26 Mai 20 Uhr. Elisabeth Leonskaja Elbphilharmonie, Großer Saal

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Juliane Mann
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1 26 Mai 20 Uhr Elisabeth Leonskaja Elbphilharmonie, Großer Saal

2 20 Uhr Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 1 5. Konzert 19 Uhr Einführung mit Lars Entrich im Großen Saal 26 Mai ELISABETH LEONSKAJA Klavier Ludwig van Beethoven ( ) Sonate As-Dur op. 110 (1821) Moderato cantabile, molto espressivo Molto allegro Adagio ma non troppo Fuga: Allegro ma non troppo ca. 20 Min. Ludwig van Beethoven Sonate c-moll op. 111 (1821) Maestoso Allegro con brio ed appassionato Arietta: Adagio molto semplice e cantabile ca. 25 Min. Pause Franz Schubert ( ) Sonate B-Dur D 960 (1828) Molto moderato Andante sostenuto Scherzo: Allegro vivace con delicatezza Allegro ma non troppo ca. 40 Min. Wir bitten Sie, nicht zwischen den einzelnen Sätzen zu applaudieren. Elisabeth Leonskaja hat sich dankenswerterweise kurzfristig bereit erklärt, anstelle des erkrankten Maurizio Pollini zu spielen.

3 ELISABETH LEONSKAJA Klavier Elisabeth Leonskaja gehört ohne Frage zu den großen Pianistinnen unserer Zeit. In einer von den Medien dominierten Welt bleibt sie sich und der Musik treu, ganz in der Tradition der großen sowjetischen Musiker wie David Oistrach, Emil Gilels und Swjatoslaw Richter, denen es trotz schwieriger politischer Bedingungen stets um die Quintessenz der Musik ging. In einer russischen Familie in Tiflis geboren, gab Elisabeth Leonskaja schon mit elf Jahren ihre ersten Konzerte. Ihre weitere musikalische Entwicklung wurde entscheidend von der Zusammenarbeit mit Swjatoslaw Richter geprägt, mit dem sie bis zu seinem Tod im Jahr 1997 durch eine enge musikalische Partnerschaft und persönliche Freundschaft verbunden blieb verließ sie die Sowjetunion, um sich in Wien niederzulassen. Ihr sensationeller Auftritt bei den Salzburger Festspielen im Jahr darauf markierte den Beginn einer internationalen Karriere. Seither trat sie als Solistin mit fast allen erstklassigen Orchestern der Welt auf, etwa mit dem New York Philharmonic, London Sympho ny Orchestra, den Berliner Philharmonikern und den großen deutschen Radioorchestern. Dabei arbeitete sie mit den namhaftesten Dirigenten ihrer Zeit zusammen, etwa mit Kurt Masur, Sir Colin Davis, Mariss Jansons und Iván Fischer. Elisabeth Leonskaja ist ein gern gesehener und regelmäßiger Gast bei Festivals und in den Klavierreihen der musikalischen Zentren der Welt. Bei aller solistischen Tätigkeit behält die Kammermusik stets einen großen Platz in ihrem Schaffen; sie konzertiert immer wieder mit den Quartetten Emerson, Belcea (mit dem sie erst im Februar in der Laeiszhalle zu Gast war), Borodin und Artemis. Mit dem Alban Berg Quartett verband sie eine intensive Zusammen arbeit, die sich auch in vielen Aufnahmen niederschlug. Zudem legte sie etliche preisgekrönte Soloalben vor; zuletzt erschien»saudade«mit Solowerken von Tschaikowsky, Schostakowitsch und Rachmaninow. Elisabeth Leonskaja ist Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses und Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.

4 Marco Borggreve

LETZTE WORTE Zu den Werken des heutigen Abends 1821 komponierte Ludwig van Beethoven seine letzten beiden Klaviersonaten op. 110 und 111. Genau wie die späteren Streichquartette, die 9.

106 äußerte»leichter mit den Fingern als mit dem Geiste«zu bewältigen sind. Beethoven spannte darin den Bogen von klassizistischen Elementen bis hin zu ungewöhnlichsten formalen Konzeptionen.

