Der Blick nach Österreich
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- Kasimir Bieber
- vor 8 Jahren
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1 Fachtagung Ein Blick über den Tellerrand: Schulsozialarbeit/Jugendsozialarbeit an Schule im internationalen Vergleich Der Blick nach Österreich Dr. in Michaela Marterer Geschäftsführung Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft
2 Fakten Österreich: Kontext - Schule Österreich: Föderale Republik, 9 Bundesländer Schule gemäß Verfassung grundsätzlich nationale Kompetenz Einwohner (1. Jänner 2014) Anzahl Schüler/innen im Schuljahr: 2012 / 2013 Schüler/innen ( 6-19 jährige) (davon weiblich: ) Davon Pflichtschulen ( 6-15 jährige) ( davon weiblich )
3 I.1. Rechtliche Verortung: Gesetzliche Grundlagen Schulsozialarbeit ist rechtlich der Jugendwohlfahrt zuzuordnen. Das Bundes-Jugendwohlfahrtsgesetz 1989 (BGBl. Nr. 161/1989) Novelle: Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz 2013 B-KJHG 2013, legt die Rahmenbestimmungen für die einzelnen KJH- Gesetze und ordnungen der einzelnen Bundesländer fest. In allen 9 österreichischen Bundesländern wurden zu dieser bundesgesetzlichen Rahmenreglung Ausführungsgesetze der Länder erlassen. In einigen Bundesländern ist Schulsozialarbeit im jeweiligen Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert. (z.b. Oberösterreich: Sozialarbeit der Kinder- und Jugendhilfe an Schulen als Schulverbindungsdienst in Abstimmung mit der Schulverwaltung; z.b. Tirol )
4 I.2. Abgeleitete Zuständigkeiten Schulsozialarbeiter sind Sozialarbeiter, die im Auftrag der Jugendwohlfahrt und im Rahmen der entsprechenden jeweiligen Landesgesetze handeln. Die Zuständigkeit liegt ausschließlich beim Land (das betrifft auch deren Besoldung). Die Tätigkeit ist daher strikt von den Aufgaben von Lehrer/innen ( 17 SchUG) Schulpsycholog/innen und Schulärzten ( 66 SchUG) zu trennen, die im Rahmen der Schulgesetze im Bundesvollzug tätig sind. Überschneidungen der Zuständigkeiten und fachlichen oder dienstrechtlichen Über- oder Unterordnungen müssen vermieden werden. Die Schule kann nach Maßgabe des 65a SchUG 5auf der Grundlage schulautonomer Beschlüsse auch mit Einrichtungen der Jugendwohlfahrt kooperieren.
5 I.3. Rechtliche Verortung: Trägerschaft 4 Modelle Modell 1: Schulischer Träger Anbindung an die Schulbehörde Dienst- und Fachaufsicht durch eine fachlich qualifizierte Person in der Landes- oder Stadtschulbehörde Modell 2: Jugendwohlfahrt (JWF) Einstellung und Finanzierung durch öffentliche JWF; konzeptionelle, fachliche und organisatorische Begleitung, Dienst- und Fachaufsicht durch die Jugendwohlfahrtsbehörde Modell 3: Verein / Organisation Einstellung der Schulsozialarbeiter/innen durch Vereine/Organisationen Freie Träger der JWF Dienstaufsicht Verein/Org.; Fachaufsicht öffentliche JWF Modell 4: Verein / Organisation Einstellung der Schulsozialarbeiter/innen durch Vereine/Organisationen Andere Vereine / können auch freie Träger der JWF sein Dienstaufsicht Verein/Org. Fachaufsicht Verein/ Org.
6 I. 3. Rechtliche Verortung: Trägerschaft Finanzierung und Steuerung Je nach Bundesland: Schulerhalter / Bildung (Gemeinden) und Soziales (Länder) zwischen 20 % zu 80 % bis zu 35 % zu 65 % Steuerungsgremien: auf Landesebene teilweise zur Entscheidung welche Schulen ausgewählt werden (je nach Modell Jugendwohlfahrt, Bildung, Schulbehörde, Schulpsychologie, Integration, Soziales, Träger ) Steuerungsgruppen: auf Bezirksebene zur Implementierung ( je nach Modell: Jugendwohlfahrt, Träger, Schule, Schulbehörde, Schulpsychologie )
7 II. 1. Ausbildung Fachhochschule: Studiengang Soziale Arbeit Grün: Möglichkeiten Orange: Beruf, Arbeit, Schule, Jugend Fachhochschule Bachelor Master Vollzeit Berufs- Vollzeit Berufsbegleitend begleitend Donau-Universität Krems Fernstudium Fachhochschule Burgenland Fachhochschule Kärnten Fachhochschule Oberösterreich Fachhochschule Salzburg Fachhochschule St. Pölten FH Campus Wien FH Joanneum (Steiermark) FH Vorarlberg MCI Management Center Innsbruck
8 II. 2. Qualifizierung Keine ausgewiesene Fort- und Weiterbildung nach Abschluss des Studiums für soziale Arbeit Interne Fort- und Weiterbildungen sowie Qualifizierungen je nach Trägerorganisation und Rahmenbedingungen bzw. Förderrichtlinien der Bundesländer PädagogenInnenbildungen NEU
