Seminar Wein aus Spanien. Foundation. Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung Düsseldorf

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1 Seminar Wein aus Spanien Foundation

2 Seminar Wein aus Spanien Foundation

3 Seminar Wein aus Spanien Foundation 3 Inhalt 1) Geschichte des spanischen Weinbaus Phönizische Gründungen Römische Weltherrschaft und Völkerwanderung Maurische Zeit und Reconquista Entdeckung der neuen Welt, das goldene Zeitalter Das 19. und 20. Jahrhundert Der Beginn des neuen Jahrtausends 2) Geographie Zahlen und Fakten Aufbau der iberischen Halbinsel Topographie Klima Böden 3) Weinan- und ausbau Reberziehung Vinifikation und Kellertechnik 4) Das spanische Weingesetz Qualitätsstufen Reifestufen 5) Rebsorten Zahlen & Fakten Weiß Rot 6) Weinbauregionen Zahlen & Fakten Ausgewählte Weinbauregionen im Einzelnen 7) Glossar 8) Buchtipps & Links im Internet Erstellt im Auftrag von: Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung ICEX Jägerhofstraße Düsseldorf Tel Fax vinos.dusseldorf@comercio.mineco.es Zusammengestellt durch: Wein & Wissen Peer F. Holm Foundation Version 2015 ( ) 9) Aromarad Spanischer Weißwein Spanischer Rotwein 10) Verkostungsnotizen Vorbemerkung Die verwendeten Angaben und Zahlen basieren wenn nicht anders angegeben auf Veröffentlichungen des spanischen Landwirtschaftsministeriums ( Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiete ). Vor der Publikation solcher offiziellen Daten werden diese umfangreichen Prüfungen unterzogen, was die Veröffentlichung entsprechend verzögert. Eine umfassende Landwirtschaftszählung (Agrarzensus) findet nur etwa alle 10 Jahre statt. Der letzte Agrarzensus wurde in Spanien 2009 durchgeführt und die Ergebnisse 2011 veröffentlicht.

4 4 Seminar Wein aus Spanien Foundation 1) Geschichte des spanischen Weinbaus Phönizische Gründungen Bereits die Phönizier, die etwa 1100 v. Chr. die heutige Stadt Cádiz an der Südküste Spaniens gründeten, kelterten Wein. Maurische Zeit und Reconquista Im Zeitraum eroberten muslimische Eroberer die gesamte Iberische Halbinsel. Weintrauben werden weiterhin als Tafeltrauben und als Grundlage für Rosinen benötigt. Zudem wird Wein bei den Mauren für medizinische Zwecke verwendet. Im Verlauf des 9. bis 11. Jahrhunderts erlangten die christlichen Königreiche allmählich die Herrschaft über weite Teile der Iberischen Halbinsel. Nachrückende Mönche gründeten Klöster und hatten vielfach fundierte Erfahrung in Punkto Weinbau. Sie sind so ein wichtiger Grundstein für den Neubeginn des Weinbaus in Spanien. Handelsrouten der Phönizier, Wikipedia Den Phöniziern folgten die Griechen und die Karthager. Diese erweiterten Ihre Siedlungen auf der iberischen Halbinsel zu einem Imperium. Die Römer nahmen, von Ihren Besitzungen im Bereich des heutigen Tarragona und Barcelona ausgehend, das karthagische Spanien in den Jahren v. Chr. in Besitz. Römische Weltherrschaft und Völkerwanderung Die Römer kolonialisierten die iberische Halbinsel systematisch und bauten die römische Weltherrschaft aus. Hispanien bot hervorragende Weinbaubedingungen und wurde so bald zum Hauptlieferanten des römischen Reiches. Reconquista um 1150, Wikipedia Insgesamt dauerte es über 700 Jahre, bis die Reconquista im Jahr 1492 endete. Entdeckung der neuen Welt, das goldene Zeitalter Im Oktober 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika. Damit eröffnete er dem spanischen Handel eine ganz neue Welt. Viele ausländische Kaufleute, insbesondere die Engländer, wurden im Weinhandel um die größeren spanischen Häfen Cadíz und Malága tätig. Wein war ein essentieller Bestandteil jeder Schiffsladung. Sherry wurde auf dem englischen Markt bekannt und avancierte zum populärsten Wein seiner Zeit. Völkerwanderung, Wikipedia Mit dem Zerfall des weströmischen Reiches und der Völkerwanderung kamen die Westgoten ins Land. Diese gründeten Anfang des 5. Jahrhunderts ein den Südwesten Frankreichs sowie Spanien umfassendes Königreich. Spanien stieg zu einer der bestimmenden politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Zentren Europas und der Welt auf. Spaniens goldenes Zeitalter, das»siglo do Oro«. Die Region Jerez und später auch Malága erlebten mit ihren»vinos generosos«, den mit Alkohol verstärkten Weinen, eine starke Nachfrage. Viele ausländische Kaufleute kamen in die Region und gründeten viele der bis heute in weltbekannten Sherrymarken.

