Märkte und Preise. Grundzüge des Innovationswettbewerbs. Harald Wiese WS Universität Leipzig/Dresden International University

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1 Märkte und Preise Grundzüge des Innovationswettbewerbs Harald Wiese UL/DIU Universität Leipzig/Dresden International University WS 2013 Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

2 Gliederung der Vorlesung Einführung Spieltheorie Ein wenig Mathematik Preispolitik im Monopol Preiswettbewerb und Kostenwettbewerb Mengenpolitik im Monopol Mengenwettbewerb und Kostenwettbewerb Grundzüge des Innovationswettbewerbs Varianten-, Standort- und Qualitätswettbewerb Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

3 Überblick Grundzüge des Innovationswettbewerbs Innovationswettbewerb Innovationsprozess Innovation als risikobehafteter Vorgang Appropriierbarkeit und Patente F&E-Kooperationen Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

4 Innovationswettbewerb F F 1 2 x x 1 2 Π Π 1 2 Innovation in Bezug auf neue Produkte neue Prozesse Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

5 Innovationsprozess 1 Invention: Forschung und Entwicklung (F&E), die bei erfolgreichem Abschluss eines Projekts zu einer Er ndung oder Invention führen. 2 Adoption (Innovation i.e.s.): Erstmalige Nutzung der Er ndung durch Markteinführung von neuen Produkten (Produktinnovation) oder Anwendung neuer Technologien (Prozessinnovation). 3 Di usion (Innovation i.w.s.): Verbreitung der Neuerung durch Einsatz in vielen Technologiefeldern, Marktsegmenten, Unternehmen und Wirtschaftszweigen. Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

6 Innovation als risikobehafteter Vorgang 1 Technologisches Risiko: Führen die F&E-Ausgaben zur erho ten technologischen Verbesserung (z.b. verbunden mit einer Kostensenkung)? 2 Marktrisiko: Stößt die Er ndung auf eine unternehmensinterne oder -externe Nachfrage? 3 Strategisches Risiko: Kommt ein Wettbewerber zu ähnlichen oder schnelleren Innovationsergebnissen, die den Ertrag der getätigten F&E-Ausgaben gefährden? > Patentrennen Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

7 Appropriierbarkeit und Patente I Wissensspillover-E ekte können gleichfalls den wirtschaftlichen Erfolg von F&E-Aufwendungen gefährden. Nur im Idealfall sichert das Patent auf eine Innovation die alleinige ökonomische Verwertung der Er ndung für einen gewissen Zeitraum. Die Verwertung kann dabei entweder durch den Verkauf im externen F&E-Markt oder durch interne Verwendung auf dem Produktmarkt erfolgen. Allerdings sind die Erträge der eigenen F&E-Tätigkeit nicht immer vollständig internalisierbar. Durch Wissensspillover-E ekte können sie auch anderen Unternehmen zugute kommen. Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

8 Appropriierbarkeit und Patente II Mit der Patentierung verö entlicht das Unternehmen die Invention und gibt so Einblick in seine innovatorische Stoßrichtung im Wettbewerb. Dies lädt zur Imitation und Adaption auf dem Weg der Umweg-Er ndung ein. Ist die Konkurrenz zu schneller Imitation und Adaption fähig, begrenzt ihr Erfolg den Zeitraum für die alleinige ökonomische Verwertung des eigenen Patents. Kanäle von Wissensspillover-E ekten sind Mitarbeiter uktuationen (in Bezug auf personengebundenes Wissen) und systematische Auswertungen von Patentschriften (in Bezug auf nicht-personengebundenes Wissen). Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

9 Appropriierbarkeit und Patente III Bei kurzlebigen Technologie- oder Produktzyklen oder bei überragenden F&E-Fähigkeiten der Konkurrenz kann es sich im Lichte der Wissensspillover-E ekte durchaus als sinnvoll erweisen, keine Patentierung anzustreben und damit die Dauer der alleinigen Verwertung zu verlängern. Anstatt das Patent zu verkaufen oder unternehmensintern zu vermarkten, kann man es auch ruhen lassen und den Markt mit der alten Technologie bzw. den alten Produkten weiter bedienen. Man spricht in diesem Fall von schlafenden Patenten (sleeping patent). Ein schlafendes Patent kann für die Konkurrenz in gleicher Weise eine Markteintrittsbarriere wie ein verwertetes Patent darstellen. Zusätzlich erspart es dem Unternehmen noch die Mehrausgaben der Implementierung neuer Technologien oder der Vermarktung neuer Produkte. Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10

10 F&E-Kooperationen Beispiele: PSA-Konzern (Peugeot und Citroën) mit BMW in der Entwicklung und Herstellung von Ottomotoren Die Endprodukte (z.b. Peugeot 307, 1er BMW und Citroën C4) konkurrieren dann auf dem Produktmarkt. Für die Dieselmotoren existiert eine Kooperation zwischen PSA und Ford für Dieselmotoren. Aus Sicht der Unternehmen lohnen solche Kooperationen, aber aus gesamtwirtschaftlicher Sicht bergen sie aber die Gefahr in sich, dass sie den Wettbewerb im nachgelagerten Produktmarkt und die gesamtwirtschaftliche F&E-Tätigkeit im Vergleich zum F&E-Wettbewerb reduzieren. Harald Wiese (UL/DIU Universität Grundzüge Leipzig/Dresden des Innovationswettbewerbs International University) WS / 10