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1 20. Jahrgang 7, $ Forschung & Lehre 6 13 alles was die wissenschaft bewegt Streit Konflikte Wissenschaft ab Seite 448 kultur? in der PRO & CONTRA Trennung von Betreuung und Begutachtung? ab Seite 462 INTERVIEW MIT BIRGITTA WOLFF Prioritäten statt Mehltau ab Seite 464 BEAMTEN- VERSORGUNG Altersgeld statt Pension? ab Seite 476 Großer Akademischer Stellenmarkt ab Seite 501

2 Schatzkammer der Optik Die Sammlungen des Optischen Museums Jena Das Buch Im vergangenen Jahr feierte das Optische Museum Jena sein 90-jähriges Gründungsjubiläum. Die Ernst-Abbe-Stiftung nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, eine Publikation über eine der weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen historischer optischer Instrumente herauszugeben. Der Essayband gliedert sich in fünf Kapitel: Geschichte, Sehhilfen, Mikroskope, Binokulare und Besonderheiten. Nationale und internationale Autoren befassen sich in insgesamt 16 Beiträgen mit der Entwicklung des Optischen Museums und der optischen Geräte sowie der Einzigartigkeit einzelner Sammlungsstücke. Zahlreiche ganz- und doppelseitige Abbildungen in Farbe illustrieren die einzelnen Essays. Die Publikation erscheint in deutscher wie auch in englischer Sprache. Das Buch»Schatzkammer der Optik / Treasury of Optics«, Jena 2013 Format: cm, 304 Seiten mit ca. 430 Abbildungen Hardcover-Ausgabe dt. 48, ISBN : ; Hardcover-Ausgabe engl. 58, $ ISBN : ; Softcover-Ausgabe dt. 44, ISBN : ; Softcover-Ausgabe engl. 54, $ ISBN: Bestellungen Optisches Museum der Ernst-Abbe-Stiftung, Carl-Zeiss-Platz 12, Jena Tel. (+49) Fax (+49) oder in jeder Buchhandlung

3 6 13 Forschung & Lehre STANDPUNKT 441 Nur zehn Minuten Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. Die Beteiligung an dieser Umfrage dauert nur zehn bis fünfzehn Minuten. Auch bei scharf geschaltetem Spam-Filter kommen immer wieder Massenmails an, in denen man gebeten wird, doch ein paar Minuten dafür aufzubringen, seine Meinung zur Hochschulfinanzierung, zur Steuerung von Universitäten und Fachhochschulen, zur Bologna-Reform, zur Förderung von Unternehmertum oder zur Haltung gegenüber Studierenden abzugeben. Durch das Klicken durch den Fragebogen würde man so die Suggestion der Anschreiben einen wichtigen Beitrag für die Hochschulforschung leisten. Egal, ob die Anfrage von einer Master-Studentin kommt, einer universitären Stabsstelle oder einem millionenschweren internationalen Forschungsprojekt in der Regel handelt es sich um eine Sammlung von Fragen, die entweder mit Ja oder Nein oder auf einer Fünfer- oder Siebenerskala beantwortet werden sollen, und man erkennt schon bei der Anlage des Fragebogens, dass bei der Auswertung vermutlich nur ein bisschen Deskriptivstatistik betrieben werden wird. Der Boom dieser Umfragen hängt mit neuen technischen Möglichkeiten zusammen. Die EDV- Programme machen es möglich, innerhalb kurzer Zeit einen Fragebogen zusammenzustellen. Die Versendung per reduziert die Versandkosten auf null. Und die Internetbasierung der Fragebögen erspart das früher mühsame und kostspielige Auswerten per Hand. Wer kann da der Verlockung widerstehen, eine kleine Umfrage zu initiieren? Aber welche Hochschullehrer geben bei solchen Umfragen ihre Meinung ab? Diejenigen, die viel Zeit haben, diejenigen, die selbst quantitativ arbeiten und aus methodologischer Loyalität solche Bögen ausfüllen, und vielleicht noch diejenigen, die in der Sache zufällig eine starke Meinung haben. Bei allen anderen landen die Mails im Papierkorb. Letztlich beteiligen sich wohl vorrangig diejenigen, die durch solche Umfragen noch nicht ausreichend ermüdet sind, und bestimmen so, was bei solchen Umfragen herauskommt. Mit Repräsentativität der Ergebnisse haben diese Umfragen nichts zu tun. Aber vermutlich ist dies auch egal. Die quantitative Darstellung hat bei den großen Studien vorrangig die Funktion, mit dem Anschein von quantifizierter Objektivität Aufmerksamkeit in den Massenmedien zu produzieren. 81,35 Prozent aller Professoren finden es gut, wenn Hochschulen mehr Autonomie haben, oder 22,2 Prozent aller Lehrenden finden Bologna gar nicht so schlecht. Beim Lesen dieser Zahlen ist man weder überrascht noch ist man klüger aber die Zahlen helfen beim Produzieren und Verbreiten einer Nachricht, die häufig im Groben sowieso schon vorher festgestanden hat.

4 442 INHALT Forschung & Lehre 6 13 Inhalt Streitkultur? STANDPUNKT Stefan Kühl 441 Nur zehn Minuten NACHRICHTEN 444 Plagiatsfälle Folgerungen der Wissenschaft STREITKULTUR? Heinrich Zankl 448 Speichellecker und sehr rohe Teppen Wissenschaftliche Kontroversen und Feindschaften Marian Füssel 450 Kampf oder Rückzug? Alte und neue Streitgegenstände im akademischen Feld Josef H. Reichholf 452 Streiten Tiere fairer als Menschen? Der schwierige Weg zur Regelung von Konflikten Holger Lyre 454 Für eine konstruktive Streitkultur Die Rolle der Wissenschaftsphilosophie im Streit der Fakultäten Justus Lentsch 458 Streitlust und -frust Die Hochschule als konfliktträchtiger Ort Foto: mauritius-images Zur Wissenschaft und der Universität gehörte von Anfang an der Streit geradezu als Wesensmerkmal. Kaum eine These ohne Widerspruch, ohne Antithese. Streit ist für viele das bewegende Moment für den Fortschritt in der Wahrheitserkenntnis. Gilt das auch noch heute? Oder ist es zu ruhig geworden an den Universitäten? Fehlt es heute an Streit der Fakultäten? Streitkultur? Pro & Contra Mercedes Bunz 460 Scheinbar anonym Von Flaming, Trolls und Selbstzensur PRO & CONTRA 462 Promotion: Trennung von Betreuung und Begutachtung? Pro: Caspar Hirschi, Contra: Tassilo Schmitt IM GESPRÄCH Birgitta Wolff 464 Prioritäten statt Mehltau Fragen an die entlassene Wissenschaftsministerin von Sachsen-Anhalt UNIVERSITÄT Sascha Liebermann Thomas Loer 466 Unterstützung durch Überanpassung Wer trägt die Verantwortung für fehlgeschlagene Hochschulreformen? MEDIZIN 470 Das ganze Leben Studie zu drei Generationen von Chirurgen Foto: picture-alliance Der Wissenschaftsrat hat vorgeschlagen, dass die Betreuer von Doktorarbeiten nicht mehr als Gutachter der Dissertationen ihrer Doktoranden fungieren sollen. Ein Weg, um die Befangenheiten zu beheben, die sich aus der Rolle der Doktormutter oder des Doktorvaters ergeben? Oder ein falsches Verständnis dessen, worum es bei einer Dissertation geht? Pro & Contra

5 6 13 Forschung & Lehre INHALT 443 Offener Brief OFFENER BRIEF Innerhalb der Hochschulrektorenkonferenz gibt es Zusammenschlüsse von Hochschulen wie z.b. die TU9 oder die TU15. Gegen das Entstehen solcher Verbünde hat sich nun in ungewöhnlich scharfer Form der Rektor der Universität Duisburg-Essen, Ulrich Radtke, gewandt. Forschung & Lehre dokumentiert den Offenen Brief. Die selbsterklärten Auserwählten Dissertation Immer mehr Promotionsordnungen sehen auch die Möglichkeit einer kumulativen Dissertation vor. Welche spezifischen Probleme entstehen mit der kumulativen Dissertation? Wie lassen sie sich regeln? Probleme der kumulativen Dissertation Aromaforschung Foto: picture alliance Ulrich Radtke 472 Die selbsterklärten Auserwählten Wie Clubs und Kartelle der deutschen Hochschullandschaft schaden BEAMTENVERSORGUNG Martin Hellfeier Christoph Pinsdorf 476 Altersgeld statt Pension? Die Modernisierung der Beamtenversorgung schreitet voran BESOLDUNG Ulrike Preißler 478 Die neuen W-Grundgehälter in Bayern und Hessen Ein Vergleich auch mit Blick auf die A-Besoldung DISSERTATION Gerhard Wiegleb 480 Die kumulative Dissertation Problemfelder INTERNATIONALISIERUNG Christina Elger Michael Bollig 482 Kooperationsdschungel Internationale Universitätspartnerschaften WAS IST EIGENTLICH...? Andrea Büttner 484 Was ist eigentlich Aromaforschung? Geruchsstoffen auf der Spur Detektivarbeit mit einem guten Riecher KARRIERE-PRAXIS Klaus A. Schneewind 492 Widerstehen und wachsen Tun und Lassen bei Provokationen Was ist es eigentlich, was an Zeitungen, in der U-Bahn oder an einem Klebstoff so typisch riecht? Und muss das überhaupt so sein? Wie wirken unterschiedliche Gerüche auf den Menschen? Um so komplexe Gemische wie Gerüche analysieren zu können, bedarf es nicht zuletzt einer trainierten Nase. Was ist eigentlich Aromaforschung? RUBRIKEN 486 Forschung: Ergründet und entdeckt 488 Zustimmung und Widerspruch 489 Lesen und lesen lassen 490 Entscheidungen aus der Rechtsprechung 491 Steuerrecht 494 Habilitationen und Berufungen 500 Impressum und Informationsservice 501 Akademischer Stellenmarkt 519 Fragebogen II: Zu Ende gedacht Volker Gerhardt 520 Exkursion

