Erweitertes E-Learning in der Biotechnologie
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- Fritz Lorenz Vogt
- vor 8 Jahren
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1 Erweitertes E-Learning in der Biotechnologie Zwischenstand des Projekts im WS 2010/11 G. Brand, FB 8, Umweltingenieurwesen Im SS 2010 kamen zwei neue Elemente mit finanzieller Unterstützung durch den E- Learning Lenkungsausschuss der Hochschule in einer Pflichtveranstaltung für unser zweites Semester zum Einsatz. 1. Voting-Tools (den Studierenden geläufig als Publikumsfrage aus TV Quizsendungen) Die Voting-Tools wurden mit beratender Hilfe des SKIM angeschafft und erstmals zu Beginn des SS 2010 eingesetzt. Abbildung 1 zeigt die beiden Typen der Clicker. Von dem einfacheren Modell mit 5 Druckpunkten existieren 70 Stück, von dem aufwändigeren Modell 30 Stück; sie sind gemeinsam und gleichzeitig für einfache Fragestellungen einsetzbar, so dass mit maximal 100 Studierenden gearbeitet werden kann. Abb. 1: Die im Rahmen der E-Learning Förderung angeschafften Voting-Tools Bei der Lehrveranstaltung Biotechnologie wurden in 12 Vorlesungen insgesamt 41 Fragen gestellt. Mit Interesse und 100%iger Beteiligung haben die Studierenden im Rahmen jeder Vorlesung etwa vier bis fünf Fragen nach dem Multiple-Choice System beantwortet. Die Fragen wurden gruppenweise zum zuvor behandelten Stoff während der Vorlesung gestellt. Das System erlaubt den sofortigen Aufbau einer Grafik mit der Auswertung. Das Layout der Fragen und die automatisierte Darstellung der Antworten sind exemplarisch in Abbildung 2 dargestellt. 1
2 Abb. 2: Eine von 41 gestellten Fragen und das sich innerhalb von Sekunden aufbauende Säulendiagramm mit einer Verteilung der Antworten richtige Antw orten in Prozent Abgegebene Stimmen Abb. 3: Beantwortung von 41 Fragen mit Hilfe von Voting-Tools; blau = richtige Antworten in %, rot = Anzahl abgegebener Stimmen = Anzahl Studierende im Hörsaal 2
3 Abbildung 3 zeigt die Auswertung aller Antworten. Von im Schnitt 80% der Studierenden wurden die Fragen korrekt beantwortet. Das zeitnahe Abfragen ermöglicht einen schnellen Rückgriff auf den soeben vermittelten Stoff; eine Wiederholung oder Vertiefung konnte bei gehäuften falschen Antworten schnell durchgeführt werden. Seitens der Studierenden wurde der Einsatz der Voting-Tools positiv bewertet. Eine an die neuen E-Learning Elemente angepasste Evaluierung brachte folgendes Ergebnis (Abb. 4): Abb. 4: Evaluierung des Voting-Tool Einsatzes Meine persönliche Einschätzung zum Gebrauch von Voting-Tools ist folgende: Die Generierung von Fragen in der jeweiligen ppt-datei ist leicht durchzuführen, aber zeitaufwändiger als gedacht. Die Nutzung des Programms im Hörsaal ist lästig, da es nicht auf den Hörsaal- Laptops installiert ist. Die Software durfte seitens des Herstellers nur auf einer eng begrenzten Anzahl PCs installiert werden. In der Regel funktioniert die Technik; einige wenige male lag von meiner Seite ein nicht korrektes Hochfahren vor. Die Geschwindigkeit, mit der das Ergebnis erscheint, ist sehr zufriedenstellend. Die Aufmerksamkeit der Studierenden - insbesondere in einer Pflichtveranstaltung - hat tatsächlich zugenommen. (Auch wenn ich bis heute die mit % für meine Begriffe hohe Anzahl falscher Antworten nicht verstehe! Vielleicht Unaufmerksamkeit, Desinteresse oder bewusst falsches Clicken einiger Studierender?) Insgesamt: Empfehlenswert 3
4 2. Wiki Schlechtere Erfahrung habe ich mit dem zweiten E-Learning Element, einem selbst zu erstellenden Wiki auf der ILIAS-Plattform gemacht. Die Studierenden hatten die Aufgabe, als eigenständige Leistung zwei themabezogene Beiträge ihrer Wahl mit Quellenangaben zu formulieren. Als Ausgangspunkt hatte das Betreuungsteam einen Text vorgegeben; copy and paste war verboten. Die Leistung wurde als Teilnahme im Rahmen des Pflicht-Praktikums angerechnet. Meine persönliche Einschätzung des Wikis ist folgende: Ich fand es spannend, interessant und oft sehr gelungen, was die Studierenden kreiert hatten. Die Betreuung zum Nachhalten der Leistung der einzelnen Studierenden und insbesondere die inhaltliche Kontrolle, ob nur irgendwo abkopiert wurde (copy and paste) waren extrem zeitaufwändig und sind auch zukünftig ohne SHK-Unterstützung nicht leistbar. Ich selbst fand es sehr abwechslungsreich und anregend; die Studierenden waren da allerdings völlig anderer Ansicht. Abb. 5: Evaluierung der Wiki-Erstellung Offensichtlich teilen nur die wenigsten Studierenden meine Meinung (Abb. 5). So lauten auch Einzelkommentare der Umfrage: Wiki wieder abschaffen Es ist ungerecht, dass manche 15 Minuten, andere 3 Stunden an einem Beitrag arbeiten Der Zeitaufwand zur Erstellung der Wiki-Beiträge ist unangemessen Sorry, der Wiki ist überflüssig; Googeln ist schneller (Offensichtlich wurde nicht begriffen, dass der Weg das Ziel sein sollte!) Wiki auf freiwilliger Basis; eventuell Vergabe von Credit-Points Wikis tragen nicht zum Lernerfolg bei und vertiefen nicht den Stoff (Die Meinung kann ich wirklich nicht teilen!) 4
5 3. Aktueller Stand Eine Kollegin des Studiengangs Angewandte Informatik hat Interesse an den Voting-Tools bekundet und wird sie eventuell mittelfristig einsetzen. Die Voting-Tools werden zurzeit beim ersten Semester im WPF Grundlagen der Ökologie eingesetzt, in Fragen während der Vorlesung nach dem Muster der Biotechnologie-Lehrveranstaltung. Gegen Ende des Semesters sollen sie, ebenfalls während der Vorlesung, zu einer schnellen, orientierenden Bewertung (Note 1 bis 5) von selbständigen Leistungen der Studierenden dienen, zur Bewertung von fünf bis 10 Minuten dauernden Schlaglichtern, Vertiefungen oder Beispielen zu einem eng begrenzten Ausschnitt des aktuellen Vorlesungsstoffs. 5
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