Fortbildung Didaktik VI
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- Karlheinz Solberg
- vor 8 Jahren
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1 Fortbildung Didaktik VI Vertiefende Qualifizierung Modul 2: Seminargestaltung Verantwortlich Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der FSU (ZLB) Prof. Dr. Will Lütgert / PD Dr. Karin Kleinespel / Frank Ahrens Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) Jürgen Vogt Thüringer Studienseminare Holger Barsch (Seminarschule Herder Gymnasium Nordhausen), Ines Erbstößer (Studienseminar Erfurt, Regelschule), Ulrike Greve (Studienseminar Gera, Förderpädagogik), Heike Scheika (Studienseminar Gera, Grundschule), Heide Zschweigert (Studienseminar Gera/Jena, LA Gymnasium) Impressum: Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung Im Internet: per praktikumsamt@uni-jena.de Telefon:
2 Vorwort Was erwartet Sie als Teilnehmer der Fortbildung Didaktik im Modul gestalten? Der Vorbereitungsdienst hat im Wesentlichen zwei aufeinander bezogene Lernorte: die Schule mit der Kerntätigkeit des Unterrichtens und das Studienseminar. In der Schule werden die praktischen Lehrerkompetenzen erworben, reflektiert und vertieft, im Seminar werden die schulischen Erfahrungen systematisch vor- und nachbereitet und in einen größeren theoretischen Rahmen gestellt. Das gelingende Zusammenspiel zwischen Schule und Seminar ist ein entscheidender Faktor für die Qualität des Vorbereitungsdienstes. Das Modul 1 bezog sich vorwiegend auf das Unterrichten, das Modul 2 ist auf den zweiten Lernort, auf das Studienseminar, ausgerichtet, soll aber zugleich Brücken zum Lernort Schule schlagen. Die Didaktik des Studienseminars reflektiert analog zu dem, was die Autoren der Berliner Didaktik für den schulischen Unterricht beschrieben haben die Intentionen, die Themen, die Methoden und die Medien der Seminargestaltung. Diese vier Entscheidungsfelder didaktischer Planung bilden einen Implikationszusammenhang, d.h. sie stehen in keiner hierarchischen Ordnung, sondern beeinflussen sich gegenseitig: Die Wahl einer bestimmten Methode hat Rückwirkungen auf eingesetzte Medien und beeinflusst Intentionen und Themen. Ebenso hat die Wahl eines Themas Rückwirkungen auf alle drei übrigen Entscheidungsfelder. Beim Aufbau dieses Moduls haben die Veranstalter sich bemüht, alle vier Entscheidungsfelder anzusprechen, ihre Implikationen aufzuzeigen und entsprechende Übungssequenzen in das Modul einzubauen. Im Unterschied zum Modul Unterrichten in der Schule richtet sich das Modul gestalten nicht an Kinder und Jugendliche, sondern an Novizen des Lehramts, die in fachlicher, fachdidaktischer und erziehungswissenschaftlicher Hinsicht über differenzierte Vorerfahrungen und Kompetenzen verfügen. Studienseminare sind Teil der beruflichen Erwachsenenbildung, in der Ausbildung auf Augenhöhe betrieben wird. Diese Perspektive muss der Behandlung der vier oben genannten Entscheidungsfelder der Seminardidaktik, aber auch dem Berufsethos der Fachleiter Rechnung tragen. In den Studienseminaren geht es nicht um Bildung und Erziehung, sondern um Entwicklung von Professionalität. Sie haben durch Ihre Seminartätigkeit bereits erfahren, was dies bedeutet. In diesem Modul geht es darum, dass wir gemeinsam die Merkmale der angestrebten Profession Fachleiter herausarbeiten und an der Weiterentwicklung einer diesem Ziel angemessenen Seminardidaktik arbeiten. Auch in diesem Modul wird die Videografie die Grundlage für die Reflexion in Hospitationsgruppen und im Plenum der Fortbildung Didaktik bilden. Wie wir aus den Gesprächen im Verlauf des vorangegangenen Moduls wissen, hat die Videographie viel von ihrem Schrecken verloren. Von vielen Teilnehmern der Fortbildung wird sie als nützliches Instrument der Selbsterfahrung und der Ausbildung von Lehramtsanwärtern wahrgenommen. Sie bietet die Chance der mehrmaligen und vertieften Beobachtung. Wenn diese Einschätzung auch in Zukunft erhalten bleiben sollte, hätten wir als Fortbildungsgruppe einen weiteren Schritt in Richtung auf die Professionalisierung des Fachleiterberufs geleistet. Hierfür benötigen wir Ihre Mitarbeit und Expertise. Wir werden im Vorfeld alle Themen gemeinsam reflektieren und über Ziele, Inhalte und Methoden sowie Medien des Moduls ein Arbeitsbündnis schließen. 2