6 444 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 6 13 Nachrichten Plagiatsfälle Folgerungen der Wissenschaft ZAHL DES MONATS 43,8 Milliarden Euro gaben die deutschen Hochschulen im Jahr 2011 für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung aus. Quelle: Statistisches Bundesamt, 22. Mai 2013 Der Allgemeine Fakultätentag (AFT), die Fakultätentage und der Deutsche Hochschulverband (DHV) fordern die Universitäten dazu auf, im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Autonomie insbesondere durch Überprüfung ihrer Promotionsordnungen umfassende Maßnahmen der Qualitätssicherung und -verbesserung in Angriff zu nehmen. Der im Zuge der prominenten Plagiatsaffären belegbare Renommeeverlust der Universitäten müsse aufgehalten und den falschen Vorschlägen einer Qualitätszentralisierung, z. B. durch eine zentrale Plagiatsstelle in Deutschland mit ungeklärter Zuständigkeit, sinnvolle Maßnahmen der Qualitätssicherung entgegengesetzt werden. Gute wissenschaftliche Praxis, so die Unterzeichner in einem gemeinsamen Positionspapier, könne sich nur aus der Wissenschaft selbst heraus entwickeln, einem externen Normengeber fehle Expertise und ein Mandat. Wissenschaftsorganisationen wie der Wissenschaftsrat seien allenfalls subsidiär zuständig. AFT, Fakultätentage und DHV legen einen Maßnahmenkatalog vor. Konzipiert seien die Empfehlungen bei Wahrung der universitären Autonomie als eine Hilfestellung, um über wichtige Grundlagen der Qualitätssicherung und des dazugehörigen Verfahrens selbst zu entscheiden. AFT, Fakultätentage und DHV wollen Universitäten und Fakultäten dazu anhalten, innerhalb der Studienund Prüfungsordnungen die Vermittlung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis als Bestandteil der Fachcurricula zu verankern. In den Promotionsordnungen sollten klare Regelungen über die Annahme von Doktoranden, über die Rechte und Pflichten von Promovenden wie Betreuern sowie das Verfahren zum Entzug des Doktorgrades festgelegt werden. Jede Fakultät müsse für sich über die Frage der Verjährungsfristen bei Plagiaten entscheiden. AFT, Fakultätentage und DHV benennen die Vorund Nachteile einer solchen Regelung. AFT, Fakultätentage und DHV bekennen sich darüber hinaus zur externen Promotion, legen den Hochschulen aber nahe zu prüfen, ob bei externen Doktoranden zusätzliche Zugangsvoraussetzungen oder eine institutionalisierte besonders enge Betreuung während des Promotionsverfahrens sinnvoll sein könnten. Auch sollen Doktorväter und -mütter weiterhin in Personalunion als Betreuer und Prüfer bei einer Promotion tätig sein dürfen, wenn dies von der Fakultät gewollt sei. AFT, Fakultätentage und DHV plädieren wegen der generalpräventiven Wirkung außerdem dafür, Promovenden an Eides statt versichern zu lassen, dass ihre Arbeit nur mit den im Einzelnen angegebenen Hilfsmitteln und insbesondere ohne die Hilfe eines Promotionsberaters verfasst worden sei. Schließlich regen sie die Errichtung eines Stiftungslehrstuhls an, der sich schwerpunktmäßig mit den übergreifenden und fachspezifischen Fragen guter wissenschaftlicher Praxis auseinandersetzen soll. Das gemeinsame Positionspapier kann unter abgerufen werden. Sachsen-Anhalt: Proteste gegen Sparbeschlüsse Der Präsident des Landesrechnungshofes von Sachsen-Anhalt, Ralf Seibicke, hat die Sparpläne der Landesregierung verteidigt. LINK DES MONATS Die Internetseite des Chronicle of Higher Education bietet tagesaktuell Nachrichten aus der us-amerikanischen Hochschulwelt: Sie seien absolut machbar und kein Teufelswerk, wird er im Deutschlandradio zitiert. Ich halte diese Forderung für überhaupt nicht überzogen. Es ist so viel Geld im System. Wenn Sie im ganzen Landeshaushalt gucken, was für Hochschulen in allen Einzelplänen drin ist, da kommen sie auf eine Summe zwischen 850 und 900 Millionen Euro, sagte er dem Sender. Den Hochschulposten im Landesetat nannte er einen disponiblen Bereich. So seien etwa 500 verschiedene Studienangebote für ein kleines Land wie Sachsen-Anhalt zu viel. Unterdessen wachsen laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung die Proteste gegen die Sparpläne der CDU/SPD- Koalition. Laut einem Kabinettsbeschluss sollen die Einsparungen jährlich um fünf Millionen Euro vom Jahr 2015 an steigen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will die Einsparungen bis zum Jahr 2025 sogar auf 50 Millionen Euro erhöhen. Der Präsident der Landesrektorenkonferenz, Armin Willingmann, kritisierte laut dpa die Erwartung an die Hochschulen, im Jahr 2015 mit fünf Millionen Euro, im Jahr 2016 mit zehn Millionen Euro und so weiter die Grundbudgets abzusenken. Das laufe den Plänen der Hochschulen zuwider und erlaube keine sinnvolle Profilierung. Er halte es für möglich, dass die Pläne revidiert werden.

7 6 13 Forschung & Lehre NACHRICHTEN 445 HRK fordert neue Bundesprofessuren Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat den Bund dazu aufgefordert sich mehr an den Hochschulen zu engagieren und binnen zehn Jahren neue Bundesprofessuren einzurichten. Damit greift die HRK einen Vorschlag des Präsidenten der LMU, Huber, auf. Auch verlangten die Hochschulrektoren eine Reform des Artikels 91b Grundgesetz, die solche Bundesprofessuren erst ermöglichen würde. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Änderung des Grundgesetzes sei sehr dringend, sagte HRK- Tausende Beamte haben am 15. Mai gegen die Besoldungspläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung protestiert. Die nach Polizeiangaben Demonstranten bescherten der rot-grünen Koalition von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft damit die bislang größte Kundgebung gegen ein Gesetzesvorhaben ihrer Amtszeit. Das berichtet die Deutsche Presseagentur. Präsident Horst Hippler laut SZ. Endgültig sollen die Forderungen im Herbst beschlossen werden. Nach dem Willen der HRK-Führung sollen Bundesprofessuren an den Universitäten und an den übrigen Hochschulen entstehen, zusätzlich zu dem bisherigen Personal. Im Vorfeld der HRK-Mitgliederversammlung in Nürnberg hatte der Rektor der Universität Duisburg-Essen, Ulrich Radtke, in einem offenen Brief existierende Zusammenschlüsse einzelner Universitäten wie die TU9 oder die U15 als reine Kar- Massendemonstration von Beamten Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, hat das Auswahlverfahren für Medizinstudenten allein nach der Abiturnote kritisiert. Wir brauchen vielmehr Assessment-Center, in denen die Anwärter nach Eignung ausgesucht werden können, sagte Montgomery der Rheinischen Post. Ein solches Testverfahren würde einmalig pro Bewerber rund Euro kosten. Angesichts von Kosten eines Studiums von mehr als Euro wäre Auch in Bremen protestierte ein Teil der beamteten Lehrerschaft mit einem Streik gegen die Tariferhöhungspläne des Senats. Das Gesetz zur Anpassung der Dienst- und Versorgungsbezüge soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Nach Ansicht der Landesregierung in NRW hätte eine komplette Übertragung der neuen Angestellten-Tarife auf die Beamten das Land bis 2014 mit dies laut Montgomery eine sinnvolle Investition. Vor allem, wenn man diese Summe ins Verhältnis zu den Kosten einer Fehlausbildung setze. Montgomery sagte, wenn nur 1,0-Abiturienten Ärzte würden, dann gäbe es viele tolle Leute, die in der Wissenschaft und an Uni-Kliniken arbeiten wollen. Die Gefahr sei aber, dass wir nicht genug Leute haben, die bereit seien, als Landarzt zu arbeiten. Zum Thema der Korruption im Gesundheitswesen sagte der Ärztepräsident, dass die telle kritisiert. Sie scheuten sich nicht, offen eine Besserstellung zu verlangen. (s. die Dokumentation des offenen Briefes in diesem Heft auf Seite 472. Die HRK hat auch Empfehlungen zur guten wissenschaftlichen Praxis an den Hochschulen verabschiedet. Sie unterstreicht, dass die sachgerechte, an den Bedürfnissen und Traditionen der Fächer orientierte Qualitätsentwicklung Aufgabe der Hochschulen sei. Damit wende sie sich auch gegen politische Überlegungen, übergreifende gesetzliche Regelungen in dieser Frage zu schaffen. 1,3 Milliarden Euro belastet und sei nicht finanzierbar gewesen. Der Entwurf sieht eine Tariferhöhung um insgesamt 5,6 Prozent für 2013 und 2014 nur für untere Besoldungsgruppen vor. Laut Deutschem Beamtenbund würden davon nur 20 Prozent der Landesbeamten profitieren. Für Beamte und Pensionäre der höchsten Besoldungsgruppen sind zwei Nullrunden vorgesehen. Ärztepräsident: Abiturnote allein reicht nicht aus Mittel des Berufsrechts nicht ausreichten, um alle Fälle von vermuteter Korruption zu ermitteln. Deswegen fordere er eine klare, präzise und ausgewogene Regelung im Strafrecht. Es könne nicht darum gehen, die Annahme eines Kugelschreibers unter Strafe zu stellen. Wichtig sei, dass nicht nur die Ärzte, sondern alle im Gesundheitswesen Tätigen von einem Anti- Korruptionsgesetz erfasst werden könnten. KOMMENTAR Dranbleiben In Zeiten der realexistierenden Bologna-Universität hat man nicht alle Tage Gelegenheit, die HRK als einen der Verursacher zu loben. Deshalb sollte man eine solche Chance sogleich beim Schopfe fassen: Die Rektoren und Präsidenten fordern zusätzliche Professuren, die vom Bund finanziert werden sollen. Gut gebrüllt, Löwe! Denn die Hochschulen brauchen dringend mehr Professoren. Die Betreuungsrelation hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert und liegt jetzt im Durchschnitt bei 63 Studenten pro Hochschullehrer. Bei über 2,5 Millionen Studenten in völlig überfüllten Hochschulen, in denen Kinos und Container zu Hörsälen und Seminarräumen umfunktioniert werden, kann von würdigen Studienbedingungen nicht gesprochen werden. Doch bleibt die Forderung gegenüber dem, was nottut, weit zurück. Erforderlich wären mindestens Professuren, eine angesichts der dramatischen Lehrsituation an den Universitäten nüchtern kalkulierte Zahl. Voraussetzung dafür wäre allerdings die Änderung des Artikels 91b Grundgesetz, die die Einrichtung solcher Bundesprofessuren erst ermöglichen würde. Dies aber wird wenn überhaupt erst nach der Bundestagswahl geschehen. Fordern sollte man trotzdem unermüdlich und solange, bis es mehr Professuren gibt. Zum Wohle der Studenten und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Felix Grigat

