Projekt Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose
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- Ralph Siegel
- vor 8 Jahren
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1 Projekt Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose 07. Mai 2012 BildrahmenBild einfügen: Menüreiter: Bild/Logo einfügen > Bild für Titelfolie auswählen Logo für die Besonderen Dienststellen und RDn: Menüreiter: Bild/Logo einfügen > Logoauswahl 58. IW Studiengespräch zur beruflichen Bildung
2 Inhalt 1. Hintergrund und Ziele 2. Projektverlauf im Überblick 3. Ausgewählte Berufe 4. Definition 5. Zielgruppe 6. Vorteile von Teilqualifikationen 7. Darstellung in berufsspezifischen Handreichungen 8. Übersicht der Teilqualifikationen am Beispiel Maschinen- und Anlagenführer 9. Individuelle Kompetenzfeststellung und Zertifizierung 10. Ausgewählte Ergebnisse des Monitoring 11. Weiteres Vorgehen Seite 2
3 Hintergrund und Ziele der Bundesagentur für Arbeit Hintergrund: Demographische Entwicklung und Qualifikationsstruktur der Arbeitnehmer Ziele Weiterentwicklung der Qualifizierungspolitik Ergänzung um Maßnahmen mit stärkerer Orientierung am Arbeitsmarkt und an der Zielgruppe Steigerung des Anteils von Teilnehmern an abschlussorientierten Qualifizierungen Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit gering qualifizierter Arbeitsloser Seite 3
4 Projektverlauf im Überblick 2009: Entwicklung bundeseinheitlicher Teilqualifikationen in sechs Branchen zusammen mit Branchenexperten Erstellung berufsspezifischer Qualifizierungskonzepte 2009/2010: Entwicklung eines Zertifizierungssystems für Teilqualifikationen inkl. Zentraler Festlegungen und Zertifikat 2010: Erprobung der Teilqualifikationen in zehn ausgewählten Arbeitsagenturbezirken 2011: Bewertung der Qualifizierungsmaßnahmen im Monitoring 2012: Fortsetzung der Erprobung in den ausgewählten Arbeitsagenturbezirken vier der bisherigen sechs Berufe Seite 4
5 Ausgewählte Berufe Dreijährige Ausbildungsberufe: Berufskraftfahrer/-in Fachkraft für Schutz und Sicherheit Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Zweijährige Ausbildungsberufe: Maschinen- und Anlagenführer/-in Servicefachkraft für Dialogmarketing Nicht beruflich geordnetes Tätigkeitsfeld Systemgastronomie/ Catering Seite 5
6 Definition Teilqualifikationen sind abgegrenzte, standardisierte Einheiten innerhalb einer curricularen Gesamtstruktur. sind einzeln zertifizierbar und auf dem Arbeitsmarkt verwertbar. decken in ihrer Summe einen Beruf ab. ermöglichen über die Externenprüfung den Erwerb eines Berufsabschlusses. wurden nach einheitlichen Kriterien entwickelt. Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 6
7 Zielgruppe Arbeitslose und beschäftigte Arbeitnehmer/innen, die keinen Berufsabschluss haben oder durch Zeiten von Beschäftigung in ungelernter Tätigkeit als wiederungelernt gelten Voraussetzung: Vollendung des 25. Lebensjahres und Berufsabschluss kann in herkömmlicher Form (z.b. im Rahmen einer Umschulung oder Ausbildung), aus welchen Gründen auch immer, nicht erreicht werden Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 7
