Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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- Leonard Lange
- vor 8 Jahren
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1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, eine weitere Woche der Unsicherheit geht zu Ende. Kaum ein Thema hat es am Reformstreit der Geldgeber mit den Griechen vorbeigeschafft, allenfalls die Fed-Sitzung sorgte zur Wochenmitte für etwas Abwechslung. Die Schwankungen an den Aktienund Rentenmärkten setzten sich daher fort. In Griechenland haben Bankkunden derweil viel Geld von ihren Konten geräumt: Allein am Donnerstag sollen es mehr als eine Milliarde Euro gewesen sein. Von einem Bankrun ist man zwar noch weit entfernt, es erhöht sich aber der Druck auf die Verhandlungspartner. Alle Augen richten sich nun auf den Montag - dahin wurde der Sondergipfel der Regierungschefs des Euroraumes verschoben. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden. Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 19. Juni 2015
2 Inhaltsverzeichnis Aktien: Griechenland belastet Gewinnwarnung bei Oracle Übernahme im Immobilienbereich Renten: Kursveränderungen Marktindikator Stand am ca. 16:00 seit Wertentwicklung Seit Dow Jones ,0% 1,5% EuroStoxx ,0% 10,3% EU-Kernmärkte leicht im Plus US-Zinswende lässt auf sich warten Dax ,9% 13,2% Ausblick: Nikkei ,1% 15,6% Griechenland-Sondergipfel Konjunkturelle Erholung? MSCI Emerging Markets ,9% 4,3% Euro-Leitzins 0,05 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihen 0,77-9 BP 23 BP IBoxx Euro Sovereign 218,97 0,2% -1,2% Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen BP 10 BP US-Leitzins 0,25 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,28-10 BP 11 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,1345 1,1% -6,6% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 59,61-0,6% 11,5% Marktticker 19. Juni 2015 Seite 2
3 Aktien Griechenland belastet Europas Börsen Die Sorge um eine drohende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands hat in der abgelaufenen Woche für deutliche Schwankungen an den internationalen Aktienmärkten gesorgt. Vor allem zu Wochenbeginn gaben die Kurse kräftig nach, später setzte eine Gegenbewegung ein. Der EUROSTOXX stand ebenso wie der deutsche Leitindex DAX am Freitagnachmittag noch leicht im Minus. In China hingegen fielen die Kurse deutlich. Allein am Freitag hat der CSI-300- Index, der die 300 wichtigsten Aktien des chinesischen Festlandes umfasst, rund sechs Prozent auf 4637 Punkte verloren. Über die Woche macht das ein Minus von 13 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten hatten sich die Kurse verdoppelt. Die US-Märkte hingegen profitierten einmal mehr von guten Wirtschaftsdaten und notierten am Donnerstagabend auf Wochensicht im Plus. Überdies wirkte sich die Einschätzung positiv auf die Marktstimmung aus, dass die US-Notenbank Fed die Zinswende tendenziell eher ruhig angehen möchte die Äußerungen der Fed-Chefin Janet Yellen wurden jedenfalls in diese Richtung interpretiert. In der Folge kletterte der US- Technologie-Index Nasdaq Composite auf ein Rekordhoch. Die alte Höchstmarke stammte noch aus der Zeit der Internet-Blase im Jahr Gewinnwarnung bei Oracle Zu dem Rekord hatten die Aktien von Oracle indes wenig beigetragen. Die US-Software-Schmiede überraschte am Donnerstag die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Während der zukunftsweisende Cloud-Bereich gut läuft und hohe Zuwachsraten aufweist, schrumpft das Kerngeschäft mit Softwarelizenzen dahin. Die Titel des SAP-Rivalen verloren in der Spitze rund sechs Prozent an Wert. Neues gab es auch in der abgelaufenen Woche aus dem Bereich der Fusionen und Übernahmen. Eines der ganz großen Geschäfte wurde in der abgelaufenen Woche von den US- Kartellbehörden genehmigt: die Übernahme des britischen Gaskonzerns BG durch Royal Dutch Shell. Das Transaktionsvolumen beträgt 64 Milliarden Euro. Bevor der Deal aber abgeschlossen werden kann, werden noch einige andere Wettbewerbshüter ihr Plazet geben müssen. Dazu zählen unter anderem die