8 446 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 6 13 Reform der Promotionsverfahren Baden-Württemberg will mit einer Reform der Promotionsverfahren gegen Plagiate vorgehen. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, will die Stuttgarter Landesregierung die Hochschulen dazu anhalten, künftig alle Doktorarbeiten statistisch zu erfassen. Über die Annahme eines Kandidaten zur Promotion soll nicht mehr der betreuende Professor allein entscheiden, sondern ein kollegial besetztes Hochschulorgan. BERLIN Patentagentur schließt Die Agentur, die für die Berliner Hochschulen Patente anmeldet und vermarktet, steht wegen finanzieller Schwierigkeiten vor dem Aus. Das meldet der Berliner Tagesspiegel. Die Agentur werde demnach wahrscheinlich in den nächsten Monaten Insolvenz anmelden. Sie wird bislang hauptsächlich vom Land Berlin finanziert, das aber kein weiteres Geld zuschießen werde. Der Vizepräsident für Forschung der Humboldt- Universität wirft dem Senat vor, er stehle sich aus der Verantwortung. Das Land schiebe das Risiko in die Hochschulen, die für die Vermarktung von Patenten aber gar keinen Etat hätten. Nach der Zusage sollen Doktorvater und Doktorand eine Betreuungsvereinbarung abschließen, die etwa die Frequenz der Betreuungsgespräche und die Dauer der Korrektur fixiert. Professoren sollen zudem bei der sogenannten leistungsorientierten Mittelvergabe nicht mehr dafür belohnt werden, dass sie viele Doktoranden betreuen. DQR: Bachelor, Meister und Techniker gleichwertig In Deutschland erworbene Bildungsabschlüsse und berufliche Qualifikationen sollen in Zukunft europaweit vergleichbarer werden. Darauf haben sich die Bundesregierung und die Länder mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Beschlusses zum Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) geeinigt. Der Beschluss schafft die Grundlage dafür, schrittweise ab dem Sommer 2013 erworbene Qualifikationen einem DQR- Niveau zuzuordnen und dieses auf den Qualifikationsbescheinigungen auszuweisen. So wird beispielsweise eine dreijährige berufliche Erstausbildung dem Niveau 4 zugeordnet, ein Abschluss als Bachelor, Meister oder Techniker entspricht Niveau 6. Der Qualifikationsrahmen schafft mehr Transparenz und Mobilität in Europa. Mit der gemeinsamen Zuordnung von Bachelor- und Meisterabschlüssen machen wir die Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung deutlich und erhöhen die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Stephan Dorgerloh, hob die Bedeutung des DQR für die europäische Bildungszusammenarbeit hervor. Eine Einigung über die Einordnung des Abiturs konnte bislang nicht erzielt werden. Der Deutsche Qualifikationsrahmen setzt die Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen um. Die Entwicklung des DQR erfolgte unter Federführung von Bund und Ländern in einem mehrjährigen Prozess unter Mitwirkung von Sozialpartnern und Wirtschaftsorganisationen sowie weiterer Experten. In einem Spitzengespräch im Januar 2012 hatten sich Bund, Länder, Sozialpartner und Wirtschaftsorganisationen auf eine grundsätzliche Linie für die Einführung des DQR und die Zuordnung von Ankerqualifikationen des formalen Bildungssystems verständigt. In einem nächsten Schritt sollen auch Lernergebnisse aus dem nicht-formalen Bereich in den DQR einbezogen werden. Dazu soll eine Expertengruppe bis Ende des Jahres Vorschläge vorlegen. Dramatische Unterfinanzierung an Ost-Hochschulen Die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern können ihre Personalund Energiekosten nicht mehr finanzieren. Die zugesicherten jährlichen Zuwächse von 1,5 Prozent für die Hochschulhaushalte reichten nicht aus, um die gestiegenen Kosten nur annähernd abzudecken, hieß es aus allen sechs Hochschulen des Landes bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Zur Zeit leben die Hochschulen von der Hand in den Mund, sagte der Rektor der Universität Rostock und Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Wolfgang Schareck, gegenüber dpa. Das könne nicht so weitergehen, schon mittelfristig werde das die Wettbewerbsfähigkeit des Landes enorm schwächen. Allein die Universität Rostock beziffere für 2014 ihren Mehrbedarf auf 8,5 Millionen, die Universität Greifswald auf 6,8 Millionen Euro. Die Hochschulen sehen auch eine immer stärkere Diskrepanz zwischen der Finanzausstattung der Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern und denen in den West- Bundesländern. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern nicht ein Exzellenzcluster. Das ist für mich ein Ausdruck der Unterfinanzierung, sagte der Rektor der FH Neubrandenburg, Micha Teuscher. Die Hochschulen fordern die Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern, weil es Hochschulen in finanzschwachen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern benachteilige. Auch in Brandenburg forderten Städte und die dort beheimateten Hochschulen laut dpa Landtag und Landesregierung auf, mehr Geld für die Hochschulen bereitzustellen. Deren finanzielle Lage sei dramatisch. Kein Land gebe pro Kopf weniger für seine Hochschulen aus als Brandenburg.

9 6 13 Forschung & Lehre FUNDSACHEN 447 Fundsachen Pervertierung Das Gymnasium als Massenschule hat folgenden Nachteil: Die meisten Gymnasiasten sind nur mittelmäßig begabt und intellektuell nicht ganz auf der Höhe. Das ergibt sich zwangsläufig aus der Normalverteilung der Intelligenz. Sie können nicht so gut logisch denken oder sich in abstrakte Themen einarbeiten. Stattdessen sollen die Gymnasiasten nun irgendwelche Berufspraktika machen. Da pervertiert sich das deutsche Schulsystem wieder einmal selbst. Professor Elsbeth Stern, Bildungsforscherin, ETH-Zürich; zitiert nach Spiegel online vom 8. Mai 2013 Störung Es geht in der Wissenschaft nicht nur um das alte Neue, also um jene Erkenntnisse, die sich aus dem gegebenen Bestand an Wissen extrapolieren lassen, sondern es geht auch um das neue Neue, um das bis jetzt Undenkbare. Wissenschaftliche Erkenntnis in diesem Sinne ist immer eine Form der Störung der jeweils gegebenen Ordnung des Wissens. Professor Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft; zitiert nach Letter: Das Magazin für DAAD- Alumni 1/13 Fluidum Die erfolgreichsten Universitäten der Welt sind alle Volluniversitäten, die die Fächergruppen der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften vereinen, in vielen Fällen auch noch die Medizin. In dieser spezifischen Atmosphäre sehr unterschiedlicher Fächerkulturen werden unkonventionelle Ideen geboren. Die Universitäten mögen konservative Institutionen sein, sie produzieren aber radikale Ideen und radikal viel Neues. In einem Unternehmen würde man womöglich sagen: Warum ist das nicht stärker fokussiert? Aber es ist gerade diese Vielfalt, dieser Reichtum an Fächern, die das spezielle Fluidum erzeugt, in dem eine Universität blüht und gedeiht. Professor Bernd Huber, Präsident der LMU-München; zitiert nach Einsichten: Das Forschungsmagazin, Sonderheft 2013 Wissen zeigen Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat. Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) Schraubmarter (...) diese tagelange Schraubmarter, in der junge Leute, unter Anwendung schlafvertreibender Mittel, sich als wandelnde Enzyklopädien erweisen müssen, dieses Examen, bei dem die Mehrzahl der Examinatoren durchfallen würde, kann in seiner Inhumanität, sachlichen Schädlichkeit und ausgemachten Entbehrlichkeit nur aus Mangel an Sympathie mit der Jugend verteidigt werden. Thomas Mann (1875 bis 1955) auf eine Umfrage des Berliner Tagblatts vom Dezember 1917; zitiert nach universitas Mai 2013 Traumkiller Das Turbo-Abitur und die Master- und Bachelor-Studiengänge sind (...) Ausdruck eines radikal vereinseitigten Bildungsideals der Effizienzgesellschaft. Denn Bildung wird heute sehr stark verkürzt auf die Aneignung von Wissen und bestimmten Fertigkeiten. Der zentrale Traumkiller in der Bildung ist, dass sie hauptsächlich als ein zu erzielendes Ergebnis und nicht als ein Prozess betrachtet wird. Genau definierte und genormte Inhalte oder Kompetenzen sollen,gelernt werden und bei einer Prüfung abrufbar sein. Dabei gibt Unterscheidung ein digitales Ideal die Orientierung vor: Wissen lässt sich in dieser Sichtweise in unendlich viele kleine Bits ausdifferenzieren. Stephan Grünewald; zitiert nach dem Buch Die erschöpfte Gesellschaft: Warum Deutschland neu träumen muss, Frankfurt a.m Aufgabe Eine Kultur, die keine Inhalte mehr kennt, von denen sie glaubt, dass sie wert sind, weitergegeben zu werden, gibt sich auf. Professor Konrad Liessmann; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Mai 2013 Wohlstandsgewinne Wir haben ausgerechnet: Wenn deutsche Kinder so gut schreiben und rechnen würden wie die Musterschüler der Pisa-Studien, würde uns dies in den nächsten 80 Jahren Wohlstandsgewinne in Höhe von 13 Billionen Euro bescheren. Das ist fünfmal so viel wie die deutsche Wirtschaftsleistung eines Jahres. Professor Ludger Wößmann; zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 24. Mai 2013 In unserer Zeit glaubt man, das Wissen gebe den Ausschlag, und wenn man nur die Wahrheit zu wissen bekomme, je kürzer und geschwinder, je besser, so sei einem geholfen. Aber Existenz ist etwas ganz anderes als Wissen. Soeren Kierkegaard (1813 bis 1855)

