Die demographische Entwicklung als Wegweiser
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- Walther Sternberg
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1 Die demographische Entwicklung als Wegweiser Beispiele für Gestaltungsmöglichkeiten von Versorgungsstrukturen durch gesetzliche Krankenkassen Dr. Torsten Hecke Versorgungsmanagement & Projekte November 2006
2 Inhaltsverzeichnis 1 Demografische Entwicklung und Versichertenbedürfnisse 2 Generierung von Versorgungsangeboten 3 Beispiele 4 Ansatzpunkte der TK
3 1.1 Datengrundlagen TK-Datawarehouse (DWH) ist die zentrale Datengrundlage zentrale integrierte Informationsbasis f r strategische Steuerungs- und Planungsprozesse operative Daten der Bereiche Finanzen und Leistungen ( rzte, Zahn rzte, Arzneimittel, Krankenhaus, Heil- und Hilfsmittel, Kuren) Datenw rfel sind Aggregationen zentraler Daten f r Fachanwender SGB V, Kapitel 10 ( b) regelt die Aspekte Versicherungsund Leistungsdaten, Datenschutz und Datentransparenz in der GKV
4 1.3 Nutzung des Datawarehouse für... Amtliche Statistiken zur Kranken- und Pflegeversicherung Leistungsabrechnungsprüfung Steuerung GKV-interner Finanzströme (Risikostrukturausgleich, Risikopool) Disease Management Programme Solidarbeitragsrechnung Evaluation von Versorgungs- und Modellprojekten Internes Projektcontrolling Gesundheitsberichterstattung (Bsp. jährlicher TK-Gesundheitsreport) Spezielle Versicherten-Services (Bsp. TK-Versicherteninformation Arzneimittel, TK-Exklusiv) Interne Analysen über Versorgungssituation im Vorfeld der Projektentwicklung (z.b. intersektoral bei IGV) Bereitstellung von Routinedaten für Versorgungsforschungsstudien (Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen) Prognosen über Kundenverhalten (Akzeptanz von Angeboten) Customer-Relationship-Modelle
5 1.4 Der Anteil Älterer steigt bei der TK schneller Deutschland >50 Jahre abs >50 Jahre in % Vers. 34% 36% 39% TK-Versicherte >50 Jahre abs >50 Jahre in % Vers. 24% 28% 33% Überproportional steigender Anteil Versicherter über 50 Jahre als Herausforderung für die TK qualitative Versorgung Älterer verbessert die Versichertenzufriedenheit Unsere Kompetenz bei der Information + Versorgung Älterer wird im Wettbewerb immer wichtiger werden
6 1.5iV zielt vorwiegend auf ältere Menschen Die Analyse der Teilnehmerzahlen in Versorgungsangeboten der integrierten Versorgung von 2005 und 2006 zeigt folgendes Bild : Anteil am Bestand (in Promille) 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Anteil der IGV-Teilnehmer am Bestand des jeweiligen Jahrgangs Alter
7 1.6 Welche Gesundheitsthemen interessieren ältere Menschen? Ein solches Angebot meiner Krankenkasse möchte ich nutzen... (60 70 Jährige) ja, bestimmt ja, wahrscheinlich nein Beratung zum Thema Patientenverfügung kostenlose Übersicht über alle Arznei-, Heil- und Pflegemittel, die in vergangenen 2 Jahren verordnet wurden Broschüren über Ursachen/Diagnostik/Behandlungsmöglichkeiten chronischer Krankheiten Zusatzversicherung, speziell für Versicherte ab 60 Jahren strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke, u.a. mit verbindlichen Therapieleitlinien Nordic-Walking-Kurse der KK mit Infos über optimale Trainingsbelastung [TK-Nordic-Walking-Kurse] Schnupperkurse der KK für Trendsportarten wie Inline-Skating speziell für Menschen ab 60 Jahre Anteil ja, bestimmt bei Mitgliedern anderer GKVs
