmebrücken dar. Fensterbänke sollten außen und innen unterfüttert, also mit Dämmstoff unterlegt werden. Unter der äußeren Fensterbank sind oft nur geringe Dämmstärken von ein bis zwei Zentimetern möglich, da die Entwässerungsebene des Fensterstocks nicht überdämmt werden darf. Doch auch diese geringen Dämmstärken haben einen sehr positiven Effekt und sollten unbedingt ausgeführt werden. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 7
8 Rollläden und temporärer Sonnenschutz Rollläden dienen grundsätzlich dem Einbruch-, Sicht- und Sonnenschutz. Heute übliche großflächige Verglasungen bringen oft das Problem der sommerlichen Überhitzung mit sich. Um Überhitzung im Raum zu vermeiden, hilft nur ein außenliegender Sonnenschutz. Innenliegender Sonnenschutz (Vorhänge etc.) bringen nur einen Bruchteil der Wirkung. Die Energieeinsparung geschlossener Rollläden wird oft überbewertet. Die durch den Rollladeneinbau entstehende Wärmebrücke im Sturzbereich verbraucht meist ein Vielfaches der Energie, die durch den Rollladen selbst eingespart wird. Werden Rollläden nur wegen der Energieeinsparung gemacht, so wäre das Geld sinnvoller in eine verbesserte Verglasung investiert, denn diese spart auch untertags und nicht nur nachts Energie. Bestehende Rolllädenkästen stellen oft eine Schwachstelle in der Außenwand dar, da sie meist nicht ausreichend gedämmt sind. Durch den nachträglichen Einbau von Dichtungen am Rollladenauslass können Energieverluste geringfügig reduziert werden. Eine gute thermische Lösung ist es, den alten Rollladenkasten mit Dämmstoff zu schließen, die Außenwand zu dämmen und dabei eine Flachlamelle oder ein Stoffrollo in den Dämmstoff zu integrieren. Lamellen und Rollos haben geringere Kastenstärken als Rollläden. Diese Lösung funktioniert umso besser, je dicker die Außenwanddämmung ist. Außenliegender Sonnen- Vertikalschnitt: Anschluss oben 4 schutz, oberer und seitlicher Anschluss 6 ursprüngliche Fensterposition neue Fensterposition 7 Außenwanddämmung 4 Außenwand 5 5 Überdämmung Fensterstock 6 Raffstorkasten 7 8 Raffstor seitliche Führungsschiene 8 9 Raffstor Verstärkung im Dämmstoff aus mind. 6 cm überdämmen 9 vorgefertigtem Dämmprofil zur Befestigung der Führungsschiene Horizontalschnitt: Anschluss seitlich 4 WICHTIG: auch mit außenliegendem Sonnenschutz soll der Fensterstock oben und seitlich überdämmt werden. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 8
9 Nutzerverhalten und Lüftung Nach dem Fenstertausch ist das Nutzerverhalten besonders zu berücksichtigen. Die guten Dichtungen verbessern den Wohnkomfort und helfen viel Energie zu sparen, weil sie den unkontrollierten Luftaustausch über die Fugen verhindern. Dadurch kann jedoch die Feuchtigkeit in der Raumluft nicht mehr ausreichend abgeführt werden und die Luftfeuchtigkeit steigt. Aufgrund der besseren Wärmedämmung der neuen Fensterscheiben, sind diese nun nicht mehr so kalt wie zuvor und schwitzen deshalb nicht mehr. Daher bildet sich möglicherweise Kondensat an anderen Stellen, z.b. in kalten Raumecken! Ausreichendes Lüften (regelmäßiges kurzes Stoßlüften statt Fensterkippen) ist jetzt besonders wichtig, sonst droht Schimmelbildung. Empfohlen wird Stoßlüften in Intervallen von zwei bis drei Stunden für fünf bis zehn Minuten. Am besten wird unmittelbar nach Perioden mit hohem Feuchtigkeitsanfall, wie nach dem Duschen oder Kochen, gelüftet. Die effektivste Vorgangsweise ist, zwei gegenüberliegende Fenster zu öffnen. Eine Alternative zur Fensterlüftung ist der Einbau einer Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die den notwendigen Luftwechsel sicherstellt. Alle angeführten Zeichnungen sind als Prinzipskizzen und nicht als Planungsdetails zu verstehen! Die Skizzen sollen helfen, Wärmebrücken in der Planungsphase zu entschärfen und die Luft- und Winddichtheit des Gebäudes zu verbessern. Die Haftung für die Ausführung obliegt den ausführenden Firmen. Energie Tirol gibt Planungs- und Ausführungsempfehlungen und übernimmt keinerlei Haftung. Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis. Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 9
10 Checkliste Fenster und Verglasungen Verglasung: Empfehlungen bzw. Mindestwerte U-Wert Verglasung: Ug-Wert o Empfehlung: Dreifachverglasung: 0,60 W/m²K o Mindestwert: Zweifachverglasung:,00 W/m²K g-wert o Bei Dreifachverglasung: mindestens 5% o Bei Zweifachverglasung: mindestens 60% Randverbund Randverbund thermisch getrennt o Empfehlung: glasfaserverstärkter bzw. geschäumter Kunststoff oder Edelstahlrandverbund Sprossen: aufgeklebte Sprossen! Rahmen U-Wert Fensterelement Uw: Wärmedurchgangskoeffizient über das gesamte Fensterelement (Glas, Rahmen, Randverbund) o Empfehlung: mit Dreifachverglasung,00 W/m²K o Mindestwert: mit Zweifachverglasung:,0 W/m²K o Neue Tiroler Bauordnung 008: für Wohngebäude sind nur noch Fenster mit einem Gesamt-U-Wert von,40 W/m²K erlaubt. Dichtungsebenen: mindestens zwei umlaufende Dichtebenen, nicht in den Ecken gestoßen Stock-Aufdopplungen: so weit wie möglich vermeiden, notwendige Aufdopplungen bei Kunststofffenstern auch mit Fünf-Kammer-Profil (wie Fenster) ausführen. Fachgerechter Einbau ÖNORM gerechter Einbau bzw. Einbau nach RAL-Leitfaden Wärmebrückenfreie Montage: Stock ca. bis 4 cm in die Dämmebene setzen Luft- und Winddichte innen luft- und diffusionsdichter Anschluss außen schlagregen- und winddichter und diffusions- offener Anschluss Fensterbank innen und außen: unterfüttert und mit Dämmstoff ausgestopft Leibungsvorbereitung: Glattstrich der LeibungÖkologische Kriterien: keine klimaschädigenden halogenierten Gase für Montageschäume und Verglasung, PVC-Vermeidung: Holzfenster statt Kunststofffenster o o Nutzerverhalten und Lüftung Stoßlüften mehrmals täglich Energie Tirol Südtiroler Platz Innsbruck Tel. 05 /58 99 Fax DW 0 office@energie-tirol.at Stand: Mai 009 Energie Tirol Fenster und Verglasung Seite 0
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