Faktor Mensch in der Arztpraxis
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- Lukas Siegel
- vor 8 Jahren
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1 Faktor Mensch in der Arztpraxis Berliner Wirtschaftsgespräche e. V. Motiviertes Personal = Wertschöpfung in der Arztpraxis 1
2 Incentives: Das Zuckerbrot für Mitarbeiter a) Variables Gehalt b) Zielvereinbarungen c) Verbesserung der sozialen Situation d) Verbesserung der individuellen Lebenssituation e) Verbesserung der Arbeitssituation bzw. des Arbeitsplatzes 2
3 leistungsorientierte und erfolgsbezogene Vergütungsform, die Leistungsmotivation schafft a) Variables Gehalt: Beispiel: Provision Vergütung knüpft an konkrete Tätigkeiten bzw. konkreten Erfolg (z. B. Patientenwerbung oder an den Gesamt- oder Teilumsatz der Arztpraxis) an 3
4 a) Variables Gehalt: Beispiel: Provision bei entsprechender vertraglicher Vereinbarung Sittenwidrigkeit beachten (Nachprüfung durch Arbeitsgericht) Arbeitnehmer muss aus den Provisionen angemessenen Verdienst erreichen können Durchschnittsvergütung bei Krankheit und Urlaub (Maßstab: letzte 13 Wochen) 4
5 a) Variables Gehalt: Beispiel: Provision Abrechnung der Provision grundsätzlich monatlich, Abrechnungszeitraum kann aber auch vertraglich auf bis zu drei Monate erstreckt werden Arbeitnehmer hat Anspruch auf Auskunft über alle für den Provisionsanspruch wesentlichen Umstände und Anspruch auf Einsicht in Geschäftsbücher Lohnsteuerpflicht / Sozialversicherungspflicht 5
6 a) Variables Gehalt: Beispiel: Provision Empfehlung: Kopplung von Festgehalt und Provision Verrechnung der Provision mit Fixum und Provisionsgarantie Garantie eines jährlichen Mindestverdienstes 6
7 b) Zielvereinbarungen: Beispiel: Prämie vertragliche Abrede, in der festgelegt wird, dass bestimmte Ziele innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens erreicht werden sollen Arbeitgeber verpflichtet sich bei Zielerreichung durch den Arbeitnehmer eine Zielerreichungsprämie, d. h. eine zusätzliche Vergütung zu zahlen steuer- und sozialversicherungspflichtig 7
8 b) Zielvereinbarungen: Beispiel: Prämie Mögliche Ziele: quantitative Ziele (Bsp.: Umsatzvorgaben, Auftragseingänge) qualitative Ziele (Bsp.: Maßnahmen, um das quantitative Ziel zu erreichen, berufliche Entwicklung des Arbeitnehmers, des von ihm geleiteten Teams, des von ihm geleiteten Bereichs, Fortbildungen) Mix aus quantitativen und qualitativen Zielen 8
9 b) Zielvereinbarungen: Beispiel: Prämie Streitpotential: Realisierung der qualitativen Ziele, Messbarkeit der Leistung (kann arbeitsgerichtlich überprüft werden) unklare Zielvorgaben gehen zu Lasten des Arbeitgebers Arbeitsunfähigkeit oder vorzeitiges Ausscheiden des Arbeitnehmers (Anspruch auf zeitanteilige Zielerreichungsprämie besteht) 9
10 b) Zielvereinbarungen: Beispiel: Prämie Empfehlung: Zielvereinbarung so gestalten, dass Ziele erreicht werden können und nicht damit die verhaltensbedingte Kündigung vorbereiten klare Zielvorgaben auf Freiwilligkeitsvorbehalt verzichten, (unwirksam) Regelung treffen, wer über Zielerreichungsgrad verbindlich urteilen soll (z. B. Arbeitgeber, aber ohne Willkür, sondern objektiv und fair) 101 0
11 c) Verbesserung der sozialen Situation der Arbeitnehmer: zusätzliche Unterstützung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber steuer- und sozialversicherungsfrei, sofern nicht Teil des Arbeitsentgeltes 111 1
12 Wann ist Unterstützung des Arbeitgebers kein Arbeitsentgelt?: c) Verbesserung der sozialen Situation der Arbeitnehmer: Zuwendung liegt im ganz überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitsgebers der dem Arbeitnehmer zugewendete Vorteil erweist sich bei objektiver Würdigung der Umstände nicht als Entlohnung, sondern als notwendige Begleiterscheinung betriebsfunktionaler Zielsetzungen
13 c) Verbesserung der sozialen Situation der Arbeitnehmer: Was ist eine betriebsfunktionale Zielsetzung? ergibt sich aus Anlass, Art und Höhe des Vorteils, Auswahl der Begünstigten, freie oder nur gebundene Verfügbarkeit, Freiwilligkeit oder Zwang zur Annahme des Vorteils und seiner Geeignetheit für den verfolgten betrieblichen Zweck Einzelfallentscheidung
14 c) Verbesserung der sozialen Situation der Arbeitnehmer: Beispiele: kostenlose Betreuung der Kinder von Mitarbeitern im unternehmenseigenen Kindergarten oder aber in einer anderen vergleichbaren Einrichtung Zuschuss bei Unterbringung der Kinder bei einer Tagesmutter (Arbeitnehmer sollte aber Nachweise über die tatsächlich angefallenen Kosten einreichen)
15 c) Verbesserung der sozialen Situation der Arbeitnehmer: Beispiele: Maßnahmen zur Vorbeugung berufsbedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen (kostenlose Massage bei Bildschirmarbeitsplätzen) Fahrtkostenzuschuss Aufmerksamkeiten (bei Sachzuwendungen bis zu einem Wert von 40,00)
16 d) Verbesserung der individuellen Lebenssituation Verbesserung der beruflichen Qualifikation des Arbeitnehmers durch Weiterbildung Arbeitszeitflexibilisierung / Gleitzeit 161 6
17 Streitpotential: d) Verbesserung der individuellen Lebenssituation Rückzahlung von Fortbildungskosten bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Nachweis der Arbeitszeit 171 7
18 d) Verbesserung der individuellen Lebenssituation Empfehlung: Regelungen treffen über Rückzahlungspflicht von Fortbildungskosten bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses (keine überlange Bindung an das Unternehmen!) Regelungen über Erfassung der Arbeitszeit treffen 181 8
19 e) Verbesserung der Arbeitssituation bzw. des Arbeitsplatzes: Verpflichtung des Arbeitgebers den Arbeitnehmern die für die Ausübung ihrer Tätigkeit erforderlichen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen Arbeitgeber kann überlassene Arbeitsmittel auch zur privaten Nutzung freigeben Qualität der überlassenen Arbeitsmittel kann wichtiges Kriterium sein (z. B. Statussymbole wie Smartphone, Tablet, Notebook) wenn als Arbeitslohn zu werten besteht Steuer- und Sozialversicherungspflicht 191 9
20 e) Verbesserung der Arbeitssituation bzw. des Arbeitsplatzes: Beispiele: kostenlose Nutzung von Kommunikationsmöglichkeiten einer Praxis Firmenwagen Tankgutscheine Arbeitskleidung Auslagenerstattung Ausgestaltung des Arbeitsplatzes 202 0
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 212 1
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