Bagatelltraumen des Rückens im Care Management-Modell SIM-Tagung
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- Minna Geier
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Transkript
1 Bagatelltraumen des Rückens im Care Management-Modell SIM-Tagung Dr. med. Felix Huber Facharzt für Allgemeine Medizin FMH Medizinischer Leiter medix zürich medix Gruppenpraxis Rotbuchstrasse 46 CH 8037 Zürich
2 medix zürich Ärztenetz mit 100 Grundversorgern im Kanton Zürich und Aargau Budgetmitverantwortungs-Verträge mit allen Kassen, ausser EGK und Assura Wöchentliche Qualitätszirkel an 7 verschiedenen Orten mit standardisiertem Programm, inkl. Fallbesprechungen Fortlaufende Guidelinearbeit mit über 70 auf dem öffentlich zugänglichen Guidelines
3 Striktes Gatkeeping/Case Management Für die im medix-hausarztmodell eingeschriebenen Patienten gilt ein striktes Primärarztsystem und Gatekeeping Es gibt keine spezialärztliche Konsultation ohne Einverständnis des Grundversorgers Patienten, die sich nicht daran halten, werden in die Einzelversicherung umgeteilt Wir wollen als Hausärzte den Patienten steuern. Dazu brauchen wir alle medizinischen Informationen
4 medix Gruppenpraxis Multispecialty-Gruppenpraxis mit 22 ÄrztInnen, eigener Physio, Psycho Fachdisziplinen: Allgemeine Innere Medizin, Rheumatologie, Kardiologie, Dermatologie, Gynäkologie, Pädiatrie, Ophthalmologie Tägliche Fallbesprechungen während 30 Min Eigner Notfalldienst zusammen mit medix Notfallpraxis
5 Rückentrauma ein Unfall? Genaue Schilderung des Schmerzereignisses gibt Aufschluss über Tatsächliche Gewalteinwirkung Das aussergewöhnliche Ereignis Die Wahrnehmung und Interpretation der Umstände, Bedeutungsunterstellung Krankheitsbild als biopsychosoziales Konstrukt
6 Ein Verhebetrauma ist kein Unfall Unfallbegriff mit dem Patienten klären Kausalitätsbedürfnis Fühlt sich der Patient als Opfer? Ohnmacht? Frühere Traumen/Schmerzen? Wie sieht seine individuelle Arbeitswelt aus? Wie lebt der Patient?
7 Heilungschancen Salutogenetisches Potential und die Selbstprognose erkunden: Wie versteht er die Unfall, die Ursache der Schmerzen Was kann er dagegen tun, welche Copingstrategien stehen ihm zur Verfügung? Welche Hilfe kann er in Anspruch nehmen? Hat der Schmerz einen Sinn?
8 Ernst genommen werden Gegenübertragung beachten: welche Gefühle löst die Schilderung des Patienten in mir aus? Respekt und Empathie zeigen Den Patienten körperlich untersuchen, ihn berühren Bildgebende Verfahren auf ein absolutes Minimum reduzieren
9 Den Patienten zum Co-Therapeuten machen Aufklärung und Einigung über die Gutartigkeit der Verletzung Ängste und Hindernisse explorieren Therapieplan aufstellen, das aktive Potential des Patienten ausschöpfen Arbeitsunfähigkeit auf ein Minimum reduzieren
10 Frühzeitiges Erfassen einer möglichen Chronifizierung Bei Rückenschmerzen über 4 Wochen, atypischer bzw. widersprüchlicher Klinik, auffälligem sozialem Umfeld oder Intoleranz gegenüber langsam steigender,adäquater Belastung, soll frühzeitig auch der psychosoziale Aspekt der Rückenschmerzen angesprochen werden
11 Risikoprofil für Chronifizierung von Rückenschmerzen Arbeitsunfähigkeit länger als 6 Wochen Ungenügende Arbeitsplatzzufriedenheit Art der Tätigkeit bez. körperlicher Belastung (monotone schwere Arbeit, hohes Arbeitstempo, langes Sitzen, Lärm, Nässe etc.) Arbeitsplatzatmosphäre (Konflikte mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern, fehlende Identifizierung mit Arbeit und/oder Betrieb) Angst vor schwerwiegender Erkrankung, pessimistische resignative Haltung,Katastrophisieren Depression Wiederholte bisherige Ereignisse Psychosoziale Belastung im privaten Alltag Rentenwunsch
12 Problemfälle So früh als möglich erkennen Kontaktaufnahme mit dem Case Management der Versicherung (KIMSA etc.) Engmaschig kontrollieren Koordination mit den Therapeuten Schmerzbehandlung optimieren Copingmöglichkeiten ausschöpfen
13 Hausärztliches Care Management Ist sich der Hausarzt über seine gewählte Abklärung und Behandlung sicher? Wie breit ist sein Rücken? Möglichkeit zur interkollegialen Fallbesprechung Loyalitätskonflikte zwischen hausärztlicher und arbeitsrechtlicher Funktion? Richtige Balance zwischen Verständnis und Führung des Patienten
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