Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufe im Jahr 2010
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- Günther Wolf
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1 Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufe im Jahr 2010 Vorgaben für das Fach Informatik 1. Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe und Vorgaben für die schriftliche Abiturprüfung mit zentral gestellten schriftlichen Aufgaben Grundlage für die zentral gestellten schriftlichen Aufgaben der Abiturprüfung in allen Fächern der gymnasialen Oberstufe sind die verbindlichen Vorgaben der Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe (Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, Frechen 1999). Da die Lehrpläne vielfach keine hinreichenden Festlegungen bezogen auf die für eine Abiturprüfung mit zentral gestellten Aufgaben relevanten Inhalte enthalten, sind im Hinblick auf die schriftlichen Abiturprüfungen 2010 entsprechende inhaltliche Vorgaben (inhaltliche Schwerpunkte und ggf. Medien/Materialien) für den Unterricht in der Qualifikationsphase erforderlich, deren Behandlung in den zentral gestellten Aufgaben vorausgesetzt wird. Durch diese Schwerpunktsetzungen soll gesichert werden, dass alle Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2010 das Abitur ablegen, gleichermaßen über die notwendigen inhaltlichen Voraussetzungen für eine angemessene Bearbeitung der zentral gestellten Aufgaben verfügen. Die Verpflichtung zur Beachtung der gesamten Obligatorik des Faches laut Lehrplan einschließlich der verbindlichen didaktischen Orientierungen des Faches bleibt von diesen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen unberührt. Die Realisierung der Obligatorik insgesamt liegt in der Verantwortung der Lehrkräfte. Die zentral gestellten Aufgaben werden die übergreifenden verbindlichen Vorgaben der Lehrpläne angemessen berücksichtigen. Die folgenden fachspezifischen Schwerpunktsetzungen gelten zunächst für das Jahr Sie stellen keine dauerhaften Festlegungen dar. 2. Verbindliche Unterrichtsinhalte im Fach Informatik für das Abitur 2010 Unabhängig von den folgenden Festlegungen für das Abitur 2010 im Fach Informatik gelten als allgemeiner Rahmen die obligatorischen Vorgaben des Lehrplans Informatik in den folgenden Kapiteln: 44
2 Kapitel 2: Bereiche, Themen, Gegenstände mit den Abschnitten 2.1 Bereiche: Herleitung und didaktische Funktion, 2.2 "Zuordnung der Themen und Gegenstände zu den Bereichen des Faches" und 2.3 Obligatorik und Freiraum Kapitel 5: Die Abiturprüfung mit den Abschnitten 5.2 Beschreibung der Anforderungsbereiche und Aufgabenarten der schriftlichen Abiturprüfung. Auf der Grundlage der Obligatorik des Lehrplans Informatik werden in den Aufgaben der schriftlichen Abiturprüfung im Jahr 2010 die folgenden Unterrichtsinhalte vorausgesetzt. Mögliche Kombinationen von inhaltlichen Schwerpunkten sind der u. a. Tabelle zu entnehmen. Selbstverständlich können über die Obligatorik hinaus, insbesondere um eine größere Auswahl bei der Zusammenstellung der Abiturklausur zu haben, weitere inhaltliche Schwerpunkte im Unterricht behandelt werden. 2.1 Inhaltliche Schwerpunkte I. Grundlegende Modellierungswerkzeuge und Modellierungstechniken als zielgerichtetes Vereinfachen und strukturiertes Darstellen von Ausschnitten der Wirklichkeit I.1 Grundprinzip des objektorientierten Modellierens I.2 Modellieren von Datenbanken mit dem Entity-Relationship Modell I.3 Modellieren von Netzwerkanwendungen II. Strukturen II.0 Grundlegende Programmstrukturen und Algorithmen Sortier- und Suchalgorithmen auf Arrays Sortieren durch direktes Einfügen Sortieren durch direktes Auswählen Quicksort (nur Leistungskurs) Lineare Suche Binäre Suche Rekursion II.1 Datenstrukturen Lineare Strukturen mit den Akzenten Schlange und Stapel - Implementation der Standardoperationen Lineare Liste Baumstrukturen mit den Akzenten Binärbaum - Traversierungsalgorithmen Geordneter Baum als Spezialfall des Binärbaums - Implementation von insertitem und searchitem (nur Leistungskurs) 45
