Fortbildung: Prozessmanagement für die Nachhaltige Regionalentwicklung
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- Jörn Kolbe
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1 Fortbildung: Prozessmanagement für die Nachhaltige Regionalentwicklung Universität Kassel, Fachgebiet Nachhaltige Regionalentwicklung, Nordbahnhofstr. 1a, Witzenhausen, Tel.: 05542/ , Fax: 05542/ , Kooperationspartner: Akademie der Katholischen Landjugend in Bad Honnef, Drachenfelsstr. 23, Bad Honnef, Tel.: 02224/ , Fax: 02224/ , Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück
2 Inhaltsverzeichnis Einleitung...3 Aufbau der Fortbildung...4 Modul I: Gruppenprozesse moderieren...5 Modul II: Systemische Auftragsklärung/ Beratungsgespräche führen...6 Modul II: Konflikte in Gruppenprozessen bearbeiten...7 Modul IV: Großgruppenprozesse moderieren...8 Modul V: Prozessgestaltung/ Projektmanagement...9 Beratung und Supervision Organisatorisches
3 Einleitung Einleitung Das Fachgebiet Nachhaltige Regionalentwicklung am Fachbereich Stadt- und Landschaftsplanung der Universität Kassel wird im Jahr 2003 in Kooperation mit der Akademie der Katholischen Landjugend, gefördert durch die Bundesstiftung Umwelt, eine methodische Fortbildung für Personen, die im Bereich Regionalentwicklung tätig sind, durchführen. Der Schwerpunkt der Fortbildung ist die Vermittlung neuer Kommunikationsmethoden, die im Organisationsentwicklungsbereich erfolgreich eingesetzt werden und für die Bedürfnisse und Anforderungen der Regionalentwicklung angepasst wurden. Die Fortbildung vermittelt ein umfassendes und flexibles Methodenrepertoire und schult die soziale und kommunikative Kompetenz der Teilnehmenden, damit diese regionale Prozesse wie z.b. Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen, Vernetzung von Akteuren, Entwicklung von regionalen Leitbildern, Informationsveranstaltungen, Moderation von Gruppen planen, gestalten und begleiten können. Den Regionen wird im Rahmen des Projektes neben der Fortbildung eine Beratung zur Planung von Veranstaltungen sowie der Gestaltung von Regionalentwicklungsprozessen angeboten. 3
4 Aufbau der Fortbildung Das Fortbildungsprogramm Das Fortbildungsprogramm besteht aus fünf Modulen, auf die im folgenden näher eingegangen wird: Prozessmanagement für die Nachhaltige Regionalentwicklung Gruppenprozesse moderieren Systemische Auftragsklärung/ Beratungsgespräche führen Konflikte in Gruppenprozessen bearbeiten Großgruppenprozesse moderieren Prozessgestaltung/ Projektmanagement Beratungs- und Supervisionsangebot 4
5 Modul I Gruppenprozessen moderieren Das Training baut auf Moderationserfahrungen der Teilnehmenden auf, d.h. Grundkenntnisse werden vorausgesetzt und kurz wiederholt. Ein methodischer Schwerpunkt des Trainings ist die Maßnahmenplanung, die Aufgabenverteilung sowie die Kontrolle der Aufgabenerledigung (Welche Aufgaben wurden erledigt? Welche Aufgaben wurden nicht erledigt und was waren die Gründe dafür?). Des weiteren wird auf die Vorbereitung und die Planung von Besprechungen, Treffen und Workshops eingegangen. Dabei wird u.a. näher auf folgende Moderationsmodelle eingegangen: Erfahrungsaustausch, Start eines Projektes Regelmäßige Besprechungen Visionsarbeit Leitbildentwicklung Entscheidungsworkshop Im Vordergrund des Trainings stehen Kommunikationsübungen zur Grundhaltung der Moderation auf dem Programm. Dabei wird es u.a. um die Erweiterung der Wahrnehmung für sich selbst und andere Die Übungen werden in Einzel- und Kleingruppenarbeit durchgeführt. 5