5 LETZTE WORTE Zu den Werken des heutigen Abends 1821 komponierte Ludwig van Beethoven seine letzten beiden Klaviersonaten op. 110 und 111. Genau wie die späteren Streichquartette, die 9. Sinfonie oder die»missa solemnis«dringen diese Klaviersonaten in neue Ausdrucksbereiche vor, die wie Ferruccio Busoni einmal über die Hammerklaviersonate op. 106 äußerte»leichter mit den Fingern als mit dem Geiste«zu bewältigen sind. Beethoven spannte darin den Bogen von klassizistischen Elementen bis hin zu ungewöhnlichsten formalen Konzeptionen. Damit war eine Radikalität des Ausdrucks erreicht, die seine Zeitgenossen vor ziemliche Probleme stellte. Die auch klanglich oft gewagten Konstruktionen allein durch seine Taubheit zu erklären, wie es viele Rezensenten entschuldigend taten, griffe allerdings zu kurz Beethoven war seiner Zeit schlicht um mehrere Jahrzehnte voraus. Das spiegelt sich in der Sonate op. 110 etwa in einem prägenden Motto, das gleich zu Beginn erklingt, oder in einer finalen Fuge, wie sie auch für sein Quartett op. 130 vorgesehen war. An der Sonate op. 111 fällt sofort ins Auge, dass sie nur aus zwei Sätzen besteht. Warum, das lässt Thomas Mann in seinem»doktor Faustus«den Musiklehrer Kretzschmar erklären:»ein neues Anheben nach diesem Abschied? Ein Wiederkommen nach dieser Trennung? Unmöglich! Die Sonate hat sich im zweiten Satz, diesem enormen, zu Ende geführt, auf Nimmerwiederkehr.Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?«so seufzte der junge Franz Schubert. Nun, im Laufe seines tragisch kurzen Lebens sollte ihm etliches gelingen. Sein endgültiger Befreiungs schlag gelang ihm in Form dreier großer Klaviersonaten und des Streichquintetts aber erst nach Beethovens Tod im März Im Herbst 1828, kurz vor seinem eigenen Ableben, vollendete Schubert seine letzte Klaviersonate B-Dur. Sie ist ein wahrer instrumentaler Schwanengesang, gedankenverloren und geheimnisvoll, lyrisch bis ins verklärend Metaphysische hinein und schwelgend in der Erinnerung glücklicher Momente.

So präsentiert beim doppelten Gastspiel des Philadelphia Orchestra zunächst Star-Pianistin Hélène Grimaud Brahms Erstes Klavierkonzert; tags darauf ist Jean- Yves Thibaudet in Bernsteins Zweiter

6 VORSCHAU Spirio Lounge Hamburg. WELTKLASSE PIANISTEN LIVE ERLEBEN. STARS AN 88 TASTEN beim Internationalen Musikfest Hamburg Nach dem heutigen Konzert von Elisabeth Leonskaja sind beim Musikfest-Endspurt gleich noch drei weitere Meister an 88 Tasten zu bestaunen. So präsentiert beim doppelten Gastspiel des Philadelphia Orchestra zunächst Star-Pianistin Hélène Grimaud Brahms Erstes Klavierkonzert; tags darauf ist Jean- Yves Thibaudet in Bernsteins Zweiter Sinfonie für Klavier und Orchester»The Age of Anxiety«zu erleben. Solistisch gibt sich hingegen Feingeist Sir András Schiff (Foto) beim Rezital in der Laeiszhalle die Ehre. Auf dem Programm: seine Hausgötter Bach, Beethoven und Brahms Hélène Grimaud / Elbphilharmonie Großer Saal Jean-Yves Thibaudet / Elbphilharmonie Großer Saal Sir András Schiff / Laeiszhalle Großer Saal PREMIERE IN DEUTSCHLAND. Erleben Sie die weltbesten Pianisten in der steinway spirio lounge und erfahren Sie alles über das hochauflösende Player Piano von steinway & sons. Wir freuen uns auf Ihren Besuch direkt gegenüber der Elbphilharmonie. SPIRIOLOUNGE-HAMBURG.DE kaiserkai TEL.: mo. sa uhr

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