8 1.7 aktuelle Kundenbedürfnisse spezifischer Zuschnitt (medizinische Wissensbedarf ist nicht allgemein, sondern problemgetrieben) Internet und persönliche Beratung spielt eine große Rolle Mitglieder wollen das Gefühl haben, selbst (mit) zu entscheiden Hautpinformationsquellen bei der Suche nach Informationen über medizinische Behandlungsmaßnahmen sind: Arzt, Internet, Krankenkasse (in dieser Reihenfolge, Ärzte mit großem Vorsprung) besondere Interessen: Prävention (Insbesondere Kinder/Jugendliche), Leben im Alter, Zugang zu medizinischen Innovationen (neuen Technologien), alternative Medizin spontane Wünsche: Notanker in großer Bedrängnis (schwerer Erkrankung) : Zugang zu Experten, Schmerzkonferenzen, krankenhausnahe Unterbringung von Verwandten
9 2.1 Weg von Idee zur Umsetzung Der Produktentwicklungsprozess bei Versorgungsangeboten: Strategische Ausrichtung Ideengenerierung Machbarkeitsanalyse Entwicklung Einführung Lebenszyklus Unternehmensstrategie Gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen Ziele des Bereiches Versorgung Datenanalysen, z.b. Alterstrukturentwicklung externe Studien und Gutachten aus der Versorgungsforschung Akzeptanz bei Patienten und Leistungserbringern Technischorganisatorische Machbarkeitsanalyse Rechtsgrundlagen Kosten-Nutzen -> TK-Produktausschuss Detailkonzeption Vertragsentwicklung Rekrutierung von Vertragspartnern und Patienten Evaluation, laufende Bewertung
10 2.2 Produktportfolio Mehr Entscheidungsverantwortung für den Versicherten TK-Patientendialog Entscheidungshilfen für Individuelle Gesundheitsleistungen Zusatzversicherungen Innovation in der medizinischen Versorgung Vermeidung koronarer Restenosen Akupunktur Ambulante Kinderchirurgie Telemonitoring für s Herz Interdiszipl. Schmerzkonferenzen Sektorenübergreifendes Versorgungsmanagement TK - Mit Sicherheit innovativ Umfassende Information und Beratung TK-Ärztezentrum Patientenbroschüren Arzneimitteldatenbank Versicherteninformation Arzneimittel (TK-ViA) Reha-Beratung vor Ort Organisation von Versorgungsqualität Darmkrebs: Früherkennung und Versorgung Depression: integrierte Versorgung, Ganzheitsmedizin Qualitätsmonitoring Psychotherapie Spezielle Zielgruppen Broschüren zur Mammogafie und Wechseljahren Vermeidung von Frühgeburten Stressfrei ins Familienglück Infoservice Rundum Schwanger Auszug
11 3.1 Hormonersatztherapieberatung Seit 2002 haben die Verordnungen von Hormonpräparaten in der Menopause spürbar nachgelassen. Von 2002 bis 2005* wurden über 25 % weniger Packungen abgegeben. Die Auswertungen zeigen, dass in allen Bundesländern die Nettoausgaben in den Jahren 2003 und 2004 verglichen mit 2002 um durchschnittlich 20,5 % und 25,8 % sanken. 2002: WHI- und One-Million-Woman-Study thematisieren die medikamentöse Substitution von weiblichen Hormonen in der Öffentlichkeit. Medienberichterstattung und Information durch behandelnde Gynäkologen differiert stark und führt zu Verunsicherung. TK-Angebote: Ärzte-Hotline, Anschreiben betroffener Frauen mit Beratungsblatt, Entwicklung einer Broschüre Wechseljahre und Hormontherapie, regelmäßige Thematisierung im Gesundheitsreport Nettoausgaben in Mio. Euro 18,00 16,00 14,00 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0, * Entwicklung der Nettoausgaben in den Bundesländern
