Energiemanagement nach ISO 50001:2011 richtig gestalten, verankern und zertifizieren
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- Justus Holtzer
- vor 8 Jahren
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1 Energiemanagement nach ISO 50001:2011 richtig gestalten, verankern und zertifizieren Verschwendung von Ressourcen vermeiden und einen messbaren Mehrwert in Bezug auf die Geschäftsergebnisse des Unternehmens schaffen Dipl. Soz.Päd. (FH) Florian Rösch, MBA Geschäftsführer der TQU International GmbH TQU International GmbH - Wiblinger Steig Neu-Ulm - Tel. +49 (0) 731/
2 Die rechtlichen Grundlagen aus denen sich Pflichten und Anforderungen für die Unternehmen ergeben Energiemanagement Voraussetzung für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Begrenzung der EEG-Umlage gemäß 41 EEG für stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes Energiesteuer- und Strompreisermäßigung ab 2013 für produzierendes Gewerbe 2
3 Rechtliches: 41 EEG Besondere Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen Besondere Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen Bei einem Unternehmen des produzierenden Gewerbes erfolgt die Begrenzung nur, soweit es nachweist, dass und inwieweit 1. im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr a. der von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen bezogene und selbst verbrauchte Strom an einer Abnahmestelle mindestens 1 Gigawattstunde betragen hat, b. das Verhältnis der von dem Unternehmen zu tragenden Stromkosten zur Bruttowertschöpfung des Unternehmens nach der Definition des Statistischen Bundesamtes, Fachserie 4, Reihe 4.3, Wiesbaden 20072), mindestens 14 Prozent betragen hat, c. die EEG-Umlage anteilig an das Unternehmen weitergereicht wurde. 2. eine Zertifizierung erfolgt ist, mit der der Energieverbrauch und die Potenziale zur Verminderung des Energieverbrauchs erhoben und bewertet worden sind; dies gilt nicht für Unternehmen mit einem Stromverbrauch von unter 10 Gigawattstunden. 3
4 Rechtliches: Spitzenausgleich - Energie- und Stromsteuer Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes (Kabinettsbeschluss 1. August 2012) Nachfolgeregelung für den Spitzenausgleich nach 55 EnergieStG und 10 StromStG Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (s. 2(3.) StromStG), die den sog. Spitzenausgleich erhalten wollen, müssen Energiemanagementsysteme (EnMS) nach ISO oder EMAS einführen. Einführungsphase: Gewährung der Steuerentlastung (Spitzenausgleich) in , wenn mindestens 2013/2014 mit Einführung EnMS nachweislich begonnen wird und 2015 Einführung EnMS abgeschlossen (EnMS zertifiziert) ist. 4
5 Das Modell eines Energiemanagementsystems lässt Freiraum für eine unternehmensindividuelle Umsetzung Die zu definierende Energiepolitik und Energieplanung kann als ein Teil in die Unternehmenspolitik integriert werden. Die Systematik zur Etablierung und Aufrechterhaltung von System und Prozesse kann als ein Teil in einen (Prozess-) Managementsystem integriert werden. Die Vorgehensweise zur Bewertung und Weiterentwicklung von System und Prozessen kann in ein Performance Management integriert werden. Quelle: ISO Für diese Norm verwendetes Modell eines Energiemanagementsystems 5
6 Die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem sind größtenteils deckungsgleich mit anderen Normen Energiemanagement (ISO 50001) Qualitätsmanagement (ISO 9001) Umweltmanagement (ISO 14001) Arbeitsschutzmanagement (OSAS ISO 18001) 4.1 Allgemeine Anforderungen 4.2 Verantwortung des Managements Allgemeine Anforderungen Allgemeine Anforderungen Allgemeine Anforderungen Verantwortung der Leitung Energiepolitik Qualitätspolitik Umweltpolitik Gesundheits-und Arbeitsschutzpolitik 4.4 Energieplanung Planung Planung Planung 4.5 Einführung und Umsetzung Produktrealisierung Verwirklichung und Betrieb Implementierung und Durchführung 4.6 Überprüfung der Leistung Messung, Analyse und Verbesserung Überprüfung Kontroll- und Korrekturmaßnahmen 4.7 Managementbewertung Managementbewertung Managementbewertung Bewertung durch die oberste Leitung 6
7 Was es bedeutet ein Energiemanagement zu gestalten, zu verankern und zu zertifizieren Was ist zu tun gestalten Das bedeutet System und Prozesse aufbauen, welche zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung, einschließlich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch erforderlich sind verankern System und Prozesse in das (bestehende) Managementsystem des Unternehmens integrieren zertifizieren Aufbau und Einführung von System und Prozessen nachweisen Energieplanungsprozess im Einklang mit der Energiepolitik in allen Prozessen durchführen und dokumentieren Energetische Bewertung für Bereiche mit wesentlichem Energiesatz entwickeln, aufzeichnen und aufrecht erhalten. Zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der energiebezogenen Leistungen nachweislich begonnen 7
