Rotarier Jugendaustausch 2012/ Monatsbericht von Janosch Radici
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- Richard Stein
- vor 8 Jahren
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1 Rotarier Jugendaustausch 2012/ Monatsbericht von Janosch Radici Wie ich in meinem 1. Bericht bereits erzählt habe, bin ich in Taischung (chinesisch Táizhong) in Taiwan. Meine erste Gastfamilie hat ein Restaurant in dem auch italienische Küche angeboten wird und ich hatte drei Gastschwestern, wovon eine aber in einer anderen Stadt studiert. Natürlich hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mich in meiner nächsten Umgebung einigermaßen zurecht gefunden habe. Taiwaner sind freundlich aber auch zurückhaltend. Die Jugendlichen in meinem Alter sind meistens kindlicher und verspielt. In der Regel ist das Leben junger Taiwaner komplett durchorganisiert. Neben der Schule, die täglich bis in den Nachmittag dauert, lernen viele noch ein Instrument oder haben zusätzliche Englischstunden und machen Sport. So ist es schwierig mit ihnen Freundschaften zu schließen. Die Schule auf der ich angemeldet bin ist eine Art Berufsfachschule mit den verschiedensten Zweigen. Bis jetzt war ich hauptsächlich in den Ernährungswissenschaftlichen Klassen, beim Farmunterricht und im Hotelfach. Zu den Unterrichtsfächern gehörte dementsprechend Kochen und Ernährung, Tier und Pflanzenpflege und ein Teil Englisch. Obwohl ich ganz gerne koche und am Anfang auch den Agrarwissenschaftlichen Bereich ganz interessant fand, so vermisse ich doch den geisteswissenschaftlichen Bereich. Der Englischunterricht ist nicht besonders anspruchsvoll und deshalb hätte ich gerne mehr Chinesisch gelernt. Aber dafür ist diese Schule nicht wirklich gut ausgestattet. Ich versuchte mit zusätzlichem Zeichenunterricht das Beste daraus zu machen. Auf jeden Fall kann ich jetzt so einen Fisch perfekt zubereiten. Und so leben die Hühner in der Schule. Inzwischen bin ich in meiner zweiten Gastfamilie und habe einen Gastbruder, der ein Jahr jünger ist als ich. Meine Gastmutter arbeitet an der Uni und der Gastvater arbeitet im Investmentbereich. Sie haben Verständnis für meinen Wunsch nach anderen
2 Unterrichtsfächern und versucht eine andere Schule für mich zu finden. Aus organisatorischen Gründen ist ein Wechsel aber leider nicht möglich. Ich füge mich in mein Schicksal und da das Angebot nun auf Elektrotechnik erweitert ist, hoffe ich, dass ich doch noch Interessantes lerne. In der Schule habe ich mich mit anderen Austauschschülern, die aus Brasilien, Amerika und Mexiko kommen, angefreundet. Und durch die Rotary Treffen habe ich noch viele andere junge Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt. Das ist wirklich großartig. Mit meinen Freunden aus der Schule bei einer kleinen Aufführung. Bei einem Rotary Treffen mit vielen Jugendlichen aus der ganzen Welt.
3 Ich bin jetzt seit Mitte Dezember in dieser Familie und gleich zu Anfang sind meine neuen Gasteltern mit mir in ein großes Museum für Moderne Kunst gegangen. Das hat mir sehr gut gefallen. Kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest, haben wir, zusammen mit meinem Gastbruder, eine sehr interessante Reise unternommen. Wir sind zu dem höchsten Berg von Taiwan, Ali Sha gefahren und haben in einem Hotel gewohnt, in dem es heiße Quellen gab. Bevor wir uns in das Hotel einquartierten, besuchten wir einen Floristischen Markt. Zu diesem Markt gehörten riesige Blumenfelder. Während also in Deutschland ein bitterkalter Winter regierte konnte ich Sonne genießen und wunderschöne Blumen bewundern. Das Bad in den heißen Quellen (mit Badekappe und Bermudas ausgestattet), war dann eine schöne Entspannung. Am nächsten Morgen ging es weiter zum großen Berg und zum Abschluss noch auf einen Bauernmarkt. Die Reise hat mir viel Freude gemacht. Mein Gastvater, der mit seinem Nicht Chinesischen Namen Erika heißt, hat eine Schwester, die mit einem Deutschen verheiratet ist und zusammen mit Mann und Kind in Leipzig lebt. Natürlich kamen sie zum Neujahrsfest zu Besuch (neben vielen anderen Verwandten). Und es wurde zusammen gefeiert und gegessen. Aber auch ein Ausflug zu einem Affenpark stand auf dem Programm. In diesem Park laufen die Affen frei herum und am liebsten würde man direkt einen mitnehmen.
4 Eine fürsorgliche Affenfamilie. Hier mit meinem Gastbruder. Hier mit meinen Gasteltern, der Schwester und dem Baby.
5 Hier beim Lampenfest im Chinesischen Neujahr. Das chinesische Neujahr ist in Taiwan und auch in China das bedeutendste Fest. So wie bei uns Ostern und Weihnachten zusammen. Es ist eine Familienfeier, bei der in Taiwan die Tochter in die Familie zurückkommt (in China übrigens verlässt die Tochter die Familie). Inzwischen bin ich über ein halbes Jahr hier, habe viele nette Menschen kennengelernt und eine ganze Menge über die Kultur erfahren. Bald werde ich in meine dritte Gastfamilie wechseln und sicher neue Eindrücke gewinnen. Jetzt freue ich mich auf unsere Rotary Reise mit den anderen Austauschschülern. Aber auch so ist mir dieses Land mit seinen Sitten und Gebräuchen schon ein wenig vertrauter. Wenn es möglich ist unternehmen wir Ausflüge mit anderen Austauschschülern in die nähere Umgebung. Wir waren am Strand und schon häufig auf den Nachtmärkten. Ich kann alleine einkaufen, wenn es nötig ist und so viel Chinesisch, dass ich nicht verhungern müsste und immer den Weg nach Hause finde. Auch wenn ich mich sehr auf Köln und meine Familie freue, so bin ich doch sehr froh diesen Austausch gemacht zu haben. Janosch Radici Taischung am
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