10 448 STREITKULTUR? Forschung & Lehre 6 13 Speichellecker und sehr rohe Teppen Wissenschaftliche Kontroversen und Feindschaften HEINRICH Z ANKL Heftige Auseinandersetzungen zwischen Wissenschaftlern sind nicht neu. Zahlreiche Beispiele aus der Geschichte zeigen, dass auch bedeutende Forscher vor unlauteren Mitteln nicht zurückschrecken, wenn es um ihr pesönliches Renommee, um die Überlegenheit eigener Methoden oder um die Frage geht, wer etwas zuerst entdeckt hat. Die Wissenschaft erweist sich als hart umkämpftes Terrain. Sachliche Auseinandersetzungen sind in der Wissenschaft nicht nur etwas ganz Normales, sondern sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Problemen. Nicht selten ufern solche Kontroversen aber aus und führen zu persönlichen Feindschaften. Die Kontrahenten schrecken dann manchmal sogar vor üblen Beleidigungen und Verleumdungen nicht zurück. Der wissenschaftliche Fortschritt kann dadurch erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie die folgenden Beispiele zeigen, können solche unproduktiven Streitereien in allen Bereichen der Wissenschaft entstehen, und auch geniale Forscher sind dagegen nicht gefeit. Kontroverse um die Infinitesimalrechnung Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz stritten sich jahrelang um die Frage, wer als Begründer der Infinitesimalrechnung (Differential- und Integralrechnung) zu gelten habe. Newton schrieb bereits 1666 darüber einen Aufsatz, den er allerdings nicht veröffentlichte. Erst im Rahmen seines großen Werkes Principia, das 1687 erschien, erwähnte Newton sein Rechenverfahren, das er Fluxionsrechnung nannte, kurz. Leibniz arbeitete seit etwa 1675 ebenfalls an der Infinitesimalrechnung und veröffentlichte 1684 seine erste Arbeit darüber. Zwei Jahre später folgte»die Einmischung anderer Wissenschaftler heizte die Auseinandersetzung zwischen Newton und Leibniz an.«noch eine Publikation. In keiner der beiden Arbeiten wurde die Fluxionsmethode erwähnt. Newton beschuldigte daraufhin Leibniz öffentlich, ein Plagiat begangen zu haben. Vielleicht wäre der Streit nicht so ausgeartet, wenn sich nicht andere Wissenschaftler auf beiden Seiten eingemischt hätten. Insbesondere Johann Bernoulli heizte die Auseinandersetzung an, indem er Partei für Leibniz ergriff und Newton vorwarf, die neue Rechenmethode von Leibniz abgeschrieben zu haben. Den englischen Mathematiker John Wallis, der auf Newtons Seite stand, bezeichnete Bernoulli als Newtons Affe und Speichellecker. AUTOR Heinrich Zankl ist emeritierter Professor für Humanbiologie an der Technischen Universität Kaiserslautern und Autor zahlreicher Sachbücher. Leibniz, der sich keiner Schuld bewusst war, protestierte gegen den Plagiatsvorwurf bei der Royal Society in London. Das erwies sich als schwerer Fehler, denn Newton beherrschte die ehrwürdige Wissenschaftsgesellschaft damals weitgehend. Er besetzte den Ausschuss, der die Prioritätsfrage klären sollte, mit seinen Anhängern. Den Abschlussbericht schrieb Newton sogar weitgehend selbst, wodurch er natürlich für Leibniz sehr negativ ausfiel. Nach der Verurteilung als Plagiator wurde Leibniz dann auch noch auf Betreiben Newtons aus der Royal Society ausgeschlossen. Newton freute sich über seinen unfair errungenen Sieg und äußerte die Hoffnung, dass er Leibniz mit dieser Antwort das Herz gebrochen habe. Leibniz war von der unerwarteten Entscheidung sehr betroffen und enttäuscht. Vielleicht war es aber für ihn ein gewisser Trost, dass sich seine Differential- und Integralrechnung in Kontinentaleuropa schnell durchsetzte, während die wesentlich kompliziertere Fluxionsmethode von Newton fast nur noch in England angewandt wurde. Daraus erwuchs der englischen Mathematik für fast 100 Jahre ein deutlicher Nachteil. Umstrittene Heldenlieder Die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm hatten zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine sehr heftige Kontroverse mit ihrem Kollegen Friedrich Heinrich von der Hagen. Der Anlass war die Lieder-Edda, eine alte nordische Götter- und Heldendichtung. Die Grimms hatten bereits die Herausgabe einer deutschen Fassung angekündigt, als es von der Hagen gelang, ihnen mit ziemlich unfeinen Mitteln zuvor zu kommen. Daraufhin publizierten die Grimmbrüder einen Artikel, in dem sie nicht nur das

11 6 13 Forschung & Lehre STREITKULTUR? 449 unkollegiale Verhalten ihres Konkurrenten scharf kritisierten, sondern auch seine Übersetzung als ganz unbrauchbar bezeichneten. Von der Hagen wehrte sich mit einer ebenfalls sehr polemischen Publikation. Ihm gelang es auch, andere bekannte Persönlichkeiten zu teilweise sehr drastischen Stellungnahmen zu veranlassen. So schrieb beispielsweise der Philosoph und Literaturhistoriker Friedrich Schlegel: Dagegen scheinen mir die beiden Grimms samt ihrem Grimm ziemlich unwissende und besonders sehr rohe Teppen zu sein. Obwohl von der Hagen zeitweilig wie der Sieger aussah, setzten sich auf lange Sicht dann aber doch die Brüder Grimm mit ihren qualitätvolleren Arbeiten durch. Sie gelten heute als Gründungsväter der deutschen Philologie, während von der Hagen weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Kampf um Saurierknochen Zwischen den amerikanischen Saurierforschern Edward D. Cope und Othniel C. Marsh kam es im 19. Jahrhundert jahrelang zu üblen Auseinandersetzungen, über die nicht nur in den USA ausführlich berichtet wurde. Die beiden Wissenschaftler arbeiteten zunächst bei Ausgrabungsarbeiten gut zusammen. Ihre Wertschätzung drückte sich vor allem auch durch die Namensgebung bei Fossilfunden aus. Cope benannte beispielsweise eine von ihm ausgegrabene prähistorische Echse Coloestus marshii, Marsh revanchierte sich bei einem Saurier mit dem Namen Mesosaurus copeanus. Die Feindschaft dürfte 1872 bei einer gemeinsamen Grabung in Wyoming begonnen haben. Das geht aus recht aggressiv formulierten Briefen hervor, die sie sich danach zuschickten. So schrieb Marsh beispielweise: Über die Nachrichten war ich so wütend, dass»von der Hagen wehrte sich mit einer ebenfalls sehr polemischen Publikation.«ich auf Sie losgehen wollte. Im Antwortbrief von Cope stand: alle Exemplare, die Sie im August 1872 gesammelt haben, verdanken Sie mir. In den Folgejahren bekriegten sich die beiden Kampfhähne vor allem mit Artikeln. Im American Journal of Science publizierte Marsh die meisten seiner Arbeiten, die er oft auch für persönliche Angriffe auf Cope nutzte. Die Zeitschrift American Naturalist stand unter dem Einfluss von Cope, weshalb er darin viele Attacken auf Marsh veröffentlichen konnte. Noch heftiger wurde der Streit, nachdem 1877 in Wyoming ein neues Ausgrabungsgebiet entdeckt worden»durch ihren Dauerstreit ruinierten sich die amerikanischen Saurierforscher Cope und Marsh gegenseitig.«war. Beide Wissenschaftler starteten dort große Grabungskampagnen und bekämpften sich dabei mit allen Mitteln. Marsh ließ von seinen Männern große Mengen irreführender Fossilien in alten Grabungsbereichen ablagern, um Cope die Arbeit zu erschweren. Manchmal führte Marsh sogar Sprengungen durch, damit sein Rivale keine Nachgrabungen mehr durchführen konnte. Cope revanchierte sich, indem er einen ganzen Zug, den Marshs Leute mit Fossilienfunden beladen hatten, zu sich nach Philadelphia umleitete.»in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entbrannte ein spektakulärer Streit um die Frage, wer als erster den AIDS- Erreger entdeckt hatte.«durch ihren Dauerstreit ruinierten sich die zwei wissenschaftlichen Rabauken gegenseitig. Während Marsh sich nur durch die Hilfe der Universität Yale finanziell einigermaßen über Wasser halten konnte, verlor Cope sein ganzes Vermögen und starb einsam und verarmt. Aber sogar am Ende seines Lebens wollte er sich noch mit seinem Rivalen messen. Cope verfügte nämlich, dass nach seinem Tod Gewicht und Volumen seines Gehirns bestimmt werden sollten, damit man die Werte später mit denen von Marsh vergleichen könnte. Zu diesem abstrusen Wettstreit kam es dann aber doch nicht, weil Marsh sich ihm verweigerte. Transatlantischer Streit um Viren In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entbrannte ein spektakulärer Streit um die Frage, wer als erster den Erreger der AIDS-Erkrankung entdeckt hatte wurde in den USA verkündet, dass dem Virologen Robert Gallo mit seinem Team diese medizinisch äußerst wichtige Entdeckung gelungen sei. Die meisten Fachleute waren über die Meldung sehr erstaunt, denn inzwischen galt die Forschungsgruppe des Franzosen Luc Montagnier als der Entdecker dieses Virus, das heute die Bezeichnung HIV trägt. Nachuntersuchungen hatten nämlich ergeben, dass das von Gallo zuerst beschriebene Virus nicht der Verursacher von AIDS war. Das Pasteur-Institut, an dem Montagnier arbeitete, hatte inzwischen auch schon weltweit einen Patentantrag für ein Verfahren gestellt, mit dem das Virus im Blut nachgewiesen werden kann. Trotz dieser Sachlage beantragte auch das Institut von Gallo ein solches Patent, das in den USA erstaunlich schnell erteilt wurde, während der früher gestellte Antrag aus Frankreich lange unbearbeitet liegen blieb. Gegen diese ungerechte Behandlung reichte das Pasteur-Institut Klage bei einem Gericht in den USA ein. Da die US-Regierung wohl zu Recht befürchtete, dass bei einem Gerichtsverfahren vor allem der gute Ruf des US-Patentamtes erheblich beschädigt würde, entschloss sie sich, die Angelegenheit auf höchster politischer Ebene zu regeln. Bei einem Gespräch im Weißen Haus einigte sich 1987 der Präsident der USA mit seinem Kollegen aus Frankreich auf eine Formulierung, wonach die Forscher beider Länder unabhängig von einander bei der Isolierung des humanen Retrovirus erfolgreich waren, das sich als ursächliches Agens für AIDS erwies. Auf dieser Basis wurden die Namen der französischen Wissenschaftler in die amerikanische Patentschrift mit aufgenommen. Für die zu erwartenden sehr hohen Lizenzeinnahmen aus dem AIDS-Test vereinbarte man eine gleichwertige Aufteilung. Nach dieser außergerichtlichen Einigung kamen sich Gallo und Montagnier auch persönlich wieder näher und verfassten einen gemeinsamen Artikel über die Entdeckung des AIDS-Erregers erhielten dafür allerdings nur Montagnier und seine Mitarbeiterin Barré-Sinoussi den Nobelpreis.

