B(r)eikost. Kinderarztpraxis Dr. Amm und Kollegen Pestalozzistr Leipzig Tel Web:

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1 B(r)eikost Ab Beginn des 5. bis 7. Lebensmonat sollte mit dem Zufüttern begonnen werden. In dieser Zeit bildet sich langsam der Saug-Schluckreflex zurück und die Kaubewegungen setzen ein (die ersten Zähnchen melden sich oder sind bereits da?!). Bereichern sie dem Speiseplan Ihres Kindes, indem sie nach und nach eine Milchmahlzeit durch einen Brei ersetzen. Durch die Beikost wird in monatlichen Abständen eine Still- bzw. Milchmahlzeit durch einen Brei ersetzt. Wenn Sie so vorgehen stillen Sie entsprechend langsam ab, wie es aufgrund der Vorteile des Stillens für Sie und Ihr Baby wünschenswert wäre. Wenn Sie jedoch schneller abstillen müssen oder möchten wird empfohlen, innerhalb von 1 Woche eine Brustmahlzeit durch eine Flaschennahrung zu ersetzen. Grundsätzlich sollten neue Lebensmittel nur nach und nach gegeben werden (eines pro Woche), um mögliche Unverträglichkeiten eindeutig auf ein bestimmtes Nahrungsmittel zurückführen zu können. Babys sollten Abwechslung durch Variationen der verwendeten Breikostzutaten haben, d.h. es sollten unterschiedliche Obst- und Gemüsearten, kleine Mengen Nudeln bzw. andere Getreideprodukte (vorzugsweise auch Weizen) verwendet werden und bei dem Kartoffel-Fleisch- Brei kann das Fleisch gelegentlich durch fettreichen Fisch ersetzt werden. Bieten Sie Ihrem Kind zu den Breimahlzeiten (gegebenenfalls auch zwischendurch) etwas zu Trinken (zuckerfreie Getränke, am besten Wasser) an. Gestillte Kinder sollten nach Möglichkeit ihr Getränk aus der (Schnabel-)Tasse bekommen und nicht erst das Trinken aus der Nuckelflasche lernen. Kinder, welche Flaschennahrung bekommen, können ab dem 6. Monat Breikost.docx Seite 1 von 6

2 langsam an das Trinken aus der (Schnabel-)Tasse gewöhnt werden. Dies verhindert Dauernuckeln an der Flasche und beugt somit Karies vor. Vorteile für Fertigkost: Gläschen oder Selbstzubereitung? Grenzwerte für Schadstoffe sind streng kontrolliert Zeit- und Arbeitsersparnis praktisch für unterwegs Vorteile für die Selbstzubereitung: Kostenersparnis Bessere Möglichkeiten bei der Auswahl und der Begrenzung der Anzahl (zur Allergievorbeugung) der Zutaten bessere Geschmackserhaltung der Lebensmittel Gewöhnung an natürlichen Geschmack Der erste Brei Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei Dieser Brei versorgt Ihr Kind vor allem mit Eisen, Zink und Vitamine (A, B1, B6, C), außerdem bekommt es durch die Ölzugabe essentielle Fettsäuren. Beginnen Sie mittags vor dem Stillen bzw. der Flaschenfütterung mit wenigen Löffeln gekochtem Gemüse (z. B. Karotten[mus]) und steigern Sie langsam die Gemüsemenge von Tag zu Tag auf etwa 100g. Anschließend bieten Sie bis zur vollständigen Sättigung noch die Brust oder die Flaschennahrung an. Führen Sie schrittweise, dies heißt Woche für Woche, die nächsten Zutaten ein: Kartoffeln, Öl, Fleisch und Obstsaft. Wenn Ihr Kind die ganze Breimenge von etwa 150 bis 200g isst, braucht es hinterher keine Milch mehr. Ist Ihr Baby vor dem Füttern sehr hungrig oder unruhig, hilft am Anfang (bis es etwas geübter beim Essen vom Löffel ist) meistens, wenn Sie ihm vorher etwas Milch geben. Wenn Ihr Kind den Brei nicht isst, versuchen Sie es am nächsten Tag einfach noch mal, manche Kinder brauchen einige Zeit um sich von der Brust oder der Flasche zu trennen. Haben Sie ein wenig Geduld und achten Sie auf eine ruhige und entspannte Atmosphäre beim Füttern. Zu Beginn und bei frühzeitiger Einführung, bis 6. Lebensmonat, ist industriell hergestellt Gläschenkost empfehlenswert (strenge Grenzwerte für den Nitrat- und Schadstoffgehalt). Die Breie sollten keine Zusätze (z. B. Zucker, Salz, Gewürze) enthalten. Gewürze (v. a. Salz) können Ihrem Kind aufgrund seiner noch unreifen Stoffwechselfunktionen gesundheitlichen Schaden zufügen. Breie sollten nicht wieder erwärmt werden, es könnten sich enthaltende Keime Breikost.docx Seite 2 von 6

