Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen"

Transkript

1

2

3 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Lioba Trabert Stefan Kuse HA-Report Nr. 889 Wiesbaden 2015

4 Eine Veröffentlichung der HA Hessen Agentur GmbH Postfach 1811 D Wiesbaden Konradinerallee 9 D Wiesbaden Telefon Telefax info@hessen-agentur.de Internet Geschäftsführer: Folke Mühlhölzer (Vorsitzender) Dr. Rainer Waldschmidt Vorsitzender des Aufsichtsrates: Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Nachdruck auch auszugsweise ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten.

5 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Inhalt Seite 1 Einleitung 1 2 Zielsetzung, Datengrundlagen und Methodik der Studie 4 3 Betroffenheit vom Mindestlohn in Hessen Die relative Bedeutung des Mindestlohnes im Lohngefüge Anteil und Anzahl der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Wirtschaftszweigen Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Berufen Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Altersgruppen Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Geschlecht Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Qualifikation Die vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten nach Erwerbsstatus 21 4 Zusammenfassung und Fazit 23 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 26 Literaturverzeichnis 27 Tabellenanhang 29 I

6

7 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 1 Einleitung Im Koalitionsvertrag der Unionsparteien und der SPD wurde die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes von 8,50 Euro brutto je Stunde vereinbart. Seit 1. Januar 2015 ist der Mindestlohn in Deutschland rechtlich umgesetzt (zu den Regelungen siehe Infokasten, S. 3). Die Einführung des Mindestlohnes wird als eine der größten sozialpolitischen Reformen der Nachkriegsgeschichte 1 gesehen und war von Anfang an mit Hoffnungen und Befürchtungen 2 belegt. Die Befürworter sehen in dem Mindestlohn vor allem ein Instrument zur Vermeidung unangemessen niedriger Löhne, zur Verhinderung von Lohnarmut sowie zur Entlastung des Staatshaushaltes und der sozialen Sicherungssysteme. Die Gegner haben hingegen Bedenken, dass die für einen Teil der Beschäftigten steigenden Löhne insgesamt kaum positive Effekte auf gesamtwirtschaftliche Größen wie die Einkommensentwicklung und die Konsumausgaben haben werden. Grund ist, dass beispielsweise viele Aufstocker aufgrund höherer Löhne auf ergänzende Transferleistungen verzichten müssen. Zudem wird befürchtet, dass infolge der Mindestlohnregelung kaum neue Arbeitsplätze für die Gruppe der Personen mit geringerer Produktivität entstehen werden, dass vielmehr sowohl ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit als auch ein Beschäftigungsabbau drohen. Bei der praktischen Durchführung wird von Seiten der Unternehmen vor allem hinsichtlich der Dokumentationspflichten massiv Kritik geübt ( Bürokratiemonster ). 3 Dabei geht es insbesondere um den zusätzlichen Aufwand der Arbeitszeiterfassung für die Beschäftigten. Da es in Deutschland bisher keinen flächendeckenden Mindestlohn gab, wurden im Vorfeld der Mindestlohneinführung einige Simulationsstudien zu den Auswirkungen auf die Beschäftigung erstellt. Die meisten dieser Untersuchungen konzentrieren sich jedoch auf die Auswirkungen in Deutschland insgesamt bzw. die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Differenzierte Ergebnisse für Bundesländer weist die Studie von Knabe und Schöb (2014) aus. Danach werden die Beschäftigungsverluste für Hessen unter Verwendung eines neoklassischen Arbeitsmarktmodells auf 1,3 % und unter Verwendung eines monopsonistischen Arbeitsmarktmodells auf 0,4 % quantifiziert. 4 Sie fallen insgesamt etwas geringer aus als im Durchschnitt aller westdeutschen Bundesländer (1,5 % bzw. 0,6 %). Darüber hinaus wurden empirische Studien erarbeitet, die die potenziell vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten quantifizieren. 5 Auch hier liegen Ergebnisse meist nur 1 Vgl. (Zugriff: ). 2 Vgl. Möller, J. (2014), S Vgl. u. a. und (Zugriff: ). 4 Vgl. Knabe, A., Schöb, R. (2014). S Vgl. u.a. Knabe, A., Schöb, R., Thum, M. (2014), Pristl, K. (2015), Brautzsch, H.-U., Schultz, B. (2013), Brenke, K. (2014), Lesch, H., Mayer, A., Schmid, L. (2014). 1

8 Mindestlohn in Hessen für Deutschland insgesamt bzw. für Ost- und Westdeutschland vor. Auf der Ebene der Bundesländer gibt es aktuell hingegen nur vereinzelt Schätzungen über den Anteil von Geringverdienern unterhalb der Mindestlohngrenze zum Zeitpunkt der Mindestlohneinführung. 6 In der vorliegenden Studie werden empirische Ergebnisse zum Umfang und zur Struktur der Beschäftigten, die vom Mindestlohn betroffen sind, für Hessen insgesamt sowie die hessischen Regierungsbezirke bereitgestellt. Diese Informationen vertiefen die bestehenden Ergebnisse auf Bundesländerebene. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht. 6 Vgl. Knabe, A., Schöb, R. (2014) sowie Bellmann, L., Bossler, M., Gerner, H.-D., Hübler, O. (2015). 2

9 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung Regelungen des Mindestlohns Nach dem Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns Mindestlohngesetz (MiLoG) gilt in Deutschland seit dem 1. Januar 2015 ein flächendeckender allgemeiner Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro brutto je Zeitstunde. Der Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmer, allerdings sind für fünf Personengruppen Ausnahmen definiert: Auszubildende, Jugendliche unter 18 Jahren (sofern sie noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben), Praktikanten (Pflichtpraktika im Rahmen von Schule, Ausbildung, Studium oder für bis zu dreimonatige Orientierungspraktika oder für von der Arbeitsagentur geförderte Maßnahmen zum Erwerb einer Einstiegsqualifikation), Langzeitarbeitslose während der ersten sechs Monate ihrer Beschäftigung sowie Ehrenamtliche. Das Mindestlohngesetz sieht Dokumentationspflichten für Arbeitgeber vor. Diese Dokumentationspflicht gilt für Beschäftigte, die regelmäßig monatlich weniger als Euro brutto verdienen und in den folgenden Bereichen tätig sind: Baugewerbe, Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, Personenbeförderungsgewerbe, Speditions-, Transport- und damit verbundenes Logistikgewerbe, Schaustellergewerbe, Forstwirtschaft, Gebäudereinigungsgewerbe, Unternehmen, die sich am Auf- und Abbau von Messen und Ausstellungen beteiligen, Fleischwirtschaft. Die Dokumentationspflichten gelten auch für entliehene Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer in den genannten Wirtschaftszweigen. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit dieser Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufzuzeichnen und diese Aufzeichnungen mindestens zwei Jahre aufzubewahren. Für die Zeit der Einführung des Mindestlohns ist es übergangsweise bis Ende 2017 zulässig, in Tarifverträgen geringere Löhne als den Mindestlohn zu vereinbaren. So beträgt das für die Land- und Forstwirtschaft und den Gartenbau tarifvertraglich geregelte Mindestentgelt ab 1. Januar 2015 pro Stunde 7,40 Euro (neue Länder und Berlin: 7,20 Euro). Für die Textil- und Bekleidungsindustrie gilt im Beitrittsgebiet ebenfalls ein geringerer Mindestlohn (ab dem 1. Januar ,50 Euro). Für Zeitungszusteller gilt bereits nach 24 Abs. 2 MiLoG übergangsweise ein geringerer als der sonst geltende gesetzliche Mindestlohn (ab 1. Januar 2015 besteht ein Anspruch auf 75 % des Mindestlohnes). Ab dem 1. Januar 2018 gilt der von der Mindestlohnkommission festgesetzte allgemeine gesetzliche Mindestlohn ohne jede Einschränkung. Quellen: Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns (Mindestlohngesetz MiLoG), Mindestlohndokumentationspflichten-Verordnung (MiLoDokV), Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz 3

10 Mindestlohn in Hessen 2 Zielsetzung, Datengrundlagen und Methodik der Studie In der Studie soll für Hessen ermittelt werden, wie viele Beschäftigte potenziell von der Einführung des Mindestlohnes betroffen sind und in welchem Ausmaß in das Lohngefüge eingegriffen wird. Dazu wird quantifiziert, wie viele Personen weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienen, wie groß deren Anteil an der Gesamtbeschäftigung ist, welche Strukturmerkmale diese Personengruppe aufweisen und in welchen Berufen und Wirtschaftszweigen überdurchschnittlich viele Geringverdiener unterhalb der Mindestlohngrenze tätig sind. Den Ergebnissen für Hessen werden Vergleichswerte von Deutschland (Ost-, Westdeutschland) und ausgewählten Bundesländern (Baden- Württemberg, Bayern) gegenübergestellt. Innerhalb Hessens werden Ergebnisse für die drei Regierungsbezirke ausgewiesen. Abschätzungen zu den Auswirkungen auf Beschäftigung, Einkommen sowie fiskalische Effekte sind nicht Gegenstand der Studie. Für die Untersuchung der Beschäftigten mit Verdiensten unterhalb der Mindestlohnschwelle auf der Ebene von Bundesländern liegt nur eine eingeschränkte Auswahl verwendbarer Datengrundlagen zur Verfügung. Die Hessen Agentur hat bereits 2010/2011 zwei Studien zur Struktur und zur Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung in Hessen vorgelegt, die sich ausführlich mit methodischen Fragestellungen und dem Einfluss unterschiedlicher Datengrundlagen beschäftigten. 7 Die meisten der bereits vorliegenden Untersuchungen zur Quantifizierung der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten basieren auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels des Jahres Allerdings liefert diese Datenbasis für die Auswertung auf der Ebene von Bundesländern nur unzureichende Fallzahlen. Dagegen weist die Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes (VSE) eine breite Datenbasis auf und bietet mit einer präzisen Erfassung der Verdienstarten sowie der Arbeitszeiten nach Stunden ein relativ genaues Bild des Lohngefüges (siehe Infokasten, S. 5). Für die Verdienststrukturerhebung in Hessen werden Betriebe mit zehn und mehr Beschäftigten befragt. Zukünftig sollen auch Kleinstbetriebe in die Erhebung einbezogen werden, um ein Gesamtbild der Verdienstsituation zu erhalten. Die Erhebung wird europaweit in einem 4-jährigen Turnus durchgeführt. Es muss daher auf den letzten auswertbaren Datenstand für das Jahr 2010 zurückgegriffen werden. 9 7 Vgl. Trabert, L. (2010), Trabert, L. (2011). 8 Vgl. Brenke, K. (2014), Knabe, A., Schöb, R., Thum, M. (2014), Kalina, T., Weinkopf, C. (2013). 9 Nach Auskunft des Hessischen Statistischen Landesamts stehen die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung 2014 für Hessen im Juli 2015 zur Verfügung. 4