5 Seminar Wein aus Spanien Foundation 5 Das 19. und 20. Jahrhundert Durch den echten Mehltau, der erstmals in den 1850er Jahren in Katalonien auftrat und später durch die Reblaus, die 1878 erstmals in Malága auftrat, wurden dem spanischen Weinbau große Veränderungen aufgezwungen. Die Reblaus fasste 1894 in Jerèz Fuß und erreichte 1901 Rioja, aber um diese Zeit war bereits das Pfropfen europäischer Reben auf resistente amerikanische Unterlagen als Gegenmittel gefunden. Doch die Reblaus breitete sich in Spanien relativ spät und langsam aus. In den 1860er Jahren kamen die Franzosen über die Pyrenäen und suchten nach Ersatz für den knapp gewordenen französischen Wein. Rioja und Navarra profitierten am stärksten vom Missgeschick Frankreichs. Die Barrica, das heute in ganz Spanien gebräuchliche Eichenfass mit 225 l Inhalt, wurde damals aus Bordeaux eingeführt. Nach einem Aufenthalt in der Champagne führte Josep Raventos 1872 die Champagnermethode in seinem Familienbetrieb ein und produzierte im ersten Jahr Flaschen. Heute werden knapp 200 Millionen Flaschen Cava je Jahr produziert, wovon die Hälfte exportiert wird. Deutschland ist hierbei mit ca. 50 Millionen Flaschen der Hauptmarkt. Politische Auseinandersetzungen führten 1931 zur Abdankung von König Alfonso XIII und zur Ausrufung einer Republik. Eine von dem monarchistischem Diktator General Primo de Rivera eingeführte dauerhafte Maßnahme war die Schaffung der ersten Consejo Reguladores (örtliche Kontrollausschüsse) zur Überwachung und Regelung aller weinbaulichen Aktivitäten der Region. Der Erste wurde 1932 in Rioja gegründet. Im Januar 1935 erhält Jerèz als erstes Gebiet Spaniens die Zulassung als Denominacíon de Origen (DO). Das spanische System gilt schließlich auch international als Vorbild für die Schaffung geschützter Herkunftsbezeichnungen und bestimmter Anbaugebiete brach in Spanien der Bürgerkrieg aus. Francos Sieg im Jahr 1939 folgten eine Reihe von Missernten und Hungersnöte. Weinreben wichen zwangsläufig überall im Land Getreidefeldern. In den 50er Jahren begann dann die Wiederbelebung im Weinbau, unterstützt durch den einige Jahre zuvor eingeleiteten Aufbau von Winzergenossenschaften im ganzen Land. Seit dem Beginn der 60er Jahren übt die spanische Regierung durch die Vermehrung der DO-Bereiche eine zunehmend schärfere Kontrolle über die Weinerzeugung aus. Zugleich mit dem Sherry-Boom in den 60er Jahren trat auch der Rioja als einer der bekanntesten Weine Spaniens in Erscheinung tritt dann ein neues spanisches Weingesetz in Kraft, welches erstmals die Qualitätsstufen Crianza, Reserva und Gran Reserva exakt definiert. Mit dem Tod von General Franco 1975 wurden die Grundlagen für die Entstehung einer modernen Mehrparteiendemokratie in Spanien gelegt. Es haben sich seitdem große Veränderungen im Weinbau abgespielt. Spanien tritt 1986 der Europäischen Gemeinschaft bei und erhält dadurch besseren Zugang zu den größten Konsumländern Europas. Zudem kam Spanien so in den Genuss umfangreicher EG-Wirtschaftshilfen, die auch in wirtschaftlich benachteiligten ländlichen Regionen vielerlei Investitionen in Weinbergen und Kellereien ermöglichten. Der Beginn des neuen Jahrtausends Ebenso dynamisch, wie sich das 20. Jahrhundert in Spanien verabschiedet hat, geht es im neuen Jahrhundert, im nächsten Jahrtausend weiter. Im August 2003 tritt das neue spanische Weingesetz in Kraft. Wichtigste Änderung im neuen Weingesetz ist die Einführung der klassifizierten Lagenweine, den»vinos de Pago«. Im September 2009 verabschiedete die Region Priorato die neue Ortslagenappellation»Vi de la Vila«. Diese Ergänzungen tragen den grundlegenden Änderungen des spanischen Weinbaus der letzten Jahrzehnte Rechnung. In den letzten 20 Jahren hat der spanische Weinbau größere Fortschritte gemacht, als in den vorangegangenen 20 Jahrhunderten. Spanien entwickelte zu einer der Leitfiguren im gesamteuropäischen Weinbau. Rebflächenentwicklung Im Juli 2011 wurden aktuelle Daten vom Agrarzensus des Jahres 2009 veröffentlicht. Die Zahlen belegen, dass die von der Europäischen Union geförderte Rodung von Weinbergen um der Überproduktion Einhalt zu gebieten, in Spanien zu einer deutlichen Verringerung der Rebfläche geführt hat. Umfasste die Rebfläche Spaniens Anfang der 1980er Jahre noch über ha, so sind es nunmehr nur noch gut ha. Somit verringerte sich die Rebfläche innerhalb von nur 30 Jahren um über 40%. Im gleichen Zeitraum stieg der für die Produktion von DOP-Weinen angemeldete Flächenanteil von knapp 30% auf über 60%, also auf ha der spanischen Gesamtrebfläche.

6 6 Seminar Wein aus Spanien Foundation 2) Geographie Klima Zahlen & Fakten Staatsform: Parlamentarische Erbmonarchie Hauptstadt: Madrid Fläche: km² Einwohnerzahl: knapp 47 Millionen (Stand 2013) Die Weinbauklimata Spaniens kann man grob in drei Hauptklimazonen einteilen. Das atlantische, das kontinentale sowie das mediterrane Klima. Aufbau der iberischen Halbinsel Topographie Spanien nimmt den größten Teil der iberischen Halbinsel ein. Das Land umfasst neben den regenreichsten Gebieten in ganz Europa (Galicien), neben Landschaften mit sommergrünen Wiesen wie in Deutschland (Asturien), die niederschlagsärmsten Striche unseres Kontinents (Murcia). Klimabereiche Spaniens, Wikipedia / Peer F. Holm Atlantisches Klima Der nördliche Rand - von Galicien bis zu den Pyrenäen - ist kühl und feucht. Die Winde vom Atlantik und vom Golf von Biskaya her bringen jährliche Niederschlagsmengen von über 1500 mm. Kennzeichnend sind milde Temperaturen und recht hohe Niederschläge, die zu allen Zeiten des Jahres fallen können. Das kantabrische Gebirge wirkt als Klimaschild für das übrige Spanien. Die Berge erheben sich in den»picos de Europa«bis zu m Höhe und schirmen die nördliche Meseta gegen die kühlen, regenführenden Nordwestwinde ab. Topographie Spaniens, Wikipedia Spanien ist ein sehr gebirgiges Land. Um einen großen Teil der iberischen Halbinsel herum erheben sich Berge bis zu einer Höhe von m in der Sierra Nevada, oder den Picos de Europa im Kantabrischen Küstengebirge mit einer Höhe von m. Den Kern der iberischen Halbinsel bildet eine ausgedehnte Hochfläche, die»meseta«(tafel) genannt wird. Spanien ist mit einer Durchschnittshöhe von 660 m nach der Schweiz das zweithöchste Land Europas. Dieses zentrale Gebiet wird von einem Kranz von weiteren Gebirgen umgeben, welche die Meseta nahezu völlig abschließen. Diese Gebirge teilen Spanien in sehr unterschiedliche Klima-Regionen. Kontinentales Klima Kontinentales Klima zeichnet sich durch jahreszeitlich bedingte große Temperaturschwankungen aus. Typisch sind heiße Sommer und kalte Winter. Die extremen Sommer und Winter werden oft nur von kurzen Übergangsjahreszeiten getrennt. Groß sind auch die täglichen Temperaturgegensätze. Die starke Sonneneinstrahlung des Tages unterstützt die gute Reifung, während die Kühle der Nacht die Säure bewahrt. Die Temperaturschwankungen sind enorm. 20 C und mehr Schwankung von Tag zu Nacht sind die Regel. Noch höher sind die Schwankungen über das Jahr. So liegt die höchste in Albacete gemessene Temperatur der letzten Jahre bei über 42 C und die niedrigste bei minus 24 C.

7 Seminar Wein aus Spanien Foundation 7 Mediterranes Klima Das Klima ist gekennzeichnet durch die geringeren Niederschläge im Winterhalbjahr und heiße, teils überaus trockene Sommer. Praktisch alle Gebiete an der spanischen Ostküste von Empordá über das Penedès, Priorat, Tarragona, Valencia, Alicante, Murcia, bis Málaga sowie die Balearen befinden sich im Bereich des mediterranen Klimas. Kalkhaltige Böden Kalk ist die Basis der Meseta. In Bereichen, wo sich Flüsse im Verlauf der Jahrtausende einen Weg gebahnt haben, tritt der Kalk an die Oberfläche. Unter dem Begriff»Albariza«finden wir in der Region Jerez sehr kalkhaltige Böden vor. Die Verbindung von feinem Kalk, Sand und Ton hat stark wasserspeichernde Eigenschaften.. Neben diesen drei Grundzonen gibt es zahlreiche Überlappungen, wie das atlantisch-kontinentale Klima, sowie Klimakorridore wie das Ebrotal. Der heißeste Teil Spaniens ist das breite Tal des Guadalquivir in Andalusien. Hier steigen die Temperaturen im Sommer auf über 40 C. Im Delta des Guadalquivir beim Golf von Cádiz herrscht ein eigenes Klima, das stark vom Atlantik beeinflusst wird. Böden Weite Teile des Landes werden von Ton, Kalk, Lehm und Sand in unterschiedlicher Zusammensetzung geprägt. Albariza in Jerez, Fernando Briones / ICEX Eindeutig ist der Kalkeinfluss im nordwestlichen Teil der Rioja, in Ribera del Duero, Calatayud, Jumilla, Yecla und Alicante. Lehm- und tonhaltige Böden Besonders im südlich-zentralen Bereich Spaniens von der Levante im Osten über Castilla-La Mancha bis zur Extremadura im Westen - befinden sich lehm- und tonhaltige Böden. Je nach mineralischer Zusammensetzung oft rötlich-braun, aber immer sehr humusarm und mit einer hohen Kapazität Wasser zu speichern, was gerade in diesen trockenen Regionen von entscheidender Bedeutung ist. Schieferböden Neben dem Priorat ist Schiefer vor allem im Nordwesten Spaniens in den Regionen Bierzo und in Teilen von Valdeorras sowie im Nordosten des Empordà zu finden. Licorella-Schieferboden im Priorat, Peer F. Holm Lehm- und tonhaltige Böden in Jumilla, Peer F. Holm Der Anbau ist mühsam, wenig ertragreich. Zugleich gehören Weine aus Schieferlagen nicht zu den unkomplizierten, einfachen, leicht trinkbaren Gewächsen.