3 Modul 2 Seminargestaltung Datum Themen Dozenten Lernumgebungen in der Ausbildung erfolgreich gestalten - vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln In unseren Tätigkeitsfeldern als Fachleiter/in wünschen wir uns eine funktionierende Praxis, die durch aktuelle Lehr- und Lerntheorien begründet werden kann. D. Wahl stellt in seiner Veröffentlichung Lernumgebungen erfolgreich gestalten Formen des Lehrens und Lernens dar sowie deren Grundlegung in einem empirisch belegten theoretischen Konzept. Er und andere Unterrichtsforscher beschreiben die Bedeutung der subjektiven Theorien für den Unterrichtserfolg. Spezielle Verfahren, die entwickelt und erprobt wurden, helfen, diese subjektiven Theorien auf eine der Reflexion zugängliche Ebene zu heben, so dass der Akteur seine Handlungssteuerung durchschaut und daraus resultierend seine individuellen subjektiven Theorien bearbeiten und verändern kann. Mit den beiden Seminarveranstaltungen zu diesem Thema sollen Anregungen für einen nachhaltigen Erwerb von Handlungskompetenzen in der Ausbildung, basierend auf der o. g. Literatur, gegeben werden. Des Weiteren soll auch ein Austausch bisheriger Erfahrungen zu diesem Thema erfolgen Lernumgebungen in der Ausbildung erfolgreich gestalten - vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln II Die didaktische Route Neben dem Sandwich- Prinzip (Wahl) und in Ergänzung dessen eignet sich auch die Didaktische Route als Planungsinstrument für die Seminargestaltung und lenkt den Blick auf die Kardinalfrage der Lehrerbildung: Wie muss Ausbildung konstruiert sein, damit eine effektive Erweiterung der Wissensbasis und des Handlungsrepertoires stattfindet? Erbstößer, Greve, Scheika, Zschweigert Scheika Erbstößer, Greve, Scheika, Zschweigert In der Sitzung wird die Didaktische Route als Planungsinstrument vorgestellt, methodische Möglichkeiten der Umsetzung werden gesammelt und systematisiert und insbesondere Formen praktisch angewendet, die sich als Trainingssituationen anbieten, so dass Lernende ihre eigene Rolle in pädagogischen Grundsituationen finden Lernen in kleinen n Zu den spezifischen Problemlagen einzelner Fachbereiche gehört die Gestaltung von Fachseminaren mit nur einem oder zwei Teilnehmern. Das Methodenrepertoire wird in diesen Situationen kleiner Barsch Erbstößer 3
4 und spezifischer, die methodische Abwechslung schwieriger. Es sollen in der Sitzung Ideen diskutiert werden, wie man in solchen kleinen n effektiv und abwechslungsreich arbeiten kann. Systematisierung (Methodenkoffer) Um die Vielfalt der Seminarmethoden handhabbar zu machen, ist es sinnvoll, die in den durchgeführten Seminarveranstaltungen vermittelten, erlebten und erprobten Arbeitsweisen zusammenzufassen, zu systematisieren und bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten zu reflektieren, bzw. diesen Methodenpool im wechselseitigen Erfahrungsaustausch im Sinne eines Marktes der Möglichkeiten zu ergänzen. Die übersichtliche Sammlung in einem Methodenkoffer stellt eine bewährte Möglichkeit dar, die auch auf die Ausbildung von Lehramtsanwärtern übertragbar ist Nutzung von Unterrichtsvideos Der Einsatz kurzer Videosequenzen im Fachseminar ermöglicht es, thematische Schwerpunkte besser zu veranschaulichen, eine gemeinsame Diskussionsgrundlage zu legen bzw. unterrichtspraktische Impulse zu setzen oder Fragestellungen unmittelbar nacherlebbar und so besser bearbeitbar zu machen. Die verschiedenen Möglichkeiten des Einsatzes von Eigen- und Fremdvideos sowie Vor- und Nachteile für die Seminargestaltung sollen besprochen werden. Planung, Durchführung und Videografie eines Fachseminars Nachdem die