11 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung Verdienststrukturerhebung In der Verdienststrukturerhebung werden Daten zu Verdiensten sowie Merkmale über das Beschäftigungsverhältnis erhoben. Die Verdienststrukturerhebung wird seit dem Jahr 1951 durchgeführt, seit dem Berichtsjahr 2006 findet sie regelmäßig alle vier Jahre statt. Die Daten werden überwiegend bei öffentlichen und privatwirtschaftlichen Arbeitgebern per Fragebogen erhoben. Für die Arbeitgeber besteht laut Verdienststatistikgesetz Auskunftspflicht. Zu dem Personenkreis, über den Informationen erhoben werden, gehören sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer des Betriebes einschließlich Auszubildende (auch in Teilzeit oder Altersteilzeit), Beamte, geringfügig oder kurzfristig Beschäftigte, Saison- oder Gelegenheitsarbeiter, Aushilfskräfte, Praktikanten, die als abhängig Beschäftigte eine bezahlte Leistung für den Betrieb erbringen. In die Befragung für das letzte verfügbare Berichtsjahr 2010 wurden Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs (Wirtschaftsabschnitte B bis S der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008) einbezogen. In den Wirtschaftsabschnitten "Erziehung und Unterricht" und "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung" wurde auf eine Befragung verzichtet und Daten der Personalstandstatistik verwendet. Zur Entlastung der Wirtschaft waren jedoch einerseits alle Arbeitnehmer des Wirtschaftsabschnitts Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie des Wirtschaftsabschnitts Private Haushalte mit Hauspersonal und andererseits alle Arbeitnehmer, die in Betrieben mit weniger als zehn Arbeitnehmern tätig sind, nicht einbezogen. Bundesweit wurden die Daten von Betrieben und 1,9 Millionen Arbeitnehmern erfasst und ausgewertet. Die Stichprobe für Hessen umfasste rund Betriebe. Damit wurden rund Arbeitnehmer erfasst. Die Verdienste in den im Jahr 2010 nicht einbezogenen Branchen bzw. Betrieben fallen vergleichsweise gering aus. Daher sind die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung 2010 über die Verbreitung von geringen Verdiensten als Untergrenze zu betrachten. Im Jahr 2014 werden erstmals auch Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten befragt, was die Anzahl potenzieller Mindestlohnbezieher erhöhen dürfte. Die Stichprobengröße steigt in Hessen deutlich von Betrieben auf Betriebe. Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt. Um Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich die Zahl der potenziellen Mindestlohnempfänger bis Ende 2014 kurz vor Einführung des Mindestlohns entwickelt hat, werden Projektionen für den Zeitraum 2010 bis 2014 vorgenommen. Diese Abschätzung berücksichtigt die Lohn- sowie die Beschäftigungsentwicklung seit 2010 und fängt damit einen wichtigen Teil der zeitlichen Entwicklung bis zur Einführung des Mindestlohnes ein. Da in der Verdienststrukturerhebung Kleinstbetriebe als ein für die Mindestlohnthematik wichtiger Teil der Betriebe nicht erfasst sind, werden zudem Abschätzungen 5

12 Mindestlohn in Hessen zum Umfang der Beschäftigten mit niedrigen Stundenlöhnen aus diesem Betriebsgrößensegment vorgenommen, so dass Aussagen zum Gesamtumfang der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten in Hessen getroffen werden können. Neben den Ausführungen zur Zahl der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten (Kapitel 3.2) werden weitere Strukturdaten aus der Verdienststrukturerhebung ausgewertet, die auf Basis der Lohn- und Beschäftigtenentwicklung bis 2014 projiziert werden (Kapitel 3.3 bis 3.8). Zuerst werden jedoch die relative Bedeutung des Mindestlohnes im Lohngefüge und damit die Eingriffsintensität des Mindestlohnes in Hessen anhand des Kaitz-Index dokumentiert (Kapitel 3.1). 6

13 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 3 Betroffenheit vom Mindestlohn in Hessen 3.1 Die relative Bedeutung des Mindestlohnes im Lohngefüge Die Auswirkungen des Mindestlohnes sind vor allem durch seine Stellung im Lohngefüge bestimmt. Je näher ein Mindestlohn am Durchschnittsverdienst ist, desto eher ist mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung zu rechnen. Mit Hilfe des so genannten Kaitz-Index lässt sich die Bedeutung des Mindestlohns im jeweiligen Lohngefüge bestimmen. Dazu wird der Mindestlohn von 8,50 Euro ins Verhältnis zum Durchschnittsverdienst (Median) gesetzt. Bei einem Wert von 100 % entspricht der Mindestlohn dem Durchschnittslohn. 10 Nach der Auswertung der Verdienststrukturerhebung lag der Medianstundenlohn der Beschäftigten in Hessen bei 17,24 Euro. Das Verhältnis von Mindestlohn zu Medianstundenlohn betrug dementsprechend 49,3 %. Damit fiel der Index etwas niedriger aus als in Bayern (51,7 %) und Baden-Württemberg (52,4 %) sowie in Deutschland insgesamt (55,5 %). Die Differenzen zu Ostdeutschland waren dabei erheblich: In Ostdeutschland erreichte der Wert 67,6 %. Aufgrund der Nähe von Mindestlohn und Medianlohn sind folglich in Ostdeutschland größere Auswirkungen durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes zu erwarten. 10 Aktuell gibt es auf europäischer Ebene Bestrebungen, sich auf einen gemeinsamen Mindestlohnstandard zu verständigen. Dabei wird z. B. vorgeschlagen, dass der Mindestlohn in allen EU-Staaten 55 % oder 60 % des jeweiligen nationalen Medianlohns nicht unterschreiten darf, damit er eine Wirkung entfaltet. Vgl. Schulten, T. (2015), S Auf internationaler Ebene wird zur Berechnung des Kaitz-Index auf die OECD-Einkommensdatenbank zurückgegriffen, die nicht mit den Daten des Statistischen Bundesamtes übereinstimmt. Nach Berechnungen des WSI betrug der Kaitz-Index Deutschlands im Jahr 2013 rund 50 %. Vgl. ebenda, S Beschäftigte ohne Auszubildende (Lehrlinge, Anlernlinge, Praktikant/innen, Volontär/innen). 7

14 Mindestlohn in Hessen Abbildung 1 Anteil des Mindestlohns am Medianlohn nach Regionen in % 2010 (Kaitz-Index) Anteil Mindestlohn am Medianlohn in % (Kaitz-Index) 67,6 55,5 53,0 51,7 52,4 49,3 46,0 54,4 54,5 Deutschla nd West-D Ost-D Bayern Baden- Württemberg Hessen Regierungsbezirke Darmstadt Gießen Kassel * Die Informationen auf Regierungsbezirksebene sind mit den Ergebnissen für Hessen nur eingeschränkt vergleichbar. Die aus der Personalstandstatistik gewonnenen Informationen für Beamte in den Wirtschaftsabschnitten O, P, Q werden nicht regional ausgewertet. Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Darstellung der Hessen Agentur Innerhalb Hessens waren die Mindestlöhne gemessen am Medianlohn in Nordund Mittelhessen am höchsten. Für den Regierungsbezirk Darmstadt fällt die Bedeutung des Mindestlohns für das Lohngefüge geringer aus. Hier betrug der relative Wert des Mindestlohns 46 % des Medianlohns. Insgesamt ist in Hessen somit aufgrund vergleichsweise höherer Durchschnittslöhne mit einer geringeren Eingriffsintensität durch den Mindestlohn zu rechnen als in anderen Bundesländern. Innerhalb Hessens ist die Betroffenheit hingegen ungleich verteilt, wobei die Situation in Südhessen günstiger ausfällt. 3.2 Anteil und Anzahl der vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten Im Oktober 2010 erhielt rund jeder zwölfte Beschäftigte (8,4 %) in Hessen einen Bruttostundenlohn von weniger als 8,50 Euro. Damit war die Zielgruppe des Mindestlohns in Hessen kleiner als im Deutschlandvergleich. Denn in Deutschland insgesamt bezogen 11,4 % der Beschäftigten einen Bruttostundenlohn unterhalb 8,50 Euro, in Westdeutschland 9,7 % und damit etwa jeder zehnte Beschäftigte, in Ostdeutschland sogar 22,4 %. In Baden-Württemberg war der Anteil der Beschäftigten mit Verdiensten unterhalb der Niedriglohnschwelle mit 8,7 % etwas höher als in Hessen, in Bayern mit 7,6 % etwas niedriger. Hier machen sich zum Teil auch die Branchenverteilungen in den Bundesländern und die damit verbundene Verdienststruktur bemerkbar. In 8

15 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung Hessen sind mit den Finanzdienstleistungen sowie der Chemie- und Pharmaindustrie Bereiche relativ stark vertreten, die durch überdurchschnittliche Gehaltsstrukturen gekennzeichnet sind. Offensichtlich führen die insgesamt guten Verdienstmöglichkeiten in Hessen auch zu einem vergleichsweise geringen Anteil von Beschäftigten mit Löhnen unterhalb der 8,50 Euro Mindestlohngrenze. Abbildung 2 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro im Jahr 2010 im Regionalvergleich in % 22,4 in % 11,4 9,7 7,6 8,7 8,4 8,4 12,4 12,0 Deutschla nd West-D Ost-D Bayern Baden- Württemberg Hessen Regierungsbezirke* Darmstadt Gießen Kassel * Die Informationen auf Regierungsbezirksebene sind mit den Ergebnissen für Hessen nur eingeschränkt vergleichbar. Die aus der Personalstandstatistik gewonnenen Informationen für Beamte in den Wirtschaftsabschnitten O, P, Q werden nicht regional ausgewertet, so dass die Bezugsgröße kleiner ausfällt, die Anteile höher. Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Darstellung der Hessen Agentur Innerhalb Hessens wiesen die beiden Regierungsbezirke Gießen und Kassel mit 12,4 % und 12 % einen auch im Vergleich zum Deutschlandwert überdurchschnittlich hohen Anteil an Beschäftigten auf, dessen Löhne die Mindestlohnschwelle unterschreitet. Im Regierungsbezirk Darmstadt traf dies nur für 8,4 % der Beschäftigten zu. Insgesamt erhielten nach der Verdienststrukturerhebung im Jahr 2010 in Hessen rund Personen in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten einen Bruttostundenverdienst unterhalb der Mindestlohngrenze (vgl. Abbildung 3). 9

