Zweites praktisches Studiensemester. Malaika Reiband. Wirtschaftsingenieurwesen. bei PrettlNoma Systems Querétaro, Mexiko
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- Catharina Zimmermann
- vor 8 Jahren
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1 Zweites praktisches Studiensemester Wirtschaftsingenieurwesen bei PrettlNoma Systems Querétaro, Mexiko
2 Wie kam ich an die Stelle? Auf das Unternehmen Prettl stieß ich bei meiner langwierigen Suche nach Firmen im Internet ( Das Glück bei Prettl war dass sie tatsächlich eine Seite mit genauen Stellenbeschreibungen weltweit - sogar mit Praktikantenstellen - hatten und sie zufällig für Mexiko jemanden in meinem Bereich und in meiner Lieblingsstadt dort suchten! Das war Glück! Nachdem ich meine Unterlagen per E- Mail an die angegebene Kontaktadresse verschickt hatte kam wenige Tage später schon ein Anruf von Nicole Tessmann aus Mexiko. Eine Art Vorstellungsgespräch am Telefon, allerdings unangemeldet und an einem Donnerstagabend nach neun Uhr! Aber es klappte trotzdem! Zugegeben wurde ich wohl mitunter für die Stelle ausgesucht da ich Spanisch beherrsche, aber alle anderen Praktikanten vor und nach mir sprachen kein Spanisch und wurden trotzdem genommen, also nicht entmutigen lassen! Der Arbeitsvertrag umfasste folgende Konditionen: Hälfte des Flugpreises Kosten für das Visum Freie Logie 3000,- Pesos monatlich (~ 250,-) 6 Monate Arbeitsdauer, davon 10 Tage Urlaub Um den Flug und das Visum musste ich mich selbst kümmern, auch die Kosten für beides vorerst auslegen, es wurden mir aber die nötigen Unterlagen um das Visum zu beantragen sofort zugeschickt so dass sich bei der Bürokratieangelegenheit keinerlei Verzögerungen oder Komplikationen ergaben. Die Kosten wurden dann bei Ankunft in Mexiko rückerstattet. Sonstige Vorbereitungen Wenn man den Flug gebucht hat und das Visum beantragt hat, ist das schon die halbe Miete. Außerdem sollte man eine Auslandskrankenversicherung abschließen und evtl. noch mal alle Impfungen aktualisieren. Nötig wären auch Hepatitis A, B, allerdings kann man sich auch in Mexiko impfen lassen, dort zahlt man dafür im Vergleich zu Deutschland nichts! Malaria ist nicht nötig, weiter im Süden (Guatemala, Honduras, ) kann es sein dass es etwas verbreitet ist aber für den Fall dass man da in genau dieses Gebiet gehen sollte kann man vor Ort die Tabletten dazu kaufen, die gibt s dort auch! Zum Geldabheben reicht in Mexiko eine gängige EC-Karte völlig aus. Seltsamerweise erzählen Banken gern dass dies nicht der Fall sei so dass man verzweifelt doch eine Kreditkarte mitnimmt aber das ist definitiv humbuk! Eine Kreditkarte ist natürlich auch kein Fehler um in
3 Supermärkten oder Läden zu bezahlen (ohne Gebühr), aber gegen eine minimale Gebühr kann man beruhigt fast überall im Land mit EC- Karten Cash abheben. Was ich aber jedem raten würde der nach Mexiko geht ist sich hier schon öfter scharf ins Essen zu mischen so dass sich der Magen schon etwas an die neuen Umstände gewöhnen kann. Für den Fall dass man vor hat Auto zu fahren sollte man einen internationalen Führerschein mitnehmen. Leben in Mexiko Als ich in Mexiko- Stadt ankam musste ich vom Flughafen aus direkt einen Bus nach Queretaro nehmen was nicht schwierig ist da alles sehr gut ausgeschildert ist und die Mexikaner in Allem sehr hilfsbereit sind. Querétaro liegt ca. 2 Busstunden nördlich von Mexiko- Stadt, es ist also kein langer Weg dorthin. Am Busbahnhof in Querétaro wartete Nicole von Prettl schon auf mich und brachte mich dann gleich in mein neues Zuhause! Das Conjunto (Wohnblock) in dem ich wohnte; der jetzige Praktikant Ich bekam ein Zimmer in der Wohnung einer sehr netten Mexikanerin gestellt, Bad und Küche teilten wir uns. Das Zimmer war zwar klein aber fein, ich hatte in der Wohnung alles was ich brauchte und mit der Señora verstand ich mich auch ganz prima. Die Wohnung befand sich in demselben Wohnungskomplex in dem Nicole wohnt, bewacht und mit Pool. Dort zu wohnen war sehr angenehm da ich meist von Nicole mit zur