12 450 STREITKULTUR? Forschung & Lehre 6 13 Kampf oder Rückzug? Alte und neue Streitgegenstände im akademischen Feld MARIAN F ÜSSEL Der akademische Streit, seit dem Mittelalter in den Universitäten fest verankert, führt heute eher ein Schattendasein. Woran könnte das liegen? Haben sich die Schauplätze für (Konkurrenz-) Kämpfe vielleicht verschoben? Der Streit hat an den Universitäten bereits seit ihrer mittelalterlichen Formationsphase lange Tradition. Ob es der rechte Glauben, die akademische Rangordnung, die politische Gesinnung oder der unbedingte Geltungsanspruch von Erklärungspotenzial und Originalität der eigenen Theorie war: Akademiker haben»man kontert ein neues Paradigma nicht mehr durch dessen Widerlegung, sondern indem man ein eigenes etabliert.«stets vielfältige Anlässe und Formen des Streitens gefunden. Universitäre Statuten vergangener Jahrhunderte sind von Paragraphen, die den Streit unter Kollegen verhindern oder schlichten helfen sollten, ebenso gefüllt wie Literatur und Satire mit Anekdoten rasender Professoren. Das historische Spektrum der Streitpraktiken reicht vom Wortgefecht über die schriftliche Debatte bis hin zu physischer Gewalt. Ein Streit um die bessere Mathematik konnte im 16. Jahrhundert etwa den Verlust der eigenen Nase im Duell bedeuten, wie 1566 prominent im Fall von Tycho Brahe in Rostock geschehen. In der Disputation verfügt die akademische Streitkultur auch über eine eigene institutionelle Praxis agonalen Wettstreits, und mit dem Streit der Fakultäten haben die Universitäten eine spezifische Konfliktkonstellation herausgebildet, die in der Gegenwart von der Konkurrenz der drei Kulturen von Geistes-, Gesellschafts- und Naturwissenschaften abgelöst wurde. Auch die Foren und Medien des Streitens haben sich immer weiter ausgedehnt und AUTOR Marian Füssel ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte an der Universität Göttingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Geschichte der Universitäten, Kulturgeschichte der Gewalt und Theorie der Geschichte. damit Streitstil und Polemik nachhaltig beeinflusst. Räumliche Distanz hat den Streit unter Gelehrten dabei oft befördert, ließ sie den Gegner doch ebenso abstrakt wie eine Begegnung unwahrscheinlich erscheinen. Mit zunehmender Schriftlichkeit, seit dem 17. und 18. Jahrhundert etwa im Bereich des wissenschaftlichen Rezensionswesens, hat sich allerdings nicht nur der Öffentlichkeitscharakter akademischen Streitens enorm gewandelt, sondern auch die Objektivierungsimperative einer moralischen Ökonomie der Wissenschaft (Daston). Ein Streiten ad personam, wie es noch im 19. und frühen 20. Jahrhundert mit aller Vehemenz bis hin zur Karrierevernichtung praktiziert werden konnte, ist im 21. Jahrhundert damit nicht nur moralisch diskreditiert und einer Peinlichkeits- und Thematisierungsschwelle unterworfen, sondern auch faktisch seltener geworden. Auch hat sich die Thematisierbarkeit von Motiven wie etwa Ehre in der Moderne merklich gewandelt, was zumindest die expliziten Konflikte versachlicht zu haben scheint. In jüngerer Zeit ist unter dem Begriff der Streitkultur jedoch eine neue Aufmerksamkeit für das Streiten zu verzeichnen, die vom politischen Imperativ einer streitbaren Demokratie bis hin zu institutionalisierten Debattierklubs reicht. Auch als Thema der Wissenschaftsgeschichte feiern Streit, Polemik und Konflikte Konjunktur, während Beobachter der gegenwärtigen akademischen Gelehrtenkultur eher von einem Rückzug des Streits aus den Wissenschaften (J. Kaube) ausgehen. Pluralisierung Doch wie lässt sich der vielfach diagnostizierte Rückgang wissenschaftlicher Streitkultur erklären? Offenbar spielt der Wandel in der Bildung von Schulen über Paradigmen hin zu sogenannten turns hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Während die Schulen noch mit einem zu Widerspruch motivierenden Alleinvertretungsanspruch und einem umfassenden Problemlösungsversprechen antraten, scheint die an Wenden orientierte Wissenschaftskultur zunehmend sich selbst zu genügen. Man kontert ein neues Paradigma nicht mehr durch dessen Widerlegung oder inhaltlichen Einspruch, sondern indem man ein eigenes zu etablieren versucht, mag es auch noch so klein sein. Wer genug vom kulturwissenschaftlichen Spatial Turn hat, wendet sich stattdessen lieber den Sound Studies zu. Einher mit dieser neuen Selbstgenügsamkeit geht eine Pluralisierung und räumliche Dezentrierung der tonangebenden Paradigmenverwalter. Die Zeiten, in denen Sozialhistoriker ein

13 6 13 Forschung & Lehre STREITKULTUR? 451 hegemoniales Zentrum in Ostwestfalen fanden, sich kritische Philosophen in der Rhein-Main Gegend oder Rezeptionsästhetiker am Bodensee sammelten, sind lange vorbei. Auch trägt der Ausschüttungsgrad an Drittmitteln zumindest in den Geisteswissenschaften oftmals eher zur geographischen Orientierung über reichere Stellenausstattung und komfortablere Infrastrukturen bei, als dass er inhaltlich über die hegemoniale Stellung innerhalb eines Feldes oder einer Disziplin Auskunft gibt. Die Pluralisierungstendenzen innerhalb eines Faches gehen mit einer Spezialisierung Unsichtbarkeit Doch die Unsichtbarkeit des Streitens sollte nicht zu der täuschenden Annahme führen, es gäbe de facto keine Kämpfe, Konkurrenzen und Kritiken mehr im akademischen Feld. Zu den inneruniversitären Streitgegenständen»Die Bereitschaft zu streiten bleibt auch eine Frage des wissenschaftlichen Habitus.«zählen jedoch seltener wissenschaftliche Inhalte als vielmehr Fragen von Verwaltung, Verfahren, Ressourcenverteilung und Stellenbesetzungen. Jenseits der Grenzen der öffentlichen Sicht- und die Postdocbewertung erreicht hat wächst die Angst vor einer Revanche. Die Bereitschaft zu streiten bleibt auch eine Frage des wissenschaftlichen Habitus. Wenn jemand in einer Rezension oder auf einer Tagung tatsächlich einmal den blanken Degen zieht, handelt es sich häufig um Doktoranden, die die Feldregeln noch nicht inkorporiert haben oder Emeriti, die sie nicht mehr zu achten brauchen. Erfolgversprechender ist für viele Wissenschaftler offenbar eher die Zuflucht zu einer Konsensfiktion. Der Dissens beschränke sich auf Petitessen, eigentlich ziehe man doch am gleichen Strang etc. Ein Schlagabtausch unter Anwesenden hingegen, wie er die vormoderne Universität mit ihren öffentlichen Disputationen lange prägte, ist in der Gegenwart kaum mehr denkbar. Verhindert wird die Entgrenzung der Kommunikation nicht nur durch die eingeübten Peinlichkeitsschwellen, sondern auch durch die hohe Dichte an Tagungen und Begegnungen, die einen Habitus der Konfliktvermeidung befördern, da die Erfahrung lehrt, dass man sich stets zweimal im Leben sieht. Foto: picture-alliance einher, die eine Reaktion auf konkurrierende Positionen immer verzichtbarer erscheinen lässt. Jedes noch so spezielle Forschungsthema findet mittlerweile seine eigene Zeitschrift, seine eigene Tagung oder seinen eigenen Arbeitskreis, ohne dabei die Kreise anderer Diskussionen zu stören oder auch nur zur Kenntnis nehmen zu müssen. Hörbarkeit wird über Kolleginnen und Kollegen weiter mit unverblümter Härte hergezogen, ohne dass Fragen offen blieben. Nicht zuletzt eine ubiquitäre Praxis des wechselseitigen Rund-umdie-Uhr-Evaluierens, -Begutachtens und -Rankens weckt jedoch Vorsicht vor allzu expliziter Abgrenzung und Positionierung. Hängt das geistige Prestige weniger an der Originalität und Überzeugungskraft der eigenen Forschung als an der Höhe der eingeworbenen Drittmittel ein Kriterium, das inzwischen längst Sinn und Unsinn des Streitens Doch warum kann sich überhaupt der Eindruck einstellen, weniger Streit könnte ein Defizit für die Wissenschaft bedeuten? Zum einen hält sich die Auffassung, das Streiten sei eine Grundvoraussetzung für wissenschaftlichen Fortschritt, zumindest wenn man letzteren für möglich hält. Streitvermeidung bedeute hingegen Stillstand und wird als Indifferenz gedeutet. Zum anderen ermöglichen Konflikte auch Orientierung. So wirft eine imaginäre Kartierung von Konfliktlinien und -parteien nicht nur die Frage der eigenen Positionierung auf, sondern vermittelt auch das Gefühl, den Überblick zu haben. Je unsichtbarer mithin die Konfliktlinien werden, desto mehr stellt sich das Gefühl der Unübersichtlichkeit ein bzw. eines bei uns im Fach passiert ja nichts mehr, was wiederum auf die implizite Koppelung von Dissens und Weiterentwicklung verweist. Die Frage, ob ein Verschwinden des Eigensinns (P. J. Brenner) nun jedoch tatsächlich einen Verlust an Wissenschaftskultur bedeutet oder als Ausweis eines Fortschritts an Professionalisierung zu begrüßen ist, wird wohl nach wie vor divergierenden Bewertungen unterliegen. Nur eines wird sie damit gegenwärtig wahrscheinlich nicht: ein Gegenstand des Streitens.