8 8 Seminar Wein aus Spanien Foundation Kiesel- und Schotterböden Diese Reberziehungsart ist nur in trockenen Regionen möglich. Eine maschinelle Bearbeitung und Ernte ist bei dieser Reberziehungsart nicht möglich. Gobelet Reberziehung, Patricia R. Soto / ICEX Guyot Kieselboden in Castilla-León, Patricia R. Soto / ICEX Den Boden bedeckende grobe Kieselsteine sind in Bereichen von ehemaligen Flussläufen zu finden. Sie können die Tageswärme gut speichern und sorgen so für kraftvolle Weine. In Spanien finden wir diese Bodentyp vor allem im Toro, der Rueda und in Cigales, aber auch in der Rioja Baja. Die im europäischen Qualitäts-Weinbau am häufigsten praktizierte Erziehungsform. In Deutschland ist die Reberziehungsmethode vor allem unter den Namen»Spalierdrahtrahmenerziehung«bekannt. Die Reben ranken bei diesem System am Drahtrahmen empor. Eine maschinelle Bearbeitung (Laubarbeiten und Lese) ist möglich. Cordon 3) Weinan- und ausbau Reberziehung Es ist die weltweit verbreitetste Reberziehungsmethode. Sie ähnelt der Guyot-Reberziehung. Eine maschinelle Bearbeitung (Laubarbeiten und Lese) ist auch hier möglich. En Vaso - Gobelet Die klassische und am weitesten verbreitete Reberziehungsart in Spanien nennt sich»en vaso«(span.»in Glasform«). Dies ist die spanische Bezeichnung für die auch international gebräuchliche Reberziehungsmethode»Gobelet«. Die Ruten und Zweige bilden mit dem Laub eine Art Dach über dem Rebstock und schützen die Trauben dadurch vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. Cordon-Reberziehung, Juan Manuel Sanz / ICEX

9 Seminar Wein aus Spanien Foundation 9 Vinifikation und Kellertechnik Die Traubenverarbeitung und Gärung erfolgt in Spanien heutzutage - wie international üblich - nach verschiedenen Methoden. Die Grundsätze für die Qualitätsweinproduktion sind international vergleichbar. Von der klassischen Maischegärung mit verschieden langen Maischestandzeiten und Temperaturen bis hin zur»maceration carbonique«(interzelluläre Gärung), die leichtere, fruchtbetontere Rotweine hervorbringt, werden je nach Region und Stil des Winzers alle Methoden verwandt. Durch diese Verbesserungen haben sich die spanischen Weine stark verändert. Nur so konnten die fruchtbetonten Verdejos aus Rueda ihren Siegeszug starten. Bei Rotweinen wird in Spanien die alteingeführte Tradition des Ausbaus in Eiche auch weiterhin gepflegt. Der Gebrauch von Holzfässern für Gärung und Lagerung reicht schon viele Jahrhunderte zurück. Traditionellerweise ging es dabei mehr um einen langsamen und kontrollierten Reifungsprozess, als um das Hinzufügen von Holzaromen. So definierte das spanische Weingesetz von 1970 die Qualitätsstufen alleinig über die Dauer des Ausbaus in Fass und Flasche. Durch einen Wandel des Geschmacks vieler Verbraucher in den 1990er Jahren, hin zu mehr Frucht und bei Rotweinen schmeckbarem Barriqueeinfluss, änderte sich auch die spanische Herangehensweise beim Holzfassausbau. In der traditionellen Kellertechnik setzte man die Barricas oft über Jahrzehnte ein und beabsichtigte über die lange Fasslagerung die Abrundung der Weine. Der moderne, internationale Stil setzt auf den verstärkten Einsatz neuer Eichenfässer, dafür aber auf kürzere Lagerzeiten im Fass. Insgesamt bietet Spanien heute ein sehr breites Spektrum unterschiedlich bereiteter Weine. Von ganz traditionell im Riojanischen Stil bis hin zu modernsten Varianten, die an Weine aus Übersee erinnern. Qualitätsstufen Spanien besitzt - wie die anderen Länder der EG auch - ein mehrstufiges System der Herkunftsbezeichnungen. Im Zuge der Weinmarktreform von 2009 hat eine Neuordnung des Bezeichnungssystems stattgefunden. Qualitätspyramide Spanien Vino Übersetzt:»Wein«DOP IGP Vino Vino de Pago (VP) Denominación de Origen Calificada (DOCa) Denominación de Origen (DO) Vino de Calidad (VC) Vino de la Tierra Die unterste Stufe der Pyramide. Ehemals»Vino de Mesa«(Tafelwein). Hierzu gehören alle Weine aus nichtklassifizierten Weinbergen. Eine nähere geographische Angabe darf nicht auf dem Etikett angegeben werden, Jahrgang und/oder Rebsorte(n) dürfen benannt werden. Indicación de Origen Protegida (IGP) Übersetzt:»Geschützte geographische Angabe«Ehemals»Vino de la Tierra«(Landwein). Gilt für Weine eines bestimmten, meist umfassenden Gebietes. Die Erzeuger müssen sich an bestimmte lokale Regelungen halten. Diese Vorgaben schreiben Rebsorten und bestimmte Produktionsregeln vor, sind jedoch weniger streng als bei den Qualitätsweinen. 4) Das spanische Weingesetz Seit Eintritt Spaniens in die Europäische Union sind die spanischen Weine an die europäische Norm angepasst worden und wurden deshalb in zwei große Gruppen eingeteilt: Tischweine (Vinos de Mesa - VDM) und Qualitätsweine, die in bestimmten Gebieten angebaut werden (Vinos de Calidad Producidos en Regiones Determinadas - VCPRD). Am 1. August 2003 ist das aktuelle Weingesetz in Kraft getreten. Denominación de Origen Protegida (DOP) Übersetzt:»Geschützte Ursprungsbezeichnung«In dieser Kategorie sind alle Qualitätsweine zusammengefasst, wobei die folgenden 4 traditionellen Bezeichnungen auf den Etiketten weiterhin Anwendung finden: 1) Vinos de Calidad con Indicación Geográfica (VC) Übersetzt:»Qualitätsweine mit geographischer Angabe«. Es handelt sich um die Eingangsstufe in die Gruppe der Qualitätsweine und ist eine Vorstufe zur Denominación de Origen (DO).