8 Vorteile von Teilqualifikationen (1) Teilqualifikationen sind einheitlich standardisiert und qualitätsgesichert d.h. sie wurden gemeinsam mit Branchenexperten entlang des betrieblichen Bedarfs entwickelt, sie sind standardisiert und mit klaren Anforderungen für die qualifizierenden und prüfenden Institutionen verbunden und decken die beruflichen Ordnungsmittel ab sind unmittelbar arbeitsmarktverwertbar d.h. sie decken betriebliche Bedarfe ab, da sie entlang realer Arbeits- und Geschäftsprozesse entwickelt wurden. Sie sind so gestaltet, dass bereits in der Qualifizierung praktische Lernund Übungsphasen im betrieblichen Arbeitskontext vorgesehen sind bieten Anschlussmöglichkeiten im Bildungssystem d.h. sie sind akkumulierbar und werden einheitlich zertifiziert, sie ermöglichen Quereinstiege und die Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 8
9 Vorteile von Teilqualifikationen (2) Teilqualifikationen eignen sich als Personalentwicklungsinstrument für Betriebe d.h. sie können sowohl durch Bildungsträger als auch innerbetrieblich vermittelt werden und bieten betriebsspezifische Ausgestaltungsmöglichkeiten ermöglichen zielgenauere Vermittlungs- und Qualifizierungsprozesse d.h. sie eignen sich sowohl für Personen ohne als auch für Personen mit einschlägiger Vorerfahrung und sind im Qualifizierungsprozess gestaltungsoffen können einen Berufsabschluss ermöglichen d.h. sie bieten Personen die, aus welchen Gründen auch immer, nicht an einer Umschulung teilnehmen können, eine Perspektive zum schrittweisen Erwerb eines Berufsabschlusses. Die Dauer verhindert eine Überlastung der Teilnehmer und erlaubt einen flexiblen Übergang in eine Beschäftigung Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 9
10 Darstellung in berufsspezifischen Handreichungen Enthalten eine detaillierte Beschreibung aller TQ Liefern alle notwendigen Informationen zur Umsetzung Richten sich an Agenturmitarbeiter, Qualifizierer, Zertifizierer, Betriebe und Maßnahmeteilnehmer Seite 10
11 Übersicht der Teilqualifikationen am Beispiel Berufskraftfahrer/-in Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 11
12 Informationen über die Teilqualifikationen Berufskraftfahrer/-in (1) TQ 1 Güter befördern Dauer: 6 Monate, davon mindestens 6-8 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten bereiten LKW beförderungs- und fahrtechnisch vor, sie führen fachgerechte Ladungssicherung durch und befördern Güter unter Beachtung gesetzlicher, betrieblicher und wirtschaftlicher Bestimmungen. TQ 2 Fahrzeuge vorbereiten, warten, kontrollieren und pflegen Dauer: 5 Monate, davon mindestens 6 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten arbeiten in vor- und nachgelagerten Bereichen der Beförderung, bereiten Beladungsvorgänge vor und Entladungsvorgänge nach, setzen Pflege-, Wartungs- und Kontrollarbeiten an Fahrzeugen und Zubehör um, erkennen Mängel und beseitigen kleinere Störungen. TQ 3 Personen befördern Dauer: 5 Monate, davon mindestens 6-8 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten bereiten Omnibusse auf die Beförderung vor, sie betreuen Fahrgäste und führen die Beförderung im Personenverkehr unter Beachtung gesetzlicher, betrieblicher und wirtschaftlicher Bestimmungen durch. Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 12
13 Informationen über die Teilqualifikationen Berufskraftfahrer/-in (2) TQ 4 Spezielle Güter transportieren Dauer: 2 Monate, davon mindestens 4 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten bereiten Fahrzeuge nach Vorgaben und mit erforderlicher Sorgfalt vor und führen den Transport spezieller Güter verkehrssicher und verantwortungsbewusst durch. TQ 5 Kraftomnibusse im Linienverkehr führen Dauer: 2 Monate, davon mindestens 4 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten bereiten Kraftomnibusse beförderungs- und fahrtechnisch vor; sie betreuen, beraten und führen die Beförderung der Fahrgäste nach Vorgaben im Linienverkehr durch. TQ 6 Transportdienstleistungen planen und organisieren Dauer: 5 Monate, davon mindestens 10 Wochen betriebliche Qualifizierung Betriebliche Einsatzgebiete: Die Qualifizierten planen Transport- und Tourenwege unter Beachtung gesetzlicher und betrieblicher Bestimmungen, sie beschaffen Informationen für die Fahrtenplanung und dazu notwendige Ressourcen und führen beförderungsbezogene Kostenrechnungen durch. Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose Bundesagentur für Arbeit Seite 13