9 II. 3. Berufsbezeichnung Schulsozialarbeiter/innen Je nach Träger verschiedene Bezeichnungen für Schulsozialarbeit z.b. Vorarlberg, Steiermark, Schulsozialarbeit Tirol: SchuSo Schulsozialarbeit Tirol Oberösterreich: SUSA In Diskussion: Sozialarbeit an Schulen, Soziale Arbeit an Schulen
10 Exkurs: Die Entwicklungspartnerschaft / Vernetzungsprojekt 2013/ 2014 Entwicklungspartnerschaft: 8 Organisationen & 1 wissenschaftliche Begleitung & 1 Koordination Vernetzungstreffen im Rahmen der EP + 2 IfS (Institut für Sozialdienste) Land Oberösterreich ISK Institut für Soziale Kompetenz VEREIN SPEKTRUM Kultur und Sportverein der Wiener Berufsschulen YOUNG Verein für Kinder und Jugendliche bm:ukk Abt. Schulpsychologie- Bildungsberatung, Gesundheitsförderung, Schulinformation [I/9] LBIHPR Volkshilfe Burgenland Tiroler Kinderschutz GmbH ISOP Österreichische Kinderfreunde, Landesorganisation Kärnten STVG
11 Tätigkeitsfelder - Zielgruppen Tätigkeitsfeld APS AHS BMHS BS BBP SBB SP SSA JC SBB SP JC SBB SP SSA JC SP SSA LC Primarbereich Sekundarst. I Sekundarst. II
12 10 Leitsätze : (Ergebnis des österreichweiten Workshops im April 2012) 1. Schulsozialarbeit ist eine kontinuierliche Hilfestellung für Schüler/innen. 2. Schulsozialarbeiter/innen sind für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene da und begleiteten sie im Prozess des Erwachsenwerdens. 3. Schulsozialarbeit ist offen, freiwillig, vertraulich. 4. Schulsozialarbeit ermutigt und begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in einem wertschätzenden Rahmen bei der Suche nach eigenen Wegen und Antworten. 5. Schulsozialarbeit bezieht die Lebenswelt und das Umfeld von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene ein.
13 10 Leitsätze (6-10) 6. Schulsozialarbeit arbeitet mit Lehrer/innen, Erziehungsberechtigten und anderen schulnahen Personen zusammen. 7. Schulsozialarbeit arbeitet direkt in der Schule, darüber hinaus auch im außerschulischen Bereich. 8. Schulsozialarbeit arbeitet vernetzt mit schulinternen und externen Einrichtungen. 9. Schulsozialarbeit setzt verschiedene Methoden der sozialen Arbeit ein. 10. Schulsozialarbeit passt das Konzept je nach Schulstandort und den sozialräumlichen Gegebenheiten an.
14 III. 1. Profil der Schulsozialarbeit
15 III.2. Standards, Leitlinien, Konzepte Standards, Leitlinien und Konzepten sind je nach Bundesländer und Auftraggeber unterschiedlich gewichtet - stellen jedoch immer das Wohl des Kind des Jugendlichen ins Zentrum und greifen auf folgende Arbeitsfelder und Methoden der Sozialarbeit zurück: Einzelfallhilfe und Beratung Sozialpädagogische und sozialarbeiterische Gruppenarbeit Gemeinwesenarbeit Einsatzfelder (je nach Modell und Bundesland) Außerunterrichtlicher Bereich In speziellen Fällen auch unterrichtlicher Bereich Außerschulischer Bereich
16 III. 3. Ziele und Qualitätssicherung Positionspapiere und Leitfäden zur Zielsetzung und Qualitätssicherung (vgl. Steiermark und Niederösterreich) Schulauswahl- und Steuerungsgremien (vgl. Steuerung auf Bundesland, Bezirks und Schulstandortsebene) Fachaufsicht und Dienstaufsicht (je nach Modell) Evaluierungen (jedes Bundesland Fachhochschulen und Universitäten) Interne Trägerbezogene Qualitätssicherungssysteme
17 Herausforderungen, Handlungsansätze in Österreich basierend auf den Erkenntnissen der Vernetzungsprojekte Vom Projektstatus ins System (erster Schritt über das KJHG und Regierungsprogramm) Rahmengesetz Österreichweit Finanzierungsmodelle zwischen Bund und Länder entsprechend der Zuständigkeiten Sozialindexbasierte Ressourcenverteilung Verankerung in der Erstausbildung (soziale Arbeit und alle anderen Unterstützungssysteme) Spezifische Fort- und Weiterbildung Vergleichbare Dokumentation und Evaluation
18 Wünschenswert und Vision Geklärte Zusammenarbeit zwischen allen Unterstützungssystemen (innerhalb der Schule und außerhalb) inklusive des Datenschutzes und der Fallführung bzw. Case Managements zum Wohl der Kinder und Jugendlichen Vergleichbares, österreichweites Angebot der sozialen Arbeit an Österreichs Schulen Mittel- und langfristige Finanzierung von Schulsozialarbeit
19 Schulsozialarbeit in Österreich ist im europäischen Vergleich relativ jung, vielfältig und bunt! Der Blick nach Österreich und der Blick aus Österreich über den Tellerrand zum gemeinsamen Weiterentwickeln Kontakt: Dr. in Michaela Marterer Geschäftsführung Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft
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