Kurzbericht. Maya Krieger Praktikumszeitraum: bis Matrikelnummer: AnzahlderVVörter: 1206

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1 Kurzbericht Maya Krieger Praktikumszeitraum: bis Matrikelnummer: AnzahlderVVörter: 1206 LVR-Klinik Bonn Gerontopsychiatrie Kaiser-Karl-Ring Bonn

2 Einleitung und Kurzdarstellung der Institution Die LVR Klinik Bonn gehört zum Landschaftsverband Rheinland und ist auf psychische und neuronale Erkrankungen spezialisiert. Aufgrund der Spezialisierung steht die Kooperation mit anderen Kliniken, aber auch mit niedergelassenen Ärzten, auf der Tagesordnung. Das Klientel besteht aus Personen aller Altersgruppen, die mit verschiedenen Erkrankungen die LVR-Klinik aufsuchen und denen hier eine möglichst angemessenen Behandlung zuteil wird. Als eigene Ziele formuliert die LVR-Klinik Bonn die Zufriedenheit von Patient/innen und Mitarbeiter/innen, die Wirtschaftlichkeit und die Innovation (LVR-Klinik Bonn, n.d.). Die LVR-Klinik Bonn besteht allgemeinen psychiatrischen Abteilungen, gerontopsychiatrischen neurologischen Abteilungen. Abteilungen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und den Zur Zeit sind in der Gerontopsychiatrie zwei psychologische Psychotherapeuten angestellt, von denen einer sich noch in Ausbildung befindet. Ein Ausbau ist aber angedacht. Darstellung des Tätigkeits-I Aufgabenfeldes Während meines Praktikums habe ich überwiegend eine offene gerontopsychiatrische Station und die gerontopsychiatrische Tagesklinik der LVR Klinik kennengelernt. In der Regel habe ich die Psychologen bei ihrer Arbeit begleitet. Auf meine Erfahrungen werde ich im Folgenden eingehen. Jeder Tag begann um 8.30 Uhr mit einer morgendlichen Konferenz. Entweder handelte es sich dabei um eine Besprechung der aktuellen Belegung der gerontopsychiatrischen Abteilung oder es handelte sich um die wöchentliche Klinikkonferenz, bei der aktuelle Themen, die ganze Klinik betreffend, vorgestellt wurden. Anschließend habe ich am Klinikalltag teilgenommen. Beispielsweise habe ich "- verschiedenen Gruppentherapien besucht, die für verschiedene Störungsbilder angeboten werden. Zum Einen gab es thematisch relativ globale Gruppen, wie die Psychotherapiegruppe, die ein Mal in der Woche in der Tagesklinik angeboten wurde. Hier konnten die Patienten eigene Themen anbringen, die sie zu dem Zeitpunkt beschäftigen, sofern diese auch für den Rest der Gruppe interessant waren. Ein Wenig eingeschränkter waren die Psychotherapiegruppen auf der offenen Station, die grob nach vorwiegend 2

3 Ängsten oder vorwiegend Depressionen gegliedert waren. Dort waren natürlich auch nicht alle Patienten der Station eingetragen, wie in der Tagesklinik, sondern nur die Patienten, die von besagten Themen grundsätzlich betroffen waren. Ähnlich, aber thematisch noch eingeschränkter, war die SIA (Sucht im Alter)-Gruppe. An dieser Gruppe haben nur Patienten, die gegenwärtig unter einer Suchtproblematik leiden, teilgenommen. Häufig kommt es zu einem aktiven Austausch der Patienten untereinander, der im Idealfall durch den Therapeuten nur moderiert wird. Besonders wichtig war für mich, dass ich selbst eine Gruppe übernehmen durfte. Es handelte sich um eine Genussgruppe, während derer die Patienten ihre Sinne genauer kennenlernen sollten um so ihre Umgebung aufmerksamer wahrzunehmen. Während meiner Stunde ging es um das Sehen von Farben. Einleitend bin ich zunächst auf die letzte Stunde eingegangen, habe die zuvor erarbeiteten Genussregeln mit den Teilnehmern wiederholt und bin dann auf das Vorwissen bezüglich des Sehens eingegangen. Anschließend hat sich jeder Teilnehmer eine Farbkarte ausgesucht und sich überlegt, welche Erinnerungen sie damit verbinden. Es folgte ein Austausch über die - Erinnerungen. Abschließend habe in noch eine Fotografie präsentiert, zu der jeder mitgeteilt hat, was er/sie daran besonders schön oder auch weniger schön fand. So wollte ich den Patienten verdeutlichen, dass man den Fokus selbst bei etwas alltäglichem wie einem Foto, auf verschiedene Aspekte legen kann, die Einfluss auf das eigene Wohlbefinden haben können. Des Weiteren konnte ich an diversen persönlichen Gesprächen zwischen Therapeuten und Patienten, sowohl auf der offenen Station, als auch in der Tagesklinik, teilnehmen. Entscheidend waren oft zwischenmenschliche Beziehungen, z.b. zu engen Familienmitgliedern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, die Patienten reden zu lassen und sie dabei zu begleiten. Die Patienten sollen selber Lösungen finden, wobei der Therapeut maximal Vorschläge macht, und nur selten eingreift. Aber natürlich ist für eine schnelle Gesundung nicht nur eine psychotherapeutische Betreuung wichtig, sondern auch z.b. die Mobilisierung durch verschiedene Sportprogramme. In der Tagesklinik zeigt sich dies in einem individuellen Fitnessprogramm in Form eines Fitnesszirkels. Mit einem Fahrradergometer zum Aufwärmen und anschließend verschiedene Kräftigungsübungen. Des Weiteren werden verschiedene Kurse angeboten, wie beispielsweise Qi Gong. 3