14 452 STREITKULTUR? Forschung & Lehre 6 13 Streiten Tiere fairer als Menschen? Der schwierige Weg zur Regelung von Konflikten JOSEF H. REICHHOLF Konflikte gehören genauso zur Evolution wie Konsens und Kooperation. Haben Tiere die Problematik, dass der Bravste nicht in Frieden leben kann besser gelöst als wir Menschen? Arterhaltend sei sie, die innerartliche Aggression, und daher grundsätzlich gut, so Konrad Lorenz, Nobelpreisträger von 1973, in seinem bekanntesten Buch Das sogenannte Böse. Denn innerartliche Auseinandersetzungen, wie Rivalität um Geschlechtspartner oder Kämpfe um (höhere) Positionen in der Rangordnung, werden in fairen Ritualen ausgetragen, wobei das Kräftemessen den Gegner nicht lebensgefährlich verletzt. Beschädigungskämpfe gibt es kaum. Sie könnten nicht im Interesse der Arterhaltung sein. Deshalb sei Streit bei Tieren nicht böse (gemeint), wie manches Tun und manche Absichten beim Menschen. Dank der Ritualisierung in Kommentkämpfen sondert die innerartliche Aggression vielmehr die Schwachen aus. Gemäß Darwins survival of the fittest gewinnen die Starken. Konrad Lorenz hielt daher die innerartliche Aggression für einen der Großen Baumeister der Evolution. Sind die Tiere also weiter gekommen als wir Menschen? Sind sie fairer, wenn sie streiten? Von der Erlangung guter Ressourcen und von Möglichkeiten der Fortpflanzung hängt schließlich ihre (genetische) Zukunft ab. Sich auf Kosten anderer Artgenossen durchzusetzen, gehört zu den zentralen Vorgängen im Leben wie auch im Prozess der»sobald die Aufnahmefähigkeit der Umwelt erreicht wird, setzt zwangsläufig Konkurrenz ein.«evolution. Nur höchst selten und wenn, dann bloß für kurze Zeit, gibt es fast unbegrenzte Möglichkeiten, sich gemäß der biblischen Aufforderung zu wachsen und zu (ver)mehren. Sobald die Aufnahmefähigkeit der Umwelt, die ökologische Kapazität, erreicht wird, setzt zwangsläufig Konkurrenz ein. Sie wird umso heftiger, je knapper die Ressourcen werden. Dann weitet sie sich auch auf andere, ökologisch ähnliche Arten aus. Aber mit Abstand am stärksten wirkt sie artintern, weil die Artgenossen einander in ihren Lebensansprüchen am ähnlichsten sind. AUTOR Josef H. Reichholf ist Zoologe und Evolutionsbiologe. Er war Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Sammlung und Honorarprofessor an der TU München und ist seit Mai 2010 pensioniert und emeritiert. Artinterne Konkurrenz Durch zwischenartliche Konkurrenz wird die schwächere Art ganz oder weitgehend verdrängt. Sie überlebt nur, wenn sie in einen Lebensbereich ausweichen kann, der für die Konkurrenzstärkere nicht nutzbar ist. Das Ergebnis ist die so genannte Nischentrennung von Arten, also die Aufteilung der Lebensmöglichkeiten in unterschiedliche Nischen. Es gab sie nicht von vornherein. Vorhanden waren zunächst offene Möglichkeiten zu leben. Die Einnischung ist das Ergebnis von Konkurrenz. Nischentrennung und Verdrängung werden hier nicht weiter behandelt. Die innerartliche Konkurrenz liegt (uns) näher, weil sie das Verhalten von uns allen berührt. Konrad Lorenz pries sie als arterhaltend. Wie die meisten Verhaltensforscher seiner Zeit war er von Kommentkämpfen beeindruckt, die es bei Säugetieren und Vögeln, aber auch bei anderen Tieren, ja sogar bei Insekten gibt. Wenn etwa die Männchen kleiner Stielaugenfliegen mit heftigem Hin und Her taxieren, wer den größten Augenabstand hat, so wirkt das zwar für den menschlichen Betrachter höchst belustigend, für die Weibchen der Stielaugenfliegen ist das aber ein zuverlässiges Fitnessmerkmal der Männchen. Darum geht es auch bei den Kommentkämpfen der Hirsche. Der Platzhirsch als Sieger aus einer Vielzahl gewonnener Kämpfe wird sich schließlich nach dem Prinzip the winner takes it all mit (fast) allen Weibchen seines Rudels paaren. Die dadurch erzielte Menge an eigenem Nachwuchs lohnt beides, den Kräfte zehrenden Einsatz im Streit um die Spitzenposition wie auch das viele Jahre lange Warten, bis der Hirsch stark genug ist, die Nummer 1 zu werden. Die Hirsche töten einander dabei nicht. Auch wenn Schafböcke oder Büffel mit aller Wucht zusammenkrachen, bekommen sie dank der Struktur ihrer Hörner keinen Schädelbruch, aber als Sieger eben auch wieder den Fortpflanzungserfolg. Pfauenhähne zittern in höchster Erregung mit prächtig entfaltetem Rad, wenn sich eine scheinbar uninteressierte Henne nähert und warten ab, ob sie sich zur Paarung entscheidet. Die Häh-

15 6 13 Forschung & Lehre STREITKULTUR? 453 Foto: mauritius-images ne unserer Haushühner gehen dagegen nach Wildhuhnart aufeinander los, dass Federn fliegen. Werden solchen Kampfhähnen messerscharfe metallene Spornkappen angelegt, kämpfen sie auf Leben und Tod. Darauf werden in Südostasien Wetten abgeschlossen. Auch bei Kampfhunden zeigen Tötungskämpfe, dass die von Konrad Lorenz erwartete Hemmung keineswegs immer automatisch funktioniert, wenn der Gegner unterlegen ist. Doch das lässt sich in solchen Fällen als Einflussnahme seitens des Menschen abtun. Alles im Sinne der Arterhaltung? Bereits in den 1970er Jahren beobachteten Feldforscher in Afrika aber Verhaltensweisen, die nicht mehr zur Vorstellung vom arterhaltend fairen Streit passten. Bei Löwen kommt es zu Kindesmord, wenn ein neues Männchen ein Weibchenrudel erfolgreich erobert, in dem noch kleine Junge vom Vorgänger vorhanden sind. Die Tötung dieser Jungen bringt die Löwinnen schneller wieder zur Fortpflanzungsfähigkeit; ein für den neuen Pascha zweifellos förderliches Verhalten, um zu eigenem Nachwuchs zu kommen. Denn seine Zeit im Rudel wird nicht lange währen. Die Herausforderer stehen bereit. Diese kämpfen keineswegs immer fair, wie das etwa Mark & Delia Owens in der Kalahari beobachteten. Der größere, im Einzelkampf stärkere Löwe Satan griff ein Brüderpaar von Löwen an, um sie vom Rudel zu verdrängen. Der Kampf endete für ihn mit dem Tod. Denn während er einen der beiden bereits dominierte, biss ihm der andere von hinten die Wirbelsäule durch. Solche und viele weitere Befunde, die sich aus der Feldforschung ergaben, stellten zwar nicht die Kommentkämpfe an sich in Frage, denn diese gibt es und sie verlaufen auch weitestgehend fair, sondern die zugrunde liegende Interpretation, dass das im Sinne der Arterhaltung geschähe. Tatsächlich gibt es bei den Tieren kein Wissen um die Art als solche. Sie existiert nur bei uns Menschen als Mittel der Klassifikation. Dass die Konfliktsteuerung jedoch nicht annähernd so funktioniert, wie sie es sollte, wenn es um das Wohl der Art ginge, drückt nichts deutlicher aus als unser eigenes Verhalten. Menschen hatten nie massiv arterhaltend-moralische Probleme, einander als Nicht-Menschen, als Untermenschen oder expressis verbis als Tiere zu deklarieren und zu vernichten. Um diese Neigung zu überwinden, können wir uns am Verhalten von Tieren Rothirsche beim Machtkampf als den besseren Menschen gewiss nicht orientieren, erwiesen sich diese doch als nicht annähend so fair und arterhaltend wie erwartet. Höchst egoistisch handeln sie selbst dann, wenn vordergründig Fairness praktiziert zu werden scheint. Zudem gibt es gerade bei den besonders sozialen Arten, wie»bei den Tieren gibt es kein Wissen um die Art als solche.«ameisen und Ratten, Gruppenkonflikte, die sich durchaus als Kriege beschreiben lassen. Manche Ameisenarten überfallen andere Arten, machen Sklaven und rotten ihre Konkurrenz flächendeckend aus. Und nicht nur Ratten töten fremde Artgenossen in Gruppenkonflikten, sondern auch die Schimpansen, die uns als Primaten nächst verwandt sind, praktizieren territoriale Aggression mit Vernichtung ihrer Feinde. Verklärte Blicke in die Tierwelt liefern daher keine beispielhaften Vorgaben dafür, wie wir unsere Konflikte in verträgliche Formen bringen können. Wir brauchen eigene Regeln, um auch im Streit menschlich zu sein.