16 Mindestlohn in Hessen Abbildung 3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Hessen im Oktober 2010 nach Bruttostundenverdiensten Anzahl potenzielle Mindestlohnbezieher ( Personen) Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Darstellung der Hessen Agentur < 7,5 7,5-8,5 8, und mehr Bruttostundenverdienst von bis unter Euro Seit 2010 gab es jedoch bereits vielfältige Veränderungen in der Tariflandschaft und auf dem Arbeitsmarkt mit Auswirkungen auf das Lohngefüge und damit auch auf die Anzahl der vom Mindestlohn potenziell profitierenden Beschäftigten. Lohnentwicklung seit dem Jahr 2010 Seit der Verdienststrukturerhebung im Jahr 2010 sind die Einkommen der Beschäftigten im bundes- und hessenweiten Durchschnitt gestiegen. Es gab Tariferhöhungen und in einigen Wirtschaftszweigen Vereinbarungen über Mindestlöhne. So wurden etwa für die Abfallwirtschaft und die Zeitarbeit tariflich Löhne in Höhe oder oberhalb des Mindestlohns von 8,50 Euro festgelegt, die bereits im Jahr 2014 in Kraft traten. 12 Nach Daten der Vierteljährlichen Verdiensterhebung für Hessen beträgt die Steigerung der Bruttostundenverdienste zwischen 2010 und 2014 insgesamt rund 8 %. 13 Für die Abschätzung der Personengruppe, deren Stundenlöhne unterhalb des Mindestlohnes liegen, ist anzunehmen, dass unmittelbar in der Zeit vor der Einführung des Mindestlohnes insbesondere bei Löhnen knapp unterhalb der Mindestlohngrenze Anpassungen erfolgten. 14 Daher wird im Folgenden vereinfachend davon ausgegangen, dass die Beschäftigten, die im Jahr 2010 einen Stundenlohn in Höhe von 7,50 Euro bezogen, zwischenzeitlich nicht mehr zur Zielgruppe des Mindestlohns gehören, da sie 2014 tarifbedingt oder durch individuelle Vereinbarungen bereits einen Stundenlohn oberhalb dieser Schwelle verdient haben dürften. Die Personengruppe 12 Vgl. hierzu die Übersicht über branchenspezifische Mindestlöhne im Anhang der Studie. 13 Vgl. Vierteljährliche Verdiensterhebung für Hessen, Auswertungen des Hessischen Statistischen Landesamts. 14 Zum geplanten Umgang der Betriebe mit dem Mindestlohn vgl. Wojciechowski, P., Wollmershäuser, T. (2015). 10

17 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung der potenziellen Mindestlohnbezieher reduziert sich unter dieser Annahme ausgehend von Personen um rund auf rund Personen (vgl. Abbildung 3). Beschäftigungsentwicklung seit dem Jahr 2010 Neben dem Lohngefüge hat sich seit 2010 auch die absolute Anzahl der Beschäftigten verändert. Zur Abschätzung der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Niedriglohnbereich von 2010 bis 2014 können Informationen der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit herangezogen werden. Diese liefert aktuell Informationen mit Stand , so dass die Beschäftigung im Juni 2010 und im Juni 2014 gegenübergestellt werden können. Die Zahl der Beschäftigten in Hessen ist von 2010 bis 2014 um rund 6 % gestiegen. Dieser allgemeine Beschäftigungsanstieg dürfte auch im Niedriglohnbereich stattgefunden und damit die potenzielle Zielgruppe des Mindestlohns erhöht haben. Für diese Einschätzung können verschiedene Gründe angeführt werden. Zu nennen ist beispielsweise, dass die Beschäftigungszuwächse auch aufgrund von Zuwanderung (z. B. aus Polen, Bulgarien und Rumänien) sowie durch den Zugang aus Arbeitslosigkeit vergleichsweise häufig durch Personen ohne anerkannte Berufsausbildung erfolgten. 15 Das Wachstum vollzog sich darüber hinaus in einigen Branchen, die klassisch durch geringe Durchschnittsverdienste gekennzeichnet sind. Denn zu den quantitativ bedeutenden und seit 2010 deutlich wachsenden Branchen zählen z. B. die Gebäudebetreuung (Abschnitt N), die Pflege bzw. Betreuung (Abschnitt Q), die Gastronomie und Bereiche der Logistik, wie die folgende Abbildung verdeutlicht. Ein Minus zeigt sich hingegen beispielsweise in der Zeitarbeit (Abschnitt N) Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen reduzierte sich in dem Zeitraum von 6,4 % auf 5,7 % (Jahresdurchschnittszahlen). Die Arbeitslosenzahl lag in Hessen bei rund Personen. Ausländer verzeichneten in dem Zeitraum 2010 bis 2014 eine Steigerung der Beschäftigtenzahlen um 28 %, Deutsche um 4 %. Aufgrund einer Umstellung der statistischen Erfassung der beruflichen Qualifikationen der Beschäftigten lässt sich die Entwicklung nicht exakt quantifizieren. 16 Der ebenfalls stark wachsende Wirtschaftsabschnitt R ist quantitativ mit weniger als Beschäftigten von nur geringer Bedeutung. 11

18 Mindestlohn in Hessen Abbildung 4 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Betrieben ab 10 Beschäftigten in Hessen von Juni 2010 bis Juni 2014 nach Wirtschaftsabschnitten in % P Erziehung und Unterricht R Kunst, Unterhaltung und Erholung M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen I Gastgewerbe Q Gesundheits- und Sozialwesen J Information und Kommunikation F Baugewerbe N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen H Verkehr und Lagerei G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen C Verarbeitendes Gewerbe E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von D Energieversorgung L Grundstücks- und Wohnungswesen B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen -9,2-3,1 6,4 6,1 5,4 5,3 4,6 2,3 0,9 8,6 10,1 9,8 19,6 17,9 17,6 15,1 13,5 12,4 in % Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung der Hessen Agentur Für die Abschätzung der Größe der Zielgruppe Ende 2014 werden die jeweiligen Branchenentwicklungen (Abschnitte) zugrunde gelegt. Dabei wird vereinfachend angenommen, dass sich die Beschäftigtenzahlen in allen Verdienstklassen um den Durchschnittswert des Wirtschaftsabschnitts erhöht haben. 17 Dies vergrößert die Zielgruppe für den Mindestlohn um rund Personen. Zusammenfassend ergeben die Berechnungen, dass sich die Zielgruppe des Mindestlohns, ausgehend von Beschäftigten im Jahr 2010, bis zum Jahr 2014 deutlich reduziert hat. Unter Berücksichtigung der Lohn- und Beschäftigungsentwicklung umfasste die Zielgruppe bei Einführung des Mindestlohns schätzungsweise Beschäftigte. Dies entspricht rund 4 % der Beschäftigten in Betrieben mit 10 und mehr Beschäftigten. Zur Abschätzung der Gesamtzahl potenzieller Mindestlohnempfänger sind auch Beschäftigte in Kleinstbetrieben mit bis zu 9 Beschäftigten zu berücksichtigen. Diese sind relativ häufig in Wirtschaftszweigen mit geringen Durchschnittsverdiensten tätig, wurden jedoch in der Verdienststrukturerhebung des Jahres 2010 nicht erfasst. Die Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit bietet eine Grundlage für die 17 In der Abschätzung ist die Veränderung bei der Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten der Beschäftigungsstatistik nicht berücksichtigt, da diese für Hessen nicht nach Betriebsgrößen und Wirtschaftszweigen ausgewiesen werden und sich insgesamt zudem nur vergleichsweise geringe Änderungen gezeigt haben (+ 1 %). 12

19 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung Abschätzung. In Annäherung an die Definition der Verdienststrukturerhebung können sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und ausschließlich geringfügig Beschäftigte gemäß Beschäftigungsstatistik Berücksichtigung finden: Mitte 2014 waren rund 16 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen bzw Personen in Kleinstbetrieben tätig. Davon befanden sich etwa Personen in Ausbildung. 18 Den nachfolgend dargestellten Anteil der potenziellen Mindestlohnbezieher an allen Beschäftigten gemäß Verdienststrukturerhebung aus dem Jahr 2010 von 4 % unterstellt, errechnen sich weitere rund sozialversicherungspflichtig beschäftigte potenzielle Mindestlohnbezieher in Kleinstbetrieben. Diese Schätzung stellt aufgrund der Tätigkeitsfelder der Kleinstbetriebe eher eine Mindestgröße dar. Hinzuzurechnen ist die Gruppe der ausschließlich geringfügig Beschäftigten, die seitens der Bundesagentur für Arbeit nicht nach Betriebsgrößenklassen ausgewiesen werden. Für Hessen insgesamt lag deren Anzahl Mitte 2014 bei rund Personen. 19 Unter der Annahme, dass etwa ein Drittel der ausschließlich geringfügig Beschäftigten in Kleinstbetrieben tätig waren, errechnen sich rund Beschäftigte. 20 Den nachfolgend abgeleiteten Anteil der potenziellen Mindestlohnbezieher an allen geringfügigen Beschäftigten von rund 29 % unterstellt, zählen weitere rund Beschäftigte in Kleinstbetrieben zu den potenziellen Mindestlohnbeziehern. 21 Nach dieser Rechnung liegt die Gesamtzahl der potenziellen Mindestlohnbezieher in Kleinstbetrieben in Hessen bei ca Personen. Die Ergebnisse der einzelnen Schätzungen zusammengefasst, waren in Hessen rund Personen von der Mindestlohneinführung betroffen. Das sind rund 5 % aller Beschäftigten Einbezogen ist eine über Bundeswerte geschätzte Anzahl von Werkstudenten und Praktikanten. Diese werden auf Hessenebene nicht für Kleinstbetriebe ausgewiesen. 19 Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit ist ein (in seiner Größe nicht ausgewiesener) Teil dieser Beschäftigten auch in Betrieben tätig, die ausschließlich Minijobber beschäftigen. 20 Kleinstbetriebe beschäftigten im Jahr 2012 nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung etwa 33 % aller Minijobber. Datenbasis sind hierbei Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Betriebe, die ausschließlich Minijobber beschäftigen, sind somit in der Abschätzung des Anteils nicht berücksichtigt. Vgl. Hohendanner C., Stegmaier, J. (2012), S Vgl. Abschnitt Zugrunde liegt die Summe von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und ausschließlich geringfügig Beschäftigten gemäß Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit abzüglich der Anzahl der Auszubildenden (inklusive der geschätzten Anzahl der Werkstudenten und Praktikanten). 13

