Bibliotheksmanagementsysteme - zukünftige Entwicklungen und Möglichkeiten -
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- Inge Braun
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1 2.02 Die Zukunft der lokalen Such- und Bibliothekssysteme Bibliotheksmanagementsysteme - zukünftige Entwicklungen und Möglichkeiten - Kirstin Kemner-Heek Verbundzentrale des GBV (VZG) Fachhochschule Köln ZBIW Fortbildung, 22. Oktober 2012
2 Begriffsdefinitionen Integrierte Bibliothekssysteme (IBS) Lokale Bibliothekssysteme (LBS) Elektronische Bibliothekssysteme (EBS) Integrated Library Systems (ILS) Bibliotheksmanagementsysteme (BMS) Library Managementsysteme (LMS) 1
3 Integrierte Bibliothekssysteme (1) Seit den 1990er Jahren flächendeckend in Bibliotheken im Einsatz Damit eng verbunden: Einführung integrierter Geschäftsgänge Anbindung an Verbundkatalogisierung = > Konzept der gemeinsamen Datennutzung 2
4 Integrierte Bibliothekssysteme (2) Modularer Aufbau: Erwerbung, Katalogisierung, Nutzerkatalog, Ausleihe, Administration Optimierung auf das Management gedruckter Bestände Technische Basis: Client-Server-Architektur Systeminstallation und -pflege vor Ort Aber: zunehmend auch Hostingangebote, sowohl für Hardware als auch Software ( Software-as-a-Service = SaaS) 3
5 Integrierte Bibliothekssysteme (3) Historisch gewachsene Systemerweiterungen = > umfassender Funktionsumfang erhebliche Komplexität Angleichung der Systeme untereinander technisch funktional = > Systemerweiterungen sind problematisch Keine wesentliche anbieterseitige Weiterentwicklung Marktkonsolidierung schränkt Auswahl erheblich ein 4
6 Integrierte Bibliothekssysteme (4) Ausgereifte Systeme Angepasst an vielfältige Belange von Bibliotheken Optimierte Integration in Verbundstrukturen Für traditionelle Geschäftsgänge gedruckter Materialien 5
7 Aber Bibliotheken brauchen mehr Elektronische Ressourcen, wie ejournals, ebooks, Digitalisate und Datenbanken bestimmen bereits jetzt und zukünftig den Bestandsaufbau Verstärkte Anbindung der Bibliotheken in den organisatorischen Überbau (z. B. Identity Management Systeme, Finanzsysteme) Trennung der Bibliothekssysteme in interne Managementmodule und Endnutzerkataloge Notwendigkeit, trotz knappen Personals die Außenwahrnehmung mit neuen Services zu verbessern 6
8 Was wird benötigt? Funktionale Erweiterungen zum Management aller Medientypen = Schwerpunkt Elektronische Ressourcen, Digitalisate Schnittstellen zur Anbindung externer Services Unterstützung moderner Geschäftsabläufe = Steigerung der Effizienz und Effektivität Ausbau der gemeinsamen Datennutzung Nahtlose Verknüpfung zu Discovery Systemen als Endnutzerkataloge Einbindung in den organisatorischen Gesamtkontext, z. B. die Universität Analysewerkzeuge für Kundenbeziehungsmanagement 7
9 und was kommt nun? Weiterentwicklung aktueller Software Libraries in the Cloud Open Source Systeme 8
10 Bibliotheksmanagementsysteme (1) Technik: Betrieb von Hardware, Software und Datenhaltung in einer virtualisierten Infrastruktur Service-oriented architecture: Abkopplung der Services von den Anwendungen Agile Entwicklung Anwendung: Mandantenfähigkeit Zugang über das Netz (SaaS) 9
11 Bibliotheksmanagementsysteme (2) Ausbau des Konzepts der gemeinsamen Datennutzung Unterschiede bei den Datenhaltungsmodellen Offene Systeme, Anbindung externer Services über API s Konzept der funktionalen Weiterentwicklung auf einer Plattform / in einer Open-Source-Gemeinschaft Definition von medientypunabhängigen Standardgeschäftsgängen Angebot einer schlanken Basisfunktionalität 10
12 Systemauswahl Ex Libris: Alma OCLC: WMS (WorldShare Management System) Kuali Foundation: Kuali OLE (Open Library Environment) Serials Solution: Intota Innovative Interfaces: Sierra 11
13 Ex Libris Alma Kommerzielles Produkt Angebot als Software-as-a-Service, cloudbasiert Zugang und Administration nur über Browser Entwicklungsplattform für Anwender (PaaS) Endnutzerkatalog: z. B. Primo, Primo Central, andere Produkte Produktion: Boston College Libraries, Juni University of East London, September 2012 Erste Piloten ab 2013/14 in Deutschland 12
14 Ex Libris Alma - Module 13 Quelle: Ex Libris Vortrag, GBV-Workshop v