3 Graphen (nur Leistungskurs) mit dem Akzent Ungerichteter gewichteter Graph - Suche des kürzesten Weges zwischen zwei Knoten: Backtracking, Dijkstra-Algorithmus II.2 Datenbankstrukturen Relationale Datenbanken Normalisierung: Überführung einer Datenbank in die 1. bis 3. Normalform Realisierung in einem Datenbanksystem Relationenalgebra (Selektion, Projektion, Join) SQL-Abfragen über einen und mehrere verknüpfte Tabellen Kryptologie Symmetrische Verschlüsselungsverfahren (Cäsar, Vigenére) Asymmetrische Verschlüsselungsverfahren (RSA) Datenschutzaspekte II.3 Client-Server-Strukturen Schichtenmodell: TCP/IP-Referenzmodell Protokolle: TCP/IP, http, Mail-Protokolle Client-Anwendungen (z. B. Time-Client oder -Client) Client-Server-Anwendungen (z.b. Chat-Programm oder Netzwerk-Spiel) III. IV. Endliche Automaten und formale Sprachen Darstellung von deterministischen endlichen Automaten als Graph und als Tabelle Akzeptor als spezielle Form des endlichen Automaten Formale Sprachen: Reguläre Sprachen Entwicklung eines Parsers für eine einfache formale Sprache (nur Leistungskurs) Stufen zwischen Hardware und Software Funktionsmerkmale eines Prozessors Binäre Codierung von Zeichen und Zahlen Transformationen auf eine maschinenorientierte Ebene mit den Akzenten Zuweisungen: Transport- und arithmetische Befehle Verzweigungen und Schleifen: bedingte und unbedingte Sprungbefehle Prozeduren - auch rekursiv - mit Parametern auf einer maschinenorientierten Ebene: Stapel (nur Leistungskurs) Für den Grundkurs ist eine der folgenden Kombinationen von Inhaltsbereichen obligatorisch. I.1 I.2 I.3 II.0 II.1 II.2 II.3 III IV 1. Kombinationsmögl. X X X X 2. Kombinationsmögl. X X X X 3. Kombinationsmögl. X X X X X 4. Kombinationsmögl. X X X X X 5. Kombinationsmögl. X X X X 6. Kombinationsmögl. X X X X 46
4 Für den Leistungskurs ist eine der folgenden Kombinationen von Inhaltsbereichen obligatorisch. I.1 I.2 I.3 II.0 II.1 II.2 II.3 III IV 1. Kombinationsmögl. X X X X X X X 2. Kombinationsmögl. X X X X X X 3. Kombinationsmögl. X X X X X X 4. Kombinationsmögl. X X X X X X 5. Kombinationsmögl. X X X X X X 6. Kombinationsmögl. X X X X X 2.2 Medien/Materialien Die vorgelegten Materialien werden, soweit es die Syntax betrifft, sowohl in Delphi als auch in Java formuliert. Für den fachlichen Schwerpunkt II.1 sind die als Fachliche Hinweise auf dem NRW-Bildungsserver ( veröffentlichten Klassendokumentationen der Klassen Queue, Stack, List, BinTree, Item, OrderedTree und zusätzlich für den Leistungskurs GraphNode, Edge und Graph Bestandteil der Vorgaben und müssen im Unterricht behandelt werden. Für den fachlichen Schwerpunkt II.3 sind die Klassen Connection, Client und Server Bestandteil der Vorgaben und müssen im Unterricht behandelt werden. 3. Bearbeitungszeit für die schriftliche Abiturprüfung Es gelten die Vorgaben der APO-GOSt 32 Abs Hilfsmittel Deutsches Wörterbuch Der Einsatz eines Rechners ist für die Bearbeitung der Aufgaben nicht vorgesehen. 5. Hinweise zur Aufgabenauswahl (Lehrkräfte, Schülerinnen/Schüler) Für Grund- und Leistungskurs werden jeweils folgende Aufgaben vorgelegt:: Aufgabengruppe 1 2 Aufgaben: Kombination der Schwerpunkte I.1 und II.1 1 Aufgabe: Kombination der Schwerpunkte I.2 und II.2 Aufgabengruppe 2 1 Aufgabe: Kombination der Schwerpunkte I.3 und II.3 1 Aufgabe: Schwerpunkt III 1 Aufgabe: Schwerpunkt IV Alle Aufgaben können sich zusätzlich auf den inhaltlichen Schwerpunkt II.0 beziehen. 47
5 Die Fachlehrerin/der Fachlehrer stellt aus den übermittelten Aufgaben die Prüfungsaufgabe nach folgenden Vorgaben zusammen: Die Prüfungsaufgabe für den Grundkurs wird aus zwei Aufgaben und die Prüfungsaufgabe für den Leistungskurs aus drei Aufgaben gebildet, davon jeweils mindestens eine aus der Aufgabengruppe 1. Die zweite Aufgabe für den Grundkurs bzw. die zweite und dritte Aufgabe für den Leistungskurs können entsprechend der durchgeführten Unterrichtssequenz beliebig aus den Aufgabengruppen 1 und 2 gewählt werden. Eine Aufgabenauswahl durch die Schülerinnen und Schüler ist nicht vorgesehen. 48
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