14 Individuelle Kompetenzfeststellung und -zertifizierung Qualitätsgesicherte individuelle Kompetenzfeststellung beim Maßnahmeträger Träger muss als prüfungsberechtigte Stelle zugelassen sein Prüfungsbedingungen und ablauf über zentrale Festlegungen definiert Orientierung am Niveau von Berufsabschlussprüfungen Bundeseinheitliches Zertifikat (mit BA-Logo) Seite 14
15 Ausgewählte Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung Zielgruppe und Maßnahmeerfolg Insgesamt 516 Teilnehmer, 46 Qualifizierungsmaßnahmen Erfolgsquoten nach Beruf (N = 369) Gesamt 84% 16% Berufskraftfahrer 87% 13% Fachkraft für Schutz und Sicherheit 75% 25% Maschinen- und Anlagenführer 95% 5% Servicefachkraft für Dialogmarketing 65% 35% Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik 96% 4% Systemgastronomie/ Catering 78% 23% Erfolgreiche Teilnahme Keine erfolgreiche Teilnahme Seite 15
16 Ausgewählte Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung Durchwegs zustimmende Aufnahme des Konzepts bei den beteiligten Unternehmen 71% der befragten Unternehmen bewerten Konzept mit sehr gut oder gut geeignet, dem Fachkräftemangel zu begegnen 84% befürworten die Vergabe bundeseinheitlicher Zertifikate 86% der befragten Unternehmen haben Absolventen in Beschäftigung übernommen 91% der befragten Unternehmen wollen Teilqualifikationen zukünftig im Betrieb zur Qualifizierung Geringqualifizierter einsetzen Seite 16
17 Integration in berufliche Beschäftigung Integration in berufliche Beschäftigung Eingliederungsquoten - 3 Monate nach Ende der Maßnahme 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gesamt Berufskraftfahrer Fachkraft für Schutz und Sicherheit Maschinen- und Anlagenführer Servicefachkraft für Dialogmarketing Systemgastronomie/ Catering Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik 16% 23% 51% 35% 39% 47% 43% 35% 27% 32% 36% 40% 53% 47% 50% 47% 46% 50% 56% 63% 83% TQ-Maßnahmen (N = 516) Gruppenmaßnahmen mit Abschluss (N = ) alle FbW-Maßnahmen (N = ) Seite 17
18 Integration in berufliche Beschäftigung im Zeitverlauf Servicefachkraft Dialogmarketing Verfahrensmechaniker/in Kunststoff Systemgastronomie/Catering Service-/Fachkraft Schutz und Sicherheit Maschinen- und Anlagenführer/in Monate nach Teilnahmeende 6 Monate nach Teilnahmeende 9 Monate nach Teilnahmeende 12 Monate nach Teilnahmeende Berufskraftfahrer/in Gesamt Seite 18
19 Weiteres Vorgehen Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit hat nach Vorlage der Projektergebnisse entschieden, die Teilqualifikationen vorerst noch nicht in das Regelangebot zu übernehmen die Erprobung in den bisherigen Bezirken im Jahr 2012 zu verlängern in die Fortsetzung der Erprobung nur noch vier Berufe einzubeziehen: Berufskraftfahrer/in, Maschinen- und Anlagenführer/in, Service-/Fachkraft Schutz und Sicherheit, Verfahrensmechaniker/in Kunststoff/ Kautschuktechnik die Jobcenter stärker zu beteiligen und die Evaluation fortzusetzen Seite 19
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