In dieses Vorhaben sollen insgesamt rund 1,5 Milliarden Franken (umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro) investiert werden.

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1 Projekt «Lago Bianco» Megawatt Pumpspeicher-Kraftwerk

2 Repower AG Repower ist ein international tätiges Energieunternehmen mit Hauptsitz in Poschiavo. Die Unternehmensgruppe blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück, welche durch stetiges Wachstum und eine zunehmende Internationalisierung bestimmt wird. Die Gruppe ist auf der ganzen Strom-Wertschöpfungskette tätig: Produktion, Handel, Verteilung und Vertrieb. Grundlage für die Handels- und Vertriebsaktivitäten ist ein technologisch und geografisch diversifizierter Kraftwerkspark. Repower ist die führende Stromversorgerin in der Südostschweiz, wo sie Kunden direkt und weitere über Wiederverkäufer mit elektrischer Energie versorgt. Sie bedient zudem in Italien, Deutschland und Rumänien KMU-Kunden mit Strom und in Italien auch mit Gas. Nebst dem Hauptsitz unterhält sie Niederlassungen in Bever, Klosters, Küblis, Ilanz, Landquart und Zürich sowie in Italien, Deutschland, Tschechien und Rumänien. Repower setzt auf moderne und diversifizierte Produktionstechnologien. Sie betreibt auch ein Gas-Kombikraftwerk in Italien und Windparks in Italien und Deutschland.

3 Pumpspeicher-Kraftwerk «Lago Bianco» Repower nutzt die Wasserkraft im Valposchiavo schon seit rund 100 Jahren. Sowohl der Lago di Poschiavo als auch der Lago Bianco sind Teile eines Kraftwerksverbundes zwischen dem Berninapass und der Landesgrenze Schweiz/Italien. Das Wasser wird heute in den Zentralen Palü, Cavaglia, Robbia, Campocologno I und Campocologno II genutzt. Mit dem Projekt «Lago Bianco» wird an diese Tradition angeknüpft. Die Wasserkraft im Puschlav wird weiter ausgebaut, und die Rolle Graubündens als Energiestandort damit markant aufgewertet. Das Valposchiavo ist ein ausgezeichneter Standort zur Realisierung eines Pumpspeicher-Kraftwerks. Vorgesehen ist, das Gefälle zwischen dem Lago Bianco am Berninapass (ca Meter über Meer) und dem Lago di Poschiavo (ca. 960 Meter über Meer) direkt zu nutzen. Dazu werden die beiden Seen zu einem System verbunden. Dies geschieht durch Erstellung eines rund 17,5 Kilometer langen Druckstollens auf der rechten Talseite. Diesem schliesst sich ein ca. 3 Kilometer langer Druckschacht an, der zur Zentrale in Camp Martin am Lago di Poschiavo führt. Dort werden Maschinengruppen mit einer Leistung von rund Megawatt installiert; sie können je nach Betriebsart Wasser turbinieren oder zurück in den Lago Bianco pumpen. In Golbia bei Miralago erfolgt die Anbindung des neuen Kraftwerks an die bestehende 380kV-Leitung, welche über Albula und Bernina die Schweiz, Österreich und Italien verbindet. In dieses Vorhaben sollen insgesamt rund 1,5 Milliarden Franken (umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro) investiert werden.

4 Weshalb ein Pumpspeicher-Kraftwerk? Pumpspeicher-Kraftwerke erfüllen eine zunehmend wichtige Funktion im europäischen Stromverbund. Europaweit werden derzeit neue erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie gefördert. Diese Energieträger haben aber die Eigenschaft, dann Strom zu produzieren wenn die Sonne scheint oder der Wind bläst, und nicht dann, wenn die Kunden diesen benötigen. Hier springen Pumpspeicher-Kraftwerke in die Lücke. Elektrische Energie ist in grossen Mengen nicht speicherbar wohl aber das Wasser. Pumpspeicher-Kraftwerke nehmen in nachfrageschwachen Zeiten überschüssigen Strom auf und pumpen damit Wasser in höher gelegene Speicher. Steigt der Strombedarf und/oder ist die Produktion aus anderen Quellen gering, können sie mit dem Wasser des höher gelegenen Speichers wieder Strom produzieren. Rücksicht auf die Umwelt Bei der Konzeption des Pumpspeicher-Kraftwerks «Lago Bianco» wurde besonderes Augenmerk auf Umwelt-Aspekte gelegt. Die Eingriffe in die Umwelt sollen sowohl während des Baus als auch später während des Betriebs möglichst minimal ausfallen. Deshalb arbeitet Repower nicht nur mit kantonalen und lokalen Behörden, sondern auch mit Umwelt organisationen zusammen. Sie alle halten das Projekt auch aus ihrer Sicht für machbar. Während der Planung werden alle relevanten Umweltaspekte laufend analysiert, und während der Bauzeit findet eine Umweltbegleitung statt. Zudem müssen als Voraussetzung für den Erhalt der Konzession nicht nur Umweltnachweise erbracht werden sondern auch Ersatzmassnahmen geleistet werden.