10 10 Seminar Wein aus Spanien Foundation 2) Denominación de Origen (DO) Übersetzt:» Herkunftsbezeichnung«getrunken werden und ausgesprochen fruchtbetont ausgebaut sind. Dies ist die geschützte Herkunftsbezeichnung für Weine aus einem abgegrenzten Produktionsgebiet. Für jede DO- Region ist ein eigener»consejo Regulador«(Regulierungsrat) zuständig. Definiert werden unter anderem die zugelassenen Rebsorten, die Bepflanzungsdichte, der Rebschnitt, der Hektarhöchstertrag, Alkoholgehalte, Restzucker und andere analytische Werte. Bevor der Wein vermarktet werden darf, wird er von einem unabhängigen Kontrollorgan geprüft. 3) Denominación de Origen Calificada (DOCa) Übersetzt:»Qualifizierte Ursprungsbezeichnung«Diese Kategorie stellt noch höhere Anforderungen. Sie ist den Regionen vorbehalten, die während eines ausgedehnten Zeitraums schon einen hohen Qualitätsstand erreicht hat. Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Weine im Produktionsgebiet abgefüllt werden müssen. Das erste Gebiet, welches diesen Status erreicht hat, war im April 1991 die Rioja. Im Dezember 2000 folgte das Priorato. Nur diese beiden Regionen haben derzeit den DOCa Status. Crianza Rotweine müssen mindestens 24 Monate gereift sein, davon mindestens 6 Monate in Eichenfässern mit einem Fassungsvermögen von maximal 330 Litern. Reserva Rotweine müssen mindestens 36 Monate gereift sein, davon mindestens 12 Monate in Eichenfässern mit einem Fassungsvermögen von maximal 330 Litern und die restliche Zeit in der Flasche. Gran Reserva Rotweine müssen mindestens 60 Monate gereift sein, davon mindestens 18 Monate in Eichenfässern mit einem Fassungsvermögen von maximal 330 Litern und die restliche Zeit in der Flasche. 4) Vinos de Pago (VP) Übersetzt:»Lagenweine«Diese Kategorie ist eine der Neuheiten des Weingesetzes von Es ist die höchste Kategorie, die ein Wein erreichen kann. So muss auch bei den Vinos de Pago die Vinifizierung und Abfüllung direkt vor Ort (konkret: im gleichen Gemeindebezirk) erfolgen. Reifestufen Mit dem Weingesetz von 2003 wurde unter anderem eingeführt, dass nun auch die Landweine (Vino de la Tierra) definierte Reifestufen angeben dürfen. Reifestufen ausschließlich für Qualitätsweine Cosecha Weine dieser Grundstufe (übersetzt: Jahrgang) müssen aus Lesegut stammen, das innerhalb der DO(Ca)-Grenzen geerntet wurde. Mindestlagerzeiten sind nicht vorgegeben. Verschnitte verschiedener Regionen sind nicht zulässig. Findet man die Angabe»Joven«(Jung), ist es ein Jungwein der maximal sechs Monate wenn überhaupt im Fass gereift ist. In der Regel werden so die Weine bezeichnet, die bereits im Jahr nach der Lese verkauft und Barriquekeller, Blanca Berlín / ICEX Gereifte Weiß- und Roséweine Für Weiß- und Roséweine gelten kürzere Lagerzeiten für die Reifestufen. Diese Weine sind jedoch nur noch selten anzutreffen.

11 Seminar Wein aus Spanien Foundation 11 5) Rebsorten Zahlen & Fakten Der Flächenanteil weißer Rebsorten ist in Spanien fast ebenso groß, wie der der roten Rebsorten. Lange Zeit war es sogar so, dass die mit weißen Rebsorten bestockte Fläche deutlich größer war, als die mit roten Varietäten bestockte Fläche. Die Verbreitung sogenannter internationaler Rebsorten, wie Chardonnay, Cabernet, Merlot und Syrah, ist weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Ihr Anteil an der Rebfläche liegt noch deutlich unter zehn Prozent. Alle weißen Reben ha 45% Anteil Alle roten Reben ha 53% Anteil Stand: 2009 Weiße Rebsorten Rebsorte Fläche (ha) Anteil Airén ,5% Macabeo / Viura ,7% Pardina ,6% Cayetana ,7% Verdejo ,6% Palomino ,5% Moscatel ,9% Pedro Ximénez ,9% Parellada ,9% Xarel-lo ,8% Chardonnay ,7% Albillo ,6% Sauvignon Blanc ,4% Albariño ,3% Godello 579 0,1% andere weiße Sorten ,8% GESAMT % Albariño, Juan Manuel Sanz / ICEX Albariño liefert aromatische Weine mit vielschichtiger Fruchtaromatik. Birne, Apfel, Aprikose, tropische Früchte sowie florale Noten prägen das Bukett. Am Gaumen wirken die Weine meist frisch und saftig. Mineralische Eindrücke verstärken die rassige Art. Macabeo / Viura Die Rebsorte Macabeo ist vor allem in Nordspanien weit verbreitet. Im Penedès ist sie eine der drei klassischen Rebsorten für die Cava-Produktion. Dort findet die Lese etwas früher statt, so dass eine betonte Säure und Aromen von grünen Früchten das Geschmacksbild prägen. Unter dem Namen»Viura«ist die Rebsorte in Rioja und Rueda bekannt, wo sie zu den wichtigsten weißen Sorten dieser Regionen zählt. Verdejo Verdejo ist die traditionelle autochthone Rebsorte der Region Rueda. Inzwischen wird sie auch erfolgreich in anderen Regionen, wie Castilla La Mancha, angebaut. Stand 2009 Albariño Sicherlich die derzeit renommierteste Weißweinrebsorte aus Spanien. Sie wird fast ausschließlich in der galicischen DO Rías Baixas angebaut. In Verbindung mit dem kühlen, ausgewogenen Klima Galiciens und moderner Kellertechnik war es damit erstmals einer weißen spanischen Sorte gelungen, auf hohem Niveau Aufmerksamkeit zu erregen. Verdejo, Desconocido / ICEX

12 12 Seminar Wein aus Spanien Foundation Der Siegeszug dieser Weißweinrebsorte begann in den 1980er Jahren mit der Einführung von moderner Kellertechnik in der Region auf dem kastilischen Hochland. Durch die frühere Lese und temperaturkontrollierte, kühle Vergärung konnten nun nicht nur extraktreiche, vollmundige Weine erzeugt werden, sondern die Frucht rückte stärker in den Vordergrund. Stachelbeeren, Kiwi, Zitrusnoten und tropischen Früchten prägen das Aroma, ergänzt von einer feinen Kräuterwürze. Rote Rebsorten Rebsorte Fläche (ha) Anteil Tempranillo ,2% Bobal ,8% Garnacha ,9% Monastrell ,7% Cabernet Sauvignon ,3% Syrah ,9% Garnacha Tintorera ,9% Merlot ,5% Mencía ,8% Mazuela ,5% Prieto Picudo ,4% Graciano ,2% andere rote Sorten ,7% GESAMT % Garnacha tinta, Juan Manuel Sanz / ICEX Monastrell Die Rebsorte Monastrell ist spanischen Ursprungs. In Spanien ist Monastrell vor allem im südlichen Bereich der Levante zu finden, in den Regionen Alicante, Jumilla und Yecla. Aromatisch sind Weine aus der Rebsorte Monastrell oft von reifen, dunklen Beeren, Pflaumen und kräuterwürzigen Komponenten geprägt. Stand 2009 Garnacha Garnacha tinta stammt aus Spanien und ist vor allem im Mittelmeergebiet verbreitet. In Spanien wird Garnacha vor allem entlang des Ebro-Tals angebaut, ist aber auch in zahlreichen anderen Weinbaugebieten des Landes zu finden. Garnacha wurde und wird viel für die Bereitung von Roséweinen eingesetzt. Insbesondere Navarra war eine der großen Hochburgen der Garnacha. Geschmacklich ist Garnacha schwer einzuordnen, da die Rebsorte den Terroircharakter sehr gut wiederspiegelt. Mal dominieren reife rote Früchte mit blumigen Einschlägen, mal wirken die Weine opulent, ausdrucksstark und mineralisch geprägt und andererseits wird die Aromenpalette von Holzwürze und balsamischen Noten ergänzt. Monastrell, Patricia R. Soto / ICEX

