IACE BELGIEN BERICHT 2005 Hannes Grünig

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1 IACE BELGIEN BERICHT 2005 Hannes Grünig Dienstag, 19. Juli Der Jungfliegeraustausch 2005 begann schon für alle Teilnehmer/innen und aus der Schweiz überaus einzigartig. Mit dem Super-Puma Helikopter der Schweizer Luftwaffe wurden wir direkt von Dübendorf nach Frankfurt geflogen! Das Wetter und auch die Sicht an diesem Tag waren nicht gerade hervorragend, doch es war trotzdem ein super Erlebnis. Von Frankfurt aus reisten dann alle mit Bussen oder Flugzeugen in ihr Bestimmungsland. Für Kadetten, die nach Belgien durften, ging es nach ca. 2 Stunden Aufenthalt weiter; zuerst nach England, Northrow, wo die englischen Austauschpiloten auf uns trafen und danach direkt weiter nach Brüssel. Als Transportmittel diente eine Embraer ERJ-135 der belgischen Luftwaffe. In Brüssel angekommen, war es dann auch schon früher Abend und nachdem wir unsere Zimmer in einer Militäranlage bezogen hatten, besichtigten wir noch für ca. 2 Stunden die Stadt. Unsere Gruppe bestand nun aus 2 Schweizern, 3 Franzosen, 2 Kanadiern, 4 Engländern, 3 Amerikanern und 2 Finnen. Mittwoch, 20. Juli Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Bruges. Dort wurden wir von einem Guide durch die Stadt geführt und erhielten interessante Informationen über die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Nach ca. 3 Stunden, die uns zur freien Besichtigung der Stadt zur Verfügung standen, machten wir uns auf den Weg zum Schloss des Barons de Meare d Aert, wo wir zu einem Nachtessen eingeladen waren. Das Essen war ausgezeichnet, den Baron persönlich bekamen wir jedoch nicht zu Gesicht. Donnerstag, 21. Juli Den ganzen Tag verbrachten wir in Brüssel. Nach einer Führung durch die Stadt, die viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, konnten wir gegenüber von den wichtigsten 1

2 Persönlichkeiten von Belgien Platz nehmen, um die nationale Parade zu sehen. Es war Nationalfeiertag und die belgische Streitmacht präsentierte ihre Stärke. Am Abend konnten wir dann die Stadt noch ein wenig auf eigene Faust erkunden und das etwas verregnete Feuerwerk bestaunen. Freitag, 22. Juli An diesem Tag war Kajak-Fahren auf dem Fluss Lesse angesagt. Die ganze Strecke war 21 km lang. Der Fluss hatte neben vielen ruhigen Abschnitten auch einige Stromschnellen zu bieten. Bis ins Ziel war so ziemlich jeder nass geworden und es tat gut, die nassen Kleider auszuziehen und unter die warme Dusche zu stehen. Am Abend dann trafen wir unsere Gastfamilien, mit denen wir das ganze Wochenende verbrachten. Samstag/Sonntag 23/24 Juli Neben ein wenig Ausruhen, Fernsehen und einem wunderbaren Essen, das meine Gastfamilie speziell für mich gekocht hat wurde ich eingeladen, mit ihnen ins Kino zu gehen und ein wenig in der Stadt zu shoppen. Leider war am Sonntag das Wetter zu schlecht, um den geplanten Segeltörn umzusetzen. Montag, 25. Juli Am Montag besuchten wir das Museum Flanders Fields. Dieses Museum stellte Exponate aus dem ersten Weltkrieg aus und zeigte Wissenswertes über die nähere Umgebung. Neben einigen Bunkern und unterirdischen Anlagen sahen wir eigentlich alles, was man so in einem Kriegsmuseum erwartet. Am Nachmittag besuchten wir die Air Base in Koksijde. Das ist ein Flugplatz, ausgestattet mit Seaking Helikoptern für Rettungsaktionen auf See. Am Schluss unserer Besichtigung wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe konnte einen ca. 20-minütigen Flug mit einem der vielen Helikopter geniessen. Dienstag, 26. Juli An diesem Tag besuchten wir den 2nd tactical Wing in Florennes, einen Militärflugplatz mit dort stationierten F-16 Kampjets. Neben einer Führung konnten 2 Kadetten auch 10 Minuten mit einem f-16 Simulator fliegen. Viele Fotos wurden geschossen und am Abend waren wir zu einem Essen bei AVIABEL eingeladen, einer Organisation ähnlich dem Aeroclub. 2

