Bereich und Instrumente des Qualitätsmanagements in Lehre und Studium
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- Mathias Förstner
- vor 8 Jahren
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1 Bereich und Instrumente des Qualitätsmanagements in Lehre und Studium Prof. Dr. Tilman Cosack - Vizepräsident der FH Trier
2 Qualitätsbegriff Standarddefinition im Unternehmensbereich: Qualität = Erfolgreiches Bestehen der Organisation auf dem Markt durch Erfüllung von Kundenanforderungen an das Produkt (Sache, Dienstleistung) Probleme bei der Übertragung dieses Qualitätsbegriffs in den Hochschulbereich: Was ist das Produkt? Reicht eine allein produktorientierte Sichtweise aus? 2
3 Faktoren für Qualität im Hochschulbereich Wirkungen Wirtschaft, Gesellschaft, Individuum Prozess Lehre, Forschung, Services Leistungen AbsolventInnen Forschungsergebnisse Produkt (Output)qualität Reicht die Qualität unserer Leistungen für die angestrebten Wirkungen? Input Finanzen, Berufungen, Sachausstattungen Inputqualität Reicht die Qualität unserer Ressourcen für die angestrebten Prozesse? Prozessqualität Reicht die Qualität unserer Prozesse für die angestrebten Leistungen? Qualitätsebenen im Hochschulbereich 3
4 Qualitätsbegriff Konkretisierung des Begriffs Produktqualität (= Outputqualität): Qualifizierte anwendungsorientierte Hochschulausbildung innerhalb eines definierten Kostenrahmens, die nach Erlangung des Hochschulabschlusses innerhalb der Regelstudienzeit in eine zeitnahe, ausbildungsadäquate Beschäftigung mündet. 4
5 Zwischenergebnis: Qualitätsbegriff ist abhängig von der Qualitätsebene (Input-, Prozess-, Outputebene) Qualitätsbegriff und damit auch die Qualitätssicherung sollte auf allen Qualitätsebenen ansetzen Qualitätssicherungsmodelle sind in Abhängigkeit von Modellen der Hochschulentwicklung und -steuerung sowie dem Selbstverständnis und strategischen Zielen der jeweiligen Hochschule und damit im Ergebnis individuell auszugestalten 5
6 Rechtliche Rahmenvorgaben für Qualitätsmanagement an Hochschulen Standards and Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area (ENQA, 2007) Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse (KMK, HRK, BMBF, 2005) Mindeststandards in Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen (Akkr.rat, 2008) HochSchG RP Hochschuleigene Satzungen: Grundordnung, Prüfungsordnungen, etc. 6
7 Definition Qualitätsmanagement Sämtliche Vorkehrungen, die einer Hochschule eine Bewertung ihrer Leistungsfähigkeit in Studium und Lehre und darauf aufbauend eine kontinuierliche Weiterentwicklung mit dem Ziel der Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit ermöglichen. Ziel: Eignung des Qualitätsmanagementsystem im Bereich von Studium und Lehre, das Erreichen der Qualifikationsziele und die Qualitätsstandards der Studiengänge einer Hochschule zu gewährleisten. 7
8 Qualitätssicherungsmerkmale in Studium und Lehre Strategische Aufgabe: Qualitätssicherung ist unmittelbar verbunden mit Prozessen der Hochschulentwicklung und Hochschulsteuerung Verantwortung in der Leitung: Qualitätssicherung allein ersetzt keine Steuerung, sondern bietet Steuerungsgrundlagen Effizienz: Wenige, kohärente Instrumente Qualitätssicherung ist maßnahmenorientiert Qualitätssicherung ist nicht bloße Deskription (Vorwurf: Datengrab, Bürokratie), sondern muss Erklärungen anbieten Nachhaltigkeit: QS führt zu Konsequenzen Setzung von Standards in Studium und Lehre Qualitätskultur: QS ist hochschulweit kommuniziert, sinnvoll aggregiert, für alle Entscheidungsträger zugänglich 8