13 Seminar Wein aus Spanien Foundation 13 Tempranillo Der Ursprung der Rebsorte Tempranillo ist vermutlich in der heutigen Rioja zu suchen. Mit deutlich über ha Rebfläche, ist sie inzwischen mit Abstand die meistangebaute rote Sorte Spaniens. Teils sind die Weine fruchtig-duftig, mit Aromen die an rote Früchte und Kirschen erinnern. Mal dominieren florale und mineralische Aspekte. In kühlerem Klima, wie in der Rioja, fallen die Weine strukturiert und oft weniger alkoholstark aus. In Regionen wie Ribera del Duero und Toro, die vom kontinentalen Klima geprägt sind, werden die Weine fleischiger, mit saftigen Aromen von Pflaumen und Brombeeren. In warmen Regionen, wie La Mancha und Valdepeñas, bringt Tempranillo runde, zugängliche, vom Duft nach sehr reifen Früchten und geringer Säure geprägte Weine hervor. Der größte Vorteil der Sorte Tempranillo ist jedoch die ausgeprägte Harmonie. Tempranillos zeigen sich oft seidig und samtig, auch wenn sie vor Kraft nur so strotzen und rauchige Noten vom Barriqueausbau die Frucht ergänzen. In den unterschiedlichen Regionen der iberischen Halbinsel, werden zahlreiche Synonyme für die Sorte Tempranillo verwendet. Die wichtigsten Synonyme sind Cencibel (La Mancha und Valdepeñas), Tinta del País (Ribera del Duero), Tinta de Toro (Toro), Ull de Llebre (Katalonien). Der Name Tempranillo kann mit»der kleine Frühe«übersetzt werden und rührt daher, dass die Sorte relativ früh reift. Tempranillo, Juan Manuel Sanz / ICEX

14 14 Seminar Wein aus Spanien Foundation 6) Weinbauregionen Zahlen & Fakten (Stand 2012/2013) Rebfläche: ha davon ha für Qualitätswein klassifiziert Produktion: Millionen Hektoliter jährlich davon Export: 40 45% wichtigste Exportmärkte: Deutschland, Großbritannien, USA Umsatz des Weinsektors: 5 Milliarden Euro jährlich Herkunftsbezeichnungen (Stand 2014) Einige bekannte Landweingebiete (Vino de la Tierra) in alphabetischer Reihenfolge. Insgesamt gibt 41. Name Castilla Castilla y Léon Extremadura Illes Balears Qualitätsweinbaugebiete (DOP) Autonome Region Castilla-La Mancha Castilla y León Extremadura Islas Baleares Es gibt insgesamt 90 DOPs. Davon sind 7 Vinos de Calidad (VC), 67 Denominaciónes de Origen (DO), 2 Denominaciónes de Origen Calificada (DOCa) und 14 Vino de Pago-Gebiete (VP). Einige bekannte DOP-Gebiete in alphabetischer Reihenfolge mit Angabe der autonomen Region. Name Autonome Region DO Alella Cataluña DO Alicante Valencia VP Aylés Aragón DO Bierzo Castilla y León DO Calatayud Aragón DO Campo de Borja Aragón DO Cariñena Aragón DO Cataluña Cataluña DO Cava mehrere Regionen DO Cigales Castilla y León DO Conca de Barberá Cataluña Name Autonome Region DO Costers del Segre Cataluña VP Dehesa del Carrizal Castilla-La Mancha VP Dominio de Valdepusa Castilla-La Mancha DO Empordá Cataluña VP Finca Élez Castilla-La Mancha VC Granada Andalucía VC Islas Canarias Canarias DO Jerez-Xérès-Sherry Andalucía DO Jumilla mehrere Regionen DO La Mancha Castilla-La Mancha DO Málaga Andalucía DO Montsant Cataluña DO Navarra Navarra VP Pago de Arínzano Navarra VP Pago de Otazu Navarra VP Pago Florentino Castilla-La Mancha VP Pago Guijoso Castilla-La Mancha DO Penedés Cataluña DOCa Priorat Cataluña DO Rias Baixas Galicia DO Ribeiro Galicia DO Ribera del Duero Castilla y León DO Ribera del Guadiana Extremadura DO Ribera del Júcar Castilla-La Mancha DOCa Rioja mehrere Regionen DO Rueda Castilla y León VC Sierra de Salamanca Castilla y León DO Somontano Aragón DO Tarragona Cataluña DO Terra Alta Cataluña DO Tierra de León Castilla y León DO Toro Castilla y León DO Uclés Castilla-La Mancha DO Utiel-Requena Valencia DO Valdeorras Galicia DO Valdepeñas Castilla-La Mancha DO Valencia Valencia DO Vinos de Madrid Madrid DO Yecla Murcia

15 Seminar Wein aus Spanien Foundation 15 Ausgewählte Weinbauregionen im Einzelnen Daten von 2012/2013, wenn nicht anders angegeben. DO Alicante DO seit: 02/1957 Autonome Region: Valencia Fläche: ha Klima: Mediterran und etwas feuchter im Küstenbereich; kontinentaler Einfluss und geringere Niederschläge im Binnenland Höhe: 10 bis 400 m Böden: Überwiegend kalkhaltige Sand- und Lehmböden mit geringem Tonanteil und wenig organischem Material Zugelassene Rebsorten: Weiß: Chardonnay, Macabeo, Merseguera, Moscatel de Alejandría, Planta Fina, Sauvignon blanc, Verdil Rot: Bobal, Cabernet Sauvignon, Garnacha Tinta, Garnacha Tintorera, Merlot, Monastrell, Pinot Noir, Syrah, Tempranillo Besondere Weintypen: Fondillon, Moscatel de Alicante Web:

16 16 Seminar Wein aus Spanien Foundation DO Calatayud DO Cava DO seit: 02/1990 Autonome Region: Aragón Fläche: ha Klima: Kontinental bis Mediterran. Teilarid bis trocken. Kalte Winter mit einer 6 monatiger Frostperiode Höhe: 550 bis 800 m Böden: Hoher Kalkgehalt aus steinigem, kaum abgeschliffenem Material der nahen Berge. Vielfach durchsetzt von rötlichem Ton. In einigen Lagen Schiefer. Rebsorten: Weiß: Macabeo (16%), Garnacha blanca (0,3%), Chardonnay (0,1%), Malvasía (0,4%) Rot: Garnacha tinta (57%), Mazuela (1%), Tempranillo (19%), Cabernet Sauvignon (1%), Merlot (0,6%), Syrah (4%), Monastrell (0,7%) Web: Eine der noch stark unterschätzten Weinbauregionen entlang des Ebrotals. Besonders hervorzuheben in der Region ist der hoher Anteil an alten Garnacha-Rebanlagen. Über 20% der Garnachareben sind älter als 40 Jahre. DO seit: 02/1986 Autonome Region: über verschiedene Regionen verstreut Fläche: ha Klima/Böden etc.: Entspricht den jeweiligen Regionen Rebsorten: Weiß: Macabeo, Xarel-lo, Parellada, Subirat (Malvasía Riojana), Chardonnay Rot: Garnacha tinta, Monastrell, Pinot Noir, Trepat Seit 2007 darf Pinot Noir auch weiß gekeltert werden Reifestufen: Reserva: 15 Monate Mindestlagerzeit vor dem Degorgieren Gran Reserva: 30 Monate Mindestlagerzeit vor dem Degorgieren; nur zugelassen für Brut Nature, Extra Brut und Brut. Web: Cava, Spaniens bekanntester Schaumwein, gehört zum elitären Kreis der Qualitätsschaumweine in der EU. Er entsteht nach der»método Tradicional«(klassische Flaschengärung), sprich durch eine zweite Gärung in der Flasche und einer Mindestlagerzeit von mindestens neun Monaten auf der Hefe. Da sich diese Anbauflächen auf 159 Gemeinden in mehreren Autonomien und kein geschlossenes Gebiet in sich darstellen, kann Cava nicht als herkömmliche geschützte Herkunftsbezeichnung (DO) bezeichnet werden. Der Begriff schützt also primär die Herstellungsmethode und nur im weitesten Sinne eine Herkunft. Trotzdem identifiziert man Cava hauptsächlich mit Katalonien (99% der Produktion). Im Mai 2007 wurden die Bestimmungen dahingehend geändert, dass Pinot Noir auch weiß gekeltert und als weißer Cava vermarktet werden darf.