3 blitzartig vermehren und zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Nach den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es nicht notwendig, einmal pro Woche das Fleisch durch ein Eigelb zu ersetzen. Die Nährstoffe (z. B. Eisen aus Eigelb) sind für den Körper eher schlechter aufnehmbar. Außerdem besteht bei Verwendung von Eigelb das Risiko einer Infektion mit Salmonellen. Durch die Einführung des Breies ist ein etwas festerer Stuhlgang ganz normal, Ihr Kind sollte sich jedoch wohl fühlen und keine Verstopfung bekommen. Verträgliche Gemüsearten sind: Karotten, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Zucchini, Pastinaken und feine Erbsen. Eine neue Sorte ist in der ersten Woche genug. Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei g Gemüse g Kartoffeln g Obstsaft oder Obstpüree g mageres Fleisch 8 10 g Öl (z. B. Rapsöl) Zum Abmessen von Flüssigem: 1 TL = 4 g, 1 EL = 10 g Zubereitung: Fleisch klein schneiden, in wenig Wasser fast weich kochen und pürieren. Das geputzte und in grobe Stücke geschnittene Gemüse und Kartoffeln mit dem Fleisch garen. Obst dazugeben und alles pürieren. Zum Schluss Öl unterrühren. Tipps zum selber Kochen wählen Sie frisches Gemüse aus kontrolliertem biologischem Anbau nehmen Sie kein Treibhausgemüse, da dieses mehr Nitrat enthält Stengel, Stiele und Strunk enthalten mehr Nitrat als Blatt und Frucht Fertigbreie der Brei sollte keine Milch oder Milchprodukte enthalten. enthält der Brei weniger als 8 bis 10 g Öl, auf diese Fettmenge ergänzen (Fettgehalt steht auf der Verpackung) den Brei nicht nachwürzen Gemüsebrei mit Kartoffeln, statt mit Nudeln oder Reis bevorzugen für allergiegefährdete Kinder höchstens ein neues Lebensmittel pro Woche einführen Breie mit wenigen Zutaten füttern (wie im Rezept für den selbst gemachten Brei) Breikost.docx Seite 3 von 6