20 Mindestlohn in Hessen Die folgende Übersicht fasst die Schätzungen zusammen: Tabelle 1 Abschätzung der Gesamtzahl der Ende 2014 / Anfang 2015 vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten Anzahl Beschäftigte Betroffene Beschäftigte in Betrieben ab 10 Beschäftigten gemäß VSE Lohnentwicklung seit Beschäftigungsentwicklung seit = Betroffene Beschäftigte in Betrieben ab 10 Beschäftigten Ende 2014 = sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Kleinstbetrieben ausschließlich geringfügig Beschäftigte in Kleinstbetrieben = Beschäftigte insgesamt Ende 2014 = Quelle: Berechnung der Hessen Agentur Während in früheren Studien für Westdeutschland zumeist noch von deutlich höheren Werten (13 %) ausgegangen wurde, weisen aktuellere Ergebnisse, die zeitliche Anpassungsprozesse berücksichtigen, niedrigere Betroffenheitsquoten aus. So berechnet das IAB in seiner jüngsten Studie auf Basis des IAB-Betriebspanels für Hessen einen Beschäftigtenanteil mit Stundenverdiensten unterhalb der Mindestlohngrenze von 3,8 %. 23 Knabe und Schöb (2014) verwenden die Verdienststrukturerhebung mit entsprechenden zeitlichen Anpassungen sowie Datenergänzungen und weisen für Hessen einen Anteil der Beschäftigten mit Verdiensten unterhalb der Mindestlohngrenze von 7,8 % aus. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Studien dürften im Wesentlichen auf die Verwendung anderer Datengrundlagen und damit auch unterschiedlicher Teilbetrachtungen von Betrieben, Wirtschaftszweigen bzw. Personengruppen zurückzuführen sein. 24 Nachfolgend werden die auf das Jahr 2014 hochgerechneten Informationen der Verdienststrukturerhebung, die sich auf Betriebe ab 10 Beschäftigte beziehen, nach strukturellen Merkmalen analysiert. Eine Berücksichtigung der Kleinstbetriebe ist mangels Informationen nicht möglich. 23 Hierbei handelt es sich um eine Hochrechnung auf Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Private Haushalte sind nicht einbezogen. Vgl. Bellmann, L., Bossler, M., Gerner, H.-D., Hübler, O. (2015), S Da im IAB-Betriebspanel nur Betriebe betrachtet werden, die mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten haben, sind Betriebe, die ausschließlich Minijobber beschäftigen, nicht berücksichtigt. Aber gerade hier könnte ein großer Teil der Beschäftigten vom Mindestlohn betroffen sein. Vgl. ebenda, S

21 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 3.3 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen Hinsichtlich des Anteils potenzieller Mindestlohnbezieher an allen Beschäftigten sticht vor allem das Gastgewerbe hervor. Von allen hier Beschäftigten sind hier rund 21 % Zielgruppe für den Mindestlohn. 25 Abbildung 5 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro im Jahr 2014 nach Wirtschaftsabschnitten in % I Gastgewerbe 20,7 N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen R Kunst, Unterhaltung und Erholung G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen L Grundstücks- und Wohnungswesen S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Q Gesundheits- und Sozialwesen F Baugewerbe H Verkehr und Lagerei C Verarbeitendes Gewerbe M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und P Erziehung und Unterricht J Information und Kommunikation D Energieversorgung K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 4,8 4,4 3,6 3,5 3,0 3,0 2,7 2,4 2,2 2,0 1,4 0,5 0,4 0,3 7,7 9,5 9,3 Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Vergleichsweise hoch fallen die Anteile zudem in den Abschnitten Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung aus. 26 Von den Beschäftigten in den Wirtschaftsabschnitten Energieversorgung, Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie öffentliche Verwaltung zählt hingegen nur ein sehr geringer Anteil zur Zielgruppe des Mindestlohns. Wie die folgende Abbildung verdeutlicht, ist die mit Abstand größte Personengruppe, die einen Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns bezieht, den Wirtschaftszweigen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen zugeordnet. Im letztgenannten Wirt- 25 Die Wirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie Private Haushalte mit Hauspersonal und Exterritoriale Organisationen und Körperschaften sind in der Verdienststrukturerhebung nicht berücksichtigt. 26 Dem letztgenannten, quantitativ weniger bedeutenden Abschnitt sind z. B. kreative, künstlerische Tätigkeiten sowie Beschäftigte in Spiel-, Wett- und Lotteriewesen zugeordnet. 15

22 Mindestlohn in Hessen schaftsabschnitt finden sich vor allem Arbeitskräfte aus der Zeitarbeits- und der Reinigungsbranche. Weitere große Beschäftigungsbereiche für die potenziellen Mindestlohnempfänger sind bei absoluter Betrachtung das Verarbeitende Gewerbe, 27 das Gastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Logistik. Abbildung 6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro im Jahr 2014 nach Wirtschaftszweigen betroffene Beschäftigte G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen C Verarbeitendes Gewerbe I Gastgewerbe Q Gesundheits- und Sozialwesen H Verkehr und Lagerei P Erziehung und Unterricht M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und S Erbringung von sonstigen Dienstleistungen F Baugewerbe R Kunst, Unterhaltung und Erholung J Information und Kommunikation L Grundstücks- und Wohnungswesen K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und D Energieversorgung B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Zusammenfassend werden die Wirkungen des Mindestlohns in Hessen hauptsächlich im Gastgewerbe, im Handel sowie in den Dienstleistungsbereichen Zeitarbeit und Reinigung spürbar sein. Dabei sind einige dieser Bereiche (vor allem das Gastgewerbe) grundsätzlich eher kleinbetrieblich strukturiert. Da in der Verdienststrukturerhebung 2010 Kleinstbetriebe nicht berücksichtigt waren, wird die Anzahl potenzieller Mindestlohnempfänger in diesen Bereichen noch unterschätzt. 27 Dem Verarbeitenden Gewerbe waren im Juni 2014 rund Beschäftigte bzw. 18 % aller Beschäftigten zugeordnet. 16

23 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 3.4 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Berufen Der Anteil potenzieller Mindestlohnbezieher an allen Beschäftigten schwankt berufsspezifisch deutlich. Abbildung 7 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro im Jahr 2014 nach Berufen in % (KldB 1988) III s Hilfsarbeiter ohne nähere Tätigkeitsangabe V i Allgemeine Dienstleistungsberufe III r Warenprüfer, Versandfertigmacher VI a Sonstige Arbeitskräfte III m Ernährungsberufe V e Ordnungs-, Sicherheitsberufe V a Warenkaufleute V c Verkehrsberufe I a Pflanzenbauer, Tierzüchter, Fischereiberufe III d Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker V g Gesundheitsdienstberufe V f Schriftwerkschaffende, schriftwerkverkordnende sowie V d Organisations-, Verwaltungs-, Büroberufe III n Bauberufe III i Montierer und Metallberufe, a.n.g. V h Sozial- und Erziehungsberufe, anderweitig nicht genannte III c Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter III g Schlosser, Mechaniker und zugeordnete Berufe III f Metallerzeuger, -bearbeiter IV b Techniker, Technische Sonderfachkräfte V b Dienstleistungskaufleute und zugehörige Berufe 6,4 5,4 3,7 3,7 3,4 3,0 2,9 2,5 2,4 1,4 1,2 1,1 18,5 16,4 14,6 12,8 11,8 30,0 36,3 34,7 39,8 Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Während in der Gruppe der Hilfsarbeiter nahezu 40 % der Beschäftigten einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro erhalten, sind es in der Gruppe der Dienstleistungskaufleute, der Techniker sowie der Metallerzeuger und -bearbeiter nur rund 1 %. In den stark besetzten Dienstleistungsberufen beziehen rund 36 % der Beschäftigten einen Stundenlohn unterhalb der Mindestlohnschwelle. Darunter fallen Berufe beispielsweise im Gastronomiebereich (Gaststättenkaufleute, Kellner) sowie Reinigungsberufe (Raum- und Straßenreiniger, Abfallbeseitiger). Ähnlich hoch ist der Anteil auch bei den Warenprüfern und Versandfertigmachern (rund 35 %). 28 Die absolut betrachtet mit Abstand größte Berufsgruppe, die einen Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns bezieht, sind Dienstleistungsberufe (vgl. Abbildung 8). Die 28 Die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung werden nicht auf Ebene von Einzelberufen ausgewiesen. Daher können Personengruppen, für die das Mindestlohngesetz Ausnahmeregelungen vorsieht, wie z. B. Zeitungszusteller, nicht identifiziert werden. 17

24 Mindestlohn in Hessen Ergebnisse des Kaitz-Index bestätigen diese Strukturen. Die Berufsgruppe Allgemeine Dienstleistungsberufe wies 2010 auch den höchsten Kaitz-Index von 85 % auf. 29 Abbildung 8 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro im Jahr 2014 nach Berufen betroffene Beschäftigte V i Allgemeine Dienstleistungsberufe V c Verkehrsberufe V a Warenkaufleute V d Organisations-, Verwaltungs-, Büroberufe III r Warenprüfer, Versandfertigmacher III s Hilfsarbeiter ohne nähere Tätigkeitsangabe III m Ernährungsberufe V g Gesundheitsdienstberufe V e Ordnungs-, Sicherheitsberufe V h Sozial- und Erziehungsberufe, anderweitig nicht genannte VI a Sonstige Arbeitskräfte III g Schlosser, Mechaniker und zugeordnete Berufe V b Dienstleistungskaufleute und zugehörige Berufe IV b Techniker, Technische Sonderfachkräfte III c Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter III i Montierer und Metallberufe, a.n.g. I a Pflanzenbauer, Tierzüchter, Fischereiberufe III d Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker III n Bauberufe V f Schriftwerkschaffende, schriftwerkverkordnende sowie III f Metallerzeuger, -bearbeiter Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur 29 Hinsichtlich der Höhe des Kaitz-Index folgen Ernährungsberufe wie Koch oder Metzger mit 72 % sowie Berufe in der Logistik mit Werten zwischen 60 % und 70 %. Für Beschäftigte in Verkaufs-, Büro- und Gesundheitsdienstberufen besitzt der Mindestlohn hingegen gemäß Kaitz-Index eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Eine Darstellung des Kaitz-Index nach strukturellen Merkmalen findet sich im Anhang. 18

