Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse von Privatwaldbesitzern Synergien, Probleme und Potentiale
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- Kristina Berger
- vor 8 Jahren
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1 Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse von Privatwaldbesitzern Synergien, Probleme und Potentiale SGA/ÖGA - Jahrestagung 2013 ETH Zürich Welf Guenther-Lübbers Ellen Hönoch Ludwig Theuvsen
2 Inhalt des Vortrages 1. Einleitung 2. Theoretischer Hintergrund 3. Studiendesign und Methodik 4. Ergebnisse der Studie 4.1 Forstwirtschaftlicher Zusammenschluss 4.2 Regressionsmodell zur Kooperationsbereitschaft von Waldbesitzern 5. Zusammenfassung und Fazit 2
3 1. Einleitung Gesamtflächennutzung in Deutschland: 2% Aufteilung der Waldflächen nach Eigentumsart: 3,7% 3,7% 14% 31% 19,5% 43,6% 53% 29,6% Siedlung und Verkehr Landwirtschaft Wald Gewässer Quelle: Statistik Portal (2011), Bundeswaldinventur (2011) Privatwald ha Landeswald ha Körperschaftswald ha Bundeswald ha Treuhandwald ha 3
4 1. Einleitung Privatwald: Landeswald: Eigentum privater oder juristischer Personen, deutschlandweit ca. 2 Mio. Privatwaldbesitzer mit durchschnitllich 2,5 ha Waldfläche. Eigentum und Bewirtschaftung durch einzelne Bundesländer, Holznutzung sowie Erhalt des Gemeinwohls. Körperschafts- Alleineigentum von Kommunen, Zweckverbänden und Körperwald: schaften öffentlichen Rechts, hohe Anforderungen an Schutzund Erholungsfunktionen. Bundeswald: Eigentum und Bewirtschaftung in Hand der Bundesrepublik, Holznutzung und Sondernutzung (meist Truppenübungsplätze). Treuhandwald: Waldflächen, die durch die Bodenreform der DDR enteignet worden sind, und jetzt wieder privatisiert werden, Bewirtschafftung durch die BVVG. 4
5 2. Theoretischer Hintergrund Einordnung in bereits vorhandene Studien: Allgemeine Studien zum Privatwaldbesitz: BUNDESWALDINVENTUR (2002) in Deutschland MUTZ (2007) in der Schweiz Verhalten und Typisierung von Privatwaldbesitzern: KÖPPE (1978) in Rheinland-Pfalz KÖPF (1999) und SPINNER (2003) in Ostdeutschland BORCHERS ET AL. (2000) in Nordrhein-Westfalen STEINKAMP (1983), JUDMANN (1998), HÄRDTER (2004) und SELTER (2005) in Baden-Württemberg 5
6 3. Studiendesign und Methodik I Online-Datenerhebung (EFS Survey Global Park) August 2012 Verschickt an 650 Privatwaldbesitzer aus Niedersachsen Rücklaufquote 16,8% (n=109), nicht repräsentativ Fragebogen in 5 Abschnitte gegliedert: 1. Waldbesitz, 2. Bewirtschaftungsformen, 3. Kooperationen und Zusammenschlüsse, 4. Zukunftsüberlegungen, 5. Soziodemographische Daten. 6
7 3. Studiendesign und Methodik II geschlossene Fragen (ja/nein; Auswahl aus Alternativantworten) Fünfstufige Likert-Skalen (1= lehne voll und ganz ab, 3= Teils/teils, 5 Stimme voll und ganz zu ) Auswertung mit SPSS (Statistical Product and Service Solutions) Version 17.0 Uni-/bi- und multivariate Analysen der Daten Erstellung eines linearen Regressionsmodells 7
8 4.1 Forstwirtschaftlicher Zusammenschluss 8
9 4.1 Forstwirtschaftlicher Zusammenschluss Mitglied vs. Nichtmitglied Mitgliedschaftssituation unter den Waldbesitzern in einem Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss (FWZ): 72,5% 27,5% Mitglied Kein Mitglied Generelle Kooperationsbereitschaft unter den Waldbesitzern: 13.0% 5.4% 14.1% 29.4% 38.1% Sehr gering Gering Mittelmäßig Groß Sehr Groß 9
