Altbau auf Partnersuche

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1 September 9/2005, ISSN , 12,80 das waren 13 jahre meines lebens, ihr g.v.a. cm, cv, jf M. Nur für Abonnenten: mikadoplus UNTERNEHMERMAGAZIN FÜR HOLZBAU UND AUSBAU Controlling Einfach erfolgreich Software Daten fürs Dach Rekonstruktion Ein Turm hebt ab ANBAUTEN Altbau auf Partnersuche Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister Organ der Europäischen Vereinigung des Holzbaus

2 ARCHITEKTUR Passivhaus Gemischtes Doppel Ein Doppelhaus in Dachau sollte eine bessere Hälfte bekommen: Auf dem 243 m² großen Grundstück passte der Architekt Werner Friedl ein Passivhaus so gelungen ans bestehende Nachbarhaus an, dass vom Bauherrn bis zum Bauamt alle glücklich sind. 42 mikado 9/2005

3 Die Vorgaben des Bauamts forderten, dass das neue Passivhaus deckungsgleich an den Bestand mit Satteldach anschließen sollte. Eine zusätzliche Herausforderung bei der Planung des Hauses bestand darin, auf dem kleinen Grundstück eine passivhaustaugliche Gebäudehülle zu verwirklichen, die mit ihren reduzierten Wanddicken Wohnraumgewinne erzielt. Bauherr und Architekt prüften mehrere Optionen. Sie entschieden sich für eine Holzständerbauweise mit TJI-Trägern (Trägerhöhe 356 mm) und einer innen liegenden Dämmung aus Zellulosefasern in der Tragwerksebene. Dieser Konstruktion ist nach innen eine entkoppelte Installationsebene vorangestellt. Satteldach fürs Bauamt, Flachdach für den Bauherrn: ein Ensemble, das sich sehen lassen kann Dächer bestimmen Gestaltung Der für die Tragwerksebene der Außenwände gewählte Aufbau einer Konstruktion mit TJI-Trägern wiederholt sich im Satteldach und im Flachdach. Denn das Passivhaus hat zwei Dächer: das Satteldach als Antwort auf die Vorgaben des Bauamts. Das Flachdach dient als ein zusätzlicher privater Bereich im Freien, der das geringe Freiflächenangebot des Grundstücks ergänzt. Die Kombination der beiden Dacharten verleiht der Doppelhaushälfte ihr ganz unverwechselbares gestalterisches Bild. Für den Tragwerksplaner stellte die Verschneidung von Satteldach und Flachdach eine besondere Aufgabe dar. Um die Lasten des Satteldachs abzutragen, sieht das Konzept ausreichend hohe Unterzüge im Bereich der Träger im Flachdach vor. 135 m 2 Wohnfläche bietet die Doppelhaushälfte in Dachau Vorfertigung sichert Qualität Die Zimmerei Pletschacher fertigte die geschosshohen (teilweise bereits mit vormontierter Verschalung ausgestatteten) Außenwandelemente und die Dachelemente des Passivhauses in der Werkhalle vor. Die Montage unter konstanten mikado 9/

4 ARCHITEKTUR Nach innen ist der Konstruktion eine entkoppelte Installationsebene vorangestellt Haustechnik hilft den Heizwärmebedarf auf 14 KW/m 2 a zu senken T-Träger bieten Dämmraum Die TJI-Träger des Frame-Work- Bausystems spielen die tragende Rolle für die energieeffiziente Konstruktion der Außenwände, die als luftdichte Hülle das gesamte Haus umgeben. Der Doppel-T-Träger liefert sehr gute Voraussetzungen für eine hochkarätige Wärmedämmung, denn die gesamte Trägerhöhe lässt sich für die innenliegenden Dämmpakete nutzen. Eine weitere Energiesparquelle sind die (im Verhältnis zu einer Vollholzkonstruktion) kleinen Stegbreiten der Träger, die den Energieverlust durch Wärmebrücken deutlich senken. Die schmalen Stege der Träger reduzieren den Anteil an der Gesamtfläche einer Wand, der als Wärmebrücke für Wärmeverluste verantwortlich ist: Gemeint sind damit konstruktive An- und Abschlüsse, die nicht oder nur unzureichend gedämmt werden können. Dies empfiehlt den Einsatz der TJI- Träger vor allem in energieeffizienten Hauskonzepten, bei denen jedes eingesparte Kilowatt die Qualität des Hauses erhöht. und kontrollierten Bedingungen trägt mit dazu bei, die energieeffiziente Funktionsweise der Konstruktion (insbesondere die der energetisch wirksamen Anschlüsse) sicherzustellen. Das Bausystem Frame Works mit den feststehenden Qualitäten liefert dazu sehr gute Voraussetzungen. Dazu zählt die definierte Holzfeuchte, die Setzungen sogar bei mehrgeschossiger Ausführung nahezu ausschließt. Formstabilität, hohe Belastbarkeit und Dimensionsstabilität runden das Spektrum ab. Zusätzliche Argumente für den Planer waren eine passgenaue Bearbeitbarkeit und ein geringes Gewicht. Diese Eigenschaften erleichtern die Montage ebenso wie den Transport und reduzieren zugleich die Kosten. Die Montage der vormontierten Elemente auf der Baustelle wird durch den vorbereitenden Arbeitsprozess ebenfalls klar verkürzt. In Dachau benötigten die Zimmerleute dafür von den Außenwänden über die Innenwände bis hin zum regensicher geschlossenen Dach lediglich drei Tage. TRUS JOIST Werte übertreffen deutlich die Anforderungen Die Konstruktion und Haustechnik des in Dachau gebauten Passivhauses reduzieren den Heizwärmebedarf auf 14 KWh/m2a. Der Wert liegt damit unter dem vom Passivhauszertifikat geforderten Wert von < 15 KWh/m2a. Und obwohl ein abschließender Blower-Door- Test noch aussteht, sieht Werner Friedl diesem letzten Tests ganz gelassen entgegen. Zum einen, weil die Messungen während der Bauphase ausreichend waren und immer gute Ergebnisse lieferten. Zum anderen, weil dies verglichen mit all den anderen Aufgaben, die das Passivhaus in Dachau stellte, nun wirklich keine große Herausforderung mehr bedeutet. Gerd Schmidt, Tübingen 44 mikado 9/2005