17 Seminar Wein aus Spanien Foundation 17 DO Jerez Xères Sherry DO Manzanilla Sanlúcar de Barrameda Man unterscheidet grundsätzlich zwischen den unter einer Florhefeschicht biologisch gereiften Sherrys (Fino und Manzanilla), den oxidativ gereiften Sherrys, bei denen die Florhefeschicht ganz oder teilweise fehlte (Amontillado, Oloroso, Palo Cortado, Manzanilla Pasada und Manzanilla Olorosa) und den edelsüßen Sherrys, die nach ihrer jeweiligen Rebsorte benannt sind (Pedro Ximénez und Moscatel). Die»Vinos Generosos de Licor«sind Verschnitte zwischen den vorgenannten Arten (Dry, Medium, Pale Cream und Cream). DO seit: 01/1935 Autonome Region: Andalusien Fläche: ha Klima: Atlantisch-Mediterran. Die Westwinde bringen Feuchtigkeit mit und wirken insbesondere in den Sommermonaten mildernd und schützen die Pflanzen vor Austrocknung und Überhitzung. Böden: Typisch sind die»albariza«-böden (poröse, stark kreidehaltige Kalkböden). Sie sind praktisch weiß, enthalten reichlich kohlensauren Kalk, Ton, Kieselerde und besitzen eine ausgezeichnete Wasserspeicherungskapazität. Die gespeicherte Feuchtigkeit der Wintermonate versorgt die Rebstöcke während des Sommers. Rebsorten: Palomino de Jerez, Palomino Fino, Pedro Ximénez, Moscatel (alle weiß) Weintypen: Fino, Amontillado, Oloroso, Palo Cortado Nur aus Sanlúcar de Barrameda: Manzanilla Fina, Manzanilla Pasada, Manzanilla Olorosa Dry, Medium, Pale Cream, Cream Pedro Ximénez, Moscatel Reifetypen: VOS, VORS Web: Um besonders lange gereifte Sherrys der Typen Amontillado, Oloroso, Palo Cortado und Pedro Ximénez entsprechend vermarkten zu können, wurden zur Jahrtausendwende die Alterskategorien»VOS«(für Vinum Optimum Signatum oder Very Old Sherry) und»vors«(für Vinum Optimum Rare Signatum oder Very Old Rare Sherry) eingeführt, die ein Durchschnittsalter von mindestens 20 bzw. 30 Jahren aufweisen müssen. Die meisten VORS-Weine übertreffen das vorgeschriebene Mindestdurchschnittsalter bei weitem. Als ganz rare Besonderheit gibt es Jahrgangssherrys. Diese bezeichnet man als»añada«. Sherry wird in dem sogenannten»solera-system«ausgebaut, bei dem der junge Wein verschiedene Stadien durchläuft, dabei die Eigenschaften der älteren Weine annimmt und so ein gleichbleibender Charakter garantiert wird. Die großen Eichenfässer der Entwicklungsstadien (mit je 500 Liter Fassungsvermögen) werden»criaderas«genannt, während die Fässer des letzten Stadiums mit dem ältesten Wein»Soleras«heißen. Aus diesen wird der Wein in Flaschen abgefüllt. Die Solera-Fässer werden aus der nächsten Fassreihe (der ersten und ältesten Criadera) aufgefüllt, der wiederum Wein aus der darüber liegenden Reihe zugegeben wird. Es ist keine genaue Zahl von Fassreihen vorgeschrieben, doch üblicherweise werden vier bis sechs Reihen verwendet. Pro Jahr werden nie mehr als 30% aus der Solera-Reihe entnommen.

18 18 Seminar Wein aus Spanien Foundation DO La Mancha DOCa Priorat DO seit: 07/1976 Autonome Region: Castilla-La Mancha Fläche: ha Klima: Extrem Kontinental. Temperaturen zwischen 40 und 45 C im Sommer und -10 bis -15 C im Winter. Höhe: 500 bis 700 m Böden: Arme Böden mit sandiger, kalk- oder tonhaltiger Zusammensetzung Rebsorten: Weiß: Airén, Macabeo, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Verdejo, Moscatel de grano menudo, Pardilla, Gewürztraminer, Parellada, Pedro Ximénez, Riesling, Torrontés, Viognier Rot: Cencíbel / Tempranillo (ca ha), Garnacha, Moravia, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot, Petit Verdot, Bobal, Cabernet Franc, Graciano, Malbec, Mancía, Monastrell, Pinot Noir Besonderheiten: Weine mit der Reifestufe»Envejecido en barrica de roble«müssen mindestens 90 Tage in Barriques gereift worden sein. Web: La Mancha ist mit über ha nicht nur die größte DO Spaniens, sondern auch das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Welt. Im Verlauf der letzten 15 Jahre hat sich der Rebsortenspiegel der Region umfassend gewandelt. Pflanzungen der Rebsorte Airén wurden ersetzt mit Tempranillo, Verdejo und den internationalen Rebsorten, die hier sehr schnell an Beliebtheit gewonnen haben. Im Bereich der Flaschenweine finden wir daher heute viele Cuvées von Airén mit Sauvignon Blanc oder Chardonnay bzw. Tempranillo mit Cabernet, Syrah und Merlot. DO seit: 07/1945 DOCa seit: 12/2000 Autonome Region: Katalonien Fläche: ha Klima: Mediterran. Durch die Höhenlage jedoch etwas milder. Eines seiner wichtigsten Merkmale sind die praktisch völlig trockenen Sommer, was eine exzellente Gesundheit der Trauben fördert. Höhe: 100 bis m Böden: Arme Böden vulkanischen Ursprungs werden von kleinblättrigem Schiefer (Licorella) gebildet, die dem Wein seinen ausgeprägt mineralischen Charakter verleihen. Vielfach sehr steile Lagen. Rebsorten: Die roten Sorten machen knapp 96% der Fläche aus. Weiß: Garnacha Blanca, Macabeo, Pedro Ximénez, Chenin, Moscatel de Alejandria, Moscatel de grano menudo, Pansal, Picapoll blanco Rot: Garnacha Tinta (38% der Fläche), Garnacha Peluda (25% der Fläche), Mazuela / Samsó, Cabernet Sauvignon (14% der Fläche), Cabernet Franc, Tempranillo, Pinot Noir, Merlot, Syrah (11% der Fläche), Picapoll negro Web: Allein über die Region Priorato könnte man inzwischen ganze Bücher schreiben. Die einst blühende Region rund um das Kartäuserkloster Scala Dei (Gottestreppe) umfasste gut ha und bescherte der Bevölkerung bis ins späte 19. Jahrhundert ein gutes Einkommen basierend auf Wein, Oliven und Mandeln. Anfang des 20. Jahrhunderts rentierte sich der mühsame Weinbau kaum noch. Noch in der 1980er Jahren, gab es nur zwei Weingüter, weniger als ha Rebfläche. René Barbier initiierte Ende der 1980er Jahre zusammen mit einer Handvoll Mitstreitern den kometenhaften Aufstieg der Region. Sie erkannten das ungeheure Potential des Terroirs und trugen damit auch dazu bei, dass der Terroirbegriff in Spanien die heutige Bedeutung gewann. Inzwischen entstehen im Priorato mit die begehrtesten und teuersten Weine Spaniens.