25 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 3.5 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Altersgruppen Vor allem junge und ältere Arbeitnehmer beziehen überproportional häufig Stundenlöhne unter der Mindestlohngrenze von 8,50 Euro brutto. Es handelt sich in der Mehrzahl um Schüler und Studenten sowie Personen, die zusätzlich zur Rente ein Einkommen beziehen. Abbildung 9 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Hessen mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro nach Altersklassen im Jahr 2014 in % 60 59,7 Anzahl , , ,5 2,8 2,4 2,8 0 Unter und mehr Im Alter von... bis unter 0 in % der Beschäftigten der Altersklasse Anzahl betroffener Beschäftigter Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Bei unter 18-Jährigen fiel der Mindestlohn sogar höher aus als der im Jahr 2010 gemessene Medianlohn in Höhe von 6,60 Euro. Der Kaitz-Index lag bei 123 %. In der Altersklasse 18 bis 20 Jahre bzw. 65 und älter wurden mit 97 % und 85 % ebenfalls sehr hohe Werte erreicht, so dass die Beschäftigten Lohnzugewinne erheblichen Ausmaßes realisieren könnten. Im Hinblick auf die Anwendung des Mindestlohns ab dem Jahr 2015 sind jedoch Ausnahmeregelungen (Personen unter 18 Jahren) und Übergangsfristen (Zeitungszusteller) vorgesehen, die gerade die jüngere Zielgruppe betreffen. 19

26 Mindestlohn in Hessen 3.6 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Geschlecht In den unteren Stundenlohnsegmenten sind vor allem Frauen stark präsent. Von den weiblichen Beschäftigten beziehen rund 6 % einen Stundenverdienst von unter 8,50 Euro. Damit liegt der Anteil der potenziellen Mindestlohnbezieher bei ihnen etwa doppelt so hoch wie bei Männern. Rund weibliche Beschäftigte in Hessen verdienten weniger als 8,50 Euro die Stunde, bei den Männern sind es Personen. Abbildung 10 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro nach Geschlecht im Jahr 2014 in % der Beschäftigten Betroffene Beschäftigte insgesamt 6,0 5,0 in % 5,5 4,0 4,0 3,0 2,0 2,8 männlich % weiblich % 1,0 0,0 insgesamt darunter: weiblich männlich Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Der mittlere Stundenlohn (Medianlohn) von Frauen lag 2010 bei 13,80 Euro, von Männern bei 16,80 Euro. Das Verhältnis von Mindestlohn zu mittlerem Stundenlohn erreichte bei Frauen rund 56 %. Der Kaitz-Index fiel damit ca. 11 Prozentpunkte höher aus als bei Männern (45 %). Verhältnismäßig viele Frauen sind aber durch die Lohnentwicklung der vergangenen Jahre aus der Zielgruppe für den Mindestlohn ausgeschieden, da sie bereits im Jahr 2010 zwischen 7,50 Euro und 8,50 Euro verdienten. 20

27 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 3.7 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Qualifikation Im Hinblick auf das berufliche bzw. akademische Bildungsniveau beziehen vor allem An- und Ungelernte (Personen ohne anerkannten formalen Abschluss) überproportional häufig Stundenlöhne unter dem Mindestlohn von 8,50 Euro. Bei ihnen erreicht der Anteil 15 % aller Beschäftigten. Auch in absoluter Betrachtung sind vor allem Personen ohne beruflichen Bildungsabschluss vom Mindestlohn betroffen. Abbildung 11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro nach beruflicher/akademischer Qualifikation im Jahr 2014 in % der Beschäftigten Betroffene Beschäftigte insgesamt 16,0 14,0 in % 15,1 Hochschul-/Fachhochschulabschluss, Promotion, 937, 1% 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 4,0 insgesamt darunter: Ohne Berufsausbildung 2,2 Mit Berufsausbildung 0,2 (Fach-) Hochschulabschluss, Promotion Mit Berufsausbildung % Ohne Berufsausbildung % Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur Der Kaitz-Index erreichte bei An- und Ungelernten im Jahr 2010 einen Wert von 79 %. Auch für Personen mit anerkanntem beruflichem Abschluss war er noch durchschnittlich (rund 50 %). Der Medianstundenlohn von Personen mit anerkanntem beruflichem Abschluss betrug Euro, der von Personen mit akademischem Abschluss rund 28 Euro. An- und Ungelernte hingegen verdienten lediglich rund 11 Euro je Stunde (Median). 3.8 Vom Mindestlohn betroffene Beschäftigte nach Erwerbsstatus Geringfügig Beschäftigte sind aufgrund bestehender Lohnstrukturen besonders vom Mindestlohn betroffen. Die Auswertungen für 2010 zeigen einen Kaitz-Index von 101 %, das heißt der Mindestlohn von 8,50 Euro überstieg den damaligen Durchschnittslohn (Median) der geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer (8,41 Euro). Im Jahr 2014 beziehen von den geringfügig Beschäftigten schätzungsweise rund Personen bzw. 29 % einen Stundenlohn unterhalb der Mindestlohnschwelle. Für diese Beschäftigtengruppe hat die Einführung des Mindestlohnes anteilig folglich 21

28 Mindestlohn in Hessen die größten Auswirkungen. Bei Teilzeitbeschäftigten liegt der Anteil der Betroffenen mit 3 % bereits unterhalb des hessischen Durchschnitts von 4 %. Von den Vollzeitbeschäftigten ist ein nur geringer Anteil Zielgruppe des Mindestlohns (1 %). Es handelt sich jedoch ebenfalls um eine bemerkenswerte Anzahl von Personen. Abbildung 12 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttostundenverdienst unter 8,50 Euro nach Erwerbsstatus im Jahr 2014 in % der Beschäftigten Betroffene Beschäftigte insgesamt 35,0 30,0 in % 28,8 25,0 20,0 Vollzeit % 15,0 10,0 5,0 4,0 0,9 3,3 Geringfügig Beschäftigte % Teilzeit % 0,0 in sgesamt darunter: Vollzeit Teilzeit Geringfügig Beschäftigte Quelle: Verdienststrukturerhebung 2010 (ohne Auszubildende), Fortschreibung der Hessen Agentur 22

29 HA Hessen Agentur GmbH Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung 4 Zusammenfassung und Fazit Die Einführung des Mindestlohnes ist sowohl von Hoffnungen als auch von Befürchtungen begleitet. Für Beschäftigte, deren Stundenlohn Ende 2014 weniger als 8,50 Euro brutto betrug, kann mit der Einführung des Mindestlohnes einerseits eine Verdienststeigerung einhergehen, andererseits sind sie auch von Entlassungen bedroht. Nach den Daten der Verdienststrukturerhebung bezogen in Hessen im Jahr 2010 etwa 8,4 % der Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten einen Bruttostundenverdienst von weniger als 8,50 Euro. Es handelte sich um rund Personen. Seither sind die Einkommen der Beschäftigten im bundes- und hessenweiten Durchschnitt gestiegen. Im Vorfeld der Einführung des Mindestlohnes dürften gerade bei Löhnen unterhalb der Mindestlohngrenze Anpassungen erfolgt sein, was die Zielgruppe deutlich verringert hat. Auf der anderen Seite fand in den vergangenen Jahren ein deutlicher Beschäftigungsanstieg statt, der sich auch im Niedriglohnsegment niedergeschlagen haben dürfte. So verzeichneten einige Branchen, die klassisch durch geringe Durchschnittsverdienste gekennzeichnet sind, starke Beschäftigungsanstiege. In der Gesamtschau dürften die Entwicklungen von Lohnniveau und Beschäftigung trotzdem dazu geführt haben, dass sich die Gesamtzahl der potenziellen Mindestlohnbezieher (in Betrieben ab 10 Beschäftigten) Ende 2014 deutlich unterhalb des 2010 festgestellten Niveaus von Personen bewegt hat. Die vereinfachte Abschätzung im Rahmen dieser Studie, bei der die Lohn- und Beschäftigungsentwicklungen berücksichtigt wurden, ergibt eine Zielgruppe von ca Personen. Zur Abschätzung der Gesamtzahl potenzieller Mindestlohnempfänger sind auch Beschäftigte in Kleinstbetrieben (bis zu 9 Beschäftigte) zu berücksichtigen, die in der Verdienststrukturerhebung des Jahres 2010 noch nicht erfasst wurden. Bei Heranziehen der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit für diese Abschätzung kann die Zielgruppe des Mindestlohns in Hessen auf insgesamt Personen geschätzt werden. Dies entspricht ca. 5 % der Gesamtbeschäftigung. Die Betroffenheit der Beschäftigten unterscheidet sich nach individuellen Merkmalen, Berufen und Wirtschaftszweigen: Im hessischen Gastgewerbe ist der Anteil der Beschäftigten mit Stundenlöhnen unterhalb der Mindestlohngrenze mit über 20 % am höchsten. Die Bereiche sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (worunter mehrheitlich die Gebäudereinigung und -betreuung sowie Zeitarbeitsfirmen gefasst sind), Kunst, Unterhaltung, Erholung sowie Handel (inklusive Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) weisen ebenfalls überdurchschnittliche Anteile von potenziellen Mindestlohnbeziehern auf. 23

Mindestlohn. Unternehmerstammtisch des Unternehmerverband Barnim e.v. am 11.03.15 in Bernau

Mindestlohn. Unternehmerstammtisch des Unternehmerverband Barnim e.v. am 11.03.15 in Bernau Mindestlohn Unternehmerstammtisch des Unternehmerverband Barnim e.v. am 11.03.15 in Bernau Dozent: Rechtsanwalt Wendelin Monz Fachanwalt für f r Arbeitsrecht Fachanwalt für f r Bau- und Architektenrecht

Mehr

Institut für Mittelstandsforschung Bonn

Institut für Mittelstandsforschung Bonn Institut für Mittelstandsforschung Bonn Unternehmensgrößenstatistik Unternehmen, Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2004 bis 2009 in Deutschland, Ergebnisse des Unternehmensregisters

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/2038 5. Wahlperiode 23.12.2008

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/2038 5. Wahlperiode 23.12.2008 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/2038 5. Wahlperiode 23.12.2008 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Regine Lück, Fraktion DIE LINKE Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen

Mehr

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten Aktuelle Daten und Indikatoren Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten 21. November 2013 Inhalt 1. In aller Kürze...2 2. Entwicklung in Deutschland...2 3. Arbeitslosigkeit nach Qualifikation...2 4.

