Symposium 25 Jahre Ottawa Charta: Bilanz und Ausblick. Präsentation aus Sicht der policy maker (Österreich) Wien, 7/8. April 2011
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- Lukas Heinrich
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1 Symposium 25 Jahre Ottawa Charta: Bilanz und Ausblick Präsentation aus Sicht der policy maker (Österreich) Wien, 7/8. April 2011
2 Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 21. November 1986: Handlungsstrategien (Voraussetzungen für Gesundheit) Interessen vertreten ( advocate ) Befähigen und Ermöglichen ( enable ) Vermitteln und vernetzen ( mediate ) Handlungsfelder (Aktives, gesundheitsförderndes Handeln erfordert): Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktion unterstützen persönliche Kompetenzen entwickeln Gesundheitsdienste neu orientieren
3 Relevante Stationen, Fakten, Daten (Bundesebene) I 1988 : Forum Gesundes Österreich (Vorläufer des Fonds Gesundes Österreich ): Informations- und Koordinationsplattform zur Gesundheitsförderung Dokumentationen über Gesundheitsförderung und Selbsthilfe. 1992: Gesundheitsförderung wird Aufgabe der Krankenversicherung: 116 ASVG (1) Die Krankenversicherung trifft Vorsorge. für die Gesundheitsförderung (50. ASVG-Novelle) Entstehung von Gesundheitsförderungs-Netzwerken: 1992:Netzwerk Gesunde Städte (Ausschuss des Österreichischen Städtebundes) i.r.von Gesunde-Städte-Netzwerk der Europäischen Region der WHO 1993: Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen (vom Bildungs- und Gesundheitsressort getragen) 1996: Österreichisches Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) Ab 1996:nach EU- Beitritt :transnationale Netzwerke (Kooperation und Erfahrungsaustausch über Maßnahmen der Gesundheitsförderung)
4 Relevante Stationen, Fakten, Daten (Bundesebene) II 1998: Gesundheitsförderungsgesetz Erhaltung, Förderung, Verbesserung der Volksgesundheit, Strukturaufbau für Gesundheitsförderung und Prävention Entwicklung und Vergabe von Projekten, Entwicklung zielgruppenspezifischer Programme Wissenschaftliche Programme zur Weiterentwicklung von GF u. Prävention, Fortbildung 1998:Gründung des Fonds Gesundes Österreich (Implementation des Gesundheitsförderungsgesetzes) SIGIS (Service und Information für Gesundheitsinitiativen und Selbsthilfeorganisationen) wird ebenfalls im FGÖ angesiedelt 2005: 15a-Vereinbarung :Art. 20:Gesundheitsförderung ua Aufgabe der Landesgesundheitsplattformen 2007: Regierungsprogramm : Prävention, Gesundheitsförderung und public health: ausgeweitete Prävention und Gesundheitsförderung 2010: Bundesgesundheitskommission stellt (erstmals)10 Millionen zur Verfügung für Gesundheitsförderungsprojekte im Bereich Ernährung( )
5 Relevante Stationen, Fakten, Daten (Länderebene) Steiermark: Styria vitalis Projekte und Programme im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention Oberösterreich: Netzwerk Gesunde Gemeinde Niederösterreich: Gesundheitsforum Salzburg: Arbeitskreis für Vorsorgemedizin Tirol: Arbeitskreis für Vorsorgemedizin und Gesundheitsförderung(1984) Vorarlberg: 1974: Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin Entwicklung maßgeblicher Vorsorgeprogramme (GU, Mutterkindpass), bundesweite Übernahme 1985: Programm Gesunder Lebensraum Vorarlberg Aufnahme in WHO-Europa-Netzwerk CINDI 1993: Plattform Gesundheitsförderung 1994:Fonds Gesundes Vorarlberg (Land Vorarlberg, VGKK, 3 weitere Sozialversicherungsträger) Alle Bundesländer, in unterschiedlichem Ausmaß: positive Dynamik im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ab 2000
6 Positive allgemein Entwicklungen/Veränderungen nach Ottawa, Setting-Ansatz ist angekommen und breit verankert, Sichtweise in Richtung Lebensräume u. soziale Systeme Gesundheitsförderung wurde breiter Handlungsraum mit zahlreichen Akteuren, Disziplinen und Professionen Festlegung von neuen Vorsorgezielen(2005) Gesundheitsförderung findet Eingang in das Berufs- und Selbstverständnis vieler nichtärztlicher Gesundheitsberufe (zb Krankenpflege, Hebammen, medizinisch-therapeutische Dienste etc.) Menschen bewegen sich mehr, essen bewusster verhalten sich insgesamt gesundheitsorientierter
