Gamification & Spielerisches Lernen. Mag. Tamara Schuller

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Hedwig Förstner
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1 Gamification & Spielerisches Lernen Mag. Tamara Schuller

2 Spielerisches Lernen? Game-Based Learning Kreieren eines Spielszenario und Lösung von Aufgaben im Spiel, das kein Computerspiel sein muss Serious Games bildungsnahe Form von kommerziellen Computerspielen Zweck: Erreichen von Lernzielen, nicht Unterhaltung häufigste Anwendung in beruflicher Aus- und Weiterbildung -> Erwachsene als Zielgruppe

kein Computerspiel sein muss Serious Games bildungsnahe Form von kommerziellen

3 Gamification

4 Einsatz von Spielelementen & Spielmechanismen außerhalb eines Spiels, um ein bestimmtes Verhalten (z.b Motivation) herbeizuführen. Ein in sich geschlossenes Spiel muss nicht verwendet werden

Ein in sich geschlossenes Spiel muss nicht verwendet werden 04.10.

5 Forschungsunterfangen Diplomarbeit

6 Ausgangssituation & Relevanz Welt verändert sich vs. reformwidriges österreichisches Schulsystem Spiele als großer Bestandteil des Lebens Vorteile, die in anderen Sparten schon erkannt wurden, auch für die Schule nutzen veraltete Unterrichtsmethoden in an die Zielgruppe angepasste Lernformen umwandeln Time for a change

Lebens Vorteile, die in anderen Sparten schon erkannt wurden, auch für die Schule

7 Forschungsfragen Ist es möglich Gamification Ansätze in das österreichische Schulsystem und den heutigen Schulkontext zu integrieren? Welche Schwierigkeiten und Hürden gilt es dabei zu überwinden? Welche Einstellung haben SchülerInnen dazu? Welche Vorteile und Nachteile bieten Gamification Methoden im Hinblick auf das Erreichen von Lernzielen und die Unterrichtsatmosphäre?

Welche Schwierigkeiten und Hürden gilt es dabei zu überwinden?

8 Vorgehensweise 1. Literaturstudium: Lerntheorien über effizientes Lernen, Mehrwert des Einsatzes von Computer und neuen Medien im Unterricht, Studien über soziales Lernen, Motivationsfaktoren von Spielen 2. Gruppendiskussion mit Transkription und Auswertung 3. Gestaltung eines Lernszenario als Fallstudie zur Einführung von Gamification Elementen in den Unterricht 4. Präsentation der Produkte durch Schüler 5. Reflexionsfragebogen zur Evaluation des Projekts aus Schülerperspektive 6. schriftliche Leistungsfeststellung zur Überprüfung des Lernerfolgs

soziales Lernen, Motivationsfaktoren von Spielen 2. Gruppendiskussion mit Transkription und Auswertung 3.

9 Erfolgsanalyse - Gamification Elemente praktische Herausforderung, subjektiv sinnvoll, erkennbarer Verwendungszweck, bewältigbar Immersion Sichere Lernwelt Realistisch, ansprechend -> authentische Aufgaben, Realität zum Spiel vs. Eindringen in persönliche Komfortzone Story mit Einleitung, Klimax & dramaturgischem Ende Explorationsdrang & Neugier wecken

ansprechend -> authentische Aufgaben, Realität zum Spiel vs.

10 Gamification Elemente 2 Freiheit vs. Lernziele Spiel als in sich selbst sinnvolle Aufgabe ohne reales, verwertbares Ziel Lernen + Arbeit vs. Spiel + Freiheit / Unterhaltung Spielende als zielorientierte Wesen Eigenkontrolle, ohne äußere Zwänge, offene, individuell interessante & relevante Lernszenarien -> Mitbestimmung Selbstkontrolle über Lernprozess -> Wahlmöglichkeiten, Lernen nur aus Eigeninitiative möglich, Lehrperson als Guide, Coach, Berater

Spiel + Freiheit / Unterhaltung Spielende als zielorientierte Wesen Eigenkontrolle, ohne äußere Zwänge, offene,