Behörden in China, Australien, Brasilien und aus der Europäischen Union. Unterdessen hat Henkel bei seinen Übernahmeplänen offenbar die Schlacht um den Shampoo-Hersteller Wella verloren, Berichten zufolge soll Procter & Gamble den Bereich an den Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty aus den USA verkaufen. Die Aktien von Henkel verloren in der Folge fast vier Prozent an Wert. Übernahme im Immobilienbereich Eine Übernahme bahnt sich zudem im Bereich der Büroimmobilien an: Die Hamburger Alstria Office hat Interesse am Kölner Rivalen Deutsche Office (DO). Beide Unternehmen sind annähernd gleich groß, Alstria bietet den DO-Eignern einen Aktientausch an. Die "neue" Alstria wäre mit einem Portfolio von 125 Büroimmobilien im Wert von 3,4 Milliarden Euro und einem Marktwert von gut 1,7 Milliarden Euro die Nummer fünf unter den Büro-Vermietern in Europa. Marktticker 19. Juni 2015 Seite 3
4 Renten Euro-Kernmärkte leicht im Plus Eigentlich mag man es gar nicht mehr hören, aber die griechische Verschuldungskrise hält die Märkte fortgesetzt in Atem. Nach bislang ergebnislosen Verhandlungen warten die Marktteilnehmer nun gespannt auf kommenden Montagabend. Dann werden die Staats- und Regierungschefs der 19 Euroländer auf einem Sondergipfel einen wohl letzten Versuch unternehmen, Griechenland vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren. Die zuletzt verschärfte Tonlage zwischen den Verhandlungspartnern sorgte in den vergangenen Handelstagen an den europäischen Kernmärkten für Unterstützung. In den Peripheriemärkten hingegen führte die fehlende Risikobereitschaft der Anleger zunächst zu anziehenden Renditen beziehungsweise Risikoprämien. Die nach wie vor hohe Schwankungsanfälligkeit der Märkte hielt an - in Spanien beispielsweise stieg die Verzinsung im Zehnjahresbereich auf 2,4 Prozent - ehe die Renditen am Freitagmittag wieder auf das Niveau des Vorwochschlusses zurückfielen. Auffällig war, dass mittlerweile auch die kürzeren Laufzeitbereiche der Peripherie vom Renditeanstieg betroffen sind. Bislang hatten eher die längeren Fristigkeiten reagiert. Die Kernmärkte zeigten sich aufgrund der verringerten Risikoneigung der Anleger freundlich, Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentierten mit etwas weniger als 0,8 Prozent und entfernten sich damit weiter von der Ein-Prozentmarke. Dass bei den als sicher geltenden Bundespapieren derzeit aber auch nicht alles optimal läuft, zeigt die Auktionstätigkeit des Bundes in der Berichtswoche. Während die vierte und letzte Aufstockung der aktuellen zehnjährigen Bundesanleihe mit einer Zuteilung bei einer Rendite von 0,81 Prozent sehr gut verlief, floppte die Emission eines sogenannten Länder- Jumbos. Sieben deutsche Bundesländer hatten sich zu einer Transaktion zusammengeschlossen, um eine Milliarde Euro am Kapitalmarkt zu erlösen. Die Nachfrage war mehr als enttäuschend, diese belief sich schätzungsweise auf nur 200 Millionen Euro. Der Zeitpunkt dieser Emission war wohl nicht sehr glücklich gewählt. Insgesamt lagen die europäischen Staatsanleihemärkte in der Berichtswoche leicht im Plus. Auf Indexebene (iboxx Euro Sovereign) konnten bis Freitagmittag 0,2 Prozent hinzugewonnen werden. US-Zinswende lässt auf sich warten Die mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte brachte keine gravierend neuen Erkenntnisse. Die Zinswende in den USA wird weiter auf sich warten lassen. Nachdem die jüngste Sitzung des Offenmarktausschusses - wie von den meisten Marktteilnehmern erwartet - ohne Zinsbeschluss blieb, verdichten sich nun die Erwartungen auf kommenden September oder gar erst auf das Jahresende hin. Das Zögern der Fed dürfte in erster Linie auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA zurückzuführen sein. Der schwache Start ins laufende Jahr veranlasste die US-Notenbank zu einer Rücknahme der Wachstumsprognose. Diese liegt für 2015 nun bei 1,8 bis 2,0 Prozent. Der Schlüssel für eine erste zinspolitische Maßnahme der Fed sollte aber weiterhin auf dem Arbeitsmarkt und der Lohnentwicklung liegen. Letztere dürfte sich den Fed-Erwartungen zufolge in Richtung zwei Prozent bewegen und dann wohl eine Zinserhöhung rechtfertigen. Letztlich ist weitere Zeit gewonnen, die Märkte werden weiter behutsam auf die Zinswende vorbereitet. Am US-Rentenmarkt tendierten Staatsanleihen etwas freundlicher, die Rendite zehnjähriger Treasuries fiel um knapp zehn Basispunkte auf 2,3 Prozent. Marktticker 19. Juni 2015 Seite 4
