Erfahrungsbericht Auslandssemester in Perth - Juli bis Dezember 2013

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester in Perth - Juli bis Dezember 2013 Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Weingarten Kirchplatz Weingarten Gasthochschule: Edith Cowan University Mount Lawley Campus 2 Bradford Street Mount Lawley, WA 6050 Name: Julia Klawitter (julia_klawitter@yahoo.de) Studiengang: Lehramt an Haupt-, Werkreal- und Realschulen Fächer: Englisch, Musik, Biologie Semester: 5

2 Vorbereitungen Nachdem ich die Zusage für das Auslandssemester in Australien bekommen habe, musste ich mich relativ zügig um einige Sachen kümmern. Zuerst stand der DAAD- Sprachtest an. Um an der ECU studieren zu können, muss man gute bis sehr gute Englischkenntnisse vorweisen, daher wird ein Sprachtest verlangt. Dieser wird von Professoren an der eigenen Hochschule durchgeführt und lief daher problemlos ab. Das Visum muss natürlich rechtzeitig beantragt werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: das Studentenvisum oder das Work and Travel Visum. Das Work and Travel Visum beinhaltet maximal 1 Semester Studium. Wer also sicher ist, nicht länger als ein Semester dort zu studieren, dem würde ich dieses Visum empfehlen, da es auch um einiges billiger ist. Außerdem ist man mit diesem Visum nicht verpflichtet die Krankenversicherung für Studenten (OSHC) zu nehmen, sondern kann sich vom Heimatland aus versichern. Natürlich klappt das alles nur mit gültigem Reisepass. ;-) Außerdem sollte man sich um eine Kreditkarte kümmern, mit welcher auch kostenfreies Geldabheben im Ausland möglich ist. Ich hatte die Kreditkarte von der DKB mit der ich sehr gut zurecht gekommen bin. Wer jedoch vor hat in Australien zu arbeiten, sollte besser vor Ort ein australisches Konto eröffnen. Kurz darauf kommt es dann auch schon zur Wahl der Kurse. Von der ECU werden Unit Outlines veröffentlicht, die die Kurse näher beschreiben und somit sehr hilfreich sind. Bei der Auswahl sollte man auf jeden Fall beachten, dass man so gut es geht die Kurse nur auf einem Campus auswählt. Die ECU besteht aus drei Campussen. Der Campus Mount Lawley liegt relativ nah an der Innenstadt, Joondalup ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 1,5 Stunden und Bunbury in ca 3 Stunden zu erreichen. Es empfiehlt sich also tatsächlich, sich auf einen Campus zu beschränken, da es anderenfalls (ohne Auto) extrem zeitaufwändig sein kann. Studium und Leben Die ersten 1,5 Wochen des Semesters sind als Orientierungswochen eingeplant, welche mehr oder weniger interessante und hilfreiche Veranstaltungen anbieten. Wirklich wichtig sind dann aber erst die Veranstaltungen für alle Internationalen Studenten wie z.b. der International Day. Hier hat man die Möglichkeit relativ einfach mit Studenten ganz unterschiedlicher Länder in Kontakt zu treten und die ersten Kontakte für Freundschaften zu knüpfen.