10 4.1 Forstwirtschaftlicher Zusammenschluss Mitglied vs. Nichtmitglied Mitglied (73 %) in einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss (FWZ) Kein Mitglied (27 %) in einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss (FWZ) Im Mittel geringere Flächenausstattung; höherer Nadelholzanteil; häufiger zertifiziert Eigentum vermehrt geerbt, häufig Landwirte Waldfläche ca.4,4 km vom Wohnort entfernt Besitzen eine höhere Kooperationsbereitschaft und sind in mehreren Vereinen ein Mitglied Bewirtschaftung des Waldes z.t. selber oder Waldbesitzer lässt ihn komplett bewirtschaften; Hauptgrund: Zeitmangel Betreuung des Waldes i.d.r. über Revierförster der Landwirtschaftskammer; Empfehlungen des Försters haben hohes Gewicht Künftig soll mehr Holz eingeschlagen werden Im Durchschnitt größerer Waldbesitz; höherer Laubholzanteil Eigentum teilweise auch gekauft; dann Hauptziel: sichere Geldanlage Fläche ist im Durchschnitt deutlich weiter entfernt (20,5 km); urbanere Waldbesitzer? Bewirtschaftung des eigenen Waldes häufig selber oder z.t. selber; dann i.d.r. mit privaten Forstdienstleistern Holzvermarktung i.d.r. direkt an Händler, Makler oder Industrie In der Vergangenheit wurde je Hektar deutlich mehr Holz eingeschlagen 10
11 4.2 Regressionsmodell zur Kooperationsbereitschaft von Waldbesitzern ß = 0,344*** t = 3,486 Wichtigkeit der Aufgaben im Wald: Ernte von Abschnitten und Stammholzeinschlag ß = 0,088 t = 0,884 Größe des Waldeigentums (ha) ß = 0,457*** t = 4,583 Mitglied in einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss ß = 0,237** t = 2,441 Anzahl an Mitgliedschaften in Vereinen ß = -0,271** t = -2,512 Bewirtschaftung eines ldw. Betriebes im Hauptoder Nebenerwerb p 0,01 höchst signifikant*** p 0,05 hoch signifikant** p 0,1 signifikant Kooperationsbereitschaft der niedersächsischen Privatwaldbesitzer R 2 = 0,401; korrigiertes R 2 = 0,341; F = 6,607*** ß = 0,178* t = 1,762 Anzahl an Waldbesuchen im Jahr 2011 ß = -0,238** t = -2,348 Selbsteinschätzung der Waldbesitzer zur nachhaltigen Bewirtschaftung 11
12 5. Zusammenfassung und Fazit Synergien: Erzeugung von Wertholz anstatt Brenn- und Industrieholz Bündelung von größeren und attraktiveren Holzlosen Kostendegressionen (Maschinen, Pflanzgut, Instandhaltung, etc.) Probleme: unterschiedliche Größen innerhalb der Kooperationen (Bevorzugung der Besitzer mit größeren Waldflächen) Familientradition und Wunsch nach Eigenregie Potentiale: Kooperationspotentiale auf horizontaler Ebene für kleinere Betriebe; auf vertikaler Ebene für Großbetriebe individuellere Kooperationsmodelle (Art u. Weise, Zeitumfang) 12
13 5. Zusammenfassung und Fazit Knapp 50% der deutschen Waldfläche wird zukünftig im Privatbesitz sein große Ressourcen! 75% der Privatwaldbesitzer sind Mitglied eines Forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses. Attraktivität der FWZ muss erhalten werden, Nachteile sollten bearbeitet werden. Tendenz zu mehr urbanen Privatwaldbesitzern Kooperationen notwendig. Integration entlang der Wertschöpfungskette als mögliche neue Form der Kooperationen. Forschungsbedarf im Bereich weiterer Determinanten der Kooperationsbereitschaft von Privatwaldbesitzern (korrigiertes R 2 = 0,341). 13
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14
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