Wirtschaftsordung SS 2010
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- Josef Baumann
- vor 8 Jahren
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1 Entwicklungsländer und Wirtschaftsordung Veranstaltung Nr. 4 SS 2010
2 Was ist eine Wirtschaftsordung? Gesamtheit aller Regeln einer Wirtschaft, die individuelles Verhalten steuern Organisationsprinzipien Normen, Rechtsrahmen Entscheidungsmechanismen Einrichtungen Verhaltensweisen Gemeinsames Ziel: Wohlstand
3 Warum ist sie notwendig? Alle Länder arbeitsteilig, zeitlich, regional und institutionell verschiedene Aktivitäten Tausch als Elementarprinzip Regeln ermöglichen ölih das Verfolgen individueller Ziele zum kollektivem Vorteil Wirtschaftsordnung ist ein Kollektivgut Nicht Ausschließbarbeit Typisch staatliche Staatliche Aufgabe
4 Welche Theorien gibt es? Walter Eucken: Dualistische Theorie Marktwirtschaft: Problem Marktversagen Zentralverwaltungswirtschaft: Problem Effizienz, Wahlfreiheit Kombinationen möglich Soziale il Marktwirtschaft Ökonomische Theorie der Politik
5 Moderne Wirtschaftsordnungen Philipp Herder Dorneich:Ökonomische Theorie der Politik Vielzahl von Entscheidungsmechanismen Märkte, Wahlen, Gruppenverhandlungen, Bürokratie Unendlich viele Kombinationen Politischer Wettbewerb
6 Ordnungsprobleme in Entwicklungsländern Kollektivgüterprobleme Mangelnde Investition in Qualität der Arbeit (individuelle Kosten, Minderschätzung zukünftiger Güter) Geringe Attraktivität der Arbeit (Lohn, Sozialversicherung, Arbeitsplatz) Brain Drain Unsicherheit Möglichkeiten der Gewerblichen Betätigung Eigentum Einhaltung von Verträgen Persönliche Sicherheit
7 Markthindernisse Marktunvollkommenheit Nachfrageseite geringe g Preiselastizität da keine Substitutionsmöglichkeit Preissteigerungen führen nicht unbedingt zu Ausweitung des Angebots (Sicherheitsdenken, Misstrauen) Mangelnde Infrastruktur (Transportwege, Kommunikationstechnik, i Elektrizität, lk ii Wasser) Marktversagen: Verteilung, soziale Sicherung
8 Hindernisse für eine Verwaltung Mangel an know how und Fachkräften Korruption Infrastruktur (Kommunikation, Datenerfassung, Verwaltungen) Mangelnde Durchsetzbarkeit Bildung der Bevölkerung
9 Reale Optionen Entwicklung von Märkten Infrastruktur Rechtsreform Förderung der Privatwirtschaft Wahlen: Demokratie, Partizipation, Dezentralisierung Bürokratie: Good Governance, Reform des Öffentlichen Sektors, Institutionsentwicklung Verhandlungen: Organisationsgrad, Kanalisation von Interessen
10 Ordnungsprinzipien für Entwicklungspolitk Subsidiarität Solidarität Respekt individueller Freiheit und Kultur Rechtssicherheit Förderung von Initiative Nachhaltigkeit versus Neokolonialismus Förderung der Erstellung von Kollektivgütern durch geeignete Entscheidungsmechanismen
11 Die Logik kollektiven Handelns Free Rider, Nichtausschließbarkeit Individuelle versus kollektive Rationalität Produktion kommt nicht zustande Unterversorgung Vielfach Rechtfertigung staatlichen Handelns Staatsaufgaben Kollektivgüter (Rechtsordung, Verteidigung) Meritorische Güter (Irrationale Entscheidungen, Unvollständige Information, Falsche Zeitpräferenzrate, Externe Effekte) Distributive Aufgaben ( gerechte gerechte Verteilung)
12 Bereitstellung von Kollektivgütern Kleine Gruppen, soziale Kontrolle Zwang Selektive Anreize Seelenmassage Ungleiche Verteilung Politischer Unternehmer, Demokratische Willenbildung
13 Probleme in Entwicklungsländern Mangel an Kollektivgütern Mangelhafte Staatstätigkeit Geringe Steuereffizienz Unklares Rechtssystem Geteilte Infrastruktur Ineffiziente Entscheidungsmechanismen Legitimationsproblem Korruption Demokratie und Teilhabedefinzite i
14 Literatur Herder Dorneich, Philipp: Wirtschaftsordnungen. Berlin 1974 Eucken, Walter: Die Grundlagen der Nationalökonomie. Berlin 1965 Hemmer, Rimbert: Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer. Gießen 1988 Olson, Mancur: Die Logik des kollektiven Handelns: Kollektivgüter und die Theorie der Gruppen. 5. Aufl. Mohr Siebeck, Tübingen 2004 Downs, Anthony: Ökonomische Theorie der Demokratie. Tübingen 1968 Weber, Axel: Die Rationalitätenfalle in der Kollektivgüterökonomik. Köln 1981
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