Mehr

3. Beschäftigung und Arbeitsmarkt

3. Beschäftigung und Arbeitsmarkt Sozialversicherungspflichtig 3. Beschäftigung und Arbeitsmarkt 3.1 Sozialversicherungspflichtig 1990 Veränderung 1990-2000 in % 2000 Veränderung 2000-2009 in % 2009 * Alb-Donau-Kreis 41.428 11,0 45.987

Mehr

Ausnahmen und Übergangsregeln» Auszubildende, unter 18-Jährige ohne Berufsabschluss, ehrenamtlich Tätige

Ausnahmen und Übergangsregeln» Auszubildende, unter 18-Jährige ohne Berufsabschluss, ehrenamtlich Tätige Mindestlohn Ausnahmen und Übergangsregeln» Auszubildende, unter 18-Jährige ohne Berufsabschluss, ehrenamtlich Tätige» Zeitungszusteller» Langzeitarbeitslose» Praktikanten» Bisherige Mindestlohntarifverträge

Mehr

Regionale und qualifikationsspezifische Auswirkungen des Mindestlohns Folgenabschätzung und Korrekturbedarf

Regionale und qualifikationsspezifische Auswirkungen des Mindestlohns Folgenabschätzung und Korrekturbedarf Regionale und qualifikationsspezifische Auswirkungen des Mindestlohns Folgenabschätzung und Korrekturbedarf Gutachten im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Prof. Dr. Andreas Knabe, Otto

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/4352 5. Wahlperiode 06.06.2011

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/4352 5. Wahlperiode 06.06.2011 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/4352 5. Wahlperiode 06.06.2011 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Stefan Köster, Fraktion der NPD Atypische Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT

Mehr

Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und STATISTIKAMT NORD N I 5-4j/06 S 11. Dezember 2008 Verdienste der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung 2006

Mehr

Atypische Beschäftigung

Atypische Beschäftigung Atypische Beschäftigung Atypische Beschäftigung In In absoluten Zahlen*, 99 bis bis 0 Männer Frauen.5.5 0.7.050.8.0 006 00 86 9 99 0 006 00 99 706 650 **.0 5 ** mit 0 oder weniger Arbeitsstunden pro Woche.76.8.5

Mehr

INFORMATIONEN FÜR ARBEITGEBER

INFORMATIONEN FÜR ARBEITGEBER StB Andreas G. Stabel Max-Planck-Str. 6 67657 Kaiserslautern Max-Planck-Str. 6 67657 Kaiserslautern Tel. 0631/3403656 Fax 0631/3403657 email: info@stb-stabel.de www.stb-stabel.de Sprechzeiten: Montag bis

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3696 6. Wahlperiode 03.03.2015

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3696 6. Wahlperiode 03.03.2015 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3696 6. Wahlperiode 03.03.2015 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Henning Foerster, Fraktion DIE LINKE Entwicklung der Leiharbeit in Mecklenburg-Vorpommern und

Mehr

Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 2012

Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 2012 Statistische Übersicht inkl. dem Vergleich zwischen und zur (Aus-)Bildungssituation von jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund 1 in den Bundesländern nach dem Mikrozensus Erstellt im Rahmen

Mehr

HR-Entscheiderbefragung Weiterbildung. Tabellenband. 22. Januar 2014 Q3728/29453 Kr/Os

HR-Entscheiderbefragung Weiterbildung. Tabellenband. 22. Januar 2014 Q3728/29453 Kr/Os HREntscheiderbefragung Weiterbildung Tabellenband 22. nuar 2014 Q3728/29453 Kr/Os MaxBeerStraße 2/4 19 Berlin Telefon: (0 30) 6 28 820 Telefax: (0 30) 6 28 824 00 EMail: info@forsa.de DATEN ZUR UNTERSUCHUNG

Mehr

Monatsbericht August 2011

Monatsbericht August 2011 Monatsbericht August 2011 22% aller Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Böblingen sind alleinerziehende Elternteile. In ganz Baden-Württemberg sind es fast 30%. Dabei liegt der Anteil der Alleinerziehenden

Mehr

Mindestlohn: Checkliste für Unternehmen

Mindestlohn: Checkliste für Unternehmen Mindestlohn: Checkliste für Unternehmen 1 Allgemeines 2 Das müssen Sie beachten 3 Das müssen Sie bei den jeweiligen Arbeitnehmertypen prüfen 3.1 Stundenlohnempfänger 3.2 Gehaltsempfänger 3.3 Geringfügig

Mehr

Erhebungsbogen für Beratungsprojekte (mit Kennzeichnung der wesentlicher Änderungen)

Erhebungsbogen für Beratungsprojekte (mit Kennzeichnung der wesentlicher Änderungen) 1. Projektnummer Aktenzeichen: Erhebungsbogen für Beratungsprojekte (mit Kennzeichnung der wesentlicher Änderungen) 2. Zuwendungsempfänger: 3. Welches sind die Adressaten des Projektes (Mehrfachnennung

Mehr

Freie Berufe in Bayern im vergleichenden Zahlenbild

Freie Berufe in Bayern im vergleichenden Zahlenbild Freie Berufe in Bayern im vergleichenden Zahlenbild Erwerbstätige und Selbstständige in Freien Berufen in Bayern im Vergleich mit anderen Wirtschaftsbereichen im Jahr 2004 Dr. Willi Oberlander Kerstin

Mehr

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone Das IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung

Mehr

Deutschland-Check Nr. 35

Deutschland-Check Nr. 35 Beschäftigung älterer Arbeitnehmer Ergebnisse des IW-Unternehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 13. Dezember 2012 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 21 50668

Mehr

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 02/2010 09.07.2010 12.07.2010 Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008

Mehr

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005 290 Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen Petra Meister Personal der Frankfurter Pflegedienste Anteil der Teilzeitbeschäftigten lag deutlich über 50 % Ende des Jahres gab es 117 Pflegedienste in

Mehr

Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz

Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz Wichtige Tipps für Unternehmer und Existenzgründer Februar 2015 Industrie- und Handelskammer zu Schwerin Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Tel.: 0385

Mehr

03/15 Infoblatt. Mindestlohn

03/15 Infoblatt. Mindestlohn 03/15 Infoblatt Mindestlohn Aufzeichnungs und Dokumentationspflichten Einladung zu einer Informationsveranstaltung am 14.04.2015 Mindestlohn Aufzeichnungs und Dokumentationspflichten Das Mindestlohngesetz

Mehr

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege Aktuelle Berichte Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege 19/2015 In aller Kürze Im Bereich der Weiterbildungen mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf für Arbeitslose

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/158 6. Wahlperiode 19.12.2011

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/158 6. Wahlperiode 19.12.2011 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/158 6. Wahlperiode 19.12.2011 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Henning Foerster, Fraktion DIE LINKE Strukturelle Zusammensetzung von geringfügiger Beschäftigung

Mehr

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2013

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2013 Pressemitteilung Nr. 001 / 2014 07. Januar 2014 Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2013 - Arbeitslosenquote steigt zum Jahresende auf 8,2 Prozent - Arbeitslosigkeit in 2013 4,5 Prozent niedriger

Mehr

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG P L G PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG A-1010 Wien, Maria Theresien-Straße 24/4 * Tel: (+43-1) 319 44 45 * Fax: 319 44 49 * Email: office@plg.at http://www.plg.at * ZVR-Zahl: 726545521

Mehr

15/12/14. Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015- Ende der Generation Praktikum?

15/12/14. Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015- Ende der Generation Praktikum? 15/12/14 Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015- Ende der Generation Praktikum? NÖRENBERG SCHRÖDER Rechtsanwälte I Wirtschaftsprüfer I Steuerberater Partnerschaft Valentinskamp 70

Mehr

Verdienste und Arbeitskosten Inhaltsverzeichnis

Verdienste und Arbeitskosten Inhaltsverzeichnis und Arbeitskosten Inhaltsverzeichnis 18 Vorbemerkungen... 458 Tabellen... 462 Bezahlte Wochenarbeitszeiten und durchschnittliche Bruttoverdienste 2013 18.01 der voll- und teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer...

Mehr

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß 13 1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß In diesem einleitenden Kapitel wird ein Überblick über die Ziele und Merkmale der berufsbegleitenden Nachqualifizierung gegeben. Unter der

Mehr

Vorläufige Fassung. Ein Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde bringt vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor in Gefahr

Vorläufige Fassung. Ein Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde bringt vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor in Gefahr Vorläufige Fassung Ein Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde bringt vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor in Gefahr Kurzfassung In der gegenwärtigen öffentlichen Debatte zur Einführung eins Mindestlohns

Mehr

Stand 15. Oktober 2015. Fragen und Antworten

Stand 15. Oktober 2015. Fragen und Antworten Stand 15. Oktober 2015 Fragen und Antworten Caritaspanel auf einen Blick (Link) Fragebogen als PDF (Link) Online-Befragung: https://www.skopos1.de/uc /caritaspanel/ 2 Hintergrund: Das IAB-Betriebspanel

Mehr

2008: Verdienste in Deutschland und Arbeitskosten im EU-Vergleich

2008: Verdienste in Deutschland und Arbeitskosten im EU-Vergleich Pressemitteilung vom 13. Mai 2009 179/09 2008: Verdienste in Deutschland und Arbeitskosten im EU-Vergleich WIESBADEN Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verdienten vollzeitbeschäftigte

Mehr

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG P L G PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG A-1010 Wien, Maria Theresien-Straße 24/4 * Tel: (+43-1) 319 44 45 * Fax: 319 44 49 * Email: office@plg.at http://www.plg.at * ZVR-Zahl: 726545521

Mehr

Life Sciences. Bei den befragten Neuabsolvent/innen Life Sciences handelt es sich ausschliesslich um Bachelorabsolvent/innen FH.