6 Modul II Systemische Auftragsklärung/ Beratungsgespräche führen Im ersten Teil des Seminars wird vermittelt, mit welchen Strukturen und Modellen bei der Auftragsklärung gearbeitet werden kann. Dies bedeutet durch systemische Klärungsfragen sich ein Bild über den gesamten Prozess, aber auch einzelnen Projekten, Arbeitsgruppen zu machen. Dabei soll es um folgende Fragen gehen: Was unterscheidet ein Anliegen von einem Auftrag? Von wem habe ich welchen Auftrag? Welche Aufträge widersprechen sich vielleicht? Gibt es verdeckte Aufträge? Für welche Institution arbeite ich? Wer erwartet was von mir? Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Klärung der eigenen Rolle im beruflichen, aber auch privatem Kontext. Die Methoden und Vorgehensweisen werden in Kleingruppen- und Einzelarbeit sowie durch Rollenspielen anhand konkreter Beispiele geübt. Beratungsgespräche ziel- und prozessorientiert zu strukturieren und zu führen, steht im zweiten Teil dieses Trainings auf dem Programm. Hierzu werden Methoden und Vorgehensweisen vermittelt, um Kontakt und Beziehungen herzustellen, nonverbale Botschaften wahrzunehmen und einzubauen sowie problem- und lösungsorientierte Fragen zu stellen. Diese Methoden und Vorgehensweise werden in Kleingruppen- und Einzelarbeit anhand von praktischen Übungen erprobt. 6
7 Modul III Konflikte in Gruppenprozessen bearbeiten Bei diesem Seminar geht es um die Vermittlung von Methoden und Interventionen, die eine Gruppe auf der Sach- und Beziehungsebene arbeitsfähig macht. Denn zwischen der Bearbeitung von komplexen Themen bis hin zu persönlichen Konflikten zweier Menschen gibt es eine große Bandbreite von schwierigen Situationen. Dazu ist die in der systemischen Organisationsberatung eingesetzte Skulpturarbeit eine hilfreiche Methode, die aufzeigen kann, wie einzelne Gruppen, Organisationen und Personen zu einander stehen. Ein anderes wichtiges Element ist die Perspektivübernahme, die den Teilnehmenden unterschiedlichen Interessen und die jeweilige andere Sicht näher bringen kann. Des weiteren werden die Teilnehmenden ihre Wahrnehmung für das Arbeitsklima und die Stimmungen in der Gruppe schärfen. Sie lernen Konfliktsituationen zu identifizieren, zu erkennen und zu bearbeiten. Im Vordergrund des Trainings stehen praktische Übungen, in denen die Teilnehmenden in Rollenspielen die vermittelten Methoden und Interventionen erproben. 7
8 Modul IV Großgruppenprozesse moderieren Zusammenarbeit und Suche nach Problemlösungen sind in Gruppen ab einer bestimmten Größenordnung nur noch schwer zu realisieren. Großgruppen sind häufig durch divergenten Interessenlagen, Kommunikationsvoraussetzungen, Wissensunterschieden etc. charakterisiert. Die Teilnehmenden erlernen, wie Gruppen zwischen 30 und 500 Personen moderiert werden können, in zeitlichen Abläufen von einem halben bis zu drei Tagen. Dazu gehören u.a. ein großes Plenum zu moderieren, Teilgruppen anzuleiten und Ergebnisse zusammenzuführen sowie eine positive Atmosphäre zu gestalten. Weitere Themen sind Spannungsbogen und Arbeitsrhythmen in Großgruppenveranstaltungen, Einsatz verschiedener Medien für die Großgruppenarbeit sowie Organisation und Logistik vor, während und nach der Veranstaltung. Des weiteren wird auch auf Methoden eingegangen, die zum Erfahrungsaustausch, zur Präsentation oder zur Visionsarbeit in großen Gruppen verwendet werden können. In diesem Zusammenhang werden auch Großgruppenverfahren aus dem Organisationsentwicklungsbereich, wie z.b. Zukunftskonferenz und Open Space vorgestellt. Im Vordergrund des Trainings stehen praktische Übungen zur Moderation von Großgruppen sowie die Moderation von Teilelementen verschiedener Großgruppenverfahren. Dazu werden die Teilnehmenden einzelne Moderationsmethoden und phasen erleben, die für die Moderation von Großgruppen wichtig sind. 8
