Prozesse im Wandel Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Produktionsbetriebe

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1 Prozesse im Wandel Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Produktionsbetriebe Wien, 08. November 2017 Institut für Produktionsmanagement und Logistik ( I P L ) Prof. Dr. Klaus-Jürgen Meier Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite - 1 -

2 3 Sichtweisen auf das Themenfeld Produktionsmanagement und Logistik Innovationen, Weiterbildung, Zertifizierung, Strategie IPL Analysen, Fabrikplanung, Prozesse, Realisierung Logistik-Software, Virtual/Augmented Reality IPL-Beratung Visual Technologies Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite - 3 -

3 Auswirkungen der Megatrends auf die Produktion Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite S. Bauernhansl, T. (2014), S. 13

4 Industrie Definition Industrie 4.0 Industrie 4.0 meint im Kern die technische Integration von CPS in die Produktion und die Logistik sowie die Anwendung des Internets der Dinge und Dienste in industriellen Prozessen einschließlich der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Wertschöpfung, die Geschäftsmodelle sowie die nachgelagerten Dienstleistungen und die Arbeitsorganisation. S. Kagermann, H.; Wahlster, W.; Helbig, J. (2012), S. 18 Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite - 6 -

5 Konventionelle Kommunikationsstruktur Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite - 7 -

6 Digitalisierte Kommunikationsstruktur Auswirkungen: Zunehmender Grad an Selbstorganisation Wesentlich bessere Reaktionsmöglichkeit während der Laufzeit => vorherige Planung des Fertigungsdurchlaufs verliert stark an Bedeutung. Wenn mehr Elemente sich untereinander autonom koordinieren, verlieren klassische zentrale und hierarchische Ansätze der Planung und Steuerung des Produktionssystems stark an Bedeutung. Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite - 8 -

7 Auflösung der IT-Pyramide Automatisierungspyramide CPS-basierte Automation Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite S. VDI/VDE (2013), S4

8 Veränderung der Prozessparameter Supplier Input Process Output Customer Prozessparameter *) klassisch + Digitalisierung Objekt Material / Information Material und Information Häufigkeit Einmalig / Wiederholend Dimension Unternehmen / Bereiche / Personen Dinge Auslösung Turnusmäßig / Zufällig Ereignisgesteuert Ausführender Menschen Dinge *): vgl. Füermann, T. (2014), S. 5 Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

9 Digitalisierung klassisch Bedeutung der Digitalisierung für das Prozessmanagement Aufgaben- und Arbeitsanalyse nach Kosiol Verrichtung Objekt Phase Rang Zweckbeziehung Die zentrale Aufgabenstellung des Prozessmanagements ist die Beantwortung der Frage, Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Konstruktion, Kunden, Produkte, Märkte, Aufträge, Planung, Realisierung, Kontrolle Operativ, Dispositiv, Strategisch Unterstützende, wertschöpfende oder Management- Beziehung welche Organisationsform ein Unternehmen anstreben soll, damit sich ein möglichst großer Nutzen einstellt. + Dienstleistung Dinge, Netzwerke Schulung Virtuell Kooperierend Vgl. Füermann T. (2014), S. 6 und 14; Kosiol, E. (1976) Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

10 Organisation des Informationsflusses (als führende Größe) Traditionell Digitalisiert 1. Organisation Funktional Dezentral Veränderung der Abläufe und Organisation hat Aus- 2. Management Top-Down Bottom-Up wirkungen auf die zur Verfügung zu stellenden 3. Mitarbeiter Spezialisierung Cross-Training Informationen sowie auf die erforderliche Kompetenz der Mitarbeiter 4. IT-Struktur Zentrale Steuerung und Data Warehouse Dezentrales und unstruktiertes Big Data Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

11 Digitalisierte Arbeitsorganisation Polarisierte Organisation Dispositive Ebene Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die optimale Gestaltung der Organisationsstruktur ist noch nicht erforscht. Operative Ebene Die Forderungen der Digitalisierung sind: - Delegation und Dezentralisierung der Entscheidungen - Flache und dezentrale Hierarchien - Qualifizierte Mitarbeiter Schwarmorganisation Übergreifende Tätigkeit Konsequenz: - Auflösung der polarisierten Organisation - Anpassung des Prozessmanagements - Berücksichtigung in zukünftigen IT-Systemen Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

12 Vision: Die regelbasierte Organisation Führung durch Zielvorgaben (MBO) Regelbasiertes Netzwerk Übergreifendes Controlling S. Boos, W. (2015), S. 326 Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

13 Zusammenfassung Durch Einführung des Internet der Dinge erfährt die Ablauf- und Aufbauorganisation in Unternehmen eine Dezentralisierung Die Prozessdimensionen werden unscharf, d.h. sind es Dinge oder Menschen, die miteinander kommunizieren? sind sie Teil der realen oder der virtuellen Organisation? Der Prozess von heute ist nicht identisch mit dem Prozess von morgen Wenn Prozesse sich selbst definieren, sind Regeln gefragt Das Prozessmanagement muss sich selbst neu erfinden Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite

14 Prof. Dr. Klaus-Jürgen Meier Institut für Produktionsmanagement und Logistik Kontakt: Tel.: (089) Mobil: (0176) Mail: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Dieter Deublein, Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen

15 Literatur Bauernhansl, T. (2014), Die Vierte Industrielle Revolution, in: Industrie 4.0 in Produktion, Automatisierung und Logistik. Anwendung Technologien Migration. hrsg. v. Bauernhansl, T.; ten Hompel, M.; Vogel-Heuser, B., S Boos, W. (2010), Regeln für das Produktionsnetzwerk; in: Zeitschrift für Führung und Organisation (2010) 5, S Füermann, T. (2014), Prozessmanagement, München (Hanser) 2014 Kagermann, H.; Wahlster, W.; Helbig, J. (2012), Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0, hrsg. V. Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft Wissenschaft, www. forschungsunion.de Kosiol, E. (1976), Organisation der Unternehmung. Wiesbaden (Springer) 1976 VDI/VDE (2013), Cyber-Physical Systems: Chancen und Nutzen aus Sicht der Automation, hrsg..v. VDI/VDE-Mess- und Automatisirungstechnik, 2013 Prof. Dr.-Ing. Klaus-Jürgen Meier Seite