Life Sciences. Bei den befragten Neuabsolvent/innen Life Sciences handelt es sich ausschliesslich um Bachelorabsolvent/innen FH. Life Sciences Über 6 Prozent der Neuabsolvent/innen aus dem Bereich der Life Sciences sind im privaten Dienstleistungssektor oder in der Industrie beschäftigt, meistens in Ingenieur- und Planungsbüros

Mehr

Jeder zweite Selbstständige in Vollzeit mit überlanger Arbeitszeit

Jeder zweite Selbstständige in Vollzeit mit überlanger Arbeitszeit Pressemitteilung vom 3. November 2015 403/15 Jeder zweite Selbstständige in Vollzeit mit überlanger Arbeitszeit Neuer Bericht zur Qualität der Arbeit erschienen - KORREKTUR auf Seite 2 - WIESBADEN Im Jahr

Mehr

Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda - Pressestelle Telefon: 0661 17 406 oder 06621 209 543 www.arbeitsagentur.de

Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda - Pressestelle Telefon: 0661 17 406 oder 06621 209 543 www.arbeitsagentur.de Pressemitteilung Nr. 156 / 2014-30. Oktober 2014 Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Oktober 2014 Der Arbeitsmarkt im Oktober 2014 im Agenturbezirk Bad Hersfeld-Fulda Arbeitslosigkeit geht deutlich zurück

Mehr

Fremdsprachen. 1. Untersuchungsziel

Fremdsprachen. 1. Untersuchungsziel Fremdsprachen Datenbasis: 1.004 Befragte im Alter ab 14 Jahre, bundesweit repräsentativ Erhebungszeitraum: 8. bis 10. April 2015 Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte Auftraggeber: CASIO Europe

Mehr

Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt

Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt Kanton Zürich Statistisches Amt Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt Eine Analyse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2003-2011 Roman Page Analysen & Studien Fragestellung Über die wirtschaftlichen

Mehr

Informationen zu publizierten Indikatoren und zur Vergleichbarkeit. Themenbereich: Beschäftigung

Informationen zu publizierten Indikatoren und zur Vergleichbarkeit. Themenbereich: Beschäftigung Informationen zu publizierten Indikatoren und zur Vergleichbarkeit Themenbereich: Beschäftigung Inhalt: Anzahl der Beschäftigten Anzahl der Beschäftigten nach Wirtschaftsbranchen/ -sektoren Beschäftigungsdichte

Mehr

Strukturelle Veränderungen des Arbeitsmarktes in Wunstorf von 1991 bis 2000/2001

Strukturelle Veränderungen des Arbeitsmarktes in Wunstorf von 1991 bis 2000/2001 Strukturelle Veränderungen des Arbeitsmarktes in von 1991 bis 2000/2001 Nachfolgende Daten des er Arbeitsmarktes wurden im Rahmen eines studentischen Praktikums im Amt für Wirtschaft und Kultur ermittelt:

Mehr

DIA Ausgewählte Trends November 2014. Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln

DIA Ausgewählte Trends November 2014. Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln DIA Ausgewählte Trends November 2014 Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln DIA Ausgewählte Trends 2014 (I) Ausgangslage und Fragestellung

Mehr

Pharmaindustrie in Baden-Württemberg. Strukturen und Entwicklungen

Pharmaindustrie in Baden-Württemberg. Strukturen und Entwicklungen Pharmaindustrie in Baden-Württemberg Strukturen und Entwicklungen Agenda 1 Pharma in Baden-Württemberg: die Branche in Zahlen 2 Pharma: eine wichtige Säule der Spitzentechnologie 3 Forschende Pharma in

Mehr

Tabellenanhang zu IAB-Kurzbericht 22/2017

Tabellenanhang zu IAB-Kurzbericht 22/2017 Tabellenanhang zu IAB-Kurzbericht 22/2017 Zweitbeschäftigungen in Deutschland: Immer mehr Menschen haben einen von Sabine Klinger und Enzo Weber Tabelle A1 Mehrfach- und Einfachbeschäftigte nach en der

Mehr

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG

PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG P L G PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG A-1010 Wien, Maria Theresien-Straße 24/4 * Tel: (+43-1) 319 44 45 * Fax: 319 44 49 * Email: office@plg.at http://www.plg.at * ZVR-Zahl: 726545521

Mehr

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund in Berlin Diese Studie ist im Rahmen des Projektes Netzwerk ethnische Ökonomie entstanden.

Mehr

Checkliste zum gesetzlichen Mindestlohn

Checkliste zum gesetzlichen Mindestlohn Checkliste zum gesetzlichen Mindestlohn 1 Allgemeines Ab dem 01.01.2015 gilt erstmals ein flächendeckend zu zahlender, gesetzlicher Mindestlohn für alle Branchen von 8,50 Euro brutto pro Zeitstunde. Alle

Mehr

Pflege 2009. Soziales

Pflege 2009. Soziales Pflege 2009 Von Gerhard Hehl In Rheinland-Pfalz gab es im Dezember 2009 rund 106 400 e Menschen. Fast die Hälfte erhielt ausschließlich Pflegegeld, 21 Prozent wurden ambulant, weitere 30 Prozent stationär

Mehr

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten Das große x -4 Alles über das Wer kann beantragen? Generell kann jeder beantragen! Eltern (Mütter UND Väter), die schon während ihrer Elternzeit wieder in Teilzeit arbeiten möchten. Eltern, die während

Mehr

Aktuelles aus der DBB-Frauenvertretung Hessen

Aktuelles aus der DBB-Frauenvertretung Hessen Aktuelles aus der DBB-Frauenvertretung Hessen!"" "#$ %&' (Österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker) ('()* +, " +-./0 " 12& ' &!" *', + 3" 4'+ 3!" " 5+.%+,6 )!," ) &'7 8%98+ ('() * +, " +-!"# $%%&'()$*!$+%,-.

Mehr

Fachkräfte sichern. Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung

Fachkräfte sichern. Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung Fachkräfte sichern Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 119 Berlin www.bmwi.de Redaktion

Mehr

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 4. März 2015 q5337/31319 Le forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer

Mehr

Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Statistische Berichte Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Statistische Berichte Statistisches Amt für und Schleswig-Holstein STATISTIKAMT NORD N I 5-4j/06 H 11. Dezember 2008 Verdienste der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3956 6. Wahlperiode 27.05.2015. Entwicklung der Callcenter-Branche in Mecklenburg-Vorpommern

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3956 6. Wahlperiode 27.05.2015. Entwicklung der Callcenter-Branche in Mecklenburg-Vorpommern LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/3956 6. Wahlperiode 27.05.2015 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Henning Foerster, Fraktion DIE LINKE Entwicklung der Callcenter-Branche in Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Private Vorsorge für den Pflegefall

Private Vorsorge für den Pflegefall Private Vorsorge für den Pflegefall Bericht der IW Consult GmbH Köln, 10. August 2012 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 21 50668 Köln Postanschrift: Postfach 10 19

Mehr

Pflege und Therapie. Wenig Mühe beim Berufseinstieg

Pflege und Therapie. Wenig Mühe beim Berufseinstieg und Therapie Ein Jahr nach Studienabschluss sind fast 75 Prozent der Neuabsolvent/innen aus dem FH-Bereich und Therapie im Gesundheitswesen tätig, mehrheitlich in einem Spital oder in einer Klinik. Insgesamt

Mehr

MINDESTLOHN BÜROKRATIE ABBAUEN

MINDESTLOHN BÜROKRATIE ABBAUEN MINDESTLOHN BÜROKRATIE ABBAUEN MINDESTLOHN ENTBÜROKRATISIEREN Der Abbau von unnötiger Bürokratie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen. Dies

Mehr

Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen:

Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: Informationen zum Teilindex Markt- und Meinungsforschung (WZ 73.2) Stand: Juli 2011 Fachliche Informationen zu dieser Veröffentlichung können Sie direkt beim

Mehr

Mindestlohngesetz. Rechtsanwalt Florian Popella vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Mindestlohngesetz. Rechtsanwalt Florian Popella vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Mindestlohngesetz Rechtsanwalt Florian Popella vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Agenda Geltungsbereich Auswirkungen auf bestehende Verträge, Vertragsänderungen? Haftung des Verwalters Haftung

Mehr

Elternumfrage 2013 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Elternumfrage 2013 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 1 Elternumfrage 2013 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Berlin, März 2013 2 Ausgangslage und Einordnung Die Elternumfrage 2013 ist Teil des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor

Mehr

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen 70% im Beispiel exakt berechnet sind. Was würde

Mehr

Was machen Unternehmen gegen Fachkräfteengpässe? Sonderauswertung aus dem IW-Personalpanel für den TÜV NORD

Was machen Unternehmen gegen Fachkräfteengpässe? Sonderauswertung aus dem IW-Personalpanel für den TÜV NORD Was machen Unternehmen gegen Fachkräfteengpässe? Sonderauswertung aus dem IW-Personalpanel für den TÜV NORD Ergebnisse im Überblick Detaillierte Ergebnisse Anhang: Methodik 2 Zentrale Ergebnisse I Fachkräfteengpässe

Mehr

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412)

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412) Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412) Die kreisfreie Stadt Frankfurt, mit ihren rund 701.400 Einwohnern (Stand: 31.12.2013), fungiert als Oberzentrum im Verdichtungsraum des Regierungsbezirks Darmstadt.

Mehr

Zeitarbeit vor und in der Wirtschafts- und Finanzkrise

Zeitarbeit vor und in der Wirtschafts- und Finanzkrise Lutz Bellmann und Andreas Crimmann Aktuelle Entwicklungen in der Zeitarbeit Zeitarbeit vor und in der Wirtschafts- und Finanzkrise Frankfurt am Main, 10.06.2010 1 Agenda 1. Zeitarbeit in der Krise? 2.

Mehr

Fachkräfte sichern. Jugendliche mit Behinderung in der Ausbildung

Fachkräfte sichern. Jugendliche mit Behinderung in der Ausbildung Fachkräfte sichern Jugendliche mit Behinderung in der Ausbildung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 1119 Berlin www.bmwi.de Redaktion Kompetenzzentrum

Mehr

Zur Einkommensverteilung in Thüringen Ergebnisse des Mikrozensus

Zur Einkommensverteilung in Thüringen Ergebnisse des Mikrozensus Yvonne May Referat Bevölkerung, Mikrozensus, Haushaltsstatistiken Telefon: 3 61 37-8 44 32 E-Mail: Yvonne.May@statistik.thueringen.de Zur Einkommensverteilung in Thüringen Ergebnisse des Mikrozensus Einkommen

Mehr

GRÖSSEREN BÜROS GEHT ES WIRTSCHAFTLICH BESSER

GRÖSSEREN BÜROS GEHT ES WIRTSCHAFTLICH BESSER GRÖSSEREN BÜROS GEHT ES WIRTSCHAFTLICH BESSER Aktuelle Kennzahlen zur wirtschaftlichen Situation der niedersächsischen Architekturbüros In Fortführung der Strukturuntersuchungen 2007 und 2009 hat die Architektenkammer

Mehr

SchuldnerAtlas Deutschland 2013

SchuldnerAtlas Deutschland 2013 Presseinformation SchuldnerAtlas Deutschland 2013 Überschuldung stagniert in Deutschland Im Oktober 2013 zählt Deutschland 6,58 Mio. überschuldete Privatpersonen. Im Vorjahr lag die Zahl geringfügig höher

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bruchköbel, St. (435006)

Gemeindedatenblatt: Bruchköbel, St. (435006) Gemeindedatenblatt: Bruchköbel, St. (435006) Die Gemeinde Bruchköbel liegt im südhessischen Landkreis Main-Kinzig-Kreis und fungiert mit rund 20.300 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Mittelzentrum