5 Lokale Entwicklungschancen Das Pumpspeicher-Kraftwerk «Lago Bianco» ist für die Weiterentwicklung des Energiegeschäfts von Repower und den Energiestandort Schweiz von grosser Bedeutung. Darüber hinaus bietet das Projekt aber auch neue Chancen für die regionale Entwicklung. Es löst ein grosses Bau- und Investitionsvolumen aus, von dem auch das örtliche Gewerbe profitieren wird. Zudem stärkt das Kraftwerk die regionale Volkswirtschaft und trägt bei Repower zur Schaffung und zum Erhalt von attraktiven Arbeitsplätzen bei. Fazit Mit dem Megawatt-Pumpspeicher-Kraftwerk «Lago Bianco» entsteht eine hoch moderne Anlage. Sie kann bei hohem Bedarf jederzeit Strom ins Netz einspeisen und in Situationen mit hoher Erzeugung und tiefer Nachfrage Wasser vom Lago di Poschiavo in den Lago Bianco hoch pumpen und so indirekt als Stromspeicher dienen. Das Kraftwerk «Lago Bianco» passt gut ins energiepolitische Umfeld. Es ergänzt die zunehmend wichtiger werdenden neuen erneuerbaren Energien in idealer Weise. Die Anlage stärkt die Rolle Graubündens als Energiestandort und löst volkswirtschaftliche Impulse auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene aus. Das Projekt nimmt Rücksicht auf die Umwelt. Nebst den kantonalen und kommunalen Behörden beteiligen sich auch die Umweltorganisationen Pro Natura, Schweizerische Greinastiftung, WWF, Pro Bernina-Palü sowie der Kantonale Fischerei - verband Graubünden an der Entwicklung des Projekts.

6 Kennzahlen und Fakten zum geplanten Kraftwerk Anlagentyp Zentrale Installierte Leistung Investitionssumme Wichtigste Bauteile Baustellen Bauzeit Pumpspeicher-Kraftwerk (Wasserkraft) 6 Maschinengruppen (6 x 175 MW) Megawatt Ca. 1,5 Mia. Franken (ca. 1,1 Mia. Euro) Erhöhung Staumauern Lago Bianco um 4,35 m; ca. 17,5 km langer Druckstollen auf der rechten Talseite des Puschlavs; ca. 3 km langer Druckschacht; Zentralengebäude am Lago di Poschiavo; Netzanbindung bei Miralago (Golbia). Bernina (Cambrenadelta), Miralago (Camp Martin), Plan di Laghet, Torn, Li Mandri, Cancian 6 Jahre Wasserkraftnutzung im Valposchiavo Bisher Lago Bianco Palü Neu Lago Bianco EZG Lagh da Palü Cavaglia 1000 MW PSW Cavaglia Robbia Poschiavino Poschiavino Robbia Lago di Poschiavo Lago di Poschiavo Die Grafik zeigt, wie sich die Wasserkraftnutzung im oberen Puschlav verändern wird. Heute (links) wird das Wasser auf mehreren Stufen genutzt und fliesst schliesslich über den Poschiavino in den Lago di Poschiavo. Künftig werden die beiden Seen über das Pumpspeicher-Kraftwerk zu einem System verbunden. Die bestehenden Kraftwerke Cavaglia und Robbia nutzen nur noch ihr natürliches Einzugsgebiet.

7 Stichworte Materialbewirtschaftung Das beim Bau anfallende Ausbruchmaterial wird so weit wie möglich wiederverwendet. Für die Wiederverwertung unbrauchbares Material wird an geeigneten Stellen deponiert. Zum Materialtransport werden eine Bauseilbahn und auf dem Lago di Poschiavo Lastschiffe eingesetzt. Gewässerentwicklungskonzept Parallel zur Projektentwicklung arbeitet eine von den Gemeinden geführte Arbeitsgruppe daran, ein umfassendes Gewässerentwicklungskonzept zu erstellen. Dabei kommen auch die Bedürfnisse der Landwirtschaft, der Fischerei und des Hochwasserschutzes zur Sprache. Negative Umweltauswirkungen des Kraftwerks - projekts werden durch die Umsetzung von Revitalisierungs - massnahmen im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes kompensiert. Seespiegelschwankungen Zwischen dem 15. Juni und dem 15. Oktober werden mit Rücksicht auf den Tourismus die täglichen Seespiegelschwankungen im Lago di Poschiavo einen Meter nicht überschreiten. Insgesamt werden in diesem Zeitraum nur drei Meter für den Kraftwerksbetrieb genutzt. Geschichte Im Puschlav wird bereits seit über 100 Jahren Strom produziert. Mit dem Kraftwerk Campocologno nahm 1907 das damals grösste Hochdruckwasserkraftwerk Europas seinen Betrieb auf. «Lago Bianco» im Internet Repower informiert laufend über das Projekt «Lago Bianco». Alle relevanten Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website

8 Felix Vontobel, stv. CEO, Leiter Anlagen, Repower AG «Die Schweiz ist ein klassischer Wasserkraft-Standort. Mit unserem Kraftwerk «Lago Bianco» knüpfen wir an diese Tradition an und entwickeln sie weiter. Das Valposchiavo verfügt über ausgezeichnete Voraussetzungen zur Realisierung eines Pumpspeicher-Kraftwerks: Die beiden Speicherseen sind vorhanden, die Höhendifferenz ist ideal, und auch eine leistungs fähige internationale Höchstspannungsleitung steht zur Verfügung.» Kontakt Repower AG Via da Clalt 307 CH-7742 Poschiavo Tel Technik Roberto Ferrari Leiter Projektentwicklung Hydraulische Anlagen Medien Werner Steinmann Leiter Unternehmenskommunikation Stand: August 2010