7 Bilanz zur Ottawa - Handlungsstrategie Befähigen Ermöglichen und Zahlreiche Gesundheitsförderungsprojekte mit Focus Verhaltensänderung entwickelt und umgesetzt Vielfältige Vermittlung von Gesundheitswissen durch Medien, Organisationen, anbietende Dienstleister Patienten-Schulungen, Disease Management Programme Selbsthilfebewegung (Selbstbestimmung, Empowerment, Mitsprache, Partizipation): weit mehr als tausend einschlägige Organisationen sind heute tätig. Patientenrechte Deutlich gewachsenes Praxis- und Erfahrungswissen von Organisationen und Professionals im Bereich Gesundheitsförderung Verbesserung der sozialen Umwelt
8 Bilanz zur Ottawa - Handlungsstrategie Vermitteln und vernetzen Bundesgesundheitskommission, Landesgesundheitsplattformen, Kuratorium des Fonds Gesundes Österreich, Konferenz der Gesundheitsreferenten etc. Entwicklung/Etablierung zahlreicher Gesundheitsförderungs-bezogener Netzwerke, Allianzen und Arbeitsgemeinschaften (s. Folie 3), weitere Netzwerke: aks Austria, Forum österreichischer Gesundheitsarbeitskreise Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren Österreichisches Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung Fit für Österreich Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Österreich Netzwerke auf Landesebene Verbesserte Möglichkeiten der Bürger-Beteiligung Maßnahmen betreffend kommunale Lebensqualität
9 Bilanz zu Ottawa - Handlungsfeldern I Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik Bereits erwähnte Gesetz- und Regelwerke (ASVG-Novelle 1991, Gesundheitsförderungsgesetz, etc.) Laufende Anpassung/Optimierung Sozial-Gesetzgebung Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz Art.15a-Vereinbarung Pflegesicherung etc. Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten Zahlreich umgesetzte Projekte betreffend betriebliche Gesundheitsförderung Arbeitsschutz, Unfallverhütung umgesetzte Gesundheitsförderungsprojekte im kommunalen Setting Raumplanung, Gemeindeentwicklung
10 Bilanz zu Ottawa -Handlungsfeldern II Neuorientierung der Gesundheitsdienste Ausrichtung bestehender und Bildung neuer Strukturen auf/für Prävention u. Gesundheitsförderung Markante Bereitschaft für Anliegen der Gesundheitsförderung und Prävention in den nicht- ärztlichen Gesundheitsberufen (zb konkretisiert in : Gesundheits- und Krankenpflegegesetz 1997) eher geringes Interesse an Gesundheitsförderungs-Fragen und-weiterbildung in der Ärzteschaft (zb von 30 ÖÄK-Spezialdiplomen 2 mit Bezug zu Gesundheitsförderung) Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen Beispielhafte Erwähnungen auf Länder-Ebene Oberösterreich: Gesunde Gemeinde Vorarlberg: Sozialkapital-Förderung Bürgerschaftliches Engagement Förderung Ehrenamt Förderung Nachhaltigkeit
11 Ausblick: noch offene Umsetzungs-Felder nach Ottawa I Trotz guter Voraussetzungen für health in all policies in Gesetzgebung und Verwaltung wird Gesundheit als Ressort-übergreifende Querschnittsmaterie noch nicht ausreichend wahrgenommen und gestaltet Von der Umweltverträglichkeitsprüfung zur Gesundheitsverträglichkeitsprüfung Noch mehr Commitment für Gesundheitsförderung durch Politik Gesundheitsförderungs-Projekte über die Pilotphase hinaus nachhaltiger verankern, größeren Anteil davon in Regelfinanzierung integrieren Gesundheitsförderung mehr in die Fläche bringen (Breitenwirkung) Rahmen-Gesundheitsziele entwickeln GF als breiter, pluralistischer Handlungsraum mit vielen Akteuren lässt gestaltende Ausrichtung/Steuerung nach vereinbarten Zielen sinnvoll erscheinen
12 Ausblick: noch offene Umsetzungs-Felder nach Ottawa II Trotz guter Gesundheitsindikatoren (zb Lebenserwartung) mögliche Chancen- Ungleichheit nicht übersehen Gesundheitsförderung in der Schule bleibt hinter den Erwartungen/Möglichkeiten Tabak-Gesetzgebung im internationalen Vergleich zu moderat Noch mehr Studien-/Ausbildungsgänge zu Gesundheitsförderung und public health Evidenzbasierte Gesundheitsförderungsprojekte statt (da und dort) engagiertem Aktionismus Partizipation als Bürger-motivierender Prozess, aktiv an der Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse mitzuwirken (auch für Betagte, Migranten oder Kinder /Jugendliche).
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