19 Seminar Wein aus Spanien Foundation 19 DO Ribera del Duero DO seit: 07/1982 Autonome Region: Castilla y León Fläche: ha Klima: Kontinental mit atlantischen Einflüssen. Die Winter sind recht kalt und der Sommer kurz und heiß. Vorteilhaft wirkt sich der signifikante Tag- und Nachttemperaturunterschied aus, der die langsamere Reife der Traube und die Entwicklung eines ausgezeichneten Säuregehalts fördert. Die größte Gefahr sind die Frühjahrsfröste im April/Mai, die immer wieder zu Produktionseinbußen führen. Höhe: m, Hochlagen im Bereich von m Böden: Lockerer Boden, wenig fruchtbar, mit relativ hohem Kalkgehalt. Die meisten Sedimentablagerungen werden von sandigen, schlammigen oder tonhaltigen Schichten gebildet. Rebsorten: Weiß: Albillo Rot: Tinta del País / Tempranillo (95% der Fläche), Garnacha Tinta, Cabernet Sauvignon, Malbec, Merlot Web: Ribera del Duero war die erste Region Spaniens, die neben den klassischen Regionen Rioja und Jerez für Furore gesorgt hat. Als der Weinkritiker Robert Parker Jr. Den 1982 Tinto Pesquera als»pétrus from Spain«bezeichnete, avancierte Alejandro Fernández, der Macher des Weines, zum Vorbild für die Region, die sich zum Nabel des spanischen Weinbaus in den späten 80ern und frühen 90ern entwickelte. Als Legendär wird das Weingut Vega Sicilia oft beschrieben. Berühmt ist die Kellerei durch ihren Wein»Vega Sicilia Único Gran Reserva«, der zu feinsten und elegantesten Rotweinen der Welt gehört. Der Wein wird erst nach einer langen Ausbauzeit von mindestens 10 Jahren in den Verkehr gebracht und ist extrem langlebig.

20 20 Seminar Wein aus Spanien Foundation DOCa Rioja DO seit: 03/ DOCa seit: 04/1991 Autonome Region: La Rioja (ein kleiner Teil der Region liegt jeweils in Navarra und im Baskenland) Fläche: ha Klima: Atlantisch-Kontinental in der Rioja Alavesa und Kontinental-Mediterran im Rioja Alta und Rioja Baja. Je weiter das Gelände nach Osten abfällt, wird der Einfluss des Mittelmeeres immer deutlicher mit einem trockeneren und wärmeren Klima. Höhe: 300 bis 700 m Böden: Lehm-Kalk-Böden in Rioja Alavesa, Sonsierra und z.t. in Rioja Alta. Stark eisenhaltige Tonerde im gesamten Anbaugebiet, bei denen sich die Weinberge auf kräftigen roten Böden über festem und tief gehendem Gestein befinden. Schwemmland, tief und mit Geröll durchsetzt in der Nähe der Flüsse, wo die Rebflächen ebener und ausgedehnter sind. Rebsorten: Weiß: Viura, Garnacha Blanca, Malvasía Neu seit 2007: Autochton: Maturana Blanca, Tempranillo Blanco, Turruntés International: Chardonnay, Sauvignon Blanc, Verdejo (dürfen nicht Cuvéebestimmend sein) Rot: Tempranillo (78% der Fläche), Garnacha, Graciano, Mazuela Neu seit 2007: Maturana Tinta Reifezeiten: In der DOCa Rioja gelten verschärfte Bestimmungen in Bezug auf die Lagerzeiten zur Erlangung der Reifekategorien Crianza, Reserva und Gran Reserva für Rotweine. Die Fassgröße ist auf 225 l begrenzt. Crianzas müssen mindestens 12 Monate Fassreife und anschließend eine Flaschenlagerzeit von mindestens 6 Monaten vorweisen können. Reservas müssen eine Mindestlagerzeit von 36 Monaten, davon mindestens 12 Monate in Barriques vorweisen können. Gran Reservas müssen mindestens 24 Monate in Barriques und anschließend mindestens 36 Monate in der Flasche gereift sein. Teilgebiete: Die DOCa Rioja unterteilt sich in drei»subzonas«(subzonen), die auf dem Etikett angegeben werden dürfen, wenn die Trauben ausschließlich aus der jeweiligen Region stammen. Rioja Alta ist das Größte der Teilgebiete. Es erstreckt sich größtenteils auf der Südseite des Ebros von Logroño bis ans westliche Ende der Region nahe Haro. Rioja Alavesa befindet sich in der baskischen Provinz Álava und liegt gegenüber dem Rioja Alta auf der anderen Ebroseite. Es wird zum Norden hin von der abrupt aufsteigenden kantabrischen Bergkette begrenzt. Rioja Baja erstreckt sich von Logroño ausgehend entlang des Ebro gen Südosten. Die Landschaft ist weniger bergig, eher durch sanfte Hügel und Flachlagen in Flussnähe geprägt. Ein Teil der Weinberge der Rioja Baja sind in der Provinz Navarra angesiedelt. Web: Rioja ist zweifelsfrei die bekannteste Herkunft Spaniens. Der Name der Region stammt vom kleinen Flüsschen»Río Oja«, der in den Ebro mündet. Die Region wurde von aufstrebenden Regionen allen voran Ribera del Duero und Priorato Mitte der 1990er Jahre aus seinem Dornröschenschlaf wieder erweckt und zählt inzwischen wieder zu einer innovativsten Weinbaugebieten der Welt. Konnte man früher von einem»typischen«rioja sprechen, so fällt diese Aussage heute deutlich schwerer, da sich verschiedene Stilrichtungen etabliert haben. Vom erzkonservativen Stil mit langer Lagerung in über Jahrzehnten gebrauchten Fässern bis hin zu modernen, barriquebetonten Blockbustern ist (fast) alles in der Rioja zu finden. Aufgrund des hohen Grades an fassgereiften Weinen die in der Rioja produziert werden, sind derzeit knapp 1,3 Millionen Barriquefässer in Benutzung, die zu etwas 80% aus amerikanischer Eiche hergestellt sind.