4 Weitere Angebote waren die Lichttherapie, Entspannungstherapie nach Jacobsen, Gehimtraining und Ergotherapie. Sehr interessant waren für mich auch die wöchentlichen Visiten. Ich konnte an der Visite der Tagesklinik und auch an je einer Visite einer offenen und geschlossenen Station teilnehmen. In der Tagesklinik war die Visite zweigeteilt. Jede Woche wurde die Hälfte der Patienten zur Visite eingeladen, sodass jeder Patient alle zwei Wochen bei der Visite eingeplant war. So konnte sich das behandelnde Team mehr Zeit für jeden Patienten nehmen und der Patient kann über seinen Zustand detaillierter berichten. Auf der geschlossenen Station verlief die Visite anders. Das Team aus Behandlem besucht jeden Patienten einzeln im jeweiligen Zimmer. Anschließend werden die Befunde dokumentiert und die Medikation nötigenfalls angepasst. Auf allen Stationen wurde die Visite von einem multidisziplinären Team durchgeführt, um den Zustand des Patienten aus verschiedenen Blickwinkeln beurteilen zu können. Im Rahmen des Praktikums durfte ich auch die Ergotherapeuten der Gerontopsychiatrie begleiten. Deren Programm macht vor allem auf den geschlossenen und offenen Stationen einen Großteil des Stationsalltags aus. Sie nehmen an den Morgenrunden der Patienten teil, leiten Kreativgruppen, die dazu dienen, dass sich die Patienten ablenken können, und veranstalten Himleistungstrainings und Außenaktivitäten wie das wöchentliche Kegeln. Die Ergotherapie dient dem Zweck, dass die Patienten sinnvolle Tätigkeiten ausführen und diese in ihren post-klinik Alltag integrieren. Alle diese Therapien und Angebote zielen darauf ab, die Gesundung des Patienten voranzutreiben und eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Sobald die Entlassung aus der Klinik ansteht, werden die Sozialarbeiter immer wichtiger. Ihr Ziel ist die Ermöglichung eines strukturierten Alltags außerhalb der Klinik, sodass,ein Rückfall verhindert wird. Sie Vermitteln andere Helfer, die vor Ort aktiv werden oder an die sich die Patienten wenden können. Im Bereich der Ambulanz durfte ich einen Tag den Sozialarbeiter zu einigen Hausbesuchen begleiten. Interessant war die Patienten in ihrem natürlichen Umfeld zu treffen und auch die Angehörigen kennenzulemen, sodass man sich ein genaueres Bild von der Versorgung des Patienten machen konnte. Die Patienten und Angehörigen wirkten erleichtert über den Hausbesuch und sie waren bereit auch unangenehme Themen anzusprechen. Der Sozialarbeiter war hier sowohl Vermittler als auch eine Bezugs- und Vertrauensperson. 4

5 Alles in allem waren meine Kenntnisse ausreichend um den meisten Fachgesprächen der Behandler zu folgen, allerdings habe ich den Mangel an Praxiserfahrung häufig zu spüren bekommen, wenn es beispielsweise um die Ersteinschätzung bei einem Vorstellungsgespräch in der Tagesklinik ging. Mir fehlt noch die nötige Sensibilität. Dies wurde aber nie zu einem Problem, da meine Betreuer mir alle Fragen beantwortet haben und mich im Kontakt mit den Patienten unterstützt haben. Im Vergleich zu meiner Einschätzung von anderen Praktika, konnte ich viel Kontakt zu Patienten und Mitarbeitern pflegen und selbst im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiv werden. Zusammenfassende Darstellung der Tätigkeit und der Praxiseinrichtung Ich konnte während meines Praktikums einen umfassenden Eindruck vom Klinikalltag bekommen. Ich durfte bei verschiedenen Berufsgruppen hospitieren und auch selbst den Kontakt zu den Patienten pflegen. So konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln. Um vom Praktikum gut profitieren zu können sind Grundkenntnisse der klinischen Psychologie sowie der Diagnostik hilfreich. Besonders wichtig scheint mir aber eine offene Haltung gegenüber den verschiedenen Berufsgruppen und den Patienten. Meiner Meinung nach wäre eine Praktikumsdauer von mehr als vier Wochen sinnvoll, da ich nach diesen vier Wochen die Klinik erst kennengelernt hatte und anschließend die autonomiereichere Phase beginnen würde. Quellen letzter Zugriff am Bonn,g.cR Q<;PlS Datum, Maya Krieger M,t::(,~ 5