Teilnehmer in Hospitationszirkeln sich bereits gegenseitig im Unterricht besucht, beraten und Unterrichtsstunden zur gemeinsamen Analyse auf Video aufgezeichnet haben, soll diese Prozedur nun auf die Fachseminare übertragen werden. Jeder Teilnehmer videografiert ein Fachseminar und wertet dieses unter dem Aspekt der lernförderlichen Seminargestaltung mit den Zirkelmitgliedern aus und bereitet eine Präsentation ausgewählter Elemente für die Sitzungen am und vor. Die Teilnehmer der Fortbildung Didaktik, die an beiden Präsentationsterminen keine eigene Videografie vorstellen wollen, müssen ersatzweise folgende Aufgabe erfüllen: Eine schriftliche Dokumentation zur Planung, Durchführung und Reflexion eines Fachseminars Ausbildungspläne (AP) und Ausbildungscurricula (AC) In diesem Teil des Moduls stehen die Intentionen und die Themen der Fachseminare im Vordergrund. Ziel ist es, eine Beziehung zwischen AP und AC (1 und 2) herzustellen. Die bisher durchgeführte Ausbildung in den Fachseminaren war überwiegend an Themen orientiert, die in ihrer Sequenz den Lehrplan der Fachseminare bilden von Sitzung zu Sitzung voranschreitend. Die zukünftige Ausbildung im Vorbereitungsdienst soll nach dem Willen der Landesregierung aber auch kompetenzorientiert angelegt sein. Deshalb hat das TMBWK Fachgruppen der Studienseminare gebeten, für jedes Unterrichtsfach kompetenzorientierte AC (1 und 2) zu formulieren. Feldarbeit Lütgert Ahrens Kleinespel 4
5 Die AC orientieren sich an den vier Kompetenzfeldern der Lehrerbildungsstandards der KMK von 2004: Unterrichten Erziehen Beurteilen Innovieren. Nach diesen Feldern geordnet wurden spezifisch für jedes Unterrichtsfach Kompetenzen als Ausbildungsstandards des Vorbereitungsdienstes beschrieben. In der Regel sind die Standards der AC nicht auf die Inhalte der AP bezogen, die jeder Fachleiter für die von ihm geleitete Ausbildung formuliert. Im Seminar wollen wir die Verbindungsmöglichkeiten zwischen Standards und Inhalten herausarbeiten. An diesem Ausbildungstag werden im Plenum von den Veranstaltern exemplarische Beispiele der AC vorgestellt und im Hinblick auf ihre Voraussetzungen und Folgen analysiert, in Gruppenarbeit domänenspezifische Arbeitsgruppen gebildet, die die gültigen AC durcharbeiten und insbesondere klären, inwieweit AC handlungsleitende Dokumente sind, die in Zukunft Einfluss auf die Seminardidaktik gewinnen können, im Plenum die domänenspezifischen Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorstellen Gruppe 1: Umgang mit dem Whiteboard in der Ausbildung (Gera) In der Sitzung erfolgt eine Einführung in die Arbeit mit dem Whiteboard im Seminar. Es werden Vor- und Nachteile, Erfahrungen sowie Konsequenzen für die Seminargestaltung diskutiert und die Teilnehmer können selbstständig an den Geräten erprobend arbeiten. Gruppe 2: Seminargestaltung mit neuen Medien (Erfurt) Angesichts der Heterogenität der Lerngruppen in den Studienseminaren soll geprüft und eingeübt werden, auf welche Weise z.b. internetbasierte Plattformen oder Formen des sog. Blended Learnings in die Seminarausbildung einbezogen werden können Präsentation und Feedback: Videografie eines Fachseminars Im Plenum und in Kleingruppen Studseminar Gera Bilio, Kämmerer Stud.seminar Erfurt: Pfaff Alle Dozenten Rollenspiele im Fachseminar Extern: Kellner/ Mittelstädt Moderation und Kommunikation Dieses Seminar stellt eine Vertiefung der erlernten Moderationstechniken und -methoden unter dem Aspekt der Kommunikation dar und geht den Fragen nach, wie Interaktion durch den Moderator gestaltet und gelenkt werden kann, wie schwierige Situationen gemeistert oder wie Kommunikation in unangenehmen Situationen oder mit schwierigen Gesprächspartner gestaltet werden kann Abschluss des Moduls und Auswertung Das zweite von vier Modulen ist abgeschlossen. Wir werden Zwischenbilanz ziehen und auf den nächsten Abschnitt vorausblicken. Extern: Steinbach Alle Dozenten 5
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