Mehr

Erweiterung der Verdienststrukturerhebung zur Mindestlohnstatistik

Erweiterung der Verdienststrukturerhebung zur Mindestlohnstatistik Preise, Einkommen, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 1/2015 Erweiterung der Verdienststrukturerhebung zur Mindestlohnstatistik Karl Pristl Dr. Karl Pristl ist Leiter des Referats Preise, Verdienste,

Mehr

Arbeitslosengeld II II

Arbeitslosengeld II II in Tsd. 5.000 4.750 4.500 4.250 4.000 3.750 3.500 3.250 3.000 2.750 2.500 2.250 2.000 1.750 1.500 1.250 1.000 750 500 250 0 Arbeitslosengeld II II Leistungsempfänger in absoluten Zahlen, 1994 1994 bis

Mehr

Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogik

Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogik und Die überwiegende Mehrheit der Erziehungswissenschaftler/innen und der Sonderpädago - gen/innen ist entweder in einer Schule oder einem Heim bzw. in einer anderen sozialen oder pädagogischen Institution

Mehr

Bildungsstand der Bevölkerung

Bildungsstand der Bevölkerung Bildungsstand der Bevölkerung 15-jährige 15-jährige und und ältere ältere Bevölkerung nach nach allgemeinem und nach beruflichem, 2012 2012 50,0% 35,6% Lehre/Berufsausbildung Hauptschulabschluss im dualen

Mehr

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten Mobilität in der Schweiz Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten Neuchâtel, 2007 Jahresmobilität: 19 000 Kilometer pro Jahr Eine halbe Erdumrundung pro Person Jahresmobilität 19

Mehr

Wissenswertes zum Mindestlohn

Wissenswertes zum Mindestlohn Wissenswertes zum Mindestlohn Langsam aber sicher wirft der gesetzliche Mindestlohn seine Schatten voraus. Im August 2014 hat der Bundestag das Mindestlohngesetz (MiLoG) verabschiedet. Ab dem 1. Januar

Mehr

Pflege im Jahr 2007. Pflege

Pflege im Jahr 2007. Pflege Pflege im Jahr 2007 Von Gerhard Hehl In Rheinland-Pfalz gab es im Dezember 2007 fast 102 500 pflegebedürftige Menschen. Gut die Hälfte erhielt ausschließlich Pflegegeld. Fast 20% wurden ambulant, weitere

Mehr

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org, www.iwp-koeln.org

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org, www.iwp-koeln.org Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf geringfügige Beschäftigungsverhältnisse Das IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung

Mehr

Finanzlage der Länderhaushalte

Finanzlage der Länderhaushalte Finanzlage der Länderhaushalte Destatis, 09. Oktober 2008 Die Zukunftsfähigkeit und die Gestaltungsmöglichkeiten der Bundesländer sind abhängig von der Entwicklung der öffentlichen Finanzen. Mithilfe finanzstatistischer

Mehr

Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts im Jahr 2007

Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts im Jahr 2007 11 Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen s im Jahr 2007 Birgit Mushacke-Ulrich Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen s im Jahr 2007 Teil

Mehr

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Gesamtwirtschaftliche Entwicklung In Mecklenburg-Vorpommern entstand im Jahr 2009 eine volkswirtschaftliche Gesamtleistung von 35 229 Millionen EUR, das entsprach 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Mehr

Beteiligung der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung. und Unternehmensgröße

Beteiligung der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung. und Unternehmensgröße Beteiligung der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung und Unternehmensgröße Befunde auf der Grundlage von CVTS3 Friederike Behringer, Gudrun Schönfeld Bonn, Februar 2011 1 Vorbemerkung Im Folgenden

Mehr

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode Thüringer Landtag 6. Wahlperiode Drucksache 6/899 22.07.2015 Kleine Anfrage der Abgeordneten Skibbe (DIE LINKE) und Antwort des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Schuldnerberatung

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bad Soden am Taunus, St. (436001)

Gemeindedatenblatt: Bad Soden am Taunus, St. (436001) Gemeindedatenblatt: Bad Soden am Taunus, St. (436001) Die Gemeinde Bad Soden liegt im südhessischen Landkreis Main-Taunus-Kreis und fungiert mit rund 21.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Mittelzentrum

Mehr

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern Ausgewählte Ergebnisse einer Befragung von Unternehmen aus den Branchen Gastronomie, Pflege und Handwerk Pressegespräch der Bundesagentur für Arbeit am 12. November

Mehr

Industrie 4.0 in Deutschland

Industrie 4.0 in Deutschland Foto: Kzenon /Fotolia.com Industrie 4.0 in Deutschland Dr. Tim Jeske innteract-conference Chemnitz, 07.05.2015 Entwicklung der Produktion Komplexität Quelle: Siemens in Anlehnung an DFKI 2011 07.05.2015

Mehr

1/6. Frauen häufiger gesetzlich krankenversichert

1/6. Frauen häufiger gesetzlich krankenversichert 1/6 häufiger gesetzlich krankenversichert Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung nach Status in Deutschland 100 90 80 70 88,9 28,7 81,6 19,0 89,6 25,4 83,8 18,1 Gesamt 60 50 40 30 20 10 23,6

Mehr

Öffentliche Ausgaben nach Aufgabenbereichen

Öffentliche Ausgaben nach Aufgabenbereichen Öffentliche Ausgaben nach Aufgabenbereichen In absoluten In absoluten Zahlen und Zahlen Anteile und Anteile in Prozent, in Prozent, 2011 2011 1 1 Verkehrs- und Nachrichtenwesen: 20,5 Mrd. (1,8%) sonstiges:

Mehr

Gemüsebautag 2015. Mindestlohn

Gemüsebautag 2015. Mindestlohn Gemüsebautag 2015 Mindestlohn Rechtsanwalt Christian Wirxel Land und Forstwirtschaftlicher Arbeitgeberverband für Hessen.e.V. agv@agrinet.de 1 Für wen gilt der Mindestlohn? Für alle in Deutschland beschäftigte

Mehr

BMV Visionen 2020. Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung

BMV Visionen 2020. Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung BMV Visionen 22 Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung Die Mitglieder Befragung wurde im Rahmen des Projekts Visionen 22 des Steirischen Blasmusikverbandes (BMV) mithilfe eines Fragebogens durchgeführt.

Mehr

Was Sie über "kleine Jobs" wissen sollten! Minijob - 450 Euro. Chance oder Sackgasse? Tipps und Informationen. Euro-Geldscheine und Münzen

Was Sie über kleine Jobs wissen sollten! Minijob - 450 Euro. Chance oder Sackgasse? Tipps und Informationen. Euro-Geldscheine und Münzen Euro-Geldscheine und Münzen Minijob - 450 Euro Chance oder Sackgasse? Tipps und Informationen Was Sie über "kleine Jobs" wissen sollten! Einklinker DIN lang Logo Minijob - Chancen und Risiken Minijob -

Mehr

Zeitarbeit in Österreich

Zeitarbeit in Österreich Zeitarbeit in Österreich Eine quantitative Untersuchung für die Fachgruppe Wien der gewerblichen Dienstleister Wirtschaftskammer Wien 1 Untersuchungsdesign Aufgabenstellung Im Zuge dieser Studie sollte

Mehr

Der Mensch ist das Maß

Der Mensch ist das Maß Normgruppen Für die derzeit vorliegende Fassung vonimpuls-test 2 Professional gibt es jeweils für die fünf Skalen und für die elf Subskalen Eichtabellen (repräsentative Gesamtnorm, sieben Branchennormen,

Mehr

Das Leben von Frauen und Männern in Europa (LQVWDWLVWLVFKHV3RUWUlWYRQ)UDXHQXQG 0lQQHUQLQDOOHQ/HEHQVDEVFKQLWWHQ

Das Leben von Frauen und Männern in Europa (LQVWDWLVWLVFKHV3RUWUlWYRQ)UDXHQXQG 0lQQHUQLQDOOHQ/HEHQVDEVFKQLWWHQ 67$7 8. Oktober 2002 Das Leben von Frauen und Männern in Europa (LQVWDWLVWLVFKHV3RUWUlWYRQ)UDXHQXQG 0lQQHUQLQDOOHQ/HEHQVDEVFKQLWWHQ (XURVWDW GDV 6WDWLVWLVFKH $PW GHU (XURSlLVFKHQ *HPHLQVFKDIWHQ LQ /X[HPEXUJ,

Mehr

Versicherte nach Versicherungsart in der Rentenversicherung

Versicherte nach Versicherungsart in der Rentenversicherung RE RENTE Versicherte nach Versicherungsart in der Rentenversicherung Frauen seltener als Männer sozialversicherungspflichtig rentenversichert Bearbeitung: Dr. Peter Sopp, Dr. Alexandra Wagner Grafikblatt

Mehr

Männer doppelt so häufig in Führungspositionen wie Frauen

Männer doppelt so häufig in Führungspositionen wie Frauen Pressemitteilung vom 30. Mai 2014 189/14 Männer doppelt so häufig in Führungspositionen wie Frauen K o r r i g i e r t e V e r s i o n WIESBADEN Nach den Ergebnissen des Zensus zum Stichtag 9. Mai 2011

Mehr

Wirtschaftsstruktur Allschwil 2003

Wirtschaftsstruktur Allschwil 2003 Wirtschaftsstruktur Allschwil 2003 Von Dr. Rainer Füeg, Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz 1. Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Allschwil Wirtschaftsstrukturen lassen sich anhand der Zahl der Beschäftigten

Mehr

Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft

Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft Institut für Wachstumsstudien www.wachstumsstudien.de IWS-Papier Nr. 1 Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland 1950 2002.............Seite 2 Relatives Wachstum in der

Mehr

Zahlen Daten Fakten Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Tirol Stand Mai 2009

Zahlen Daten Fakten Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Tirol Stand Mai 2009 Zahlen Daten Fakten Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Tirol Stand Mai 2009 2 Tirol stellt sich vor Tirol hat 1.385 aktive Mitglieder in der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. Berufsgruppen-Mitglieder

Mehr

Vermögensverteilung. Vermögensverteilung. Zehntel mit dem höchsten Vermögen. Prozent 61,1 57,9 19,9 19,0 11,8 11,1 5 0,0 0,0 1,3 2,8 7,0 2,8 6,0

Vermögensverteilung. Vermögensverteilung. Zehntel mit dem höchsten Vermögen. Prozent 61,1 57,9 19,9 19,0 11,8 11,1 5 0,0 0,0 1,3 2,8 7,0 2,8 6,0 Vermögensverteilung Erwachsene Bevölkerung nach nach Zehnteln Zehnteln (Dezile), (Dezile), Anteile Anteile am am Gesamtvermögen Gesamtvermögen in Prozent, in Prozent, 2002 2002 und und 2007* 2007* Prozent

Mehr