16 454 STREITKULTUR? Forschung & Lehre 6 13 Für eine konstruktive Streitkultur Die Rolle der Wissenschaftsphilosophie im Streit der Fakultäten HOLGER L YRE Streit innerhalb von Fächern, aber auch zwischen wissenschaftlichen Disziplinen ist nicht selten. Dabei kann es um Einzelthemen und auch Grundlagen des Weltverständnisses gehen.welche Rolle in der Vielfalt der Wissenschaften kann die Wissenschaftsphilosophie hier spielen? Fragen an einen Vertreter der Zunft. Forschung & Lehre: Zur Wissenschaft und der Universität gehörte von Anfang an der Streit geradezu als Wesensmerkmal. Kaum eine These ohne Widerspruch, ohne Antithese. Fehlt heute der (notwendige) Streit der Fakultäten? Professor Holger Lyre lehrt Theoretische Philosophie an der Universität Magdeburg und ist Vorsitzender der Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie. Holger Lyre: Es mangelt nicht grundsätzlich an Streit, vielleicht aber an einer hinreichend konstruktiven Streitkultur. Doch zunächst: was hat sich eigentlich geändert seit Kants über 200 Jahre alter Streitschrift? Kant steht die klassische Universität mit ihren vier Fakultäten vor Augen, wobei er Theologie, Jura und Medizin als obere, von gesellschaftlichem Interesse getragene Fakultäten ansieht, während die untere, philosophische Fakultät von rein wissenschaftlichem Interesse ist. Von dieser Struktur sehen wir heute nichts mehr, die ehemalige Philosophische Fakultät hat sich in eine übergroße und heterogene Anzahl von Teildisziplinen, auch Fakultäten, aufgespalten. Als Wissenschaftstheoretiker steht mir dabei insbesondere die Heterogenität dieser Aufspaltung vor Augen. Während die Wissenschaftstheorie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch das Programm der Einheitswissenschaft verfolgte, sind Inkommensurabilität und Disunity heutzutage die treibenden Schlagworte. Unsere Welt erweist sich als komplex und kompliziert, und jede Wissenschaft, ja jede Subdisziplin schafft einen ihr eigenen und typischen Zugang zur Welt, wobei keine Disziplin sich in der Autonomie ihrer Zugangsweise gern durch eine andere gängeln lassen möchte. Vorstellungen von Vereinheitlichung und, stärker noch, Reduktionismus sind verpönt. In einem solchen Klima ist dann der Diskurs zwischen den Disziplinen problematisch, weil es einen Reflex aller Beteiligten gibt, sich mit seiner eigenen Disziplin zu behaupten und Hegemonialansprüche anderer Disziplinen energisch zurückzuweisen. Psychologisch ist das nachvollziehbar, und es ist auch nur natürlich, dass, wenn eine neue Disziplin entstanden ist, ganz einfach die normativen Kräfte des Faktischen dafür sorgen, dass diese dann nicht mehr verschwinden wird und zwar selbst dann, wenn ihre Inhalte weitestgehend in andere Gebiete hinübergewandert sind. F&L:... und andererseits wird überall nach Interdisziplinarität gerufen.»echter interdisziplinärer Diskurs wäre Streitkultur im besten Sinne des Wortes.«Holger Lyre: Ja, und echter interdisziplinärer Diskurs wäre Streitkultur im besten Sinne des Wortes. Doch stehen der Interdisziplinarität neben allen inhaltlichen Problemen und Verständigungsschwierigkeiten auch große praktische Hürden gegenüber. Denn die Infrastruktur unserer Forschungslandschaft ist keineswegs interdisziplinär ausgerichtet: akademische Laufbahnen und Bewährungsaufstiege machen sich nahezu ausschließlich an den Partikularbedingungen einzelner Disziplinen fest. Die Vielzahl und Feinkörnigkeit spezifischer Fachjournale übersteigt schon fast die Feinkörnigkeit der Wissenschaften selbst, und nur fachspezifische, keinesfalls interdisziplinäre Publikationen führen zu karriererelevanter Anerkennung. Dabei tragen gerade wissenschaftliche Förder-Organisationen und -instrumente, obwohl sie auf der einen Seite beständig Interdisziplinarität fordern, auf der anderen Seite durch Gutachterauswahl und sehr fokussierte, an traditionellen Fachgrenzen orientierte Förderprogramme zur Verfestigung der Fachgrenzen bei, statt deren Aufbrechen zu befördern. Doch Interdisziplinarität ist ja kein Selbstzweck, interdisziplinärer Streit sollte die Fächergrenzen und den Fächerkanon anpassungsfähig und fluide halten mit Blick auf die sachlichen, sich immer wieder wandelnden Bedürfnisse. Das impliziert, dass

17 6 13 Forschung & Lehre STREITKULTUR? 455 Fächer auch einmal zugrunde gehen könnten. Davon ist nichts zu spüren. F&L: Kant hat in seiner Fakultätschrift pointiert gesagt, dass in einer Universität auf Wahrheit ( ) alles ankommt. Nun ist vor und nach Kant immer wieder der Versuch unternommen worden, die Wahrheit aus den Wissenschaften zu verabschieden. Ist Wissenschaft ohne Wahrheitsanspruch möglich und sinnvoll?»im Tagesgeschäft schert man sich nicht um die Wahrheitsfrage.«Holger Lyre: Möglich ist sie allemal, ob sie sinnvoll ist, hängt sehr von der philosophischen Grundposition des Einzelnen ab. Wir bewegen uns hier im Fragefeld des so genannten wissenschaftlichen Realismus. Zeichnen die Wissenschaften ein realistisches Bild von der Welt, realistisch in dem Sinne, dass den von ihnen behaupteten Größen auch tatsächlich etwas in der Welt entspricht? Eine solche realistische Auffassung ist eng verknüpft mit der traditionellen Wahrheitsauffassung, derzufolge eine wahre Aussage mit den Tatsachen korrespondiert. Nun stoßen die Wissenschaften ja in den Bereich des Unbeobachtbaren vor. Weder Elektronen noch schwarze Löcher noch Gene noch biologische Arten noch mentale Zustände sind direkt observabel, sie werden stattdessen in wissenschaftlichen Theorien mittels theoretischer Terme postuliert. Während der wissenschaftliche Realist glaubt, dass diesen Termen auch bestimmte Entitäten in der Welt entsprechen (und so auch den Anwendungserfolg der jeweiligen Wissenschaften erklärt), behauptet der Antirealist, dass wissenschaftliche Theorien eher nützliche Instrumente zur Vorhersage sind, ohne dass angenommen werden muss, dass sie den Tatsachen korrespondieren. Ein Modell kann ja zweifelsohne in praktischer Hinsicht nützlich sein, ohne die wahren Verhältnisse zu erfassen (man denke an das Bohrsche Atommodell). F&L: Die Wahrheitsfrage als eine Sonntagsfrage? Holger Lyre: Ja, im Gespräch mit Fachwissenschaftlern habe ich häufig festgestellt, dass diese Fragen eher als philosophische Sonntagsfragen empfunden werden. Man findet unter den practizing scientists häufig ebenso viele Instrumentalisten wie Realisten, aber eigentlich schert man sich im Tagesgeschäft nicht darum. Man möge aber bedenken: um junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern, ist es sehr sinnvoll, ihnen zunächst zu vermitteln, dass Wissenschaft zu einem wahren, nicht bloß nützlichen Verständnis der Welt vordringt, um zu verstehen, was»der Streit der Disziplinen kann sich entweder am Gegenstand oder an den Methoden entfachen.«die Welt im Innersten zusammenhält. Ich glaube fest, dass der Schulunterricht gerade in den MINT-Fächern diese philosophischen Fragen, auch wenn manche Profis sie später als irrelevant belächeln, thematisieren sollte, um genuine Begeisterung für Wissenschaft zu schüren. F&L: Ihr Fachgebiet ist die Wissenschaftsphilosophie. Welche Rolle kann sie im Streit der Fakultäten spielen? Holger Lyre: Schauen wir zunächst, woran sich ein Streit zwischen wissenschaftlichen Disziplinen entfachen lässt, nämlich entweder am Gegenstand oder an den Methoden. Dies sind auch die zwei Arten und Weisen, mittels derer sich umgekehrt eine wissenschaftliche Disziplin definieren lässt: entweder über den Gegenstand ( Genetik ist diejenige Disziplin, die sich mit dem Träger und der Weitergabe von Erbanlagen beschäftigt ) oder über die Methoden ( Radioastronomie ist diejenige Disziplin, die das Universum auf der Basis von Radiowellen untersucht ). Während die Fachwissenschaften in Bezug auf Gegenstände und Methoden auch im Diskurs mit anderen ihre Binnenansichten pflegen, greift die Wissenschaftstheorie vermittelnd ein, denn ihr Anliegen ist, die allgemeinen Methoden, Erklärungs- und Bestätigungsformen und typischen Kennzeichen wissenschaftlicher Theoriebildung zu untersuchen. Insofern Wissenschaftstheorie allgemein herausfinden möchte, was Wissenschaft eigentlich ist und wie sie funktioniert, ist ihr am Disziplinen überschreitenden Diskurs genuin gelegen. Dabei kann sie auch an den Gegenständen der Wissenschaften angreifen. In der speziellen Wissenschaftstheorie einer Fachdisziplin interessiert man sich etwa für ontologische Fragen der Art, welche Entitäten durch die wissenschaftliche Theoriebildung eigentlich behauptet werden. Ein notorisches Beispiel ist die Debatte über die Interpretation der Quantenmechanik, über die sich alle Fachleute seit Bestehen dieser Theorie uneinig sind (jedenfalls diejenigen Fachleute, die physikalische Theorien nicht bloß pragmatisch ansehen). Für den Diskurs zwischen den Disziplinen ist dabei von besonderem Interesse, dass manchmal verschiedene Wissenschaften aus ihrem Blickwinkel über dasselbe zu reden beabsichtigen. Die kognitiven Neurowissenschaften geben ein lebendiges Beispiel: Die Untersuchung der Natur von Kognition und mentalen Zuständen geschieht heutzutage auf der Ebene der Neurobiologie, der kognitiven Psychologie, der Neuroinformatik, der Linguistik etc. Dabei ist es aber ungemein wichtig herauszufinden, ob die verschiedenen Disziplinen nicht nur dem Worte, sondern auch der Sache nach über dasselbe reden, ob etwa dasjenige, was der Molekularbiologe als Gedächtnismechanismus im Gehirn der Maus bezeichnet, mit demjenigen Gemeinsamkeit hat, was ein Verhaltenspsychologe als Gedächtnis im Menschen bezeichnet. Oder ob Sehen bei Fischen dasselbe bezeichnet wie bei Menschenaffen. Wissenschaftstheorie sowie Kognitions- und Neurophilosophie versuchen, durch ihre Fragen die verschiedenen kognitions- und neurowissenschaftlichen Fachdisziplinen hinsichtlich ihrer Unterschiede und Gemeinsamkeiten, aber auch hinsichtlich möglicher herauszufor- Reduktionsverhältnisse dern. F&L: An den Universitäten hat es immer wieder sog. Leitwissenschaften gegeben: Die Theologie, die Philosophie, die Soziologie oder auch die sog. Lebenswissenschaften. Welchen Platz nimmt die Philosophie in der Universität des 21. Jahrhunderts ein? Holger Lyre: Die Leitwissenschaft des 20. Jahrhunderts war zweifelsohne die Physik, die Leitwissenschaften der Jahrhundertwende und des beginnenden 21. Jahrhunderts sind die Lebenswissenschaften. Die Philosophie ist schon lange nicht mehr Leitwissenschaft und