3 Das Studentenwohnheim (Student Village) in Mount Lawley ist direkt neben dem Campus und somit weniger als 5 Minuten von der Uni entfernt. Die meisten Bewohner des Wohnheims sind internationale Studenten von ganz unterschiedlichen Ländern. Das ist einerseits sehr schön und extrem spannend, auf der anderen Seite ist es etwas schade, da man dort nur sehr wenige Australier antrifft. Das Wohnheim ist mit einem Pool, einem großen Aufenthaltsraum und einer Study Area ausgestattet. Dort finden auch von Zeit zu Zeit einige Veranstaltungen statt, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Der Campus Mount Lawley ist insgesamt sehr gut gelegen und nur 20 Busminuten von der Innenstadt entfernt. Die ECU ist grundsätzlich gut organisiert und auch die Dozenten sind zum größten Teil sehr engagiert, bemüht und hilfsbereit. Die Art und Weise des Studiums ist anders, aber sehr angenehm. Schon währen dem Semester muss 3-4 Assignments pro Vorlesung absolvieren muss, wodurch nicht alles auf das Ende des Semesters fällt. Diese Assignments können schriftlich, praktisch oder auch in Gruppenarbeit sein. Somit hat man immer ein sehr abwechslungsreiches Programm, was das Studieren sehr angenehm und interessant macht. Grundsätzlich sind die Vorlesungen sehr praxis- und auch schulnah, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Außerdem bietet die ECU eine große Vielfalt an Kursen, die man belegen kann. Somit konnte ich zu jedem meiner Fächer (Englisch, Musik, Biologie) eine Vorlesung besuchen, was ich als großen Vorteil betrachte. Dadurch bekam ich einen guten Einblick, nicht nur in die verschiedenen Bereiche des australischen Schulsystems sondern auch in die jeweiligen fachspezifischen Schwerpunkte. Durch die etwas andere Prüfungsgestaltung hat man zwar während dem Semester schon einiges an Arbeit, dafür aber am Ende nicht ganz so viel Stress und kann die letzte Zeit noch in vollen Zügen genießen. Wenn man Glück hat und die gewählten Kurse ganz gute und entzerrte Abgabetermine für die jeweiligen Aufgaben hat, kann schon während dem Semester sehr viel unternehmen und von der Umgebung erkunden. Für die Sportler unter uns ist es vielleicht auch besonders erwähnenswert, dass sich direkt neben der Uni bzw. dem Student Village ein Fitness-Studio befindet.

4 Persönliche Wertung und Erfahrung Der Auslandsaufenthalt in Australien war anfangs wie erwartet. Da ich im Juli angereist bin, hat es noch sehr viel geregnet. Leider hat sich die Regenperiode noch bis in den Oktober hinein gezogen, was natürlich nicht ganz so erfreulich war. Grundsätzlich muss man sich aber darauf einstellen, dass es anfangs sehr viel regnen wird. Die Stadt Perth an sich empfand ich als sehr schön, wobei ich mir die Innenstadt etwas größer vorgestellt habe. Alles in allem hat Perth aber sehr viel zu bieten: der botanischen Garten, atemberaubende Strände, der Wildlife Park und die in weniger als einer Stunde erreichbaren Weingüter gestalten das Freizeitprogramm in und um Perth sehr abwechslungsreich und interessant. Auch die studentenfreundlichen Preise für öffentliche Verkehrsmittel sind sehr hervorzuheben. Die einzelnen Kurse an der ECU haben mir für meine Lehrerausbildung sehr viel gebracht und besonders im Bereich Musik meinen Horizont und meine Methodenvielfalt erweitert. Durch einen anderen und besonderen Blickwinkel der einzelnen Dozenten wird man zum Nachdenken angeregt und entwickelt so viele neue Ideen, die auch in Deutschland umsetzbar sind. Für mich persönlich war das Auslandssemester in Australien eine Bereicherung. Auch wenn man die eine oder andere Herausforderung annehmen und so manche Hürden überwinden musste, kann ich nur jedem empfehlen, ein Auslandssemster zu absolvieren. Mir als Englischstudentin hat es nicht nur sehr viel für die Sprache gebracht, sondern hat mich auch persönlich sehr geprägt. Es ist auf jeden Fall eine sehr schöne Erfahrung, mit anderen Studenten, sei es Australiern oder auch Studenten von anderen Flecken der Erde, zusammen zu leben, in den Urlaub zu fahren und zu studieren. Man entwickelt neue Freundschaften und erlebt extrem viel Neues, was einfach unvergesslich ist. Zuletzt kann ich noch erwähnen, dass man nach dem Studium unbedingt noch eine längere Zeit in Australien verbringen sollte. Es gibt so unglaublich viele und schöne Flecken zu entdecken, dass es einfach schade wäre, den Blick nur auf Perth zu beschränkt. Besonders empfehlenswert finde ich an der Westküste in den Norden, aber auch in den Süden bis nach Esperence zu fahren. Hier verstecken sich nämlich die schönsten Strände Australiens.

5 Ich danke allen, die mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben. Ein besonderer Dank geht auch an die Baden-Württemberg Stiftung, die durch finanzielle Unterstützung dies alles mit ermöglicht hat. Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht durch die Baden-Württemberg Stiftung und auf der Homepage des International Office der PH Weingarten veröffentlicht werden darf. Julia Klawitter