3 Mittwoch, 27. Juli Wir besuchten am Mittwoch zuerst das Parlament in Brüssel. Uns wurde das politische System von Belgien erklärt. Wir besichtigten verschiedene Räume, in denen sich die politischen Debatten der Politiker normalerweise abspielen. Am Nachmittag besuchten wir Waterloo. Ein älterer Herr erklärte uns den gesamten Ablauf der Schlacht, in der Napoleon schlussendlich als Verlierer hervorging. Donnerstag, 28. Juli Der Donnerstag war ein wichtiger Tag in unserem Belgienaufenthalt, denn zum ersten Mal ( und leider auch zum einzigen Mal ) bekamen wir die Möglichkeit, selber zu fliegen. Dafür besuchten wir die Air Cadets von Belgien in Oostmalle, um in einem Segelflugzeug eine Runde zu drehen. Nach einer kleinen Mahlzeit in den Räumlichkeiten begaben wir uns zum Startplatz dieses riesigen Flugplatzes. Jeder der IACE-Teilnehmer hatte dann die Chance, am Doppelsteuer den Flugplatz von oben zu betrachten. Das Wetter war zwar schön, doch die meisten Flüge von ca. 15 min waren schon vorüber, bevor sich Thermik entwickeln konnte. Schade! Am Abend waren wir von den Air Cadets zu einem Barbecue eingeladen. Der ganze Anlass fand in einem Hangar des Flugplatzes statt und zur Dekoration diente eine ausgemusterte F-16. Es war ein toller Abend mit gutem Essen und einer super Atmosphäre. 3

4 Freitag. 29. Juli Bevor wir am Abend unsere zweite Gastfamilie trafen, besuchten wir die Light Aviation Base in Bierset, eine Militärbasis mit Kampf- und Schulhelikoptern. Sehr beindruckend war der hochspezialisierte Simulator. Im Vergleich zum Fliegen mit dem F-16 Simulator hatten wir dieses Mal genügend Zeit, so dass jeder Kadett seine fliegerischen Fähigkeiten mit einem Helikopter selbst testen konnte. Samstag/Sonntag 30/31 Juli An diesem Wochenende kam ich zum ersten Mal in den Genuss, Modelflugzeuge selbst zu steuern. Obwohl das Wetter zuerst nicht richtig mitspielen wollte und wir zuerst eine Go-Kart Rennbahn besuchten, klappte es am Sonntag Nachmittag dann doch noch mit dem Modellfliegen. Montag, 1. August Am Schweizer Nationalfeiertag besuchten wir die Hafenstatt Antwerp. Wir besichtigten die Stadtverwaltung der Stadt und bekamen anschliessend etwas freie Zeit, die Stadt selbst zu besichtigen und eventuell einige Souvenirs zu kaufen. Dienstag, 2. August Belgien ist bekannt für das gute Bier. Dazu besuchten wir die Stadt Chimay. Am Vormittag wurden wir durch eine Käsefabrik von Chimay geführt, was meiner Nase noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird. Am Nachmittag wurden wir vom Bürgermeister der Stadt empfangen und jeder bekam ein kleines Geschenk der Stadt. 3 Flachen verschiedenem Biers von Chimay und ein dazu passendes Bierglas 4

5 Am frühen Abend wurden wir von der Prinzessin von Belgien persönlich durch das königliche Schloss in Chimay geführt. Sie erzählte uns die Geschichte dieses Anwesens und zeigte uns einige Räumlichkeiten des Schlosses. Am Abend dann waren wir zum Abschiedsessen eingeladen. Hohe Persönlichkeiten von verschiedenen Belgischen Luftfahrtorganisationen nahmen daran teil. Mittwoch, 3. Juli Nach dem Frühstück in der Militäranlage fuhren wir zum Flughafen in Brüssel. Dort hiess es dann Abschied nehmen von unseren französischen und amerikanischen Freunden, denn sie reisten nicht wie der Rest von uns über Frankfurt nach Hause. Nach einem direkten Flug von Brüssel nach Frankfurt, zum zweiten mal mit einer Embraer ERJ-135 der Belgischen Luftwaffe, hiess es dann auch Abschied nehmen von unseren finnischen und englisch IACE Teilnehmern. Beim Rückflug mit der Schweizerischen Luftwaffe war das Wetter überaus freundlicher als beim Hinflug, was einige Schweizer IACE Teilnehmer jedoch nicht vom Schlafen abhielt. Um 15:30 betraten wir dann wieder Schweizer Boden. Meine Bewertung Der IACE 2005 in Belgien hat mir sehr viel Spass bereitet. Ich habe tolle Erfahrungen gemacht und viel von Belgien gesehen. Einzigartig war der Flug mit dem Helikoptersimulator, der Rundflug mit dem Seaking Helikopter und auch die Hin- und Rückreise mit der Schweizer Luftwaffe. Das Programm in Belgien war jedoch nicht immer abwechslungsreich. Für einen Pilotenaustausch mussten wir uns zu viel mit Städten, Gebäuden und anderen Dingen befassen. Im Ganzen sind wir einmal mit einem Seaking Helikopter und einmal mit einem Segelflugzeug geflogen, was für mich etwas enttäuschend war. Trotzdem habe ich den Austausch sehr genossen, da wir eine überaus tolle Gruppe von jungen fliegerisch begeisterten Austauschkadetten waren. Ich hoffe, ich verliere nicht alle Teilnehmer aus den Augen und treffe die eine oder den anderen irgendwann in meinem Leben wieder. 5