12 3.3 Partizipative Entscheidungsfindung Online-System als Patiententraining Ziele: höhere Patientenzufriedenheit, Compliance und Outcomes Inhalte werden nach individuellem Kenntnisstand vermittelt. Inhalte des Pilotprojekt: allg. Kompetenzen für das Arzt-Patienten-Gespräch, Wissen zu den Indikationen Depression und Rückenschmerz Launch geplant für 2.Quartal 2007 begleitende Evaluation von Nutzer- und Kontrollgruppe vor, während und nach Nutzung
13 3.4 Telemedizin fürs Herz Telemedizinische Betreuung und Schulung für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA II und III) und vorangegangenem Krankenhausaufenthalt Führung einer elektronischen Patientenakte mit Benachrichtigung von Patient und Arzt bei drohender Verschlechterung Erstellung von Gesundheitsberichten und Vereinbarung von Gesundheitszielen Ziele: Vermeidung von Krankenhausaufenthalten, Stabilisierung in möglichst niedrigen Krankheitsstadium, selbstverantwortlicher Umgang mit der Erkrankung, Erhöhung der Lebensqualität Evaluationsergebnisse (215/ 6 Monate): Vermeidung stationärer Aufenthalte bestätigt, leitliniengerechte Behandlung durch Niedergelassene bei nur 7 % der TN
14 3.5 Beratungsmedien Informationen für Versicherte auf allen Kontaktwegen: Schriftlich, persönlich, telefonisch, online TK-Patienteninformationen TK-Rehaberatung: 270 Rehaberater Broschüre Informationen online TK-Ärztezentrum 24 h 7 Tage
15 4.1 Welche Inhalte kann die TK durch Neue Versorgungsformen befördern? TK - Anforderungen an neue Versorgungsmodelle Verbesserung der Qualität Behandlung nach anerkannten Protokollen / Leitlinien Sektorenübergreifende Qualitätsdokumentation Benchmarking-Vergleiche Gewährleistungsvereinbarungen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit Aktive Koordination der Versorgung Indikat.-spezifische Optimierung Komplexpauschalen / Erfolgsorientierte Vergütung / Rabattregelungen Vermeidung von Fehlallokationen, Versorgungslücken & Parallel- Versorgung / Komplikationen, Rezidiv etc. Verbesserung des Service Versorgung "aus einer Hand" Aktive Koordination d. Versorg. Patienteninformation / -beratung Präsenzzeiten Wartezeiten Evaluation von Pat.-Erfahrungen und Patientenzufriedenheit
16 4.2 Was bedeutet hochwertige Versorgung für die TK? Qualitativ hochwertige medizinische Leistungen Qualitätsgesicherte, integrierte Behandlungspfade zur Optimierung und Abstimmung medizinischer Leistungen Versorgungsangebote, die eine individuelle Wahrnehmung durch die Versicherten ermöglichen individuelle Verträge mit ausgesuchten Leistungserbringern Stärkung der Rolle des Patienten im Gesundheitssystem durch Unterstützung der Entscheidungsfähigkeit Markenbildung
17 4.3 Rahmenbedingungen Fortschritt / Innovationsfreudigkeit Wettbewerb im System Möglichkeit zum Einbezug der Patienten / Versicherten Einzelvertragliche Optionen Geld folgt der Leistung folgen! Geld soll der qualitativ hochwertigen Leistung Vorliegen wissenschaftlicher Standards Unabhängige Auswertungen der Versorgungsangebote
18 4.4 Weiterentwicklung der Versorgungsangebote Die (Transaktions-)kosten für Krankenkassen und Leistungserbringer senken Die Integrationstiefe bestehender Verträge erhöhen Die Inanspruchnahme der Vertragsangebote steigern Die Erfolgsmessung standardisieren / ausbauen Versorgungsangebote zu größeren Einheiten verbinden und flächendeckend anbieten Orientierung an demographischen Daten
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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