11 Gamification Elemente 3 Belohnung (Incentives) Experience Points, Rewards, (High-)Scores, Rankings, Level, Achievements, Badges Selbstwirksamkeit Belohnungserleben visuelles Feedback, sofort & immer abrufbar -> transparenter Bewertungsprozess (Kriterien), Punktesystem, Feedback durch MitschülerInnen Erfolge -> Stolz, Würdigung der individuellen Leistungen, Selbstbild als Lerner Wiederholung bei Nichterfüllung Stigmata des Versagens aufbrechen, Mehrwert des Lernens aus Fehlern

(Kriterien), Punktesystem, Feedback durch MitschülerInnen Erfolge -> Stolz, Würdigung der individuellen Leistungen,

12 Gamification Elemente 4 Soziale Beziehungen Kollaboration & Wettbewerb Gruppe als Sozialisationsraum Anpassungsfähigkeit soziale & kommunikative Kompetenzen Wertschätzung anderer Austausch über gemeinsame Interesse & Probleme Hilfsbereitschaft, Empathie Differenziertes Learning Outcome, neue Perspektiven Einzelmissionen -> Individualität fern von Kompromissen

anderer Austausch über gemeinsame Interesse & Probleme Hilfsbereitschaft, Empathie

13 Anwendungsgebiete Alltägliches Leben -> Gamification Quantified Self Tracking -> Selbstüberwachung, soziales Vergleichen, Normen Sport, Gesundheit, Lebensgewohnheiten Berufswelt -> Serious Games Effizienz, Lebenslanges Lernen, Fähigkeiten Informationszeitalter Simulation, sichere Lernwelt Reaktionsfähigkeit, Koordination, Teamfähigkeit, Strategisches Denken, Taktik, Entscheidungsfindungsprozess,

Effizienz, Lebenslanges Lernen, Fähigkeiten Informationszeitalter Simulation, sichere Lernwelt

14 Anwendungsgebiete ctd. Bildungssektor Drill & Practice Games (Vokabel- und Rechentrainer) Minecraft, Sims, SimCity -> Kreativität, selbstbestimmtes & individuelles Lernen, Ressourcenmanagement Schulprojekt Quest to Learn Christian Haschek: Erfahrungspunkte Benotungssystem Lernzielorientierte Beurteilung mit neuer schülerzentrierter Semantik, informelles Lernen

-> Kreativität, selbstbestimmtes & individuelles Lernen, Ressourcenmanagement Schulprojekt

15 Klassensetup Fokusgruppen o 1. Klasse HTL (9. Schulstufe) o IT Abteilung o Fach: Medientechnik o Thema: Bildbearbeitung mit Photoshop o 2 Gruppen zu je 15 Schülern o 3 Wochen 4 Gruppen insgesamt 2 je Schülergruppe zu je ca. 7 Schülern 1 Moderator, 1 Schriftführer Aufnahmegerät Instruktionen für Moderator Diskussionsregeln Leitfragen o 3 Level (Team, Einzelspezialisierung, Gruppe)

Gruppen zu je 15 Schülern o 3 Wochen 4 Gruppen insgesamt 2 je Schülergruppe zu je ca.

16 Fokusgruppe - Leitfragen 1. Wie viel % eurer Freizeit (inklusive sportliche Aktivitäten, andere Hobbies; d.h. alles was nicht in der Schule ist) verbringt ihr mit Computerspielen? 2. Was gefällt euch besonders am Computerspielen? Warum spielt ihr? 3. Welche Features sind euch bei einem Computerspiel wichtig? Welche Faktoren beeinflussen eure Entscheidung bei der Wahl eines Computerspiels gegenüber einem anderen? (Freunde spielen dasselbe Spiel, Grafik, Geschichte, Spielmodus, knifflige Aufgaben?) 4. Wie würdet ihr es finden den Unterricht als Spiel zu gestalten? Würdet ihr das gerne ausprobieren? 5. Welche Gaming Elemente würdet ihr gern einbauen? Wie genau könnte das funktionieren? (Levels, Awards, Achievements, XP, Rewards, Bonusitems, Spezialisierung auf bestimmte Fähigkeiten/Skills, Geschichte, Aufgaben/Quests, Highscore, Multiplayer vs. Singleplayer?)

Welche Faktoren beeinflussen eure Entscheidung bei der Wahl eines Computerspiels gegenüber einem anderen? (Freunde spielen dasselbe Spiel, Grafik, Geschichte, Spielmodus, knifflige Aufgaben?) 4.