9 Modul V Prozessgestaltung/Projektmanagement Dieses Modul soll die vorangegangenen Module miteinander verbinden. In diesem Training geht es darum, wie Prozesse der Nachhaltigen Regionalentwicklung gestaltet werden können. Dazu werden verschiedene Ansätze aus der Praxis vorgestellt und diskutiert. Den Teilnehmenden erlernen Methoden (z.b. Umfeldanalyse) vermittelt, mit denen sie erkennen, wer den Prozess beeinflusst, wer zum Gelingen des Prozesses beitragen kann und wer sich im Umfeld noch mit ähnlichen Themen oder Prozessen beschäftigt. Techniken zur Entscheidungsfindung, bei denen es um die Beschreibung der Ausgangssituation, der Festlegung des Ziels der Entscheidung, der Analyse der Situation sowie der Entwicklung von Entscheidungskriterien geht, werden ebenso vorgestellt. Dabei wird auch auf die Einrichtung von Steuer- oder Lenkungsgruppen in den Prozessen der Nachhaltigen Regionalentwicklung eingegangen. Des weiteren sollen die Fragen behandelt werden: - Wie motiviere ich Bürger und Bürgerinnen, an den Prozessen der Nachhaltigen Regionalentwicklung teilzunehmen? - Wie kann eine sinnvolle Beteiligung organisiert werden? - Wie können Leitbilder, Ziele und Maßnahmen in der Nachhaltigen Regionalentwicklung entwickelt werden? Die verschiedenen Techniken und Methoden werden anhand von praktischen Übungen mit Themen aus der Nachhaltigen Regionalentwicklung vertieft. 9
10 Beratung und Supervision Beratungs- und Supervisionsangebot Neben den oben beschriebenen Modulen beinhaltet das Fortbildungskonzept ein Beratungs- und Supervisionsangebot. Hierbei unterstützen die Trainer der Fortbildung die Teilnehmenden der anderthalb Jahre bei der Planung von Prozessen sowie der Gestaltung von Veranstaltungen vor Ort unterstützen. Dieses Angebot dient den Teilnehmenden dazu, Probleme in bezug auf die Anwendung von Methoden bzw. der Prozessgestaltung anzusprechen, mit anderen zu diskutieren und Tipps zu bekommen. Hierbei wird er Ansatz vertreten, dass die Regionen voneinander lernen. Die Supervision dient den Teilnehmenden einerseits dazu ihre Arbeit vor Ort zu reflektieren und andererseits ihre soziale und kommunikative Kompetenz zu verbessern. Dazu wird mit den Teilnehmenden vor allem an ihrer persönlichen Wirkung und Haltung gearbeitet. 10
11 Organisatorisches Zeitumfang Die Module der Fortbildung umfassen jeweils 3½ und werden alle zwei Monate stattfinden. Nach der Fortbildung werden drei gemeinsame zweitägige Beratungs- und Supervisionstreffen im gleichen Rhythmus angeboten. Termine/Ort: Modul I: Gruppenprozesse moderieren (So.-Mi.) Gelnhausen Modul IV: Großgruppenprozesse (wird vorgezogen) (Mi.-Fr.) Hofgeismar Modul II: Systemische Auftragsklärung/ Beratungsgespräche (So.-Mi.) Germerode Beratungs- und Supervisionstreffen I Januar 2004 Modul III: Konflikte in Gruppenprozessen bearbeiten Anfang April 2004 Modul V: Prozessgestaltung/ Projektmanangement Mai 2004 Beratungs- und Supervisionstreffen II Ende Juni 2004 Beratungs- und Supervisionstreffen III Anfang September 2004 Kosten Der Teilnahmebeitrag beträgt Euro inklusive Unterkunft, Verpflegung und Seminarunterlagen. Ansprechpersonen: Prof. Dr. Ulf Hahne, Universität Kassel, Fachgebiet Nachhaltige Regionalentwicklung, Nordbahnhofstr. 1a, Witzenhausen, Tel.: 05542/ , Fax: 05542/ , hahne@wiz.uni-kassel.de Stefan Gothe, M.A., Universität Kassel, Fachgebiet Nachhaltige Regionalentwicklung, Sebastianstr. 24, Bonn, Tel.: 0228/ , stefan.gothe@kommunare.de 11
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