15 Ex Libris Alma - Datenhaltung Datenhaltung in ExLibris-Cloud Library Zone plus Community Zone Verbundfunktionalitäten sollen mit abgedeckt werden Kommerzieller IT-Dienstleister für den technischen Betrieb mit Standort in Amsterdam 14
16 Ex Libris Alma - Datenmodell 15 Quelle: Ex Libris Webinar v
17 Ex Libris Alma Funktionale Schwerpunkte Standardisierte Arbeitsabläufe Geschäftsgänge unabhängig vom Medientyp Management elektronischer Ressourcen Bereitstellung von Managementinformationen (Data Analystics) 16
18 Ex Libris Alma - Client 17 Quelle: Ex Libris Webinar v
19 OCLC WMS Worldshare Management System Kommerzielles Angebot Angebot als Software-as-a-Service, cloudbasiert Zugang und Administration nur über Browser Entwicklungsplattform für Anwender (App Gallery) Endnutzerkatalog: WorldCat Local, andere Produkte Im März 2012 ca. 40 Bibliotheken in den USA in Produktion 18
20 OCLC WMS - Module 19 Quelle: OCLC Your library at webscale v
21 OCLC WMS - Datenhaltung Datenhaltung in WorldCat und separater Knowledge Base Synchronisation mit Verbundkatalogen Datenhaltung in OCLC-eigenen IT-Zentren (USA, Australien, Europa), zusätzlich bei Partnern in Deutschland (z. B. GBV, BVB) 20
22 OCLC WMS - Datenmodell 21 Quelle: OCLC Vortrag, GBV-Workshop v
23 OCLC WMS Funktionale Schwerpunkte Schlanke Funktionalität Geschäftsgänge unabhängig vom Medientyp Management elektronischer Ressourcen Gemeinsame Lieferantendatei WorldShare Plattform 22
24 OCLC WMS - Client 23 Quelle: OCLC Testsystem, 2012
25 Kuali OLE Open Library Environment Open Source / Community Source SaaS, Cloud möglich Entwicklung durch 9 Universitäten unter dem Dach der Kuali Foundation neue Partner: Villanova University + North Carolina State University Entwicklung der Kernsoftware mit kommerziellen Softwarepartnern (HTC) Eigene Anwendungsentwicklung mit PaaS möglich Produktionsbeginn: Lehigh University Library und University of Chigaco Libraries, 2013/
26 Kuali OLE - Module 25 Quelle: Kuali Foundation
27 Kuali OLE - Datenhaltung Datenhaltung wird durch Anwender bestimmt (Entwicklungsumgebung in Amazon EC2 Cloud) Entwicklung der GOKB (Global Open Knowledge Base) gemeinsam mit JISC (Knowledge Base+) Bereitstellung von bibliographischen Daten im Document Store ohne Einschränkung im Format 26
28 Kuali OLE - Datenmodell 27 Quelle: Kuali Foundation, GBV-Workshop v
29 Kuali OLE Funktionale Schwerpunkte Einbindung in universitäre Strukturen Gestaltung der Abläufe auf Basis von use cases Geschäftsgänge unabhängig vom Medientyp Management elektronischer Ressourcen Managementinformationen 28
30 Kuali OLE - Client 29 Quelle: Kuali Foundation, OLE Demo-System 0.6, 2012
31 Systeme reagieren auf Veränderungen im Bestandsaufbau Veränderungen der internen Geschäftsgänge => auch aufgrund von Budget- und Personaleinsparungen SaaS als Standard Entkopplung von Nutzerkatalogen und internem Management 30
32 Was verbindet die Systeme? Nutzungsgebühren statt Lizenzgebühren Keine eigene IT-Infrastruktur vor Ort System ist immer und überall verfügbar Skalierbarkeit und Flexibilität Agiles Entwicklungskonzept Neue Datenhaltungsmodelle Medientypunabhängiges Management Gemeinschaftliche Entwicklung 31
33 Chancen und Risiken (1) Integrationsmöglichkeiten in, bzw. Einfluss auf bestehende Strukturen (u.a. Universität, Verbünde, nationale Einrichtungen) Rolle von Verbünden vorhandene Tradition der gemeinsamen Datennutzung Datenmodelle Datenhoheit Dauerhafte Verfügbarkeit Datenqualität Datensicherheit, Datensicherung 32
34 Chancen und Risiken (2) Schlanke Funktionalität was bedeutet das? Was leisten die Apps? Wer programmiert und pflegt diese? Umfang der Parametrierbarkeit Lizenz- und Servicemodelle Einflussmöglichkeiten in einer globalisierten Struktur Balance zwischen Nutzung moderner Services und absoluter Anbieterabhängigkeit Juristische Absicherung / Exit Strategien 33
35 Chancen und Risiken (3) Entsprechen die angekündigten Systeme den Bedürfnissen deutscher Bibliotheken? Funktional Strukturell Formulierung dieser Bedürfnisse? Analyse der bestehenden Geschäftsgänge? Welche Rolle können Open Source Systeme spielen? Welche Umstiegsszenarien sind denkbar? 34
36 Fragen? 35
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