5 DATENBLATT SEPTEMBER/05 Dachgeschoss STECKBRIEF Haustrennwand in Holzbau F 30-B innen, F 90-B außen 1 m 2 m Bestand Treppe 2 m 1 m Bauvorhaben: Anbau einer DHH in Passivhausbauweise an eine bestehende Doppelhaushälfte nach der EnEV Schlafen Ankleide Bauweise: Holzständer mit TJI- Trägern; Passivhausstandard 0 m 5 m Dachterrasse (DT) extensiv begrünt Architekt/Planer: Architekturbüro Friedl D Adelzhausen Telefon / info@architekt-friedl.de Obergeschoss Bestand Tragwerksplaner: Prof. Klaus J. Galiläa D Aichach Telefon / Haustrennwand in Holzbau F 30-Binnen, F 90-B außen Flur Holzbauer: Pletschacher Holzbau GmbH D Dasing Telefon / Kind 1 Abstellen Wohnfläche: 135,5 m2 (inkl. 12,75 m2 DT) Erdgeschoss Terrasse Haustrennwand in Holzbau F 30-B innen, F 90-B außen Kind 2 Bestand HA Kochen Wohnen/Essen Windfang Technik WC Luftraum PH-Technik Speise Pellet- Ofen Bauzeit: Bodenplatte/Tiefbau: November 2003 Holzbau/Ausbau: 5 Monate Fertigstellung: August 2004 Montage der Außen- und Innenwände einschließlich regensicherem Dach: 3 Tage Passivhaus-Kennwerte: Kennwert auf Energiebezugsfläche n. PHPP: Heizwärme: 14 kwh/(m2a) Primärenergiekennwert: 94 kwh/(m2a) Kennwert n. EnEV: Primärenergiekennwert: 24 kwh/(m2a) Adresse, Internet: Trus Joist D Planegg mikado 9/

6 DATENBLATT SEPTEMBER/05 Gebäudetrennwand Gebäudetrennwand nach DIN 4102 Abschnitt : innen: F 30-B; außen F 90-B Installationsebene: 2 x 12,5 mm GKF-Platte 40 mm Unterkonstruktion (3/4 cm), Achse 62,5 cm 40 mm Mineralwolle WLG040, nicht brennbar Trennwand (als Fertigteil): 12,5 mm GKF-Platte als luftdichte Ebene (Fireboard) Vollholz 80/180 mm (n. DIN 4102 Nr ) 180 mm Dämmung Mineralwolle WLG 040 nach DIN 4102 Nr x 18 mm GKF-Platten (Fireboard) Fuge zu Nachbar: 30 mm Mineralwolledämmung als Trennfuge, winddicht Nachbarwand massiv Fußbodenaufbau Erdgeschoss 14 mm Fertigparkett auf 4 mm Vlies alukaschiert ,38 ±0,00 Fundamentplatte PS 20 EPS Dämmung Hart 10 mm 2 x 120 mm Polyurethan- Hartschaum alukaschiert, WLG 025, Stöße verklebt 8 Baugrenze TSD 30/35 Mineralfaser Estrichdämmplatte WLG 040 Abdichtung nach DIN (V60S4) = luftdichte Ebene 65 mm ZE 20 Heizestrich luftdichte Ebene 2 x 12,5 mm GKF- Platte (Fireboard), Stöße verspachtelt, Anschlüsse verklebt Fertigteil 30 mm Mineralwolle an Massivwand winddicht Praski-Biofaser Lochplatte Dicke 2,7 mm für PE-Heizschlauch über PE-Folie 0,2 mm als Trennlage Längsschnitt durch den Anbau F 30-B n. DIN 4102, Nr Nachbarwand F 90 (Massivbau Ziegel) F 90-B n. DIN 4102, Nr ,46 Kind1 +3,19 +6,12 +5,79 +3,29 Schlafen DG +6,22 OG Treppe Wohnen +2,89 EG WC 2 x 18 mm GKF-Platten (Fireboard) -0,05 ±0,00 Küche +0,38-0, Brunnengründung Brunnengründung 46 mikado 9/2005