8 Aktionsplan vereinbaren und Energiebericht erstellen Maßnahmenumsetzung beginnen Wirksamkeit des Managementsystems messen und bewerten Das TQU-Vorgehen zur Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2011 Energiemanagementsystem entwickeln, einführen und aufrechterhalten Vorgehen zum Aufbau des Managementsystems entwickeln Energieverbrauchsrelevanz in allen Prozessen erkennen und priorisieren Bereiche mit wesentlichem Energieeinsatz auswählen Prozesse auf die Verbesserung der energiebezogenen Leistung ausrichten Energetische Bewertung durchführen Prozesse kontinuierlich verbessern und Energieeinsparungen erreichen Zertifizierung nach ISO 50001:2011 8
9 Ein unternehmensindividuelles Geschäftsprozessmodell ist in der Lage alle bestehenden Systeme zu integrieren Skizze eines Geschäftsprozessmodells Energiemanagementsystem (ISO 50001) Qualitätsmanagementsystem (ISO 9001) Umweltmanagementsystem (ISO 14001) Arbeitssicherheitssystem (OHSAS) Ein führendes Managementsystem richtet die einzelnen Managementsysteme aus und verankert diese. Der Hund wackelt mit dem Schwanz und nicht der Schwanz mit dem Hund. 9
10 Ein mögliches Vorgehen zur Gestaltung, Verankerung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystems 1. Vorgehen zum Aufbau eines Managementsystems entwickeln 2. Ausrichtung und Grundsätze des Managementsystems mit der Unternehmensleitung vereinbaren 3. Dokumentationsplattform etablieren (Wiki) 4. Prozessverantwortliche und Mitarbeiter in der Vorgehensweise trainieren 5. Vorhandene Prozessdokumentation bewerten und in Dokumentationsplattform umziehen 6. Energieverbrauchsrelevanz in allen Prozessen erkennen und priorisieren 7. Prozesse auf die Verbesserung der energiebezogenen Leistung ausrichten 8. Bereiche mit wesentlichem Energieeinsatz auswählen und energetische Bewertung durchführen 9. Aktionsplan vereinbaren und Energiebericht erstellen 10. Maßnahmen umsetzen 11. Wirksamkeit des Managementsystems messen und bewerten 12. Mitarbeiter auf die Zertifizierung (ISO 50001) vorbereiten 13. Vorgehen zur Weiterentwicklung des Managementsystems entwickeln 10
11 Eine umfassende Nutzung des Wikis für das Managementsystem fördert die eigenständige Umsetzung durch die Prozessverantwortlichen Menschen führen Transparenz über Organisation, Ziele, Funktionsweise und Abläufe aufzeigen und Zusammenhänge erläutern mit Mitarbeitern in Dialog treten Dokumente managen Dokumente beliebiger Inhalte und Formate verfügbar machen leichte Auffindbarkeit, Änderungen sind nachvollziehbar Qualität managen leichte Prozesserarbeitung, -änderung und -freigabe Fehlervermeidung über mehrere-augen- Prinzip und über den Tellerrand schauen Informationen teilen eine interne Wissens-, Informations- und Kommunikationsplattform täglich auf dem neuesten Stand und für jeden zugänglich Zusammen arbeiten Diskussionen gestalten, Inhalte kommentieren Ideen gemeinsam generieren, bearbeiten und effektive Teamarbeit unterstützen 11
12 Ein Projekt zur Gestaltung, Verankerung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystems auf der Zeitschiene Vorgehen zum Aufbau des Managementsystems entwickeln Erhebung und Bewertung der organisatorischen und inhaltlichen Ausgangslage Möglichkeiten zur organisatorischen Verankerung des entwickeln Prozesse auf die Verbesserung der energiebezogenen Leistungen ausrichten Ausrichtung und Grundsätze des Managementsystems mit der Unternehmensleitung vereinbaren Dokumentationsplattform (Wiki) etablieren Vorgehen energetische Bewertung definieren Prozessverantwortliche und Mitarbeiter in der Vorgehensweise trainieren Prozessdokumentation bewerten und in Wiki umziehen Energieverbrauchsrelevanz in allen Prozessen erkennen und priorisieren Energetische Bewertung durchführen Maßnahmen umsetzen Wirksamkeit des Managementsystems messen und bewerten Mitarbeiter auf Zertifizierung vorbereiten Vorgehen zur Weiterentwicklung des Managementsystems entwickeln Projektmanagement Zertifizierung ISO 50001:2011 Aktionsplan und Energiebericht erstellen Energiemanagement richtig gestalten, verankern und zertifizieren TQU International GmbH 12
13 Ein paar Worte zum Abschluss Ein umgesetztes Energiemanagement sorgt für die Verbesserung der energierelevanten Leistungen des Unternehmens und erreicht einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Kosten. Etablieren Sie kein eigenständiges Energiemanagementsystem parallel zu vorhandenen Managementsysteme. Die parallelen Systeme verursachen für die Aufrechterhaltung von der Pflege der Dokumentation bis hin zu weiteren Audits und Management Reviews - Aufwand. Der Aufbau eines führenden Managementsystems vermeidet diese Verschwendung von Ressourcen und schafft einen messbaren Mehrwert in Bezug auf die Geschäftsergebnisse des Unternehmens. 13
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