4 eine Gemüseart im Brei reicht vor der Gabe von Breien mit mehreren Zutaten (z. B. Gemüsemischungen) jede Zutat vorher einzeln austesten Hühnerei, Schweinefleisch, Fisch, Soja, Tomaten, Paprika und Sellerie meiden kein kalt gepresstes Öl und keine Weizenerzeugnisse mit Ei (z. B. Nudeln) im ersten Lebensjahr Der zweite Brei Vollmilch-Getreide-Brei Wenn sich Ihr Kind an den Gemüsebrei gewöhnt hat, lernt es im 6. bis 8. Lebensmonat den Vollmilch-Getreide-Brei am Abend kennen. Der Vorteil dieses zweiten Breies liegt vor allem im hohen Calciumgehalt und der wertvollen Eiweißaufnahme. Calcium ist besonders im Wachstumsalter wichtig für den Aufbau stabiler Knochen und Zähne. gut verträgliche Obstsorten Äpfel, Birnen, Banane, Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen Vollkorn-Getreide-Brei 200 ml Vollmilch (3,5 % Fett) 20 g Vollkorngetreideflocken 20 g Obstsaft oder Obstpüree Zubereitung: Instantflocken mit heißer Milch verrühren. Andere Getreideflocken mit der Milch aufkochen. Anschließend Saft oder Püree unter den Brei rühren. Anstatt der Milch kann auch Muttermilch oder Säuglingsmilch verwendet werden. Statt der Milch nehmen Sie 3/4 des Wasseranteils mit dem die Säuglingsmilch angerührt werden soll und kochen die Getreideflocken darin. Mit dem restlichen Anteil Wasser rühren Sie das Pulver an und mischen dieses unter den warmen Brei. Fertigbreie Trockenprodukte für Vollmilch-Getreide-Breie nicht mit Milch, sondern mit Wasser anrühren (siehe Anleitung auf der Verpackung) Besser Produkte mit wenigen Zutaten Fertigbreie enthalten in der Regel Zuckerzusätze sowie Zusatzstoffe (wie Aromen, Stabilisatioren). Der Aufdruck ohne Kristallzuckerzusatz ist keine Garantie das der Brei nicht gesüßt wurde, da laut Gesetzgeber andere Zuckerarten wie Fructose, Glucose, Glucosesirup, Maltose, Dextrin, Meltodextrin sowie Invertzucker enthalten sein dürfen. Breikost.docx Seite 4 von 6

5 für allergiegefährdete Kinder: Vollmich-Getreide-Brei erst ab dem 8. Lebensmonat einführen, eventuell Getreide-Obst- Brei vorziehen Vollmilch zunächst stark mit Wasser verdünnen und nach der Breimahlzeit noch stillen, bei Kindern mit sehr hohem Allergierisiko kann der Brei auch mit der HA-Nahrung zubereitet werden Breie nur mit einer Getreidesorte zubereiten zuerst Reisflocken und nicht vor dem 8. Lebensmonat Hafer, Weizen oder Dinkel geben Breie nur mit einer Obstart bevorzugen, höchstens eine neue Obstart pro Woche einführen im ersten Lebensjahr auf Zitrusfrüchte, exotische Früchte und Erdbeeren verzichten, auf Zutaten wie Nüsse, Mandeln, Kakao, Schokolade, Aromen und Gewürze verzichten. Gewürze meiden Der dritte Brei Getreide-Obst-Brei Mittlerweile sind Sie und Ihr Kind schon Profi in Sachen Löffelfütterung. Die Einführung des letzten Breis erfolgt im 7. bis 9. Lebensmonat. Süßen Sie die Breie nicht mit Zucker oder Süßstoff. Auch Fertigprodukte sollten zuckerfrei sein. Getreide-Obst-Brei 20 g Vollkorngetreideflocken 90 ml Wasser 100 g Obstsaft oder Obstpüree 5 g Fett (Butter oder Rapsöl) Zubereitung: Instantflocken mit heißem Wasser verrühren. Andere Getreideflocken mit Wasser aufkochen. Anschließend püriertes Obst und Butter oder Rapsöl unterrühren. Fertigbreie besser sind Produkte mit wenigen Zutaten Getreide-Obst-Breie sollten keine Milch und Milchprodukte enthalten Fettarmen Getreide-Obst-Breien Fett zufügen (siehe hierfür Rezept für den selbst gemachten Brei) Vollkorngetreide bevorzugen günstig sind Breie, die Jod enthalten (Zutatenverzeichnis: Kaliumjodid, Kaliumjodat) Breikost.docx Seite 5 von 6

6 Breie sollten zuckerfrei sein (Zucker verbirgt sich im Zutatenverzeichnis hinter: Saccharose, Dextrose, Maltodextrin, Honig, Glucose(-sirup), Ahornsirup, Apfeldicksaft oder Fruchtmark Breikost.docx Seite 6 von 6