9 Nutzen des Qualitätsmanagements in Studium und Lehre Erhöhung der Fähigkeit zur autonomen Steuerung Verbesserung der strategischen Positionierung unserer Hochschule im Wettbewerb der Hochschulen Effizienz: Erhöhte Transparenz durch Einfache Strukturen Gesicherten Datenpool Qualitätsentwicklung statt Qualitätskontrolle Erhöhung der Selbstreflexivität und Lernfähigkeit der Hochschule und ihrer Mitglieder Erhöhung der Rationalität von Entscheidungen Verstetigung der Leistungserbringung Sicherstellung von Veränderungsfähigkeit 9
10 Qualitätszirkel Ursprung: Unternehmensbereich PDCA-Zyklus: PLAN (create the requisite objectives and processes) DO (implement the above) CHECK (evaluate and monitor the defined processes) ACT (modify processes for improvement). 10
11 Qualitätsmanagement Phase 1: Planungsphase Abgleich mit Gesetzlichen Vorgaben Hochschulentwicklungsplan Senatsbeschlüssen Fachbereichsbeschlüssen Zielformulierungen in Akkreditierungsanträgen etc. führt im Regelfall zur Erkenntnis von Handlungsbedarf Phase 2: Ausführungsphase Phase 3: Überprüfungsphase Phase 4: Verbesserungsphase 11
12 Verfahren/Instrumente zur Umsetzung der PDCA-Phasen Evaluation (Interne) Evaluation (Externe) Evaluation (Akkreditierung) Programmakkreditierung Systemakkreditierung Evaluation ist ein Verfahren, mit dem die Hochschule kontinuierlich die Qualität ihrer Lehre sowie ihrer darauf bezogenen Dienstleistungen mit Hilfe standardisierter Instrumente überprüft und verbessert. Evaluation besteht aus interner und externer Evaluation. 12
13 (Interne) Evaluation (Externe) Evaluation (Programmakkreditierung) Ziele Zusammenführung unterschiedlicher Perspektiven Identifizierung von Qualitätspotenzialen auf Grundlage einer Stärken- und Schwächenanalyse Bereitstellung einer Grundlage für Strukturentscheidungen für Studiengänge und Fachbereiche, aber auch der Hochschule insgesamt Ziele Feststellung, ob die Qualität eines Studiengangs ausreicht, um einen bestimmten Hochschulgrad zu verleihen und ob der durch die Hochschule verliehene Grad diese Bezeichnung zu recht trägt 13
14 Instrumentenpool für die interne Evaluation 14
15 Studium: Sonstige Instrumente für die interne Evaluation Einführung eines Kennzahlensystems Einführung eines Raumplanungssystems Einführung eines Stundenplanungssystems Vereinheitlichung hochschulspezifischer Dokumente, z.b.: Prüfungsordnung einschl. Übergangsordnung Ordnung für das Vorpraktikum Praxissemesterordnung Eignungsprüfungsordnung Diploma Supplement, Learning Agreement, etc. Musterakkreditierungsantrag 15
16 Zweck des Instrumentenpools Ist-Zustand von Lehre und Studium wird an den formulierten Zielen und Qualitätsmaßstäben (für ein wissenschaftlich fundiertes Studium = Soll- Zustand) des jeweiligen Faches gemessen, bewertet und kontrolliert verbessert. 16
17 Verfahren für die externe Evaluation 17
18 Ausblick: Voraussetzungen für die Teilnahme an Systemakkreditierung Vorliegen eines formalisierten hochschulweiten Qualitätssicherungssystems Hochschule verfügt über mindestens einen akkreditierten Studiengang je angefangene 2500 im letzten WS immatrikulierte Studierende Vorliegen mindestens eines akkreditierten Bachelor- sowie Masterstudiengangs Keine erfolglose Systemakkreditierung in den letzten 2 Jahren Ggf: Sonderfall der Zulassung von Teileinheiten zur Systemakkreditierung Nachweis: Teileinheit ist in ein hochschulweites formalisiertes Qualitätssicherungssystem integriert und Hochschulleitung begründet Teilakkreditierung 18
19 Pause Weighing of heart 19
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