18 Sonderkondi onen für DHV-Mitglieder 456 Forschung & Lehre 6 13 Ihr Traumurlaub ist u s r iss s ha Unsere Urlaubsspezialisten stellen für Sie Ihre maßgeschneiderte Traumreise nach Ihren Wünschen zusammen. Fragen Sie nach unseren exklusiven S nderk ndi nen für DHV-Mitglieder. Ein Partner des: Merkana - Ihr Verbandsreisebüro Alleestraße Remscheid Tel.: Fax: dhv@merkana.de REISEERLEBNIS muss es meines Erachtens auch nicht sein. Ihre Rolle ist ja diejenige einer methodischen Reflektionsdisziplin (gerade in Form der Wissenschaftsphilosophie) und einer mit Orientierungsfragen beschäftigten Disziplin (vor allem im Rahmen der Ethik). Beides sind sehr wesentlich metatheoretische Unternehmungen, und diese können und dürfen ihre Anregung und ihren Nährboden in denjenigen Fachdisziplinen finden, die von gesellschaftlich-wissenschaftlichem Interesse sind. Die Philosophie wird in ihrer Bedeutung nicht dadurch beschnitten, dass sie aus methodischen Gründen sehr häufig ein eher nachträgliches Geschäft darstellt. Anschaulich gesagt: die Fachwissenschaften preschen zunächst los, probieren aus, sind oftmals vage und heuristisch, und erst in einem zweiten Schritt erfolgt dann die methodische, begriffliche und normative Aufräumarbeit, bei der der Wissenschaftsphilosoph dem Fachwissenschaftler durch seine reflektive Strenge sehr nützlich sein kann. F&L: Kant sprach einst ironisch von der Philosophie als der Magd der Theologie. Sind Wissenschaften heute zu sehr die Mägde der Nützlichkeit, von gesellschaftlichen Interessen oder des Marktes? Holger Lyre: Es ist ja unübersehbar, dass die Grundlagenforschung in nahezu allen wissenschaftlichen Bereichen in den letzten Dekaden immer weiter ins Hintertreffen geraten ist, während anwendungsorientierte Forschung unsere Forschungslandschaft prägt. Mein Standardbeispiel: im Mutterland Albert Einsteins gibt es heute nur ein, zwei Lehrstühle für Allgemeine Relativitätstheorie (falls überhaupt; dafür gibt es, zugestanden, ein Max- Planck-Institut, was aber keine universitäre Forschung mit Studierenden betreibt). Derartige, vordergründig nutzlose Forschung macht aber Wissenschaft aus, die eine Kulturleistung ist wie die Kunst, und die eine aufgeklärte Gesellschaft sich leisten sollte und muss, um ihr eigenes Selbstverständnis zu befördern. Mir scheint daher von größter Wichtigkeit zu sein, den Einfluss sowohl der Politik als auch der Marktinteressen möglichst weitgehend aus der Wissenschaft herauszuhalten. Die faktische Einflussnahme der Politik auf Förderinstrumente bis hin zu einzelnen Berufungsverfahren ist viel zu groß. Dabei wurde die Geringschätzung des intrinsischen Wertes von Wissenschaft durch die Politik ja in jüngster Vergangenheit»Die faktische Einflussnahme der Politik ist viel zu groß.«nicht zuletzt in dem zum Teil skandalösen und fahrlässigen Umgang mit Plagiaten in den eigenen politischen Reihen deutlich. Offenbar erfassen leider weder Politiker noch weite Teile der Öffentlichkeit, dass Wissenschaft letztlich das Fundament der Lebensbedingungen moderner, demokratischer Gesellschaften bildet. Alle Errungenschaften, die unser Leben prägen, seien es Technik oder Medizin, aber auch Demokratie und Menschenrechte sind im Kern wissenschaftliche Errungenschaften. F&L: Was soll die Wissenschaft tun? Holger Lyre: Die Wissenschaft muss an dieser Stelle mit einer Stimme sprechen, muss also den Streit der Fakultäten zum Zwecke der gemeinsamen Interessenwahrung ruhen lassen. Dabei ist die Politik nur ein Adressat, Hauptadressat ist die Öffentlichkeit. Denn wenn in der Öffentlichkeit nicht verstanden wird, wieso und weshalb Wissenschaft, gerade auch Grundlagenwissenschaft, letztlich den Humus unserer Gesellschaft bildet, dann haben umgekehrt auch die Wissenschaftler vergessen, dass sie der Gesellschaft, die sie finanziert, diese Aufklärung immer wieder schuldig sind.»die faktische Einflussnahme der Politik auf Förderinstrumente bis hin zu einzelnen Berufungsverfahren ist viel zu groß.«und damit sind wir fast wieder am Anfang des Gesprächs: das Interesse der Öffentlichkeit an der Wissenschaft können wir Wissenschaftler am ehesten dadurch wecken, dass wir vermitteln, dass Wissenschaft einen höchsten Kulturwert darstellt, weil uns alle angeht, was die Welt im Innersten zusammenhält und welche Stellung der Mensch in ihr einnimmt.

19 Paul Ehrlich Stiftung AUSSCHREIBUNG Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis für hervorragende biomedizinische Forschung an deutschen Forschungseinrichtungen Dieser Preis wird von der Stiftung einmal jährlich an eine promovierte Nachwuchswissenschaftlerin/ einen promovierten Nachwuchswissenschaftler, die/der an einer Forschungseinrichtung in Deutschland herausragende Leistungen auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung erbracht hat, verliehen. Die Höhe des Preisgeldes beträgt bis zu Euro. Das Preisgeld darf ausschließlich forschungsbezogen verwendet werden. Die Vergabe und Preisverleihung findet in Form einer feierlichen Übergabe durch die Stiftung am 14. März 2014 in der Paulskirche in Frankfurt statt. Vorschlagsberechtigt sind HochschullehrerInnen sowie leitende WissenschaftlerInnen von Forschungseinrichtungen in Deutschland. Selbstbewerbungen werden nicht berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung soll der/die Preisträger/in das vierte Lebensjahrzehnt noch nicht vollendet haben und keine Lebenszeitprofessur oder vergleichbare Position innehaben. Vorschläge werden ausschließlich in elektronischer Form (CD oder per ) bis zum 7. Juli 2013 erbeten. Sie sollen eine detaillierte Begründung, ein Schriftenverzeichnis sowie die wichtigsten Publikationen und einen Curriculum Vitae der/des Vorgeschlagenen enthalten. Bitte richten Sie Ihre Vorschläge an den Vorsitzenden der Auswahlkommission: Prof. Dr. Robert Tampé Institut für Biochemie, Goethe-Universität Max-von-Laue-Str. 9, Frankfurt Die Auswahl der Preisträger/innen erfolgt durch den Stiftungsrat auf Vorschlag einer Auswahlkommission. Kandidatinnen/Kandidaten der engeren Wahl werden zu einem Symposium nach Frankfurt am Main eingeladen. Informationen dazu erteilt: Beate Braungart Tel: Paul_Ehrlich_und_Ludwig_Darmstaedter-Nachwuchspreis/index.html

20 458 STREITKULTUR? Forschung & Lehre 6 13 Streitlust und -frust Die Hochschule als konfliktträchtiger Ort JUSTUS L ENTSCH Hochschulen sind besondere Institutionen, in denen wissenschaftliche Innovation und individuelle Genialität organisiert werden müssen und in denen auch besondere Konflikte auftreten. Lässt sich diesen Konflikten mit akademischem Konfliktmanagement beikommen? Fragen an einen Mediator. Forschung & Lehre: Diskussion und Auseinandersetzung gehören naturgemäß zur Wissenschaft. Wie streitfähig sind Wissenschaftler bei inneruniversitären Konflikten? Justus Lentsch: In der Tat gehören Diskussion und Einsicht kraft des besseren Arguments untrennbar zur Wissenschaft. Auch beruht die Autonomie der Wissenschaft wesentlich auf ihrer Fähigkeit zur Selbstregulation und damit auf ihrer Fähigkeit, Konflikte selbst zu lösen. Daher mag es verwundern, wenn im Alltag mitunter so wenig von einem Bemühen um wechselseitiges Verständnis und um plausible Argumente für die Position der Gegenseite wahrzunehmen ist. Das scheinbare Fehlen einer um Verstehen und produktive Vereinbarungen bemühten Diskurskultur hat aber auch systematische Gründe: Dr. Justus Lentsch ist ausgebildeter Mediator und Mitglied des Netzwerks Wissenschaftscoaching. Erstens ist Wissenschaft ein soziales System, in dem naturgemäß auch Konflikte auftreten. Diese können aber vielfach nicht angesprochen werden. Denn einem weitverbreiteten Verständnis nach sollte die Produktion von Wissen und allem, was damit zusammenhängt, unabhängig von sozialen Rahmenbedingungen sein. In dieser Logik gibt es, vereinfacht gesagt, allenfalls Sachkonflikte oder im schlimmsten Fall: schlechte Praxis. Die offene Thematisierung von Konflikten wird vor diesem Hintergrund leicht als eine Psychologisierung epistemischer Probleme missverstanden. Ein Beispiel dafür sind Konflikte in der Promotionsausbildung, die nicht allein in schlechter Praxis, sondern oftmals in ungeklärten konfligierenden persönlichen oder institutionellen Rollenerwartungen wurzeln. Zweitens sind Hochschulen sehr besondere Organisationen. In der Literatur werden sie oft als organisierte Anarchien beschrieben: Immer da, wo es um die Organisation von Innovation und somit um nicht standardisierbare Aufgaben geht, wie eben in der Forschung, lassen sich ex ante vielfach keine verlässlichen Entscheidungsroutinen entwickeln. In einer solchen Situation sind informelle Settings und fluide Trading Zones zum Abgleichen der unterschiedlichen Präferenzen und Werthorizonte oftmals die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Entscheidung herbeizuführen. Im Einzelfall ist dies aber überaus konfliktträchtig. F&L: Welche Rolle spielt der wachsende Druck von außen? Justus Lentsch: Die wissenschaftspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre, allen voran die Exzellenzinitiative, haben den Druck auf Hochschulen zur Profilbildung erhöht. Zunehmend müssen sich Hochschulen als Gesamtorganisationen positionieren und entsprechend handeln. Turning the University into an organizational actor, wie es die Hochschulforscher Georg Krücken und Frank Meier genannt haben, erfordert allerdings einen hohen Grad interner Koordination. Dieser überfordert die»die offene Thematisierung von Konflikten wird leicht als eine Psychologisierung epistemischer Probleme missverstanden.«etablierten Entscheidungs- und Beteiligungsformen in den Einrichtungen vielfach. Die Folge sind Konflikte auf unterschiedlichen Ebenen: der internen Governance (also bspw. Konflikte zwischen Hochschulleitung/Verwaltung und Fachbereichen oder in der akademischen Selbstverwaltung), der externen Governance (bspw. Konflikte über angemessene Evaluationskriterien) oder Konflikte in der Forschung, insbesondere in den zunehmend geforderten inter- oder gar transdisziplinären Projektzusammenhängen und Clustern. F&L: Wie begegnen Hochschulen als organisierte Anarchien traditionell Konflikten?

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