17 Analyse Fokusgruppe Computerspielen: 50% der Freizeit Grund: Spaß, Erfolge, Unterhaltung Spielewelt (unbegrenzte Möglichkeiten) vs. reale Welt (gesellschaftliche Einschränkungen) Multiplayer, kollaboratives & soziales Lernen Geschichte Enthusiasmus

18 Elemente des Lernszenarios Freiheit -> eigenständiges, selbstbestimmtes, exploratives Lernen Geschichte -> situiertes Lernen Kollaboration -> soziales Lernen Erfolge sichtbar machen transparente Bewertung Punkte führen zu Level Up Rewards (exzellente Leistungen werden mit Abwahl von Aufgaben oder Bonuspunkten abgegolten) Badges/Achievements im Regelunterricht Beginner bis Master; Papier & Moodle Competition der beiden Gruppen

führen zu Level Up Rewards (exzellente Leistungen werden mit Abwahl von Aufgaben oder Bonuspunkten abgegolten)

19 Gestaltung Moodle Tutorials als Hilfestellung Aufgabe erst geöffnet wenn Schüler voriges Level erfolgreich absolviert hat Website mit Arbeitsaufträgen

absolviert hat Website mit Arbeitsaufträgen

24 Ergebnisse positive Wahrnehmung eines auf Gamification basierenden Unterrichts (Reflexionsbogen) individuell relevante & Freude bereitende Lerneinheiten durch Einbettung in eine lernförderliche Atmosphäre Inhalte mühelos selbst beibringen, Lernertrag gesichert Sichtbarmachung der implizit akquirierten Kompetenzen & Transparenz der Notengebung geschätzt Reife der Schülerinnen- und Schülergruppen beachten Fazit: Spielerisches Lernen und ein auf Gamification basierender Unterricht können auch in formalen Bildungskontexten positive Ergebnisse erzielen, auch schulische Lernziele lassen sich dadurch erreichen

25 Gamification & Moodle Strukturierung, Verwaltung aller Arbeitsaufträge, Ankündigungen an einem zentralen Ort Badges -> Auszeichnungen Punktesystem -> klare und transparente Bewertung Ergänzung mit Vielzahl unterschiedlicher Medien möglich -> informelles Lernen Entwicklung von Frontalunterricht zu offenem Lernen Kennenlernen grafische Aufbereitung der Bewertungen (Fortschrittsbalken) wären Bereicherung formal konnotiert -> nur sporadisch genutzt, nicht Teil der PLEs

26 Gamification & Kompetenzorientierung Badges -> Lernziele Schwierigkeiten Zuordnung Aufgaben & Kompetenzen Gewichtung Wann haben SuS gezeigt, dass sie Kompetenz beherrschen? 1x im Jahr eine Sternstunde? Individuelles Kompetenzprofil -> geht in Jahresnote unter Verwaltungsaufwand

27 Problemfelder Fehlende Akzeptanz, reformwidriges Schulsystem Benotungsmodell LBVO Gruppengröße, - zusammensetzung Technische Ausstattung, Anordnung der Tische, schulische Infrastruktur Schulweite Lehrparadigmen, Schulkultur Lehrpläne wissensbezogene Kompetenzen im Vordergrund, Vermittlung von Soft Skills gerät in den Hintergrund Zentralmatura Individualität geht verloren, Überprüfung messbarer Kompetenzen

28 Kritikpunkte Competition, Vergleichskultur Leistungsdruck Organisations- und Verwaltungsaufwand Moodle als unnatürliche und wenig motivierende Plattform, die SuS nicht als Teil ihrer Personal Learning Environments sehen Interaktion über Moodle findet nicht statt, Schüler müssen zur Partizipation gezwungen werden

29 Gamification Erweiterung Notensystem -> Kompetenzorientierung & Gamification Punkte für Aufgaben mit zugeordneten Kompetenzen erspielen -> Badges in Moodle beim Erreichen verleihen Soft Skill Badges Anwesenheit, Mitarbeit & Engagement, Hilfsbereitschaft, Pünktlichkeit (z.b. Hausaufgabenkönig) -> Bonus für Notengebung Individualität fördern, SuS miteinbeziehen & Vorschläge der SuS (mit Anpassungen) umsetzen -> Motivation Fehler als Ansporn sehen, Situation an der SuS wachsen können, keine Stigmatisierung

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