5 Ausblick In der kommenden Handelswoche dürfte unverändert das Thema Griechenland die Aufmerksamkeit der Marktakteure auf sich vereinen. Am Freitag hat sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras in einer schriftlichen Erklärung überzeugt gezeigt, dass beim Sondergipfel der Euro- Währungsunion eine Einigung im Schuldenstreit gelingt. Der britische Außenminister George Osborne hat die Lage an den Märkten vielleicht am prägnantesten auf den Punkt gebracht: Man hoffe das Beste, müsse aber auf das Schlimmste vorbereitet sein. Darüber hinaus stehen einige wichtige Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Das aktuelle Verbrauchervertrauen und die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum zum Beispiel. Sie geben weiteren Aufschluss darüber, wie stark die konjunkturelle Erholung in der Eurozone wirklich ist. Auch das vom Ifo-Institut ermittelte deutsche Geschäftsklima wird mit Spannung erwartet, gerade weil aus Deutschland zuletzt eher gemischte Wirtschaftsdaten kamen. Termine Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, EWU: Verbrauchervertrauen (Jun.) USA: Verkäufe bestehender Häuser (Mai) CHN: HSBC Flash PMI verarb. Gewerbe (Jun.) EWU: Einkaufsmanagerindizes (Jun.) USA: Auftragseingänge langleb. Güter, Verkäufe Neubauten (jew. Mai) DE: Ifo-Geschäftsklima (Jun.) BEL: Unternehmensvertrauen (Jun.) USA: BIP, 3. Schätzung (Q1) DE: GfK-Konsumklima (Jul.) SP: Erzeugerpreise (Mai) USA: Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte, Preisindex für Konsumausgaben (jew. Mai); Erstanträge Arbeitslosenunterstützung EWU: Geldmenge M3, Kreditvergabe (jew. Mai) ITA: Verbrauchervertrauen, Unternehmensvertrauen (jew. Jun.) JAP: Verbraucherpreise, Arbeitslosenquote (jew. Mai) Marktticker 19. Juni 2015 Seite 5
6 Disclaimer Die Inhalte in diesem Dokument wurden von der Union Investment Privatfonds GmbH nach bestem Urteilsvermögen erstellt und herausgegeben. Eigene Darstellungen und Erläuterungen beruhen auf der jeweiligen Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Rechts- und Steuerlage, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Ihre Kontaktmöglichkeiten Union Investment Service Bank AG Weißfrauenstraße Frankfurt am Main Telefon Telefax Als Grundlage dienen Informationen aus eigenen oder öffentlich zugänglichen Quellen, die für zuverlässig gehalten werden. Für deren Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit steht der jeweilige Verfasser jedoch nicht ein. Alle Indexbzw. Produktbezeichnungen anderer Unternehmen als Union Investment werden lediglich beispielhaft genannt und können urheber- und markenrechtlich geschützte Produkte und Marken dieser Unternehmen sein. Alle Inhalte dieses Dokuments dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie dürfen daher weder ganz noch teilweise verändert oder zusammengefasst werden. Sie stellen keine individuelle Anlageempfehlung dar und ersetzen weder die individuelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Für die Eignung von Empfehlungen zu Fondsanteilen oder Einzeltiteln für bestimmte Kunden oder Kundengruppen übernimmt Union Investment daher keine Haftung. Impressum Union Investment Privatfonds GmbH Investment Office Weißfrauenstraße Frankfurt Dieses Dokument wurde mit Sorgfalt entworfen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit. Es wird keinerlei Haftung für Nachteile, die direkt oder indirekt aus der Verteilung, der Verwendung oder Veränderung und Zusammenfassung dieses Dokuments oder seiner Inhalt entstehen, übernommen. Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 19. Juni 2015, soweit nicht anders angegeben. Marktticker 19. Juni 2015 Seite 6
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