21 Seminar Wein aus Spanien Foundation 21 DO Rueda DO Yecla DO seit: 01/1980 Autonome Region: Castilla y León Fläche: ha, davon 95% weiße Rebsorten Klima: Kontinental mit kalten Wintern und kurzen, heißen Sommern. Die Niederschläge fallen vor allem im Frühling und Herbst. Höhe: 600 bis 800 m, teilweise bis 900 m Böden: Hoher Geröllanteil an der Oberfläche. Kiesböden, die wenig organische Substanzen führen und über gute Belüftung und Entwässerung verfügen. Die Textur der Böden variiert, obwohl im Allgemeinen sandiges und lehmiges Erdreich vorherrscht. Rebsorten: Weiß: Verdejo (über 80% der Weißweinfläche), Viura, Sauvignon Blanc, Palomino Fino Rot: Tempranillo, Garnacha, Cabernet Sauvignon, Merlot Web: Die DO Rueda ist vor allem für ihre fruchtbetonten Weißweine bekannt, es dürfen inzwischen aber auch Rotweine unter dem Siegel der DO vermarktet werden. DO seit: 05/1975 Autonome Region: Murcia Fläche: ha Klima: Kontinental mit schwach mediterranem Einfluss. Heiße, trockene Sommer und kalte Winter. Niederschlag schwerpunktmäßig im Winterhalbjahr. Höhe: m Böden: Kalkhaltig, tiefgründig und gut durchlässig mit hervorragender Speicherkapazität in Tiefen, die von Rebwurzeln erreicht werden. Rebsorten: Weiß: Airén, Merseguera, Macabeo, Malvasía, Chardonnay Rot: Monastrell (85% der Fläche), Garnacha tinta, Garnacha tintorera, Tempranillo, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah Web: Die DO Yecla ist in einem Hochtal, im Hinterland der Mittelmeerstadt Alicante gelegen. Inzwischen ist Yecla für hochwertige, komplexe Monastrell-Weine bekannt, die zu den Exportschlagern der Levante zählen.

22 22 Seminar Wein aus Spanien Foundation 7) Glossar (Auf)Spriten»Befestigung«von Wein durch Anreicherung mit Alkohol. Daher auch der englische Begriff»fortified wines«. Dieses Verfahren wurde entwickelt, um Weine für die Verschiffung besser haltbar zu machen. Die bekanntesten aufgespriteten Weine sind Sherry, Madeira und Port. Adega Galicische Bezeichnung für»weinkellerei«. Albariza Typischer Boden der andalusischen Region Jerez. Amontillado Sherrystil zwischen Fino und Oloroso. Añejo Spanisch für»alt«. Reifestufe für Landweine mit einer Mindestreifezeit von 24 Monaten. Autochthon Ursprüngliche Rebsorten einer Region. Barrica Spanische Bezeichnung für Barrique, dem 225 l fassenden Eichenfass. Blanco Spanisch für»weiß«. Bezeichnung für Weißwein. Bodega Spanisch für»keller«bzw.»weinkellerei«. Bota Bezeichnung für das in Jerez gebräuchliche Fass mit einem Volumen von Litern. Celler Katalanisch für»keller«bzw.»weinkellerei«. Consejo Regulador Kontrollrat für die jeweilige DO(Ca)-Region. Cooperativa Spanisch für»genossenschaft«. Crianza Spanisch für»reifung«,»aufzucht«oder»ausbau«. Auch Bezeichnung für eine Reifestufe von spanischen Qualitätsweinen. Criadera Fassreihe im Solera-System. Nur die unterste Reihe heißt Solera, alle darüberliegenden nennen sich Criadera. Dulce Spanisch für»süß«. Bezeichnung für Cava mit mehr als 50 g/l Restzucker sowie Málaga mit mehr als 45 g/l Restzucker. Especial Spanisch für»spezial«,»sonder «,»besonders«. Wird von Kellereien verwendet um eine besondere Cuvée hervorzuheben. Fino Spanisch für»fein«,»edel«. Trockener, hellgelber Sherrystil der biologisch gereift ist. Llicorella Spezielle Schieferart mit Quarzeinschlüssen, die vor allem im Priorato zu finden ist. Maceración carbónica Spanisch für»kohlensäuremaischung«. Gärmethode bei der unzerkleinerte Trauben in sauerstofffreier Umgebung verarbeitet werden, so dass eine intrazelluläre Gärung stattfindet. Ergibt farb- und fruchtintensive Rotweine mit geringerem Tanningehalt. Manzanilla Spanisch für»kamille«,»kamillentee«. Fino-Sherry- Stil, der nur in der Hafenstadt Sanlúcar de Barrameda erzeugt werden darf. Mehltau Pilzkrankheit, die Blattwerk und Frucht schädigen. Man unterscheidet echten Mehltau (Oidium) und falschen Mehltau (Peronospora). Oloroso Spanisch für»wohlriechend«,»duftend nach«. Oxidativ gereifter Sherry-Stil. Noble Reifestufe für Landweine mit einer Mindestreifezeit von 18 Monaten. Pago Spanischer Begriff für Einzellage eingeführte Qualitätsstufe. Palo Cortado Spanisch für»kupierter Stab«. Sherrystil der nach einer kurzen biologischen Reifung anschließend oxidativ gereift ist. PX Abkürzung der Rebsorte»Pedro Ximénez«.

23 Seminar Wein aus Spanien Foundation 23 Rancio Spanisch für»uralt«,»firn«,»ranzig«. Bezeichnung für Weine mit höherem Alkoholgehalt, die aromatisch von der Lagerung unter Einwirkung von Wärme und/oder Sauerstoff geprägt sind. Reblaus Insekt welches die Wurzeln der Rebstöcke durch Zerbiss abtötet. Mitte des 19. Jahrhunderts aus Amerika nach Europa importiert. Durch das Aufpfropfen auf reblausresistente amerikanische Unterlagsreben ist der Anbau der europäischen Edelreiser weiterhin möglich. Reglamento Regelwerk welches vom Consejo Regulador für die jeweilige DO herausgegeben wird. Es bestimmt unter anderem die zugelassenen Rebsorten, die Pflanzdichte, Reberziehungsart, Höchsterträge und Weinbereitungsmethoden. Roble Spanisch für»eiche«. Bezeichnet Weine, die kurz im Barrique gelagert wurden. Rosado Spanisch für»rosé«. Selección Spanisch für»auswahl«,»selektion«,»auslese«. Wird von Kellereien verwendet um eine besondere Cuvée hervorzuheben. Sierra Spanisch für»bergkette«,»gebirge«,»gebirgszug«. Solera Spanisch für»unterlage«oder»bodenlage«. Bezeichnung für ein vor allem in Jerez üblichen Reifungssystems aus mehreren, meist übereinandergestapelten Fassreihen. Die unterste Fassreihe dieses Solera-Systems wird auch so benannt, beruhend auf dem Begriff»suelo«(Boden). Subzona Spanische Bezeichnung für den Teilbereich einer Region. Tinaja Spanisch für»tonkrug«. Meterhohe Tinajas wurden traditionell in der La Mancha für die Weinbereitung und lagerung verwendet. Viñedo Spanisch für»weinberg«. Vino generoso Spanisch für»feuriger Wein«. Bezeichnung für aufgespritete Weine. 8) Buchtipps & Links im Internet Buchtipp Spanien und seine Weine von Klassik bis Avantgarde David Schwarzwälder, Wolfgang Hubert, Jürgen Mathäß, Hallwag, ISBN Links im Internet Deutsche Website von»wein aus Spanien«Internationale Website über spanische Lebensmittel, Wein und Gastronmie in englsicher Sprache»Foods & Wines from Spain« Spanisches Außenhandelsinstitut Das spanische Außenhandelsportal - Informieren Sie sich über alle Aspekte, die für Geschäftsbeziehungen mit spanischen Firmen von Bedeutung sind. Sie finden hier allgemeine Informationen über Spanien ebenso wie Wirtschaftsstatistiken, Marktdaten, Informationen über Unternehmen sowie Messe- und Veranstaltungstermine in Spanien. Spanisches Landwirtschaftsministerium Tinto Spanisch für»rot«. Bezeichnung für Rotwein. Viejo Spanisch für»alt«. Reifestufe für Landweine mit einer Mindestreifezeit von 36 Monaten. Viña Spanisch für»weinberg«.