4 Arbeit genommen wurde und einfach die Location sehr nett war. Gegen einen Pool hat man ja auch nichts! Den ganzen Winter über kann man eigentlich baden, allerdings tagsüber was einen leider auf das Wochenende beschränkt. Für einen Deutschen ist es nicht so schwer sich in Mexiko einzugewöhnen wie andersrum, sprich für einen Mexikaner in Deutschland. Die Leute dort sind bei allem sehr hilfreich, so zeigte mir die Señora anfangs schon mal alle Supermärkte, klärte mich über die Nachbarschaft auf und half mir auch sonst bei allem. Einkaufen, waschen und kochen durfte ich aber schon selber. Das halbe Jahr verbrachte ich ohne ein Auto zu kaufen. Natürlich ist ein Auto immer bequemer aber in Querétaro wohnen ohne Auto geht auch. Jedes zweite Auto auf der Strasse ist ein Taxi, die Fahrten sind billig und Busse fahren auch immer ins Zentrum (25min). Zwar gibt es keine Busfahrpläne für manch Deutschen eine schier unglaubliche Sache - aber wenn man einfach wartet kommt schon immer wieder ein Bus der einen mitnimmt. Egal wo, Bushaltestellen gibt es auch nicht! Die Busverbindungen im Land sind sehr gut ausgebaut, es dauert schon etwas länger als mit dem Auto aber es geht. Falls man sich doch ein Auto kaufen möchte ist das auch kein Problem, allerdings ist es nicht unbedingt billiger in der Anschaffung als hier in Deutschland. Dafür ist das Benzin billiger, aber man muss Mautgebühren auf den Autobahnen in Kauf nehmen. Das Mexikanische Essen bereitet nicht wenig Deutschen Magen(z)erbrechen. Ich hatte zum Glück noch nie Probleme obwohl ich überall (und das heißt schon was!) Mahlzeiten zu mir nahm. Anfangs sollte man aber etwas auf die Location achten in der man essen möchte, das heißt von Tacos oder Hamburger an der Strasse ist zu Beginn abzuraten. Mit der Zeit gewöhnt sich aber jeder Magen an das scharfe und fettige Essen. Man darf auch nicht davon ausgehen mit denselben Kilos zurückzukommen, dafür ist das Essen einfach viel zu gut und leider auch zu fettig. Ganz wichtig beim Thema Lebensmittel ist dass man kein Leitungswasser trinken sollte. Alles Obst etc. das man abwäscht muss danach gründlich
5 abgetrocknet werden da das Wasser etwas unreinlicher ist als in Deutschland. Arbeiten in Mexiko Eine 37,2 Stunden Woche ist in Mexiko undenkbar! Bei Prettl sind die Arbeitszeiten von 8h 18h; täglich wohlbemerkt. PrettlNoma liegt ca. 30 Km außerhalb der Stadt, man muss also noch eine halbe Stunde Fahrt miteinrechnen. Ich konnte fast immer bei Nicole mitfahren, wenn das mal nicht ging, konnte mich immer ein Kollege problemlos mitnehmen. Arbeiten in Mexiko bedeutet anfänglich viel Geduld. Die Mexikaner haben einen etwas ruhigeren Arbeitsrhythmus als wir es gewöhnt sind so dass wir erst mal einen Gang runterschalten müssen. Alles läuft etwas träger ab als hier in Deutschland, wenn man sich einmal verinnerlicht hat dass alles länger dauert kommt man auch gut damit zurecht. Man muss aber bereit sein sich anzupassen und nicht erwarten dass sich alle anderen anpassen. Das Arbeiten hat viel Spaß gemacht da die Leute beim Arbeiten auch viel entspannter und freundlicher sind als man es von daheim gewöhnt ist. Man sollte aber schon auch erwähnen dass es etwas chaotischer zugeht als in Deutschland. Vorgesehen war ich eigentlich hauptsächlich zur technischen Dokumentation von Handbüchern und Übersetzen technischer Informationen. Zu Beginn des Praktikums habe ich auch diese Bereiche zum grössten Teil bearbeitet doch dadurch dass es ein eher kleiner Betrieb ist fallen oft Alltagsschwierigkeiten auf bei denen man oft aushelfen muss oder mal einspringen. Hat seine Vorteile da man in kurzer Zeit verschiedenste Bereiche kennenlernt und auch verschiedenste Aufgaben zu bewältigen hat. Bei Prettl sprechen alle Angestellten im Büro englisch, manche lernen sogar deutsch, man hat also keine Probleme sich zu verständigen. Ich wurde sofort super nett aufgenommen und habe mich das ganze halbe Jahr unter meinen Kollegen wohl gefühlt. Zu den Geburtstagen gibt es sogar firmengesponserte Torten!
6 Hier noch einige Eindrücke aus Mexico Alles in Allem war es ein sehr schönes Halbes Jahr in dem ich sehr viel arbeitstechnisch lernen konnte aber auch Land und Leute kennen lernen durfte was sich sehr lohnt. Ich kann nur jedem empfehlen ein Praktikum oder ein Auslandssemester in Mexiko zu machen, bisher waren alle, einschließlich mir begeistert! Die Sprache ist natürlich anfänglich ein Handicap aber mit etwas gutem Willen lernt man die Sprache relativ schnell. Die Mexikaner gehen sofort sehr offen auf einen zu, man fühlt sich selten allein und die Zeit geht ohnehin viel zu schnell vorbei.
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